Weihnachtsspezial 2013: Teil 2

Sothi | 23. Dezember 2013 | 01:27
Weihnachtsspezial 2013

Und hiermit wäre es serviert, Teil 2 unseres Weihnachtsspezials 2013. Auch dieses Mal haben wir wieder einen Mix aus Neuzugängen und Veteranen, die den Flair dieses besonderen Spezials wunderbar transportieren. Freut euch mit mir auf die folgenden Autoren: SpielerA, Virtex, Kawie, Marius, Markus und der Graf (der mal wieder seine Brettspielperlen zum Besten gibt).

An dieser Stelle sei übrigens nochmal mein Dank an alle Autoren ausgesprochen – diese Gemeinschaftsaktion hat mir irrsinnigen Spaß gemacht und sollte unbedingt 2014 wiederholt werden.

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Virtex' Top Five 2013

Auch der gute, alte Virtex, unter Twitter als @SpielerBasti unterwegs, schreibt nun seit gefühlt einem halben Jahrhundert für das Weihnachtsspezial. Und da sich der ansonsten eingefleischte PC-Zocker nun doch wieder eine PS3 ins Haus geholt hat, hat es auch ein Konsolentitel in die Top 5 geschafft. Viel Spaß beim Lesen :)

Platz 1: Tomb Raider (PC)

Als ein Reboot zur Tomb Raider-Serie angekündigt wurde, war ich sehr skeptisch. Als dann noch die Meldung kam, dass sich das neue Tomb Raider eher an der beliebten Uncharted-Reihe orientieren wollte anstatt der Vorgänger, war mein Gedanke, dass das wohl ein Schuss in den Ofen wird. 

Dann kam das Spiel raus und die ersten Reviews erschienen auf diversen Spieleseiten. Und diese waren durchaus alle sehr positiv und machten mich sehr neugierig auf das Spiel, dass ich es mir sogar kurz nach Release gekauft hatte. Und ich bin begeistert. Mir gefiel die neue Lara deutlich besser, weil sie sehr authentisch wirkt. Ebenso das ganze Setting, was deutlich rauer und brutaler daherkommt als z.B. bei der Uncharted-Serie. Und seien wir mal ehrlich: Haben sich die Uncharted-Spiele nicht an den alten Tomb Raider-Teilen orientiert? 

Tomb Raider macht jedenfalls sehr viel richtig. Die Kämpfe gehen gut von der Hand, das Klettern macht Spaß und die Grafik ist einfach mal hervorragend. Was ich mir nur noch für eine Fortsetzung wünsche sind mehr Klettereien und größere und längere Gräber (um die es ja schließlich gehen sollte) mit mehr Rätseleinlagen.

Platz 2: Batman: Arkham Origins (PC)

Batman Arkham Origins ist zwar leider nicht das erhoffte Sequel zur Batman Arkham-Reihe geworden, wie ich es erwartet hatte, wird Fans der beiden Vorgänger aber dennoch gefallen. Das namensgebende Origins für Entstehung lässt da aber viel mehr erhoffen. So sieht man zwar das erste Aufeinandertreffen von Batman und Joker, jedoch wäre es schön gewesen zu sehen wie Bruce Wayne überhaupt zu Batman wird. Zwar soll es dafür einen DLC geben, der sich aber nicht nahtlos in die Hauptstory eingliedert. 

Batman Arkham Origins fühlt sich eher wie eine Erweiterung zu Batman Arkham City an. Das soll jetzt nichts schlechtes heißen, da Arkham City ein großartiges Spiel ist. Arkham Origins erreicht dabei nicht ganz die hohe Qualität seines Vorgängers, spielt sich aber gewohnt flott mit fordernden Bosskämpfen und sorgt für ausreichend Abwechslung. Ich hatte großen Spaß den Bösewichtern in Gotham City das Handwerk zu legen.

Platz 3: The Last of Us (PS3)


The Last of Us war das letzte Spiel, was mich dann doch wieder dazu gebracht hat, mir eine Playstation 3 zuzulegen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Atmosphärisch ist es eins der besten Spiele, die jemals erschienen sind. Allerdings bin ich nicht 100%ig vom Gameplay überzeugt. Manche Stellen fand ich unerwartet schwer und sorgten teils für Frustmomente bei mir. Dies passierte mir hauptsächlich in der ersten Spielhälfte. Ab diesem Zeitpunkt hat mich das Spiel richtig gepackt und hat mich bis zum Ende auch nicht mehr durchgelassen. Die beiden Charaktere Joel und Ellie sind ein sehr untypisches Duo, überzeugen aber im ganzen Spiel. 

Platz 4: Mass Effect (PC)

Wer Mass Effect 1 und 2 gespielt hat, wird um den dritten Teil sowieso nicht herumkommen. Mir hat das Finale der Shepard-Trilogie sehr gut gefallen. Ebenso über das Ende kann ich nicht meckern. Ich hab es allerdings in der Director’s Cut-Edition gespielt, kann also daher nicht mitreden, ob das Ende von Mass Effect 3 ohne den DLC enttäuschend ist oder nicht. Besonders die finale Schlacht konnte bei mir für den einen oder anderen Gänsehaut-Effekt sorgen. Ich kann Mass Effect 3 jedem wärmstens empfehlen. Einzig und allein der Ansatz, dass man die Ressourcen für den Endkampf in der Einzelspielerkampagne durch Multiplayer aufbessern kann hat mir nicht gefallen. Lässt sich aber auch nahezu mit den ganzen Nebenmissionen und Mini-Aufgaben erreichen.

