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Fünf Spiele erstrahlten im Glanze von Sothis persönlichen Jahrescharts. Doch was ist mit all den Games, die mich im Jahr 2013 beschäftigt haben, ohne mit einer gesonderten Nennung gesegnet worden zu sein? Müssen solche Spiele sang- und klanglos in der Masse der knapp 50 Titel untergehen, die ich 2013 angefasst habe? Oder wäre es vielleicht angebracht, zu begründen, warum diese Spiele es nicht in die Top 5 (oder in die Enttäuschung des Jahres) geschafft haben? Hölle ja, ich denke, es wäre angebracht!
Und so beschäftigt sich der heutige Artikel und gleichzeitig letzte Teil des Weihnachtsspezials 2013 mit all jenen Spielen, die heuer nicht in der Auslese dabei waren und doch aus guten Gründen eine Erwähnung verdienen.
Knapp vorbei: Diese Titel hätten es fast geschafft
Knapp daneben ist auch vorbei: Diese Spiele haben es ganz knapp nicht in meine Top Five geschafft. Oft lag es nur an Kleinigkeiten, aber alles kann ja nicht aufs Treppchen.
7 days to die (PC)
Angesteckt vom DayZ-Hype halte ich stets nach weiteren Projekten ausschau, die irgendwie, irgendwas mit Survival, bevorzugt in einer zombieverseuchten Welt, zu tun haben. Mit 7 days to die gibt es nun einen vielversprechenden Indie-Titel, der den Überlebenskampf-Aspekt in einer apokalyptischen Welt mit dem Craftingsystem und den baulichen Möglichkeiten eines Minecraft kombiniert. Eine insgesamt sehr motivierende Mischung, insbesondere weil es tatsächlich notwendig ist, sich nachts gegen die anrückenden Zombiehorden zu wehren: Die kloppen nämlich gerne mal komplette Häuser kaputt – da wird das Konstruieren kompletter Wehranlagen zum Pflichtprogramm.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Das Spiel hat sehr viel Potential, liegt allerdings erst in der Alpha 5 vor und hat noch viel vor was neue Features angeht. Im jetzigen Zustand ist es zwar gut spielbar, aber nach 2-3 Tagen intensiven Spielens hat man schon einiges ausprobiert und der Titel verliert an Reiz. Aber ich sage es mal so: Hier haben wir einen ganz heißen Kandidaten für die Top 5 2014.
Fifa 13 (PS3)
Für mich gab es 2012 nur wenige Gründe, meine Konsole dem PC vorzuziehen. Meistens war das immer nur dann der Fall, wenn Multiplayer-Titel angesagt waren und in Sachen Multiplayer vor einem Bildschirm geht einfach nichts an Fifa vorbei – aktuell an Fifa 13.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Für mich als Fifa-Gelegenheitsspieler ist es nahezu egal, ob ich nun Fifa 11, 12 oder 13 im Slot-In meiner PS3 liegen habe – für mich sind die Unterschiede einfach zu marginal. Es wäre mir falsch vorgekommen, einen derart austauschbaren Titel, den ich nur dann und wann gespielt habe (dann aber mit sehr viel Spaß), zugunsten eines der genannten Spiele in die Top 5 zu packen.
Bioshock Infinite (PC)
Der Bioshock-Franchise gehört ohne Zweifel zu den interessantesten Titeln überhaupt – allein schon aufgrund der außergewöhnlichen Szenerien. Nach den beiden Abenteuern unter Wasser, entführt uns Infinite in eine Stadt über den Wolken. Auch hier werden wieder die typischen Bioschock-Elemente ausgepackt und das Ganze zusätzlich mit der Nebendarstellerin Elizabeth gewürzt, die uns auf Schritt und Tritt begleitet und tatkräftig unterstützt.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Wie in meinem Test schon resümiert: Bioshock Infinite hat mich nicht mehr so gepackt wie die beiden Vorgänger. Das liegt an drei Dingen: Das Gameplay ist im Kern ein eher mittelmäßiger Shooter & nervt mit dem ständigen Schienen-Rumgehopse und Rapture war für mich das weitaus packendere Szenario. Auch gefiel mir das verkomplizierte Ende nicht – das hatte Bioshock deutlich eleganter und pfiffiger inszeniert.
Rogue Legacy (PC)
In Rogue Legacy springt und schnetzelt man sich in 2D durch diverse Abschnitte – das Ganze ist auf Retro-Pixeloptik getrimmt, allerdings im besten Sinne: Denn wo viele Spiele mit Pixellook so rein gar nicht an die Titel der goldenen Videospielzeit erinnern, könnte Rogue Legacy tatsächlich Ende der 80er, Anfang der 90er als Konkurrenz zu Castlevania und vieler anderer Titel jener Zeit veröffentlicht worden sein.
