Nein nein nein, ich will hier beileibe keine Vorurteile bedienen. Ich durfte nur eben das folgende Video auf mich wirken lassen, das mich frappierend an mein Ja waaassss?-Posting erinnerte. Doch was uns Männer bei einem Standard-Nerd noch belustigt, verwandelt sich in Zusammenspiel mit der besseren Hälfte zu einer potentiellen Gefahr -- wer möchte schon einen Monat Sexentzug riskieren? ;)

Nene, da spielt man doch lieber alleine oder läßt die Alte einfach gewinnen.

Immer wieder Sonntags kommt die (Blog-)Erneuerung *dibidibidibdib*.

Ich heiße zwar weder Cindy, noch höre ich auf den Namen Bert, aber es kommt ja auf die Aussage an. Und die will euch sagen: Wir führen eine neue Rubrik auf Sothis Spielwiese ein! Eine, die sich in Kompaktform um all die aktuellen Themen der Spiel-, Hardware- und Multimediabranche kümmert, die uns alle so brennend interessieren, tagtäglich umtreiben und von mir aus Zeit- und Ausschweifungsbegrenzungsgründen nie im Blog erwähnt werden (aber unbedingt erwähnt werden sollten!)

Betreut wird das neue Format von einem treuen Leser und Spielekollegen, der bereits durch das letztjährige Weihnachtsspezial für Furore sorgen konnte. Überhaupt ist Virtex für diese Rubrik um so vieles besser geeignet als ich – geht er doch bei den Entwicklern ein und aus und gilt zudem als legitimer Nachfolger auf Heinrich Lenhardts Podcast-Stuhl beim Spieleveteranen-Podcast.

Gamernews-Watch wird regelmäßig und in wenigen Tagesabständen hier auf der Spielwiese veröffentlicht. Und damit ich behaupten kann, an wenigstens einer Ausgabe mitgearbeitet zu haben, starte ich das Projekt mit Numero Zero – quasi der Nullausgabe. Viel Spaß!

Supreme Commander 2 Demo auf Steam

Supreme Commander 2

Strategiespieler mit Hang zu altgedienten Fortsetzungen erleben dieser Tage eine Glückshormon-Spülung: Egal ob Tropico 3, M.U.D. TV oder Total War: Napoleon – gute Wirtschaftssimulationen und Eroberungsfeldzüge warten an jeder Ecke. In Kürze beglückt uns auch Chris Taylor mit einer Fortsetzung (nämlich am 5. März), die da auf den Namen Supreme Commander 2 hört. Und Supreme Commander, das steht für Echtzeitstrategie im ganz großen Maßstab -- dieses Mal sogar mit einer Kampagne, die diese Bezeichnung auch verdient. Die Demo, die nun via Steam erhältlich ist, hat jedenfalls meine Synapsen stark in Richtung Releasetag angefixt.

God of War 3 – ebenfalls mit Demo am Start

Was für BOXler die alljährliche Halo-Auflage ist, das vermittelt bei Sony-Jüngern jeder neue God of War-Teil – ein endgeiles Spielerlebnis. Ob GoW 3 diesen Anspruch erfüllen kann, bleibt natürlich abzuwarten, aber zumindest können es  unsere Freunde aus der Schweiz und Österreich über den PSN-Store bereits anhand einer Demo am eigenen Leib ausprobieren. Wer also gerne an seinem PSN-Account rumtrickst oder in jedem-anderen-Staat-außer-Deutschland wohnt, darf sich mit Kratos ins antike Kampfgetümmel stürzen (und an dieser Stelle auch gerne seine Eindrücke schildern).

Plants vs. Zombies sprengt alle iPhone-/iPod Touch-Rekorde

Tja, wer hätte wohl gedacht, dass PopCaps PvZ in die Analen der Appstore-Geschichte als meistverkaufteste App überhaupt eingehen würde? Zumindest kann ich bestätigen, dass die Tower Defense-Hatz auf Zombies aller coleur durchaus seinen sucherzeugenden Reiz bereithält, dem nun wohl auch die Apple-Anhänger geradezu verfallen sind. Recht so, wie ich meine, selbst wenn ich die PC-Variante aufgrund des deutlich höheren Umfangs natürlich stets bevorzugen würde :)

Erster Teaser zu Civilization 5

Laut ersten Meldungen wird es nicht nur einen fünften Teil zum Globalstrategie-Epos Civilization geben, nein, dieser soll auch bereits im Herbst diesen Jahres seinem finalen Release entgegen sehen. Damit schlägt das Herz all jener höher, die der Serie bereits seit 20 Jahren die Treue halten und seit dem hervorragenden vierten Teil nach einer würdigen Fortsetzung lechzen. Und um dem Ganzen noch einen drauf zu setzen, hier der frisch veröffentliche Civ V-Teaser.