Platz 5: Max Payne 3 (PC)


An Max Payne 3 musste ich mich erst gewöhnen. Wer viele moderne Shooter spielt, ist in Max Payne 3 nicht gleich zuhause. Ich hatte am Anfang das Auto-Healing vermisst. Max Payne 3 spielt sich halt oldshoolig. Heilung erfolgt nur durch die serientypischen Painkiller. Wen man sich allerdings erstmal an diese Tatsache gewöhnt hat, wird man seine große Freude an Max Payne 3 haben. Max Payne 3 ist ein fordernder Third-Person-Shooter mit toller Inszenierung und einem klasse Soundtrack mit recht ordentlicher Spielzeit.

Enttäuschung 2013: Call of Duty: Ghosts (PC)

Alle Jahre wieder… Jedes Jahr im November folgt ein neuer Call of Duty-Teil. Und jedes Jahr hatte ich mir den neuesten Ableger der Shooter-Serie gegönnt. Man bekommt halt immer das, was man erwartet. Eine kurze aber sehr hollywoodreife Inszenierung mit flottem Gameplay. Einen Multiplayer, der sich sehr temporeich spielt und genug abwechslungsreicher Karten für viele Stunden Multiplayer-Spaß. Grob betrachtet ist dies beim neusten Ableger Call of Duty Ghosts auch gar nicht anders. 


Doch warum ist dieses Spiel dann meine Enttäuschung im Jahr 2013? Das Problem ist, dass man das Gefühl hat, alles schon mal gesehen zu haben. Die Inszenierung ist zwar immer noch serientypisch toll gemacht, aber hat mich eher gelangweilt, weil kaum was neues passierte. Und diese Story… Call of Duty war zwar nie für eine spannende und sinnreiche Handlung bekannt, aber die von Ghosts ist sowas von hanebüchen, dass man eigentlich gar nicht weiß, warum man das alles macht. 

Aber es bleibt uns ja noch der Multiplayer, der ja sowieso für die Langzeitmotivation eines Call of Duty-Teils sorgt. Doch auch mit diesem bin ich nicht wirklich warm geworden. Mein Problem sind die neuen Karten. Keine davon hat mir so richtig gefallen. Es fehlen einfach die Highlights wie bei Call of Duty Modern Warfare 2. Ich werde dem Multiplayer von Ghosts sicherlich demnächst nochmal eine Chance geben, aber ob es mich doch noch umstimmt? Ich wage es zu bezweifeln.


Marius'
 Top Five 2013
Marius ist unter Twitter als @Zakoholic bekannt und bei ihm scheint der Name auch Programm zu sein, denn seine Top 5 besteht aus einer bunten Mischung aus allen möglichen Systemen und den unterschiedlichsten Genres. Mal würde ja gerne wissen, was sich noch so unter seinem Fernseher tummelt... :)                      

Platz 1: Tearaway (PS Vita)


Ja, ganz richtig, ein PS Vita Spiel nimmt dieses Jahr den ersten Platz meiner Top 5 ein. Hinzu kommt, dass es eins der wenigen Vita Spiele ist, welches ich durchgespielt habe. Ich mag die Vita wirklich (habe sie seit dem Launch), sie ist ein fantastischer Handheld. Bisher hat mich aber einfach noch kein Spiel so gepackt, wie Tearaway.

Tearaway ist einfach ein rundum wundervoll designtes Spiel. Durch die tolle Grafik mit ihrem ganz eigenen (Papier-)Stil hat es mich sofort in seinen Bann gezogen. Hinzu kommen sehr viele innovative Steuerungskonzepte, welche die Möglichkeiten der Vita -- sei es Front- oder Rückseiten-Touch, Gyroscope oder die geniale Integration der Kamera -- so unaufdringlich (!) und intuitiv einsetzen, dass es gar nicht schlimm ist, wenn man erst nach etwa 1,5 Stunden den X Knopf zum gewöhnlichen springen benutzen kann.

Das Level-Design ist, passend zum außergewöhnlichen Stil, ziemlich abgefahren. Vor allem beim Level 'Between the pages' habe ich mich schon gefragt, was die Entwickler da intus hatten. Von der gelungenen Story möchte ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten, das Ende ist jedoch traumhaft schön, im wahrsten Sinne. Für den ein oder anderen vielleicht zuviel Zucker, für mich jedoch ein uneingeschränkt zu empfehlendes Spiel und für alle die noch keine haben ein absoluter Kaufgrund für die Vita.

Platz 2: GTA V (XBox 360)


Ob ihr es glaubt oder nicht, aber GTA V war für mich ein Überraschungshit. Ich habe den ersten (samt London AddOn) und den zweiten Teil gezockt, konnte jedoch mit keinem der 3D GTAs etwas anfangen. Beim vierten Teil habe ich es nochmal versucht und war ziemlich enttäuscht. Aus diesem Grund hat mich der fünfte Teil eigentlich nicht besonders interessiert. Zumindest bis ich ihn bei einem Kumpel auf der PS3 Probe gespielt habe. Danach war ich ziemlich überzeugt und habe es mir direkt am nächsten Montag für die XBox 360 gekauft, diese abgestaubt und bis zum Ende gebannt gezockt.

