Handlung:
Während der kleine Groot, ein Spross des sprechenden Baumwesens Groot, gerade mit dem Song „Mr. Blue Sky“ die Weiten des Weltalls beschallt, verteidigen die übrigen Guardians of the Galaxy die hochexplosiven, energiereichen Batterien der Sovereigns vor einem großen Weltraumbestie. Nach ihrem Sieg erhält die Truppe um Star Lord Peter Quill die flüchtige Nebula, Tochter von Thanos und Schwester von Gamora als Belohnung und steigt zurück in ihr Raumschiff. Was die Guardians nicht wissen: der sprechende Waschbär Rocket hat einige der Batterien entwendet und möchte sie weiterverkaufen. Grund genug für die Sovereign, das Schiff der Guardians zu verfolgen und ein Kopfgeld auf sie auszusetzen. Als urplötzlich die Laserstrahlen der Sovereign-Jäger die Guardians erreichen, entbrennt ein Streit zwischen Peter Quill und Rocket, Drax der Zerstörer muss in einem Außeneinsatz das Schiff verteidigen und die Gruppe landet mit Mühe auf einem Waldplaneten, wo sie in letzter Sekunden von einem seltsam wirkenden Raumschiff gerettet werden. Der Pilot namens Ego entpuppt sich als Vater von Peter Quill. Er war lange auf der Suche nach ihm, hört jedoch davon, dass ein Mensch einen Infinity-Stein mit bloßen Händen halten konnte und möchte seinen Sohn mit zu seinem Heimatplaneten nehmen. Da innerhalb der Gruppe sowieso Streit herrscht, beschließen Rocket und Groot, die Gefangene Nebula zu bewachen und das Schiff der Guardians wieder zu reparieren, während Drax und Gamora sich entscheiden, Peter und seinen Vater zu begleiten. Sie lernen ebenfalls die Außerirdische Mantis kennen, die mit ihren psionischen Fähigkeiten die Gefühle anderer Lebewesen fühlen kann und außerdem Ego dabei hilft, nachts zu schlafen, da er in großer Sorge um seine Erbschaft ist.
Ego heißt seine Gäste auf seinem namensgebenden Planeten Ego willkommen und offenbart ihnen, dass er selbst der Planet ist, seine menschliche Hülle nur ein Teil des Planeten darstellt und ihm das Reisen erlaubt. Da er sich nach Jahrtausenden einsam gefühlt hat, schuf Ego seinen Menschenkörper, reiste im Weltall umher und lernte Peters Mutter kennen. Außerdem pflanzte er auf der Erde einen kleinen leuchtenden Sprössling. Peter hat, solange er sich auf dem Planeten befindet, besondere Fähigkeiten und kann durch seine Gedanken Dinge aus der Energie des Planeten formen und sie kontrollieren. Während Drax ein paar romantische Momente mit Mantis erlebt, ahnt Gamora, dass etwas auf dem Planeten Ego ganz und gar nicht in Ordnung ist und streift alleine durch die Wildnis des wunderschönen aber leblosen Planeten.
Indessen bekommen Groot, Rocket und Nebula auf dem Waldplaneten Gesellschaft der Ravager-Gruppe unter Führung von Yondu Udonta. Zwar kann Rocket mithilfe einiger Gadgets sich gegen die Überzahl an Feinden zur Wehr setzen, doch der fliegende Pfeil, den Yondu mit einer, auf seinem Kopf montierten, mechanischen Kimme und seinen Gedanken steuert, kann Rocket besiegen. Als Yondu den Ravagern klar macht, dass er nur die von Rocket gestohlenen Batterien zurück zu den Sovereign bringen will und Rocket und Groot nicht ausliefern will, zettelt seine Crew eine Meuterei an und es kommt zur Auseinandersetzung unter den Ravagern. Nebula, die sich mittlerweile befreit hat, nutzt das Durcheinander, zerstört Yondus mechanische Kimme und sorgt für die Gefangennahme von Yondu, Rocket und Groot. Sie überredet die Ravager, ihr einen Jäger zur Verfügung zu stellen und fliegt zum Planeten Ego.
An Bord des Ravager-Schiffes gelingt es dem kleinen Groot nach mehreren Fehlversuchen, eine neue Kimme für Yondu zu besorgen. Rocket, Yondu und Groot schließen sich zusammen gegen die Ravager Crew, zerstören fast das komplette Schiff und fliehen in ein abgedocktes Teilschiff. Als Yondu von Rocket erfährt, dass Peter Quill nun bei Ego ist, macht er sich zu dessen Planeten auf.