Schnäppchenticker

Geniale Schnäppchen allerorten, deshalb hier in Kurzfassung:

- Call of Duty: Modern Warfare 2 (PC): 24,95 Euro

- Call of Duty: Modern Warfare 2 (XBox 360): 34,95 Euro

- Batman: Arkham Asylum (PC): 12,50 Euro

- Matrix – The Complete Trilogy (Blu-Ray): 28,97 Euro

mud tv

Mad TV, eine Wirtschaftssimulation aus dem Hause Rainbow Arts, die Anfang der 90er Jahre bei allen Freunden des gepflegten Strategiespiel für durchwachte Nächte sorgte, gilt auch heute noch als eines der besten Vertreter seiner Zunft – nicht zuletzt, weil das Szenario rund um den Aufbau eines Fernsehsenders erfrischend neue Akzente ins Genre brachte.

Bis auf einen verunglückten Nachfolger war es überraschenderweise sehr lange Still um diese Thematik, bis letztes Jahr Kalypso Media (u.a. Tropico 3) auf die Idee kam, ein Remake des Klassikers in Auftrag zu geben: MUD TV (Mad Ugly Dirty Television) entwickelt von Realmforge (bekannt vom Adventure Ceville), soll ganz im Sinne des großen Vorbildes eine knallharte Wirtschaftssimulation mit einer Priese Humor verquirlen -- grafisch sieht das Produkt jedenfalls schon sehr putzig aus.

Da M.U.D. TV in Kürze erhältlich sein wird, darf man sich bereits jetzt ein eigenes Bild machen und sich die offizielle Demo herunterladen, die das komplette Tutorial und zwei der Kampagnenmissionen enthält. Der Releasetermin ist für den 25.02. angesetzt.

Download-Mirrors des 320 MB großen Downloads:

- 4Players: http://www.4players.de/4players.php/down..._Demo.html

- PC Games: http://www.pcgames.de/aid,704459/MUD-TV-.../Download/

- GameStar: http://www.gamestar.de/downloads/demo/st...ud_tv.html

- Freegames.de: http://www.freegames.de/details.php?id=47233

Mount&Blade

Von den Spielen, die schon immer auf meiner "Hört sich sehr interessant an"-Liste stehen, rangiert das von türkischen Entwicklern stammende Mount and Blade ganz weit oben. Dass ich es bislang nicht in meine Sammlung einreihen wollte, hat wirtschaftliche Gründe: Es war mir für ein verkapptes Indi-Spiel mit seinen 30 Euro bislang einfach zu teuer. Wie gut, dass Steam am vergangenen Wochenende ein Herz für preisbewusste Sothis hatte und den Genremix auf gut verdauliche 5 Euro senkte.

Irgendwo im Regal zwischen all dem Einheitsbrei und den ewig anmutenden Fortsetzungen gibt es ab und an Titel, die mit einem frischen Konzept aus der Masse herausstechen. Und dann gibt es noch Spiele wie Mount&Blade, das sich in überhaupt keine Schublade stecken lassen möchte.

Denn wer es als Rollenspiel bezeichnet, tut ihm bitterlich unrecht. Gleich doppelt sogar, wer die Einsortierung ins Strategiegenre in Erwägung zieht. Und auch Freunde des gepflegten Actionspiels würde man auf die falsche Fährte locken, würde man sich erdreisten, den Titel auf seine Kampfsequenzen zu reduzieren – ist die Wahrheit doch um so vieles ansprechender: Mount&Blade vereint Genres, die vom Entwickler Taleworlds so durchschnittlich umgesetzt wurden, das sie für sich genommen ein Fall für die Müllpresse wären, aber in ihrer Eigenschaft als linksverdrehte Joghurt-Kultur ein irres Spiel ergeben – und "irre" bitte ich in diesem Zusammenhang als durchweg positives Attribut zu verstehen.

Wie spielt sich Mount&Blade?