Die Charaktere sind glaubhaft, auch wenn Trevor mir gelegentlich etwas auf die Nerven ging, und die Spielwelt ist einfach zu cool um nicht zwischen den Missionen ein bisschen Radau zu machen. Vor allem sind es aber die vielen Kleinigkeiten, die mich wirklich überzeugt haben. Ob es jetzt das in Tunneln ausfallende GPS-Signal oder die Störungen der Radio-Sender aus der Stadt sind, wenn man in den Bergen herum fährt. Rockstar hat einfach eine unglaubliche Liebe zum Detail an den Tag gelegt und mich damit zum ersten Mal mit einem 3D GTA vollkommen überzeugt.

Platz 3: Animal Crossing: New Leaf (3DS)


Animal Crossing -- ein Spiel, dass wie schon diverse Pokémon Iterationen, mehr durch Feintuning in seinen Nachfolgern überzeugt, als durch generelle Überholung oder gewagte Innovationen. Als der erste Teil bei uns im Jahr 2004 für den Gamecube erschien, habe ich es, wie man als Unwort so schön sagt, wirklich "gesuchtet". Der Teil für den DS (2006) bot mir persönlich ein bisschen zu wenig Feinschliff (ruckelige Grafik und Dank fehlendem Analog-Stick auch eine leicht unpräzise Steuerung). "City Folk" habe ich dann mal kurz Probe gespielt, mehr aber nicht.

Trotzdem ist der neueste Teil "Animal Crossing: New Leaf" auf dem 3DS eines der besten Spiele, die ich dieses Jahr gespielt habe. Es hat genau den richtigen Anspruch, um es auch mal nur für eine halbe Stunde zu spielen oder während man einen der wöchentlichen Podcasts durchhört. Eine Eigenschaft, die ich mittlerweile sehr zu schätzen weiß. Das, man könnte meinen, belanglose, zweifelsfrei jedoch relativ simple Gameplay macht Spaß und plötzlich lagen mir die Bewohner meiner Stadt am Herzen und ich wollte, dass sie sich wohlfühlen. Ich habe manchen sogar abgeraten, wenn sie wegziehen wollten. Sie dabei zu unterstützen hat jedoch des Öfteren dazu geführt, dass sie geknickt waren, mich erst besser kennenlernen wollten und geblieben sind. So viel also dazu ...

Die Suchtspirale hat mich vollkommen gepackt, als ich angefangen habe mein Haus zu erweitern und die Möbel in meinen Räumen etwas bewusster auszusuchen. Hilfreich ist hierbei die vorbildliche Streetpass-Integration (in Kombination mit den neuen Streetpass-Relays) mit der man Leute in sein Schaudorf holen, deren Häuser anschauen und die dort zur Schau gestellten Möbel bestellen kann.

Platz 4: Tomb Raider (PC)


An dieser Stelle könnte ich davon erzählen, was für ein gelungenes Reboot "Tomb Raider" doch ist -- mache ich aber nicht. Und zwar aus einem einfachen Grund: Es ist das erste Tomb Raider, dass ich 'wirklich' gespielt habe. So bleibt es für mich einfach ein sehr gutes Action-Adventure. Die gute Mischung aus Schießereien und dem Erkunden der meistens weitläufigen und abwechslungsreichen Schauplätze hat mir sogar so gut gefallen, dass ich es auf "100% Game completion" gebracht habe. Die optionalen Tombs boten gelungene Rätseleinlagen, die ich jedoch nicht zwingend gebraucht hätte.

Über das hoch angekündigte und PC exklusive TressFX kann man denken was man will, ich finde es ist ein Schritt in die richtige Richtung der mich allerdings wegen großem Hardware-Hunger und teils rätselhafter Berechnungen der Haarphysik nicht vollends überzeugt hat. Der 3D Modus war (ausnahmsweise mal von Haus aus) gut umgesetzt und somit ein nettes Gimmick, das man mal zuschalten konnte.

Platz 5: Bioshock Infinite (PC)


Ich habe mir vor Release kein einziges Pre- oder Review angeschaut und ebenso sämtliche Berichte ignoriert, die etwas mit dem Spiel zu tun hatten, bis ich es selbst durchgespielt hatte. Was allerdings auch nicht lange gedauert hat. Nicht etwa weil das Spiel extrem kurz ist, sondern vielmehr weil es mich von der ersten Sekunde an gepackt hat. Ich wollte einfach unbedingt wissen, was es mit Booker, Elizabeth (die, O-Ton meine Frau, aussieht wie eine Disney Prinzessin) und dieser rätselhaften Stadt in den Wolken auf sich hat. Das Art-Design und die guten Licht- sowie Partikel-Effekte kaschieren die teilweise doch arg kantige Grafik ziemlich gut.

Enttäuschung 2013: Dead Island (PC)

Erinnert sich noch jemand an den ersten Trailer zu Dead Island und wie dieser das Internet in Aufruhr versetzt hat? Leider hat das schlussendlich erschienene Spiel rein gar nichts von dieser Qualität. Ich habe es, da es im deutschen Steam Store nicht erhältlich ist, durch das Humble Deep Silver Bundle günstig bekommen und dachte, es kann ja eigentlich gar nicht so schlimm sein wie alle sagen. Immerhin hatte ich auch gelesen, dass es im Co-Op wenigsten halbwegs Spaß machen soll.