Des Weiteren kommt eine schockierende Wahrheit ans Licht: Ego beauftragte die Ravager-Crew von Yondu in der Vergangenheit, Kinder von mehreren Planeten zu entführen, die Ego mit außerirdischen Frauen in die Welt gesetzt hat. Da keiner der Kinder Egos Ansprüchen genügte, brachte er sie alle um. Nachdem Yondu davon Wind bekam, weigerte er sich, Peter Quill an Ego auszuliefern und nahm ihn stattdessen in die Ravager-Crew auf. Da die anderen Ravager-Gruppen Yondu als Kinderhändler ächteten, schlossen diese ihn und seine Crew aus der Gemeinschaft aus. Sollte Yondu sterben, gibt es kein Ravager-Begräbnis für ihn.
Nebula trifft in den Savannen des Planeten Egos auf ihre Schwester Gamora und die beiden Frauen liefern sich ein hartes Duell, fallen in eine tiefe Höhle und begraben letzten Endes ihren langjährigen Streit. In der Höhle entdecken sie jedoch auch einen weiteren erschreckenden Teil der Wahrheit: ein riesiger Berg von Skeletten offenbart die Leichen der Kinder Egos, die er dort vergraben hat.
Peter Quill wird mittlerweile von Ego weiterhin unterrichtet, seine neuen Kräfte zu nutzen und die Wahrheit wird weiter ausgebaut: Ego hat nicht nur auf vielen Planeten Kinder auf die Welt gebracht, sondern auch Sprösslinge gepflanzt. Er möchte nicht mehr nur ein Planet sein, sondern überall sein. Um die Sprösslinge zum Leben zu erwecken und somit die ganze Galaxie zu zerstören, braucht er aber Peters Kräfte. Als er seinem Sohn letztendlich auch gesteht, dass er für die Krankheit von Peters Mutter verantwortlich ist, da er sie beseitigen wollte, weigert sich der Star Lord, seinem Vater zu helfen. Ein Kampf zwischen den beiden mächtigen Männern entbrennt.
Im Hintergrund der Ereignisse treffen Yondu, Groot und Rocket mit ihrem Raumschiff auf dem Planeten ein, Mantis und Drax stoßen zur Gruppe hinzu, Nebula und Gamora kehren aus der Höhle zurück. Mantis erklärt den Guardians, dass Ego ein Herz im Zentrum des Planeten hat, das zerstört werden kann. Rocket möchte das Herz mit den Batterien der Sovereign sprengen, welche sich allerdings von diesen orten lassen. Und so mischt auch noch eine Staffel Jäger der Sovereign im Kampf um Ego mit, in dem Star Lord mit seinen neuen Kräften einen riesen Pac-Man erschafft, Yondu als Marry Poppins an seinem Pfeil zu Boden schwebt und alle Guardians überall nach Klebeband suchen. Die Bombe, mit der das Herz Egos zerstört werden kann, muss durch so kleine Schächte transportiert werden, die nur der kleine Groot erreichen kann. Mit vereinten Kräften können sich die Guardians gegen die Übermacht an Sovereigns und die Macht des kompletten Planeten Egos zur Wehr setzen. Als die Bombe kurz vor der Explosion ist und Ego von Peter Quill daran gehindert wird, diese zu deaktivieren, müssen die Helden Peter schweren Herzens zurücklassen. Nur Yondu Udonta kehrt zurück, fliegt durch die riesige Explosion, die Ego zerstört und rettet seinen Ziehsohn Peter, indem er diesem den letzten Raumanzug überstreift und selbst ohne Sauerstoffversorgung Peter in den Weltraum zieht. In seinen letzten Momenten gesteht Yondu, dass dies das erste gute ist, dass er in seinem Leben getan hat und blickt Peter ein letztes Mal in die Augen.
Traurig und mit dem Song „Father and Son“ auf den Ohren, beerdigen die Guardians Yondu im Weltall und decken ihn in den Ravager-Farben ein. Plötzlich sehen sie eine ganze Armada an Ravager-Raumschiffen im All, die ein Feuerwerk in allen Farben zünden. Rocket hat ein Signal auf allen Frequenzen gesendet und Yondus gute Tat verbreitet und so bekommt Yondu doch noch seine verdiente Ravager-Beerdigung. Mit Tränen in den Augen gesteht Peter, dass er seinen Vater all die Jahre gesucht hat, jedoch nie gemerkt hat, dass er diesen eigentlich in Yondu immer hatte.
Durch diesen Verlust gezeichnet, versöhnen sich die Guardians wieder, einzig Nebula macht sich alleine auf, Thanos zu suchen, der ihren Körper genetisch verändert hat und nun ihre Rache spüren soll.