Der Spieler beginnt wie in rührseligen Ultima-Zeiten mit einem Fragekatalog, durch dessen Antworten sich die Klasse und die damit verbundenen Charaktereigenschaften herauskristallisieren. Ganz wie in einem klassischen Rollenspiel darf der Protagonist dabei auf bekannte RPG-Attribute wie Stärke, Intelligenz oder Charisma zurückgreifen, die sich wiederum auf eine stattliche Anzahl an Talenten auswirkt, welche in ihrer Bandbreite (von obligatorischen Kampfskills, über Handels- und Baumeisterfertigkeiten, bis hin zu Eigenschaften, die die maximale Anzahl von gefangen genommenen Soldaten steuern) kaum besser aufgestellt sein könnte. Da es im Spielverlauf möglich ist, Erfahrungsstufen zu erklimmen, wird der Held mit zunehmender Spieldauer mächtiger und vielseitiger – was sich in letzter Konsequenz stark auf die Möglichkeiten auswirkt, die Mount&Blade zu bieten hat.

Grafikengine von Vorgestern, Spielgefühl von Vor-20 Jahren

Wohl dem übrigens, der sich hauptsächlich von diesen "inneren Werten" beeinflussen lässt, denn bereits die Charaktererschaffung zeigt eindrucksvoll, dass die Grafikengine irgendwann im Jahr 2007 stehen geblieben ist – und damit lasse ich die Entwickler noch gut aussehen. Tatsächlich habe ich trotz 10-minütigem Drückmarathon auf dem Random-Button kein einziges Gesicht zustande gebracht, das mich nicht an einen mutierten Zombie aus Fallout 3 erinnert hätte.

Der erste grafische Schock weicht nach dem eigentlichen Spielstart ersten Retrogefühlen: Die Übersichtskarte, auf der gut 40% des Spiels stattfindet, erinnert mit seiner zarten Schlichtheit an längst vergangene Rings of Medusa-Tage: Ein Pferd, das unseren Trupp verkörpert, bewegt sich in (pausierbarer) Echtzeit über eine Map, die eine Fülle von Orten aufweist. Um uns herum wuseln jede Menge von der KI-gesteuerte Einheitenverbände, die eigenständig ihrem Tagesablauf nachgehen. Der Spieler schnuppert von Beginn an dieses Mittendrin-statt-nur-dabei-Gameplay und fühlt sich als Teil der Spielwelt – aber eben nur als ein (zumindest anfänglicher) kleiner Teil, der schon bald den Ehrgeiz weckt, Größeres zu erreichen. Und dies lässt sich durch eine vielzählige Fülle an Tätigkeiten erreichen.

Ein Füllhorn an Möglichkeiten

Die Welt von Mount&Blade steht dem Protagonisten von Beginn an offen: Wer möchte, kann sich dem relativ gefahrlosen Handeln mit Gütern widmen – so er denn genug Handelspunkte verteilt hat, um ein Gefühl für die jeweiligen Preisgefüge zu bekommen. Möglich wäre auch, überall verstreute Räuberbanden anzugreifen und gemachte Gefangene an den lokalen Sklavenhändler gegen bare Münze zu verkaufen. Charakter mit hohen Kampfskills könnten sich überdies an lukrativen Turnieren beteiligen und mit einer hohen Wette auf sich selbst, für Ruhm und Reichtum sorgen. Oder er erfüllt in bester Rollenspielmanier Questen für die Fürsten und Monarchen der fünf im Spiel vertretenden Königreiche. Wer sich über diesen Weg genug Ansehen und Beziehungspunkte erarbeitet, kann schon bald zum Hauptmann oder gar zum Vasallen eines Herrschers aufsteigen und damit als Fürst das eine oder andere Lehen einsacken – was übrigens besonders dann funktioniert, wenn man im Spiel eine potente Armee um sich scharrt und feindliche Burgen belagert.

Besonders der Aspekt der eigenen Armee ist ein ausgesprochen guter Schachzug des Entwicklers, denn die Möglichkeit, seine eigene Truppe abhängig von den vorher vergebenen Charaktereigenschaften aufzubauen, motiviert ungeheuer. Da stört es auch nicht weiter, dass sich eigentlich kein echtes Ziel herauskristallisieren will und der rote Faden ganz schwach zwischen Levelstufen, Prestigegewinn und wirtschaftlichen Erfolg verläuft. Würde man mit einem Wort das Spielgefühl beschreiben, das Mount&Blade vermittelt, müsste man Sid Meier’s Pirates! ausrufen, denn dieses spielte sich in der Tat ganz ähnlich – mit einer großen Ausnahme: Den Kampfsequenzen, die in Mount&Blade eine Klasse für sich darstellen.