Allerdings ist die Optik bei Weitem nicht das wichtigste Merkmal dieses Titels. Vielmehr ist es die Mischung aus Rollenspielelementen, humorvollen Ideen, der guten Spielbarkeit und dem tollen Soundtrack, der hier zieht: So ist eine wunderbare Idee, dass man nach dem Heldentod auswählen darf, mit welcher Figur man als nächstes in den Kampf zieht: Jeder tote Held kann nämlich auf drei Nachfahren zurückgreifen, aus denen man wählen darf. Der Clou: Die haben alle unterschiedliche Eigenschaften und Klassen. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass wir mit einem kurzsichtigen Legastheniker in den Kampf ziehen müssen – und das wirkt sich dann grafisch auch entsprechend aus.
Sehr motivierend ist zudem der Goldsammelaspekt: Anstatt Erfahrungspunkte plündern wir jede Menge Gold. Dieses Gold investieren wir in neue Ausrüstung, die wir unseren Nachfahren quasi vererben und damit gewährleisten, dass kommende Generationen tiefer in das Schloss und die dahinterliegenden Gegenden eindringen können. Großartige Idee!
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Es kommt immer mal wieder vor: Das Weihnachtsspezial ist abgeschlossen und prompt kommt noch kurz vor Ende des Jahres ein Titel reingeschneit, den ich vorher so überhaupt nicht auf der Rechnung hatte. Dieses Jahr ist das mit Rogue Legacy geschehen.
Ansonsten wäre der Titel ein heißer Kandidat für die Top 3 gewesen. Ich habe schon lange nicht mehr so motiviert und so konzentriert an einem Titel gesessen. Besonders für den schmalen Preis von unter 10 Euro ein wahnsinniger Geheimtipp.
Mitläufer: Spiele, quasi nebenbei gespielt
Auch 2013 gab es für mich einige Spiele, die ich nicht mehr mit voller Inbrunst, aber doch ganz gerne nebenbei immer mal wieder angeworfen habe.
Battlefield 3 (PC)
Nachdem ich mir erst kürzlich Battlefield 3 Premium für wirklich schmales Geld geholt habe und sowieso Übungsrunden für die anstehende LAN-Party anstanden, habe ich auch dieses Jahr immer mal wieder BF3 angeschmissen. War zwar bei Weitem nicht mehr so der Flash, den ich zu Anfang hatte, aber es ist halt immer noch ein wunderbarer MP-Egoshooter. Trotzdem wollte ich für dieses Jahr mal wieder auf den Call of Duty-Zug aufspringen und Battlefield 4 auslassen… nur bin ich mir da mittlerweile gar nicht mehr so sicher.
Injustice – Götter unter uns (PS3)
Dieses Jahr war meine PS3 deutlich weniger in Betrieb als im Jahr zuvor. Aber für ein gutes Beat em up, und ich weiß wirklich nicht das wievielte das bereits in dieser Konsolengeneration ist, bin ich immer zu haben. Aktuell spiele ich sehr gerne den neuen DC Comics-Verschnitt Injustice der Mortal Kombat-Macher. Die Formel hierbei ist die gleiche wie beim neuesten Mortal Kombat-Teil: Steuerung nicht zu anspruchsvoll und das Ganze mit einer interessanten Kampagne garniert. Darüber hinaus schicke Optik… und eben: Superhelden.
Theme Hospital (PC)
Theme Hospital ist eines der von mir am meisten geschätzten Bullfrog-Spiele – Grund genug also, sich das Game bei GoG zu holen. Was aber noch viel besser ist: Es gibt mit corsix-th einen open source-Klon von Theme Hospital, der HD-Optik und noch eine andere Komfortfunktionen mitbringt. Und das Ding macht richtig viel Laune. Unbedingt ausprobieren!
Ni No Kuni: (PS3)
Ich mag ja Studio Ghibli Zeichentrickfilme, das muss ich ehrlich zugeben. Und an Ni No Kuni ging ich deshalb auch voller Erwartung heran. Kenner meiner Person wissen ja: Ich bin nicht so der J-RPG-Spieler, aber diesem Spiel wollte ich schon aufgrund der Optik eine Chance geben.
Jetzt habe ich das Game nicht wahnsinnig oft oder lang gespielt, vielleicht 15 Stunden insgesamt, aber unterm Strich fällt mir auf, dass sich das Genre der J-RPGs einfach nicht weiterentwickelt hat in den letzten Jahren. Immer noch diese drögen Textboxen, immer noch diese unendlichen Kämpfe, denen man nicht entkommen kann. Immer noch diese Rumwandern auf einer großen Landkarte. Und das kindlich-naive Element ist natürlich auch vorhanden, wobei hier natürlich schon aufgrund der Optik damit zu rechnen war und in Ordnung geht.
Insgesamt würde ich das Spiel schon gerne noch weiter und zuende spielen, ich weiß nur noch, ob es nicht 20 andere Titel gibt, die es eher verdient hätten.
Verschenktes Potential: Anwärter zur Enttäuschung des Jahres
Neben der bereits genannten Enttäuschung des Jahres haben es noch ein paar Produkte verdient, besondere Erwähnung zu finden. Und das sind wirklich eine ganze Menge. So gesehen war 2013 wahrscheinlich das Jahr der Spiele-Enttäuschungen.