Bezug zur Kontinuität:
Auf der Erde entwickelte sich der Sprössling zu einer großen Erdlawine, die jedoch durch die Guardians aufgehalten wurde. Die Folgen der Lawine wurden nicht gezeigt, jedoch sollte dies weitere Folgen für die Bedeutung außerirdischer Bedrohungen auf die Gesellschaft haben.
Yondu Udonta ist nun tot, die Guardians sind nun aber auserkorener Feind der Sovereigns deren Herrscherin bereits „Adam“ entwickelt, ein eventueller zukünftiger Gegner der Gruppe.
Nebula ist auf der Suche nach Thanos, die Guardians könnten ihr Folgen und letztendlich die Erde erreichen, da dieser wiederrum auf der Suche nach den Infinity-Steinen ist.
Die Watcher werden hier erstmals gezeigt, es sind Wesen, die die Geschehnisse stets beobachten aber in der Regel nicht eingreifen. Stan Lee sitzt in einer Szene bei ihnen und erzählt davon, dass bei FedEx gearbeitet hat. Da Stan Lee bei „Captain America: Civil War“ als FedEx-Fahrer zu sehen war, und den Watchern noch von seinen weiteren Erlebnissen erzählen will, liegt hier nahe, dass Stan Lee von Anfang an ein Informant der Watcher war und somit für diese alle Helden des MCU ausspioniert. Somit wird seine Rolle in den Filmen logisch erklärt und sogar in die Handlung eingebaut.