Total War-Feeling in Egoperspektive

Man stelle sich Massengefechte wie in den guten alten Total War-Teilen vor, nur dass man hier nicht als passiver General tätig wird, sondern in alt hergebrachter Egoperspektive zu Pferd oder per pedes in das Schlachtgeschehen aktiv und mit voller Inbrunst eingreifen kann. Dass dabei links und rechts von uns Soldaten KI-gesteuert in das Schlachtfeld stürmen und sich (nicht ganz unblutig) die Köpfe einschlagen, erhöht das Schlachtengefühl um ein spürbares Quäntchen.

Zusätzlich zückt TaleWorlds hier wieder die Rollenspielkarte, denn ausgerüstete Waffen, Rüstungen und selbst das teuer erkaufte Kampfross sind hier natürlich mitsamt aller Eigenschaften mit am Start und für jeden erlegten Feind gibt es satte Erfahrungspunkte – übrigens nicht nur für uns, sondern auch für die Soldaten unseres Trupps, die bis zu zwei Stufen aufsteigen können.

Und weil sich Mount&Blade auch damit nicht begnügt, trifft man in der Spielwelt immer mal wieder auf NPCs, die sich unserer Führerschaft anschließen möchten und dann ganz wie in einem Computerrollenspiel der Marke Bioware von Zeit zu Zeit Gespräche anfangen, sich über unsympathische Gruppenmitglieder aufregen und gerne auch mal wieder Ihrer Wege gehen. Steigen solche Mitstreiter im Level auf, darf man (wie beim Hauptcharakter) munter Punkte auf Charakterwerte und Fähigkeiten verteilen; erbeutete Waffen und reitbare Untersätze erweitern den Nutzen solcher Gefährten zusätzlich.

Fazit:

Mein Resümee zu Mount&Blade ist eindeutig: Wer gerne Rollen- und Strategietitel zockt und sich nicht davor scheut, ein Spiel zu beginnen, das jede Menge Spielraum, aber kein sichtbares Ende verspricht, ist bei diesem Titel bestens aufgehoben.

Die schiere Anzahl der Möglichkeiten, selbst wenn diese für sich betrachtet kaum für Begeisterungstürme sorgen dürften, macht aus diesem Spiel einen Genremix für abendfüllende Streifzüge in einer mittelalterlich angehauchten Welt. Die Art und Weise, wie sich das Spiel präsentiert, versprüht einen reizenden Retrocharme, dem man sich schwerlich entziehen kann. Und ganz ehrlich: Selten ist mir ein Spiel untergekommen, bei dem die Stunden so rasch vergangen sind.

Auf den Nenner gebracht: Ein Titel, der nicht unbedingt die Geschmacksnerven einer größeren Zielgruppe trifft, aber besonders bei all jenen, die sich stundenlang mit Pirates! und Co. beschäftigen konnten, einen dauerhaften Platz auf deren Festplatte reservieren wird.

Wertung: 10/12

Ja waaaaaasssss?!!?

Sothi | 16. Februar 2010 | 20:07 | 4 Kommentare

Was macht man, wenn die Zeit für einen anständigen Blogeintrag mal wieder zu knapp ist? Richtig, man postet ein paar sinnfreie YouTube-Videos. Diesmal aus der Kategorie: “Lan-Party-Ausraster, die zum latenten Lachkrampf anregen”.



DC vs. Marvel – der ewige Kampf. Auch wenn ich auf Comicbasis schon immer Letzteres favorisiert habe, könnte ich mich bei den Filmen schwerlich zwischen den Batman- und den X-Men-Verfilmungen entscheiden. Und jetzt auch noch das: Die Grüne Laterne wird verfilmt, einer der interessanten DC-Helden überhaupt! Und weil das alles so genial ist, pack ich den passsenden Trailer inklusive epischen Soundtrack gleich noch oben drauf.

