Handlung:
Tony Stark leidet unter massiver Schlaflosigkeit. Seit den Ereignissen aus „Avengers“ erinnert er sich ständig an seinen Flug durch das Wurmloch, sobald er die Augen schließt. Um diese Schlaflosigkeit zu kompensieren entwickelt er Tag und Nacht neue Iron-Man-Anzüge und ist mittlerweile beim Mark 42 angekommen. Dieser spezielle Anzug reagiert auf elektromagnetische Implantate in seinen Unterarmen, wodurch die Rüstungsteile in jeder Lebenslage von Tony ferngesteuert werden können.
Während seiner Arbeiten erreicht Stark ein Anruf von seinem ehemaligen Mitarbeiter Happy Hogan, der mittlerweile Pepper Potts Bodyguard ist. Potts ist weiterhin die Leiterin von Stark Industries und hat gerade Besuch von Aldrich Killian. Der Wissenschaftler führt ihr eine genetische Veränderung namens Extremis vor, die er gemeinsam mit der Biologin Maya Hansen entwickelt hat. Mithilfe von Extremis wachsen Verstümmelungen an Körpern von selbst wieder nach, der Körper entwickelt sich weiter und ist widerstandsfähiger. Vor einigen Jahren versuchten Hansen und Killian bereits mit Tony Stark über die Vermarktung von Extremis zu sprechen, wurden aber von diesem nicht einmal erhört. Potts hält sich ebenfalls bedeckt und lehnt eine Zusammenarbeit ab. Happy Hogan findet das Verhalten des Wissenschaftlers auffällig und beschattet dessen Mitarbeiter in den Straßen von New York.
Währenddessen werden die TV-Programme in den USA permanent von Videobotschaften des Mandarin unterbrochen, ein Terrorist, der sich offenbar in die TV-Netzwerke einhacken kann und an vielen Orten Bombenanschläge verursacht, an denen nie Rückstände einer Bombe gefunden werden. Als Happy Hogan durch einen dieser Anschläge schwer verwundet wird, platzt Tony Stark der Kragen: er fordert den Mandarin zu einer offenen Konfrontation heraus und teilt seine Adresse öffentlich mit. Dies hat natürlich einen Angriff auf Starks Haus zur Folge, durch den das komplette Haus und Starks Forschungslager sowie alle sichtbaren Iron-Man-Anzüge zerstört werden. Stark kann sich in seinem neuen, noch unfertigen Mark-42-Anzug retten und flüchtet nach Tennessee. Dort muss Stark zunächst ohne Hilfe seines nun defekten Anzuges den Aufenthaltsort des Mandarin recherchieren.
Mittlerweile sucht Colonel James Rhodes ebenfalls nach dem Mandarin, da dieser den Präsidenten der USA bedroht. Rhodes bekam von Stark einen Anzug und nannte sich zunächst War Machine. Der Anzug steht nun im Dienste der Regierung, erhielt einen neuen Anstrich und wird nun Iron Patriot genannt. Die Schergen des Mandarin locken Rhodes in eine Falle, schalten ihn aus und nutzen den Iron-Patriot-Anzug, um den US-Präsidenten zu entführen. Pepper Potts erfährt derweil, dass Aldrich Killian mit dem Mandarin zusammenarbeiten und wird ebenfalls entführt.
Als Tony Stark den Aufenthaltsort des Mandarin aufdeckt und diesen dort aufspürt, erfährt er, dass der Mandarin lediglich ein Schauspieler namens Trevor ist, die Explosionen in den USA fehlgeschlagene Extremis-Behandelte sind und hinter all dem Aldrich Killian steht. Tony befreit seinen Freund James Rhodes und aktiviert aus der Ferne ein ganzes Arsenal an Iron-Man-Anzügen, die sich in einem geheimen Lager befinden. In einem finalen Kampf können Stark und Rhodes den Präsidenten und Pepper befreien und Killian besiegen. Da Pepper Potts mit Extremis infiziert wurde, lässt Tony sie von Experten behandeln, die Pepper heilen können. Im gleichen Zug lässt er sich auch die Granatensplitter aus der Brust entfernen und kann fortan ohne den Arc-Generator in der Brust leben. Als Weihnachtsgeschenk für Pepper lässt Tony alle seine Anzüge mithilfe der K.I. Jarvis in Flammen aufgehen und feiert Weihnachten.

Bezug zur Kontinuität:
Tony Stark braucht nun keinen Arc-Generator mehr, um zu überleben. Bruce Banner steht weiterhin mit Tony Stark in Verbindung. Die neueren Iron-Man-Anzüge sind alle autonom und können von Stark ferngesteuert werden. Zwar sind alle Iron-Man-Anzüge nun zerstört, jedoch wird dies nicht das Ende von Iron Man sein.