Also runtergeladen, installiert, nen Kumpel angerufen und ein Co-Op Game gestartet. Nach kurzer Ernüchterung darüber, dass man den Prolog alleine spielen muss, konnten wir dann endlich zusammen spielen. Leider folgte nur noch mehr Ernüchterung. Über die bereits bei Erscheinen nicht mehr zeitgemäße Grafik hätte ich ja noch hinwegsehen können, aber in Kombination mit den stupidesten Quests die ich seit langer Zeit erfüllen 'durfte' und dem langweiligen Kampfsystem, war es quasi unerträglich. Wir haben nach ungefähr 3,5 Stunden unsere Session beendet und synchron das Spiel deinstalliert. Was ich ganz besonders schlimm finde ist, dass die dem Spiel zugrunde liegende Idee und das Setting eine Menge Potenzial bieten, welches leider einfach weggeworfen wurde. Schade!


Kawies Top Five 2013

Ausnahmsweise haben MMOs im Jahr 2013 keine Rolle gespielt. Nennenswerte Releases gab es auch kaum zu vermelden. Das sieht im Jahr 2014 dann doch wieder viel besser aus. Obwohl ich eigentlich kein Singleplayer-Spieler bin, gab es dieses Jahr doch einige Perlen aus diesem Bereich, hier meine Top 5 2013.

[Anmerkung des Blogbetreibers: Kawie ist bei Twitter als @Kawie1 unterwegs.]

Platz 1: Batman: Arkham City (PC)

Was habe ich im Spielwiese Podcast am Anfang geflucht, als ich versucht habe in das Spiel reinzuschnuppern. Aber mit Gamepad und wenn man die Catwoman Passagen ignoriert macht das Spiel so unheimlich viel Spaß.  

Platz 2: Sins of a Solar Empire: Rebellion (PC)

Aus Zeitmangel noch nicht so viel gespielt, wie ich es gerne gespielt hätte. Wenn aber zwei Flotten mit Titanen aufeinander treffen, wackeln die Wände! Ein prima ausbalanciertes Strategie- Schwergewicht.

Platz 3: Tomb Raider (PC)


Ein Reboot tut gut. Das es einer Serie frischen Wind verschaffen kann beweisst auch der neue Tomb Raider Teil. hier stimmt eigentlich alles einzig die Schlauchartigen Level und die zum Ende doch recht abgefahrene Story  sind ein wenig zu viel.

Platz 4: The Walking Dead: Season 1 (PC)

Erst am Grabbeltisch (Humblebundle) geholt und dann verschlungen. Nach einigen Gesprächen mit anderen Spielern habe ich gemerkt, dass man es entweder hasst oder liebt. Ich liebe es ! 

Platz 5: Endless Space (PC)


Bereits letztes Jahr auf meinem Zettel, hat der Titel es auch dieses Jahr wieder geschafft. Noch runder, noch besser, aber aufgrund der anderen Titel keinen Rang höher gekommen.

Enttäuschung 2013: 

Platz 1: Shogun 2

Habe erst spät mit Total War angefangen und habe mir vom Spielprinzip mehr erhofft als es dann letztendlich geworden ist. So gut es auf dem Papier klang, so schlecht klappte es für mich. Ein einmaliger Ausflug.

Platz 2: Crusader Kings II

Ich habe es wirklich so oft versucht mit den Paradox-Spielen warm zu werden. Aber so gut die Mechanik sicher ist, so grottig ist das drumherum. Alleine schon beim Versuch eine Mehrspielerparty in dem Spiel zu starten habe ich entnervt aufgegeben. Das Spiel selber gehört dann auch mit zu den Unzugänglichsten, was ich bisher gesehen habe.


SpielerA's Top Five 2013

Krass wie schnell das Jahr verging. Mir kommt es vor als hätte ich neulich erst meinem lieben Namensvetter den Text für das Weihnachtspezial 2012 geschickt und schon fragt er mich für 2013 lade ich mich für 2013 wieder ein.

Das Spielejahr 2013 war ein sehr interessantes mit Spielen, die unglaublich und unglaublicher Mist waren. Mit den Top 5 fange ich einfach mal an.

[Anmerkung des Blogbetreibers: SpielerA ist bei Twitter als @SpielerA unterwegs.]

Platz 1: The Last of Us (PS3)

Ohne Frage DAS Spiel 2013 für mich. Die Geschichte um Joel und Ellie ist so packend und mit so viel Einfühlungsvermögen erzählt wie ich es bisher nur ansatzweise in Videospielen gesehen habe. Nicht nur die Cut Scenes treiben die Erzählung voran. Vor allem die Details und Kleinigkeiten in der völlig kaputten aber wunderschönen Umgebung und wie die beiden Hauptcharaktere, Joel und Ellie, darauf reagieren und miteinander interagieren verzaubern einen und vertiefen die Immersion. Ein Gespräch zwischen den beiden in der Ruine eines alten Musikladen oder das entdecken von Giraffen sorgen für unfassbare Gänsehaut-Momente. Ich spoilere an dieser Stelle nicht die Story, den jeder, wirklich jeder, sollte The Last of Us gespielt haben. DAS ist warum ich Videospiele liebe.