So, und jetzt mal Hand aufs Herz: Wer hat gemerkt, dass der Trailer nur “fanmade” ist und sich sehr professionell bei Matrix, Star Trek, Firefly, Fantastic Four, The Fountain, Lord of the Rings, Heroes, Men in Black und Iron Man (was hab ich vergessen?) bedient hat? Jedenfalls: Hut ab vor dieser Leistung! Ach ja, wer das lesen kann braucht keine Brille ;)

Deutschland und die Simulatorspiele – eine Symbiose, die mit logischen Gedankenstrukturen nicht zu erfassen ist.

Regelmäßig schaue ich mir die aktuellen Top Ten der Amazon-Verkaufscharts im Bereich der PC-Spiele an. Und beinahe jedes Mal springt mir die Feder aus dem Hut, weil sich irgendein billig produziertes Simulator-Spiel auf einen der vordersten Ränge tummelt.

Wurde kürzlich noch der Landwirtschaftssimulator vom German Truck Simulator abgelöst (oder war’s andersrum?), stieß heute ein gänzlich anderes, aber nicht weniger absurdes “Spiel” in die Ränge der großen Zehn auf: Der Feuerwehr-Simulator 2010. So langsam wage ich meinen Augen nicht mehr zu trauen.

Ich will hier wirklich niemanden vor den Kopf stoßen, aber für mich geht es überhaupt nicht klar, wie sich derartige Spiele besser verkaufen als ein Dragon Age oder Modern Warfare 2. Selbst wenn man über die Preisschiene geht, würde man sich mit Street Fighter IV, Book of Unwritten Tales oder Pro Evo 9 das deutlich hochwertige Spielepaket in den Warenkorb legen. Aber nein, es muss ja unbedingt der Feuerwehrsimulator sein.

Nur so zum Spaß habe ich einfach mal den Begriff Simulator bei Amazon eingegeben – das Ergebnis war selbst für einen (gefühlten) Veteranen wie mich erschreckend. Hier nur ein wirklich kleiner (!) Auszug aus den Suchergebnissen:

- Polizei Simulator

- Pistenraupen Simulator

- Notarzt Simulator

- Schwertransport Simulator

- Abschleppwagen Simulator 2010

- Straßenbahn Simulator

- Kran-Simulator 2009

- Gabelstapler Simulator 2009

- Bagger-Simulator 2008

- Traktor-Simulator

- Holzfäller-Simulator

- Müllabfuhr-Simulator(!) 2008

Sorry, ich kann die Liste nicht weiterführen, weil ich jetzt schon Tränen in den Augen habe – bin mir nur nicht sicher, ob’s vom Lachen oder Weinen kommt.

Unsere Spieleindustrie liegt darnieder, große Firmen wie Blue Byte, Ascaron und wie sie alle hießen entweder aufgekauft oder längst Geschichte und als einziges Vermächtnis bleibt uns nur der Müllabfuhr-Simulator. Mein Vater hat eine Floskel, die er in zynischen Momenten gerne zum Besten gibt: "Armes Deutschland" – heute bin ich ausnahmsweise geneigt, ihm zuzustimmen.

Aliens vs. Predator

Es ist so einfach und so günstig: Steam bietet also wieder einen tollen Weekend-Deal für gerade mal EUR 2,49 an. Das Spiel kostet selbst in der “Pyramide” noch 10 Euro, ist also ein echtes Schnäppchen. Dass man nicht in den Laden rennen braucht und niemals eine DVD eingelegt haben muss, macht die Sache für Schnäppchenjäger nur noch süßer – da lassen sich auch das Fehlen der optischen und haptischen Eindrücke, die sonst die Spieleverpackung liefert, verkraften. Zum gerechten Ausgleich ist die stolze Spielesammlung dafür online abgelegt und damit für alle einsehbar. Dass man das Spiel vielleicht niemals spielen wird, spielt keine Rolle, so lange sich nur Geld sparen lässt.

Steam – das Bollwerk für PC-Spieler

Als die Valve-Plattform Ende 2004 für die Online-Aktivierung von Half Life 2 benutzt wurde, hallte ein riesiger Aufschrei durch die Community: Boykott, Gift und Galle – drei Wörter, die sich damals mit Steam verbinden ließen.  Fünf Jahre später ist Steam das einzige Bollwerk im Kampf gegen die starken Spielernetzwerke XBox Live und PSN der konkurrierenden Konsolen XBox 360 und PS3.