Rome 2 (PC)
Schon seit Shogun 2 habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr so richtig in die Total War-Teile reinkomme. Dennoch habe ich mich auf Rome 2 wie King Schnitzel gefreut, denn Rome gehört neben Medieval 1 und 2 zu meinen Lieblingstiteln der Reihe. Und was kann schon schief gehen bei einem so antiken Szenario? Naja, so ziemlich alles?
Abgesehen von den vielen technischen Unzulänglichkeiten, die mittlerweile mit 7 oder 8 Patches gefixt wurden. Abgesehen von der KI, die gefühlt von Teil zu Teil schlechter wird. Abgesehen von all diesen Dingen muss ich sagen: Rome 2 packt mich überhaupt nicht. Es hat weder Atmosphäre, noch ist es herausfordernd. Es strahlt nicht diesen Nur-noch-eine-Runde-Flair aus, den ich noch in früheren Zeiten so stark verspürt habe. Wenn ich an Rome 2 denke, denke ich an ein generisches Spiel mit unendlich vielen, nichtssagenden Fraktionen, generischen Charakterporträts, Mechanismen, die entweder schlecht erklärt sind oder mich absolut kalt lassen. Und das Schlimmste: Ich habe dafür auch noch den Vollpreis bezahlt…
Call of Duty: Ghosts (PC)
Nachdem ich zwei ganze Jahre, nämlich Modern Warfare 3 und Black Ops 2 ausgelassen hatte, wollte ich mich endlich wieder in das CoD-Getümmel stürzen. Es ist nun mal eine ganz andere Welt als bei Battlefield 3: Schneller, actionreicher und nirgends ist das Messern besser als bei Call of Duty.
Nur Ghosts, also der neueste Spross, der macht da nicht so richtig mit. Technisch bin ich ohnehin sehr enttäuscht von dem Titel, konnte das Game doch ohne Aufrüstung auf eine GF 760 gar nicht erst ruckelfrei gespielt werden. Dagegen will ich ja erstmal gar nix sagen, wenn das Spiel bombenmäßig aussehen würde. Tut es aber nicht, im Gegenteil: Selbst Battlefield 3 spielt technisch in einer ganz anderen Liga.
Und dann die Beschränkung auf maximal 8 Spieler im Deathmatch? Was soll das denn? Und dann die Maps: Gab es in den letzten Teilen immer mal Karten, die ich besonders mochte, muss ich bei Ghosts sagen: Da gibt es keine. Und weil ich zu allem übel auch absolut keine Schnitte sehe im MP, liebäugle ich mit dem Gedanken, nun doch noch auf Battlefield 4 umzusteigen.
DayZ: Stand Alone Alpha (PC)
Nicht, dass ich allzu hohe Ansprüche an die Alpha-Version des Stand Alones zu DayZ gehabt hätte, aber so ein paar Dinge kann man doch eigentlich erwarten. Zum Beispiel, dass in dem Spiel Zombies existieren. Oder dass die Steuerung deutlich besser als bei der umständlichen Mod ist (dachte, dafür ist das Stand Alone entwickelt worden?), oder dass der Loot nicht nur zu 90% aus Motorradhelmen, Hosen und Turnschuhen besteht.
Das sind alles Punkte, die dürften auch bei einer Alpha nicht auftauchen. Insbesondere die Steuerung macht mir Sorgen, die ist so schwammig wie eh und je. Anvisieren von Gegenständen klappt nur mit gedrückter Inventar-Taste zufriedenstellend.
Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber Stand heute frage ich mich, was die Entwickler das Jahr hinweg genau getrieben haben. Immerhin: Die Texturen sind sehr hochauflösend.
Sim City 2013 (PC)
Nun, zu Sim City 2013 lässt sich ja nicht viel sagen, außer: Ganz schön verkackt, Maxis. Ich glaube von all den Unzulänglichkeiten, die es über das Spiel zu berichten gibt, stören mich zwei Dinge am Meisten: Erstens, dass die Städte einfach zu winzig sind. Und zweitens, dass der Hersteller so rotzfrech ein Werbe-DLC nach dem anderen anbietet. Das ist so offensichtlich, dass hier einfach irgendein Dreck in das Spiel reingedrückt wird, bezahlt und gesponsort von irgendwelchen Industrievertretern, dass ich mich frage, wie viel Reputation Maxis und EA eigentlich gewillt sind zu verlieren. Blendet man das alles aus, kann man interessanterweise Spaß mit dem Titel haben, denn grundsätzlich hat es einige sehr gute Ansätze. Schade, wirklich schade.
The Walking Dead (PC)
An dem Telltale-Adventure scheiden sich vermutlich die Geister, aber meiner Ansicht nach lebt das Spiel ausschließlich von seiner Story und Atmosphäre. Denn rein spielerisch ist es großer Müll. Wenn jetzt aber die Story nicht packt, was bleibt dann? Nichts. Und genau das ist auch mein Eindruck nach 3 quälenden Episoden gewesen.