Platz 2: Metro: Last Light (PS3)


Hat sich ein hartes Rennen um Platz 1 mit The Last of Us geliefert. Das Spiel Metro 2033, welches auf dem gleichnamigen Buch von Dmitry Glukhovsky basiert, war schon grandios und wirklich überragend (eine Leseempfehlung für das Buch sei an dieser Stelle ausgesprochen) und fand sich auch in meiner letztjährigen Aufzählung als Nachholtitel. Die Geschichte wurde vom Buch Autor mit verfasst und ist somit die offizielle Fortführung der Geschichte um die Ereignisse in Metro 2033. 

Wieder spielt man Artjom und hilft diesmal den im Vorgänger angerichteten Schaden zu begrenzen und zu beheben. Die Tunnel der Moskauer Metro, die Dunkelheit und andauernde Panik wegen geringen Munitionsmengen machen das Spiel packend. Mehr will ich nicht spoilern.

Das Metro Universum beinhaltet eine Metaebene, die einen immer zum Nachdenken über das getane und geschehene bringt. Leider lässt einem das Spiel in den meisten Situationen keine Wahl wie man sie löst, sondern gibt einen Weg vor. Ein wenig „Fallout 3“ hätte dem Spielprinzip gut getan. Daher nur Platz 2.

Platz 3: Puppteer (PS3)

Auf deutsch, „Der Puppenspieler“. Ein japanisches Märchen um die Hauptfigur, den jungen Kutaro, der vom Mondbären in eine Puppe verwandelt wurde und seinen Kopf verlor. Richtig gelesen. Den Kopf. Damit beginnt das Spiel und schickt einen durch ein märchenhaftes Abenteuer, in dem man mit etwas Hilfe von einer Hexe und einer magischen Schere, Calibrus, die Generäle des Mondbären nach und nach erledigen muss um die Schreckensherrschaft des Mondbären zu beenden. Klingt das nicht Hammer?! Ist es auch. Aber nur „fast“. 

Spielerisch ist Puppeteer ein Plattformer, der das Gerne nicht neu definiert und nicht außergewöhnlich ist. Interessant und neu ist die Erzählweise. Als Theaterstück inszeniert und mit so viel Liebe zum Detail erzählt ist es dennoch eine Pracht. Wer Märchen und burtonesquen Humor und Style mag, wird Puppeteer lieben. So wie ich.

Platz 4: Tomb Raider (PS3)


Der Reboot der Serie um Lara Croft. Sie strandet mit den Überlebenden Ihrer ersten großen Forschungsreise auf einer Insel, auf der ein scheinbar wilder Stamm sein Unwesen treibt und jagt auf die Neuankömmlinge macht. Nach und nach entdeckt sie die Geheimnisse, die die Insel verbirgt. Spielerisch ist es für ein Tomb Raider vollig neu und orientiert sich an der Uncharted Reihe. Während sich Nathan Drake in Uncharted jedoch Schießereien und Prügeleien hat, die wie aus Bud Spencer und Terence Hill-Filmen wirken und daher eher „harmlos“ und übertrieben wirken, bringt einem Tomb Raider mit wahrlich dunkler und düsterer Atmosphäre die Sterblichkeit und die Verletzlichkeit von Lara sehr nah.

Spielerisch nichts wirklich Neues sondern eher eine Kopie des Erfolgs von Uncharted, aber eine schöne Zeichnung des Entstehungswegs der Videospiel-Legende, Lara Croft. Ich mochte es sehr.

Platz 5: GTA V (PS3)

Muss man zu GTA noch etwas sagen? Die Spieleserie, die den Wahnsinn und Unsinn der westlichen Zivilisation sehr ironisch persifliert? Nicht wirklich, außer dass mit GTA V der vielleicht beste Teil bisher erschienen ist. Drei Charaktere, eine Hauptstory und viele Nebengeschichten. Aber wen interessiert das eigentlich. GTA V ist ein Sandkasten, in dem man all das machen kann, was man im echten Leben nie machen würde oder könnte. Ich verbringe immer mal wieder gerne einige Stunden in Los Santos. Mein liebstes Hobby? Vom Mount Chiliad mit Quad und Fallschirm springen

Enttäuschung 2013:  


Da gibt es leider recht viele. Daher kann ich mich hier nicht auf eines festlegen. Es sei mir verziehen und ich fasse mich einigermaßen kurz.

Angefangen über eine technische und spielerische Frechheit mit Aliens: Colonial Marines. Wie die Entwickler der Meinung sein konnten DAS Spiel wäre im Gold Status ist mir unerklärlich. Selbst Duke Nukem Forever war technisch besser. Muss ich mehr sagen?!

Metal Gear Rising: Revengeance ist ein Ableger des MGS Universums, der völlig unnötig ist. Eine Symbiose zwischen Schleichspiel und Hack ´n Slay stelle ich mir anders vor. Ninja Gaiden auf Speed mit schlechtem Gameplay ist eine treffende Umschreibung.

Sim City ist ebenso eine technische Frechheit wie das oben erwähnte Aliens: Colonial Marines. Ein Kopierschutz mit Onlinespeicherzwang, bei dem die Serverkapazitäten nicht ausreichen ist im Jahr 2013 nicht nur peinlich sondern für einen Vollpreis Titel eine absolute Dreistigkeit.

Als letzte größere Enttäuschung will ich hier Bioshock Infinite aufzählen. Die Geschichte ist relativ gut. Die Stadt in den Wolken ist wunderschön und das Setting sehr interessant. Das Gameplay jedoch ist so unfassbar langweilig und repetitiv. Kampfarena nach Kampfarena. Mehr nicht. Nur die wirklich gute Geschichte und gut gemachten Wendungentragen das Spiel. Zu wenig Herr Levine. Viel zu wenig. 