Wichtige Charaktere:
Peter Quill/Star-Lord, Gamora, Rocket Racoon, Groot, Drax, Yondu Udonta, Nebula, Ego, Mantis

Fun Facts:
Stan Lee sitzt in einem Raumanzug bei den Watchern und erzählt von alle seinen Erlebnissen im Laufe der Rahmenhandlung.
In den Comics war Yondu einer der ursprünglichen Guardians. In einer letzten Szene sind mehrere Ravager-Anführer zu sehen. Diese sind alle ursprüngliche Guardians-Charaktere aus den Comics und somit für Fans der ersten Stunde ein besonderes Geschenk.
Peter Quill zeigte als Kind seinen Mitschülern immer ein Foto von David Hasselhoff und behauptete, dass er sein Vater ist. Ego verwandelt sich in einer Szene kurz in ein Abbild von Hasselhoff. Im Abspann wirkt Hasselhoff bei dem Song „Guardians Inferno“ mit. Diesen Song gibt es noch einmal komplett als offizielles Musikvideo, bei dem nicht nur Hasselhoff, sondern viele der Schauspieler und Regisseur James Gunn zu sehen sind.

Zitat:
„Manchmal merkt man nicht, dass das, wonach man sein Leben lang gesucht hat, direkt vor einem lag.“ -Peter Quill

Fazit:
„Guardians of the Galaxy Vol. 2“ ist eine gekonnte Weiterentwicklung seines Vorgängers. Er zeigt aber nicht mehr vom Gleichen, sondern erzählt eher eine sehr persönliche Geschichte mehrerer Charaktere. Im Fokus stehen ganz klar Peter Quill und sein Vater Ego sowie sein Ziehvater Yondu, aber auch die Schwestern Gamora und Nebula. Nebenher darf Drax den Verlust seiner Familie endgültig verarbeiten und neue Hoffnung in Mantis finden, während Rocket weiterhin eine Art Vater für den kleinen Groot ist. Auch Groot wächst über sich hinaus, indem er die Entscheidung, allein die Bombe zu überliefern, selbst trifft und sich von Rocket entfernt. Alle Charaktere haben hier ihre Momente und entwickeln sich kontinuierlich weiter.
Mit Ego existiert hier auch ein starker Antagonist, der auch schon im ersten Moment seiner Erscheinung beim Zuschauer das Gefühl erzeugt, dass etwas nicht stimmt. Einfühlsame Szenen zwischen Peter und Ego werden zunächst eingesetzt um später in einem wutentbrannten Kampf zu enden. Der heimliche Star des Films ist allerdings Yondu, der letztendlich Peter klar macht, dass er seinen magischen Pfeil nicht mit dem Verstand, sondern mit dem Herzen steuert. Peter setzt den Ratschlag um und kann seine Kräfte fortan so gut kontrollieren, dass er Ego bezwingt.
Ein weiterer Star des Films ist natürlich die Musik, die auch hier wieder tragendes Element ist. Die Anfangssequenz ist durch die mutige und gleichzeitig geniale Entscheidung des Regisseurs James Gunn, den Kampf zwischen den Guardians und der Weltraumbestie in den unscharfen Hintergrund zu verlagern, während im scharfen Vordergrund nur der kleine Groot zu sehen ist, der zu „Mr. Blue Sky“ tanzt, während die Credits laufen, im wahrsten Sinne des Wortes ganz großes Kino. Diese Szene alleine hebt die Musik von vornerein schon über die Handlung.
Der Song „Brandy, you’re a fine girl“ wird als tragendes Element verwendet, um die Beziehung zwischen Peters Mutter und Ego zu erklären und gleichzeitig ihre Liebe zur Musik zu zeigen.
Die stärkste Bedeutung hat aber wohl, auch nach Aussage von James Gunn, der Song „The Chain“, der im Film gleich zweimal zu hören ist: Beim ersten Mal trennen sich die Guardians, zu der Songzeile „…and if you don’t love me now, you will never love me again, I can still hear you sayin‘: you would never break the chain…“. In einer Szene gegen Ende, in der Peter endlich die Kraft findet, Ego zu besiegen und alle Guardians sich wieder als Gruppe zusammenschließen, ertönt der Song erneut mit der Zeile „…chain keep us together…“. Eine Ode an die Musik und ein gutes Beispiel, wie gekonnt man einen Song in einen Film einbauen kann.
Wie auch schon im ersten Teil schafft der Film es, tragische Charaktere und dessen Hintergrundgeschichte in sehr humorvolle Szenen einzubauen. Der Film trägt das Herz am rechten Fleck, und das merkt man ihm in jeder Szene an.
Doch auch ein weiterer Held, der schon ganz nervös in Queens hin und her schwingt, hört Musik und möchte bald aus seinem Schatten treten.

nächster Film-Rewatch (Spider-Man: Homecoming)


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