In Zeiten, in denen der PC seine Bedeutung als Spieleplattform immer mehr verliert, ist es geradezu die Ironie schlechthin, dass er da, wo er mit all seinen Möglichkeiten eigentlich punkten müsste, kläglich versagt hat: In der unter einem Banner vereinten, weltweiten Vernetzung der Spielerschaft. Dass daran ausgerechnet der führende Hersteller von PC-Betriebssystemen mit seinem (mutwillig?) missglückten Games for Windows Live-Projekt einen Großteil der Mitschuld trägt, zeigt eigentlich nur eins: Wir alle sollten dankbar für Steam sein! Einem System, bei dem der Kunde nicht ganz so arg gegängelt wird wie bei EA und Konsorten. Bei dem Spiele auch mal deutlich unter dem Ladenpreis zu erwerben sind. Und am Wichtigsten: Bei dem eine echte Spielervernetzung stattfindet, inklusive Chat-, Sprach- und Achievement-Funktionen, die sich durch das Spiele-Portfolio sämtlicher Publisher zieht.

Ich würde den Artikel an dieser Stelle gerne abschließen und dieses positive Bild am Liebsten so stehen lassen – denn alles könnte gut sein in dieser schönen neuen Steam-Welt. Doch wir alle wissen es -- eine Medaille hat zwei Seiten, in diesem Fall eine sehr unschöne: DRM.

Aliens versus Predator oder: SEGA versus Kundschaft

AvP – Aliens versus Predator -- zeigt diese Seite sehr gut. Dieser heiß erwartete Egoshooter ist, wie Kenner eines kürzlich veröffentlichten Todesszenen-Trailers sehr gut wissen, recht brutal. Brutal genug, dass das Spiel rasch in Richtung Indizierung wandern würde, gäbe es in Deutschland eine Veröffentlichung. Grund genug für Publisher SEGA, auf eine eben solche zu verzichten. Das ist ihr gutes Recht und wirtschaftlich nachvollziehbar. Und für uns Spieler eigentlich weniger tragisch, immerhin gibt es ja genug (günstige) Möglichkeiten, Spiele zu importieren.

Dass das aber rein gar nichts nutzt, ist der Grund, der mich zu diesem Artikel inspiriert hat. Denn wie SEGA bereits bei Empire – Total War festgestellt hat, ist Online-Aktivierung via Steam ein sehr probates Mittel, um zu erreichen, dass Spieler genau das tun, was der Hersteller möchte: Etwa, das Spiel zu kaufen, statt raubzukopieren. Oder, wie in diesem Fall: Das Spiel eben nicht zu kaufen, wenn der Publisher nicht will, dass es gekauft wird.

Zum Hintergrund: Vor einigen Tagen brachte SEGA eine Demo zu Aliens vs. Predator, die sich via Steam downloaden und installieren ließ. Allerdings nur für Spieler, die keinen deutschen Steam-Account besaßen, denn nur solche konnten die Demo überhaupt runterladen. Wer es dennoch mit einigen Tricks, Zweitaccounts und Zeitaufwand schaffte, konnte froh sein, wenn er mit einer deutschen IP überhaupt Multiplayerspieler auslösen konnte, um das Spiel auszuprobieren.

Doch das ist nicht mal die Krone des Ganzen, denn die kommt jetzt:  Ähnlich wie Amazon, die vor einigen Monaten aus Urheberrechtsgründen heraus in einer Nacht und Nebelaktion ein bestimmtes EBook aus sämtlichen Kindle-EBook-Readern löschten, handelte auch Steam bei der AvP-Demo: Schwups, und plötzlich war es weg. Gelöscht -- auf Anweisung von SEGA.

Diese Bevormundung der Spielerschaft, die bei einer Demo noch zu verschmerzen wäre, trägt ihre vollen Blüten erst dann zur Schau, wenn das Spiel nach all diesen Vorgängen vielleicht doch im Ausland erworben wird: Wird man es überhaupt aktivieren können? Oder wird eine bereits aktivierte Version vielleicht irgendwann einfach gelöscht? Muss man damit rechnen, dass gar der gesamte Steam-Account mit all seinen Spielen wegen Verletzung der Nutzerrechte gesperrt wird? SEGA selbst gibt zu diesem Vorfall das folgende Statement:

"Sie werden dieses Spiel in Deutschland nicht nutzen können, da dieses Spiel in Deutschland keine USK-Freigabe erhielt.
Sie würden/werden folgende Fehlermeldung erhalten:

"German Sega Support announces that upcoming PC Game "Aliens vs Predator" which is officially not realesed in germany won't be playable from german location."