Markus' Top Five 2013

Mit Markus haben wir einen weiteren Neuzugang, der erstmalig für das Weihnachtsspezial schreibt und dabei ausgeprägten Wert auf den Soundtrack eines Spiels legt und vor allem bei Indie-Titeln sein Spielerherz gelassen hat -- wie man dem nachfolgenden Text unschwer entnehmen kann. Auf Twitter kennt man Markus als @kindimmanne

Platz 1: Gone Home (PC)

Das ist also das Spiel, welches meine bisherigen führenden Spiele verdrängt hat. Ganz kurzfristig, denn ich habe es erst letzte Nacht durchgespielt. Ich machte das Licht aus, um mich für ca. zwei Stunden nur auf dieses Spiel zu konzentrieren. Es hat mich voll erwischt.

"Gone Home" ist auf der einen Seite wie "Brothers" ein genauso tolles und interessantes Beispiel dafür, wie Spiele auf einzigartige Weise Geschichten erzählen können und auf der anderen Seite wie "The Last of Us", ein emotionales Erlebnis, das mich sehr mitgenommen hat. Allerdings habe ich gemerkt, als bei mir plötzlich die Tränen kullerten, dass "Gone Home" gerade in diesem Bereich alles andere übertroffen hat. Da fiel mir dann die Entscheidung ziemlich leicht und ich möchte es einfach nochmal abschließend sagen:
"Gone Home" ist mein Spiel des Jahres.

Dazu kommt ein wunderschöner Soundtrack, der mir lange im Ohr geblieben ist. Naja, um ehrlich zu sein tat er das nicht, aber gehört trotzdem zu den besten des Jahres.

Platz 2: Brothers - A Tale of Two Sons (PC)


Lange Zeit habe ich überlegt, welches Spiel bei mir ganz oben stehen sollte: "The Last of Us" oder "Brothers". Fast hätte ich einfach beide auf Platz 1 gesetzt, aber nun ist es keines von beiden geworden. "Brothers" liegt aber dennoch vorne. Nicht weil es auch eine berührende Geschichte erzählt, sondern weil es sie so erzählt, wie es nur ein Spiel tun kann. Wohingegen bei "The Last of Us" Gameplay und Story quasi getrennt sind und man ersteres auch weglassen und immer noch einen sehr guten Film präsentieren könnte, ist bei "Brothers" beides eng miteinander verwoben, es wird eins. Im Spiel wird Charakterentwicklung nicht durch Worte, sondern durch das Gameplay erzählt. Einfach genial.

Dazu kommt ein wunderschöner Soundtrack, der mir lange im Ohr geblieben ist. 

Platz 3: The Last of Us (PS3)


The Last of Us - damit auch die Blockbuster bedient werden und ein wenig Abwechslung hier reinkommt. Sind ja nicht nur die Indie-Spiele großartig. Nein, ehrlich, von allen AAA-Titeln, die in diesem Jahr gehyped wurden (davon hatten wir ja einige), war "The Last of Us" dasjenige, wo ich mitgefeiert und den Lobeshymnen zugestimmt habe.

Es hat meiner Meinung nach wirklich gutes Gameplay. Die Kämpfe gegen Menschen, Clicker und Co waren verdammt spannend und ich fand es toll, dass sich ein so großes Spiel so viel Survival getraut hat. Aber was eben herausragt, weswegen es diesen Platz verdient hat, sind die Charaktere, die Dialoge und die Schauspieler. Ein sehr intensives Erlebnis, welches mir meinen Lieblingsspielemoment in diesem Jahr beschert hat (Stichwort: Giraffen).

Dazu kommt ein wunderschöner Soundtrack, der mir lange im Ohr geblieben ist.

Platz 4: To The Moon (PC)


Okay, beinahe hätte diese Liste nur aus Spielen bestanden, die auch in diesem Jahr erschienen sind (und normalerweise erstelle ich meine GOTY-Listen auch nach dieser Regel), weil ich mich einfach nicht an alles erinnern kann, was ich 2013 gespielt habe. Hätte ich ein Archiv oder ein besseres Gedächtnis, sähe diese Liste vielleicht ganz anders aus... Jedenfalls bin ich zufälligerweise dank Steam an ein Spiel erinnert worden, welches ich im Januar nachgeholt habe und hier nicht fehlen darf: To The Moon.

Kurz: Eine der besten Liebesgeschichten, die ich jemals erleben durfte und damit beziehe ich mich nicht nur auf das Medium Videospiele. Gameplay-Elemente kommen hier zwar kurz und eigentlich hätte man sie auch komplett streichen können, aber die Geschichte ist so unglaublich berührend, originell und interessant erzählt. Dazu kommt ein wunderschöner Soundtrack, der mir lange im Ohr geblieben ist.

Platz 5: Donkey Kong Country Returns 3D (3DS)


Vor einem Jahr hatte ich meinen 3DS verkauft, weil ihn einfach nicht mehr benutzte und das Geld in eine PS3 investieren wollte. Ich bereue diese Entscheidung auch nicht, aber in diesem Sommer hat mich das inzwischen große Spieleangebot, die Gamescom (StreetPass!) und das XL-Modell wieder zum 3DS-Besitzer gemacht.

