Handlung:
Der geniale Star-Chirurg Doktor Stephen Strange liebt seine Arbeit über alles und genießt großes Ansehen bei Kollegen, Patienten und seiner Kollegin Christine Palmer, mit der er ein Verhältnis hatte. Als Strange eines Abends im Übermut die Kontrolle über seinen Sportwagen verliert, kommt es zu einem tragischen Autounfall, infolgedessen beide Hände des Doktors schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch nach mehreren Operationen kann der Chirurg seine Hände kaum noch richtig nutzen, sie zittern permanent, die Schäden an den Nervensträngen sind zu stark. Stephen Strange wird immer verbitterter und lehnt sogar seine ehemalige Geliebte Christine Palmer ab, die ihm zu erklären versucht, dass es immer wieder Momente im Leben gibt, in denen man die Leidenschaft für eine Sache aufgeben muss, um eine neue Aufgabe im Leben zu finden. Eines Tages erfährt Strange von einem Kollegen, dass ein Mann sich vor Jahren von einem Genickbruch wieder erholt hat und fortan wie durch ein Wunder nicht mehr an den Rollstuhl gebunden ist.
Stephen Strange macht sich auf nach Nepal, um dort Kamar-Tja zu finden, der Ort an dem ein geheimnisvoller Mönch-Orden diesen Mann vom Genickbruch geheilt hat. In Nepal trifft Strange den geheimnisvollen Mordo, der ihn mit zu seinem Orden in Kamar-Tja bringt und ihm seine Meisterin, die Älteste vorstellt. Diese offenbart Stephen Strange, dass die Welt deutlich komplexer aufgebaut ist, als der Chirurg sie sich vorstellt und zeigt ihm auf magische Weise ein Modell von Paralleluniversen, die alle existieren. Der Magier-Orden von Kamar-Tja bezieht seine Kräfte, indem er sich von den Paralleluniversen Energie beschafft und diese mit Gesten der Hände zu Schutzschilden, Waffen und Portalen fort. So können die Magier sich verteidigen, kämpfen und schnell von einem Ort zum anderen reisen. Stephen Strange möchte von der Ältesten in diesen Praktiken unterrichtet werden, zunächst mit dem Ziel, auf magische Weise seine Hände wieder nutzen zu können.
Als Strange in der Bibliothek von dem Magier Wong erfährt, dass wichtige Seiten eines der Bücher von dem ehemaligen Magier-Schüler Kaecilius entwendet wurden, mit deren Hilfe der Dämon Dormammu aus der dunklen Dimension auf die Erde beschworen werden soll, beschließt Stephen Strange, die Magier-Ausbildung abzuschließen und gegen Kaecilius vorzugehen.
Als ein Tempel der Magier in New York angegriffen wird, entwendet Strange das sogenannte Auge von Agamotto, ein leuchtendes Amulett, aus der Bibliothek, studiert die Verwendung des Amuletts, das eine Art Zeitveränderung verursachen kann, und stellt sich Kaecilius in New York. Der unerfahrene Doktor kann sich zwar gegen den Dämonenbeschwörer Kaecilius zur Wehr setzen, doch schafft es nur mithilfe eines magischen roten Mantels, aus dem Tempel zu entkommen und öffnet ein Portal in sein ehemaliges Krankenhaus, um von Christine Palmer verarztet zu werden. Dort offenbart er sich seiner Vertrauten als Magier und zieht erneut in den Kampf gegen die mystischen Mächte.
Mittlerweile ist ein weiterer Tempel in Hongkong in einen Angriff verwickelt, die Anhänger von Dormammu beschwören die dunkle Dimension herbei. In einem Scharmützel fällt zudem die Älteste den Beschwörern zu Opfer, kann aber mit ihren letzten Worten Stephen Strange noch den Rat auf den Weg geben, dass manche Regeln gebrochen werden müssen und jeder, auch wenn er einer Situation nicht gewachsen ist, sich dem Unmöglichen stellen sollte. Doktor Strange nutzt seinen neu erworbenen Umhang, um in die dunkle Dimension zu schweben, spricht eine Zauberformel, mit der sich das Auge von Agamotto öffnet und erzeugt mit dem leuchtenden Stein eine Zeitschleife.
In dieser Zeitschleife stellt er sich dem mächtigen Dämon Dormammu entgegen und möchte mit ihm verhandeln. Dormammu lacht seinen schwach wirkenden Gegner aus und töten ihn sofort. Doch aufgrund der Zeitschleife kommt Strange zurück, spricht Dormammu an, stirbt wieder und erscheint erneut. Nach einigen Abläufen der Zeitschleife akzeptiert Dormammu, dass Strange nicht gewinnen kann, aber trotzdem Herr der Zeitschleife ist und beugt sich dem Willen des Doktors, die Erde in Frieden zu lassen und ruft seine Beschwörer, inklusive Kaecilius zurück in die dunkle Dimension.
Als Belohnung für seine Heldentat wird Doktor Strange Hüter des Magier-Tempels in New York, wird aber darum gebeten, das Auge von Agamotto wieder zurück zu geben. Schließlich sollte man sich einen Infinity-Stein nicht einfach um den Hals hängen. Demütig spricht sich Stephen Strange mit Christine Palmer aus und bestätigt sie darin, dass man sich manchmal im Leben einer neuen Aufgabe widmen sollte, die er nun als Hüter des Tempels gefunden hat.
Kurze Zeit später empfängt der Doktor auch schon seinen ersten Besucher: der Halbgott Thor sucht seinen Vater Odin und vermutet ihn auf der Erde.