Wichtige Charaktere:
Tony Stark/Iron Man, Pepper Potts, Happy Hogan, Jarvis, James Rhodes/War Machine/Iron Patriot, Aldrich Killian, Maya Hansen, Trevor/Mandarin

Fun Facts:
Stan Lee ist in der Jury einer Miss-Wahl und vergibt 10 Punkte. Die Figur „Iron Patriot“ ist in dem Film nur die Weiterentwicklung von „War Machine“. In den Comics war der Spider-Man-Bösewicht Norman Osborn alias Green Goblin in der Storyline „World’s Most Wanted“ der neue Direktor von S.H.I.E.L.D., startete eine Verfolgungsjagd auf Tony Stark, und trug selbst einen der Iron-Man-Anzüge, den er den „Iron Patriot“ nannte. Leider wird es diese Storyline wohl nicht ins Kino schaffen, stattdessen bekommen die Kinozuschauer zumindest den Anzug zu sehen.
Der Mandarin ist in den Comics ebenfalls eine andere Figur. Diese besitzt magische Kräfte und ist eine von Iron Mans Hauptkontrahenten gewesen. Zwar schließt der Film durch seine Handlung nicht aus, dass die Kinozuschauer noch irgendwann den „echten“ Mandarin im Kino sehen werden, aber die Chancen stehen stark dagegen. Ironischerweise twitterte der Schauspieler Ben Kingsley während der Dreharbeiten zu „Iron Man 3“, dass er auf keinen Fall den Mandarin spielen werde. Darin sollte er nachträglich recht behalten.
In der Comic-Storyline „Extremis“ verleibt sich Tony Stark kleine Naniten in seinen Körper ein, durch die er fortan alle seine Iron-Man-Anzüge fernsteuern kann. Dies ist für die Comic-Kontinuität relevant. Im Film sieht man dies lediglich beim Mark-42-Anzug, doch zumindest die Autonomie und die Fernsteuerung der Anzüge bleibt für die zukünftigen Filme des MCU erhalten.

Zitat:
„Hier geht’s nicht um Politik, sondern einfach um die gute, alte Rache.“ -Tony Stark

Fazit:
Iron Man 3 startet Phase 2 des MCU sehr schwach und bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück. Hier wird etwas getan, was schon viele Comic-Verfilmungen zuvor vergeblich versucht haben: mehrere Storylines aus den Comics werden in einen einzigen Film gequetscht und das Ergebnis ist weniger als mittelmäßig. Hier wird klar, dass mit Robert Downey Jr. Wahrscheinlich nur noch dieser letzte Iron-Man-Film möglich war, wodurch wohl unbedingt alle relevanten Themen in Bezug auf den Charakter noch in den Film gestopft wurden. Wir sehen Extremis, die vielen Anzüge, den Mandarin und den Iron Patriot. Diese Dinge hätten noch Storylines für drei oder vier weitere Filme hergegeben.
Aldrich Killian bleibt als Bösewicht einerseits blass, darf aber trotzdem sämtliche Iron-Man-Anzüge mit purer Muskelkraft oder der glühenden Stärke von Extremis zerstören. Dies haben nicht einmal Loki und die Außerirdischen in der Schlacht um New York mit einem einzigen Iron-Man-Anzug geschafft. Zwar kann man hier argumentieren, dass die ganzen neuen Anzüge von Tony Stark während des Schlafmangels entwickelt wurde und durch ihre schiere Anzahl in so kurzer Zeit sicher einige Mängel haben, jedoch wirkt es hier trotzdem extrem billig, wie schnell die Anzüge von einem einzigen, eher unbedeutenden, Gegner und seinen Handlangern zerlegt werden.
Auch die Charakterentwicklung Tony Starks, die vor allem im ersten Iron-Man-Film sehr im Mittelpunkt stand ist in diesem Film minimal. Zwar stellt die Story in den Mittelpunkt, dass Tony selbst Iron Man ist und nicht der Anzug, jedoch ist keine Charakterwandlung ersichtlich. Das zunächst nachvollziehbare Trauma, was Tony durch sein Erlebnis mit dem Wurmloch hat, wird kaum für die Filmhandlung genutzt. Zudem ist völlig unklar, wieso Tony am Ende des Films nun keine Schlafstörungen mehr hat. Die Zerstörung der Anzüge wirkt außerdem wie ein Schlussstrich der Iron-Man-Story und konsequent wäre hier auch, dass der Charakter zumindest nicht mehr als Iron Man auftaucht im weiteren MCU, sondern nur noch als Tony Stark. Wir werden in den kommenden Filmen sehen, ob dies so eintritt.

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