Eines der ersten Spiele, die ich mir geholt habe, war, neben "Animal Crossing", eben "Donkey Kong Country Returns 3D", weil ich noch ein "klassisches" Spiel haben wollte mit Leben, Herausforderungen, Leveln und so.

Ich hätte nicht gedacht, wie sehr ich dieses Spiel lieben würde. Ein großartiges Jump 'n' Run mit vielen tollen Ideen (z.B. das Publikum bei den Bosskämpfen) und abwechslungsreichen Leveln, welches ich nicht aus der Hand legen konnte.

Dazu kommt ein wunderschöner Soundtrack, der mir lange im Ohr geblieben ist.

Enttäuschung 2013: Sim City (PC) 


Eine ganze Weile lang war ich hin- und hergerissen, ob ich mir dieses Spiel kaufen sollte. Im Konflikt stand die Online-Pflicht und der sympathische Look. Außerdem hatte ich mal wieder Lust auf ein Aufbauspiel. Als ich dann von der Möglichkeit erfuhr, dass man "SimCity" im indischen Origin-Store für günstige 21€ erwerben kann, habe ich dann doch zugeschlagen. Und es leider bereut (auch die 21€ waren im Nachhienein zu viel).

Es fing natürlich mit dem ganzen Ärger an, dass man es aufgrund des Online-Zwangs und überlasteter Server überhaupt nicht spielen konnte. Wenn doch, dann konnte es passieren, dass die Städte am nächsten Tag verschwunden waren und man umsonst Zeit investiert hat.

Schlimm waren aber auch die ganzen Lügen und Probleme, die im Laufe der Zeit dank der Community entdeckt wurden. Der Online-Modus war unnötig, viele Mechaniken der Glassbox Engine waren kaputt und funktionierten nicht richtig, Zahlen und Statistiken wurden gefaked. Über all diese Probleme hätte ich noch hinweg sehen können, wenn da nicht die winzigen Städte gewesen wären, die mir nach kurzer Zeit endgültig den Spielspaß genommen hatten.

Wenigstens gab es ein kostenloses Spiel zur Entschädigung. Und ich habe "Need for Speed: Most Wanted" gewählt. Mist.


Grafs Top Five 2013

Er hat es wieder getan: Der Graf (nein, nicht der von Unheilig *g*) hat sich mal wieder hingesetzt und uns seine Top Five der besten Brettspiele 2013 zusammengestellt. Ich gebe zu: Als Brettspiel-Fanboy ist dieser Artikel für mich ein ganz besonderer Genuss, denn der Hr. Graf ist, und das sage ich mit größten Respekt, ein echter Kenner seines Fachs und Inspirationsquelle.

Das mag im ersten Moment unpassend klingen, ist es aber ganz und gar nicht, da Brettspiele hier auf dem Blog seit jeher ein großes Thema sind. Ich freue mich deshalb außerordentlich über folgende Aufstellung und hoffe, dass sie auch bei euch guten Anklang findet. Vorhang auf für den Graf: 

Platz 1: Warhammer 40.000

Tabletop-Schlachten in einer düsteren Zukunft: Armeen entwerfen, Figuren modellieren, Schlachten schlagen.

2013 war das Jahr von Warhammer 40.000, keine Frage. Games Workshop warf gefühlt im Stundentakt neues Material für das Spiel auf den Markt. Die ohnehin schon sehr lebendige 40k-Spielergemeinde hat dadurch nochmals einen enormen Schub erfahren. Kein Tag, an dem nicht im Netz und in den Spieleläden die Neuerungen und jüngsten Gerüchte diskutiert wurden.

Was Warhammer 40.000 für mich ausmacht, das ist die sehr breit aufgestellte Community. 40k-Spieler findet man eigentlich überall, und das ist gerade bei einem eher exotischen Hobby wie Tabletop-Spielen Gold wert. Langweilig wird's nie: Es wird diskutiert und gefachsimpelt, Armeekonzepte werden entworfen und wieder verworfen, Modelle werden gebaut, bemalt und personalisiert. Es ist schon ein Erlebnis, wenn man von einem Pulk Zuschauer umringt ein Turnierspiel austrägt, die jeden Spielzug verfolgen und die Würfelergebnisse geräuschstark kommentieren. Nerdkultur von ihrer besten Seite. ;-)

Platz 2: Descent: Die Reise ins Dunkel (2. Edition) 

Diablo als Brettspiel. Der Erbe von Hero Quest.

Ach, was wurde im Vorfeld über diese neue Edition gemeckert. Die Leute lieben nunmal ihr gutes altes Descent und jeder Gedanke, dass etwas daran geändert wird, stößt eben zunächst einmal auf Skepsis und Widerwillen.

Aber die Frischkur hat Descent gut getan, der Dungeon-Crawler ist in der zweiten Edition runder und geschliffener geworden. Weniger Erbsenzählerei und Mikroverwaltung, dadurch bleibt mehr vom eigentlichen Spiel: mehr vom Dungeon-Erkunden, mehr vom Helden-Aufbauen, mehr von den spannenden taktischen Gefechten.

Vorbildlich ist, wie modular das neue Descent aufgebaut wurde. Das Spiel wurde so angelegt, dass neues Material reibungsfrei eingegliedert werden kann. Und der Verlag FFG wäre nicht FFG, wenn er nicht bereits im ersten Jahr seit dem Erscheinen zahlreiche Erweiterungen auf den Markt geworfen hätte. Die Dungeons werden uns so schnell nicht ausgehen.