Bezug zur Kontinuität:
Durch die Offenbarung des Magier-Ordens erhalten nicht nur mystische Charaktere Einzug ins MCU, sondern auch die Paralleluniversen. Aktuell erhalten die Zauberer nur ihre Energie dorther, allerdings kann nun das Modell auch in der Handlung der Film genutzt werden, um Helden aus einem anderen Paralleluniversum in das MCU einzuführen oder eben zwei parallele Handlungsstränge erzeugen, die getrennt voneinander gezeigt werden. Zudem ist nicht nur der fünfte Infinity-Stein nun vorhanden, sondern es sind durch das Auge von Agamotto auch Zeitveränderungen und Zeitschleifen möglich. Dies ist ebenfalls ein Element, das in den weiteren Filmen genutzt werden kann.
Als Charakter ist Stephen Strange nun Teil des MCU und wird sicher bald zu den Avengers stoßen, Thor hat ihn schon besucht. Mordo hat sich vom Orden abgewandt und geht gegen einzelne Magier vor, er könnte sich noch als starker Gegenspieler entpuppen und eventuell auch das Auge von Agamotto stehlen.

Wichtige Charaktere:
Doktor Stephen Strange, Die Älteste, Wong, Mordo, Christine Palmer, Kaecilius, Dormammu

Fun Facts:
Stan Lee sitzt in einem Bus, an dessen Scheibe die Magier sich ein Duell liefern.
Wong wird von Stephen Strang „Beyoncé“ genannt und hört sich in einer späteren Szene die Musik der Sängerin an.
Benedict Cumberbatch spielte den Sherlock Holmes in der TV-Version, während Rachel McAdams in der Kinofassung an der Seite von Robert Downey Jr. seine Geliebte Irene Adler spielte. In diesem Film sind die beiden Schauspieler ein Paar, für Sherlock-Fans sicher ein netter Seitenhieb, zumal Downey Jr. ebenfalls im MCU als Iron Man unterwegs ist.

Zitat:
„Helden wie die Avengers schützen die Welt vor physischen Gefahren. Wir Zauberer bewahren sie eher vor Bedrohungen mystischer Art.“ -Wong

Fazit:
Doctor Strange ist ein wunderschöner Film, der sich viel Zeit lässt, den Charakter Stephen Strange zunächst in seinem eigentlichen Berufsalltag und im Anschluss in der Wandlung zum Helden darzustellen. Der Film erinnert zumindest in der Charakterinszenierung sehr an den ersten „Iron Man“, auch die Beziehung zu Christine Palmer ähnelt etwas der zwischen Tony Stark und Pepper Potts. Stephen Strange wächst im Laufe der Handlung über sich hinaus, mehr noch als Tony Stark im ersten Film und findet seinen neuen Platz in der Welt.
Optisch ist der Film ein Meisterwerk und erinnert in seiner Darstellung der magischen Möglichkeiten etwas an „Inception“, indem er die Gesetze der Physik ignoriert, die Magier Wände hoch und runter rennen lässt und mit den wunderschönen kreisenden Portalen für einzigartigen Wiedererkennungswert sorgt. Die Magie erhält nun in diesem Film Einzug in das MCU und wird trotzdem noch mehr oder weniger technisch erklärt als „geliehene“ Energie aus Parallelwelten. Zudem erklärt Wong die Bedeutung der Zauberer, die mithilfe dreier Tempel die Erde mit einem großen Schutzschild von mystischen Gefahren schützen und auch in einer Art Astralgestalt, losgelöst vom Körper, agieren können. Dies erweitert das Universum der Superhelden ungemein. Daher ist es sehr sinnvoll, diesen Film sehr spät in der Rahmenhandlung zu platzieren.
Die Magier haben erst jetzt ihre Existenz zumindest ein paar Menschen gegenüber offenbart und Stephen Strange ist nun als Hüter des Tempels von New York Teil der Storyline. Außerdem wartet nun schon der fünfte Infinity-Stein darauf, von Thanos erobert zu werden.
Doch zunächst einmal sucht Thor noch seinen Vater Odin und irgendwo in Queens ist die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft dabei, weitaus irdischere Probleme zu lösen. Aus einer weit, weit entfernten Galaxis kommen zudem Klänge eines Mixtapes.



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