Mit freundlichen Grüßen

SEGA Support Team"

Dass SEGA überhaupt dazu in der Lage ist, all dies zu veranlassen hat nur den einen Grund: Steam. Und dass Steam überhaupt für SEGA in Frage gekommen ist, ist auf dessen Marktmacht zurückzuführen. Marktmacht, die wir Steam verlieren haben: Wir haben Steam zu dem gemacht, was es ist – wegen all seiner Schnäppchen, wegen der tollen Communityplattform, der einfachen Handhabung. Wir riefen die Geister und müssen nun ganz wie der arme Zauberlehrling hilflos mit ansehen, dass diese nicht nur dazu da sind, unsere Wassereimer zu schleppen. Schöne neue Steam-Welt? Mal abwarten. Ich jedenfalls habe meine AvP-Vorbestellung inzwischen storniert.

Update vom 07.02.10:

Wie ich soeben einer Gamestar-News entnommen habe, wurde zu dieser Thematik vom SEGA-Produktmanagement noch das Folgende hinzu gefügt:

Das hiesige Produktmanagment von SEGA allerdings behauptet, es gäbe keinerlei Probleme, man könne das importierte Spiel über Steam aktivieren.
Ob der Support oder das Produktmanagement nun Recht hat, wird sich wohl erst nach Release herausstellen. Wir raten Ihnen deshalb: Warten Sie unseren Bericht dazu ab, bevor Sie Aliens vs. Predator im Ausland oder bei einem Importhändler ordern.

Sothi schreibt fremd

Sothi | 3. Februar 2010 | 23:01 | 0 Kommentare

In den letzten Tagen war ich schön fleißig und habe für zwei befreundete Blogs recht ausführliche Artikel zu gänzlich unterschiedlichen Themen verfasst – und die möchte ich euch nicht vorenthalten:


- Vollversionen auf Heft-DVDs: 02/2010

Ein Artikel zu den aktuellen Cover-Vollversionen unterschiedlicher Spielemagazine, den ich für Superlevel verfasst habe. Eigentlich handelt es sich bei dieser Kolumne um eine ganze Serie, aber da mein letzter Eintrag schon ein halbes Jahr zurücklag, kann man dies als eine Art Reboot verstehen. Jedenfalls gab’s hierzu richtig kontroverse Meinungen, weil ich die Vollversionen wohl doch ein wenig zu hart angepackt habe ;)


- Von der Müdigkeit neue MMORPGs anzugehen

Was man verspricht, das hält man auch! Und so habe ich mich für Yitus Gastauftritt im Weihnachtsspezial revanchiert und einen Artikel verfasst, der die eine entscheide Frage aufwirft: Warum verliert man mit der Zeit die Lust, überhaupt neue MMORPGs zu spielen – ein Phänomen, das (wenn ich die Kommentare richtig deute) wohl schon bei so einigen Online-Rollenspiel-Veteranen aufgetreten ist.

Age of Conan war euch zu lasch? Dann könnte Mortal Online eventuell die richtige Wahl sein: Das Hardcore-MMORPG soll nicht nur in Sachen Brutalität mit AoC auf einer Wellenlänge liegen, sondern vor allem durch (PvP)-Tugenden punkten, die man nur aus der ersten Generation der Online-Rollenspiel gewohnt war: Wie einst in Ultima Online oder Meridian 59 soll es möglich sein, den Gegner nach seinem Ableben komplett auszurauben. Außerdem wird es keine Instanzen geben – vielmehr wird eine nahtlose Spielwelt versprochen. 

Der Low-Budget-Titel kann sich grafisch nicht mit den ganz großen des Genres messen, gibt euch aber wohl die Möglichkeit, ganze Siedlungen in der Spielwelt zu platzieren. Außerdem wird die Ausrüstung ähnlich wie in Horizons: Empires of Istaria entweder komplett oder zumindest zu großen Teilen auf dem Spielercrafting-Prinzip basieren.

Mortal Online ist seit gestern in einer Open Beta. Wer mitmachen möchte, kann sich die Anmeldung und den Beta-Client hier besorgen. Ein Einführungsvideo (mit besonders epischer Musik) möchte ich euch zudem nicht vorenthalten.