Platz 3: Schnappt Hubi! 

Geisterjagd im Spukschloss

Ein Kinderspiel zwischen all diesen Titeln? Ja, genau. Denn meine erstgeborene Tochter ist nun in dem Alter angekommen, in dem es mit Brettspielen losgeht – und so prägten Kinderspiele meinen Spielejahrgang 2013. Stellvertretend für all die Kinderspiele möchte ich hier Schnappt Hubi! nennen, denn es ist nicht nur vom Material her besonders schön, sondern auch für Erwachsene interessant (besonders auf den höheren Schwierigkeitsstufen). 

Ebenfalls toll: Das Spiel wird in (!) der Spieleschachtel gespielt, wo sich von Zug zu Zug ein wunderschön gestaltetes Spukschloss aufbaut. Ist das Spiel vorbei – einfach Deckel drauf und zurück ins Regal – aufräumen entfällt. 

Platz 4: Die Burgen von Burgund 

Plättchen legen, Königreich ausbauen, gute Kombinationen nutzen.

"Die Burgen von Burgund" sind ein echter Evergreen, ein moderner Klassiker: Man kann dieses Spiel mit wirklich jedem spielen: Familie. Freunde. Spieleneulinge. Ausgebuffte Strategiespieler. Entsprechend häufig kommt es bei uns auf den Tisch – und verspricht jedes Mal eine gute Zeit, selbst bei der x-ten Partie. "Die Burgen von Burgund" bieten einfach ein positives Spielgefühl, ein tolles Spielsystem, interessante taktische Entscheidungen und stets Spielanreize für die nächste Partie: Denn jedes Mal am Ende einer Partie ist man der Meinung, man könnte das nächste Mal alles noch einen Tick besser machen – und schon hat einen das Spiel in seinem Bann.

Platz 5: Dominion (insbesondere die Blütezeit-Erweiterung) 

Die (Wieder-)Geburt des Deckbauspiels

Vor drei Jahren hatte ich in Sothis Weihnachtsspezial geschrieben, dass Dominion ermordet worden war – von seiner völlig missglückten Erweiterung „Die Alchemisten“. Danach war das Spiel zunächst einmal für mich gestorben. 

Umso schöner, dass ich nun drei Jahre später schreiben darf, dass Dominion für mich wiederbelebt wurde. Die Quacksalber von Alchemisten sind raus, dafür kamen zwischenzeitlich wesentlich gelungenere Erweiterungen hinzu, die das Spiel nun auch wirklich interessanter machen – allen voran die Erweiterung "Blütezeit", die höhere Kartenwerte ins Spiel bringt. Und diese neue Stufe an Karten fügt sich so rund und natürlich ins Spiel ein, dass es ohne sie nicht mehr zu denken ist. Wie sangen es die Toten Hosen so schön: "Wir sind uns vorher noch nie begegnet, doch ich hab‘ dich schon lang vermisst." Ganz genau, Blütezeit.

Enttäuschung 2013: Android 

Blade Runner. Nur leider kein Renner. Und auch nicht wirklich scharf.


"Wenn Sarah noch lebt, lesen Sie den folgenden Kartentext vor: ..." Texte wie diesen liest man dauernd auf den vielen Karten von Android, stets gefolgt von verwirrten Blicken der Mitspieler, bis einer schließlich die offensichtliche Frage ausspricht: "Wer in aller Welt ist Sarah???" Denn die gute Dame kam bisher noch nicht im Spiel vor und wird es auch nicht mehr tun. Ob sie tot ist? Keine Ahnung, und ich will es auch nicht wissen, denn so gelangweilt wie in Android habe ich mich selten in einem Spiel.

Android möchte ein Erzählspiel sein, Cyberpunk in der Tradition von Blade Runner mit einem guten Schuss Film Noir. Das klingt zunächst großartig, nur leider geht das Konzept nicht auf. Durch das Vorlesen von Kartentexten kommt nur bedingt Atmosphäre auf. Spätestens nach der fünften Karte werden die Story-Texte ohnehin höchstens noch überflogen, man überspringt den Fluff unwillkürlich und liest sofort den spielrelevanten Teil. 

Viel schlimmer ist aber, dass Android spielerisch genauso lahm wie langatmig ist. Das Spiel will eine spannende Detektivstory mit variablen Handlungsverläufen vermitteln, nur leider ist die Spielmechanik dahinter ziemlich öde: Eigentlich zieht man den längsten Teil des Spiels eher lustlos irgendwelchen Hinweismarkern hinterher, und das über mehrere Stunden hinweg. Der Besitzer des Spiels meinte, man müsse es häufiger gespielt haben, um die interessanten Aspekte des Spiels zu entdecken. Gut möglich also, dass ich dem Spiel Unrecht tue. Aber nach einem solch lahmen Kennenlernen will man eigentlich gar nicht mehr herausfinden, ob es eine Liebe auf den zweiten Blick sein könnte.

P.S.: Android ist nicht zu verwechseln mit dem Kartenspiel "Android: Netrunner", das in derselben Hintergrundwelt spielt – dieses Kartenspiel ist großartig!

1 response to " Weihnachtsspezial 2013: Teil 2"

  1. Toller Artikel. Verdient wirklich ein Lob von mir. Weiter so!