Schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Die Siedler- oder Anno-Nachfolger? Grafik im Retrostyle ist genau dein Ding? Dann bist du bei Kingdoms and Castles vielleicht genau richtig: Der Indietitel der Lionshield Studios versucht 8bit-esque Grafikpracht in ein zugängliches, aber trotzdem komplexes Aufbaustrategiespiel zu packen -- und das weiß durchaus für mehrere Stunden zu unterhalten.

Der große Trumpf des Titels ist sicherlich die große Zugänglichkeit: Die Grundmechaniken sind schnell verinnerlicht, die Lernkurve ist relativ flach, auch wenn der Zugriff auf die volle Palette der Gebäude bereits in den ersten 1-2 Spielstunden möglich wird. Der Nachteil sind vor allem die flachen Warenkreisläufe: Wie im ähnlich gelagerten Northgard lassen sich Ressourcen zwar abbauen, aber kaum weiterverarbeiten. Eine Mühle erhöht zwar den Ertrag, macht aber kein Mehl aus Weizen. Eisen lässt sich zwar abbauen, aber zu nichts veredeln. Wen das nicht weiter stört, bekommt schönes, schnelles, zugängliches Siedler-Feeling präsentiert.

Zwei Dinge stören mich allerdings massiv: Der größte Kritikpunkt ist meiner Meinung nach der Kampf, der in Punkto Handhabung wie im Alpha-Stadium wirkt. Größtes Problem ist hierbei, dass sich Gegner kaum ineinander verfangen. Anders ausgedrückt: Läuft eine Wikingerhorde in unser Stadtzentrum und wir schicken unsere Armee entgegen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Armeen aneinander vorbeirennen. Generell ist das Feedback zu dem, was da grade im Kampf passiert, ohnehin eher dünn.

Der zweite Kritikpunkt ist dem Umfang geschuldet: Eine wenige Stunden reichen aus, um alles in dem Spiel gesehen zu haben -- sowohl was die möglichen Gebäude angeht, als auch die möglichen Überfälle via Drachen, Wikinger oder Oger. Für den Preis von grade mal 10 Euro ist das aber unter Umständen verschmerzbar -- für mehr Langzeitmotiviation wäre ich allerdings auch bereit gewesen, deutlich mehr für den Titel zu bezahlen.

Wertung: 9/12

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