Welche Genres kosten einen Computerspieler wirklich Zeit? Epische Rollenspiele? MMORPGs? Rechnet man die /played-Time eines Everquest- oder WoW-Abhängigen zusammen, kommen bisweilen ganze Lebensjahre zusammen. Allerdings weisen solche Games eher die Eigenschaften eines ZoTs (Zeitverlust over Time) auf: Man spielt abends mal 2-3 Stunden und macht dann am nächsten Tag weiter.
Richtig erwischen kann es einen aber, wenn man sich auf ein globales Strategiespiel im Stil eines Civilzation einläßt. Kaum wird die Kontrolle über Aufbau, Infrastruktur, gesellschaftliche Entwicklungen und kriegerische Auseinandersetzungen eines Volkes übernommen, beginnt die Sanduhr des Lebens in dreifacher Geschwindigkeit zu fließen. Besitzt das Spiel dann auch noch einen geschichtlichen Bezug, der Wiedererkennungswert zu Vorlagen auf gebundenem Papier oder Zelluloid bietet, ist es um dem Spieler geschehen. Ich spreche aus Erfahrung, denn bei dieser Sache bin ich das Opfer und der Täter hört auf den Namen Medieval II: Total War - Kingdoms.
Total War am PC
Die Total War-Reihe ist mit Shogun, Rome und Medieval (1+2) nebem dem altehrwürdigen Civlization und den eher spröden Paradox-Titeln die wahrscheinlich einzige noch intakte Stragegieserie, die dem Spieler gehaltvolle globale Strategie im Rundenmodus anbietet. Jeder Total War-Teil spielt sich dabei wie eine Art komplexes Risiko, das durch seinen geschichtlichen Bezug und die selbst ausfechtbaren Schlachten seine feste Fanbase gefunden hat.
Konflikt im Königreich der Himmel
Eines schönen Tages landete also die Kingdoms-CD in meinem Laufwerk. Kingdoms ist die jüngste Erweiterung zu Medieval II, die den Spieler zu vier interessanten Konfliktschauplätzen der vergangenen Jahrhunderte führt. Ich wählte die Kreuzzüge des 12. Jahrhunderts als Szenario und zusammen mit dem Königreich Jerusalem (in der Hand der Kreuzfahrer, versteht sich) machte ich mich hochmotiviert auf, den Ägyptern (unter Saladin) und den Türken mächtig Dampf im Nahen Osten zu bereiten.
Wer schon einmal den Film Königreich der Himmel gesehen hat, bekommt es schon gleich zum Spielstart mit bekannten Gesichtern zu tun. So zieht man etwa mit dem leprakranken König Baludin oder dessen Nachfolger Guy de Lusignan in den Krieg. Im Verlauf der Partie findet auch Richard Löwenherz den Weg ins Heilige Land.
Interesant ist, wie schnell es das Spiel schafft, den Spieler in seinen Bann zu ziehen. Während es anfangs mit ein paar wenigen Städten und Festungen noch relativ geruhsam zugeht, verlangt das Game im Verlauf einer Partie viel vom Spieler ab: Egal ob Truppenproduktion, Gebäudebau oder bei den eigentlichen Kampfhandlungen: Überall gibt es etwas zu tun und umso größer das eigene Gebiet wird, umso mehr Entscheidungen müssen getroffen werden.
Etwa ob man mit den gerade ausgehobenen Truppen schnurstracks gegen Saladin zieht, um der ägyptischen Gefahr endlich das Handwerk zu legen oder lieber doch in Richtung der gerade auf der Karte erschienenen Mongolen eilt. Oder ob man mit dem knappen Geld ein Handelsgebäude bauen möchte, anstatt eine weitere Truppe teurer Kreuzritter zu produzieren, um endlich mal die marode wirtschaftliche Lage in den Griff zu bekommen. Da sind eine Viertelstunde pro Runde keine Seltenheit und wer hardcore genug ist, jedes Gefecht manuell zu steuern, darf sich je nach Kampfumfang gut und gerne weitere 30 bis 45 Minuten hinzurechnen.
Das Ende vom Lied
Aus 1 Minute werden 20. Aus 20 Minuten wird eine Stunde. Aus einer Stunde wird ein halber Tag. Und das alles, ohne dass man es wissentlich mitbekommt. Plötzlich ist es Abend und man sollte eigentlich aufhören, doch das Reich braucht gerade jetzt seinen Anführer und so kommen weitere Stunden hinzu. Und damit ist das Spiel alles andere als ein ZoT. Hier heißt es entweder voll durchstarten und 12 Stunden am Stück durchzocken oder gar nicht erst anfangen. Und damit passt es, um mal bei der RPG-Methapher zu bleiben, eher in die Kategorie Direct Damage :)
Richtig erwischen kann es einen aber, wenn man sich auf ein globales Strategiespiel im Stil eines Civilzation einläßt. Kaum wird die Kontrolle über Aufbau, Infrastruktur, gesellschaftliche Entwicklungen und kriegerische Auseinandersetzungen eines Volkes übernommen, beginnt die Sanduhr des Lebens in dreifacher Geschwindigkeit zu fließen. Besitzt das Spiel dann auch noch einen geschichtlichen Bezug, der Wiedererkennungswert zu Vorlagen auf gebundenem Papier oder Zelluloid bietet, ist es um dem Spieler geschehen. Ich spreche aus Erfahrung, denn bei dieser Sache bin ich das Opfer und der Täter hört auf den Namen Medieval II: Total War - Kingdoms.
Total War am PC
Die Total War-Reihe ist mit Shogun, Rome und Medieval (1+2) nebem dem altehrwürdigen Civlization und den eher spröden Paradox-Titeln die wahrscheinlich einzige noch intakte Stragegieserie, die dem Spieler gehaltvolle globale Strategie im Rundenmodus anbietet. Jeder Total War-Teil spielt sich dabei wie eine Art komplexes Risiko, das durch seinen geschichtlichen Bezug und die selbst ausfechtbaren Schlachten seine feste Fanbase gefunden hat.
Konflikt im Königreich der Himmel
Eines schönen Tages landete also die Kingdoms-CD in meinem Laufwerk. Kingdoms ist die jüngste Erweiterung zu Medieval II, die den Spieler zu vier interessanten Konfliktschauplätzen der vergangenen Jahrhunderte führt. Ich wählte die Kreuzzüge des 12. Jahrhunderts als Szenario und zusammen mit dem Königreich Jerusalem (in der Hand der Kreuzfahrer, versteht sich) machte ich mich hochmotiviert auf, den Ägyptern (unter Saladin) und den Türken mächtig Dampf im Nahen Osten zu bereiten.
Wer schon einmal den Film Königreich der Himmel gesehen hat, bekommt es schon gleich zum Spielstart mit bekannten Gesichtern zu tun. So zieht man etwa mit dem leprakranken König Baludin oder dessen Nachfolger Guy de Lusignan in den Krieg. Im Verlauf der Partie findet auch Richard Löwenherz den Weg ins Heilige Land.
Interesant ist, wie schnell es das Spiel schafft, den Spieler in seinen Bann zu ziehen. Während es anfangs mit ein paar wenigen Städten und Festungen noch relativ geruhsam zugeht, verlangt das Game im Verlauf einer Partie viel vom Spieler ab: Egal ob Truppenproduktion, Gebäudebau oder bei den eigentlichen Kampfhandlungen: Überall gibt es etwas zu tun und umso größer das eigene Gebiet wird, umso mehr Entscheidungen müssen getroffen werden.
Etwa ob man mit den gerade ausgehobenen Truppen schnurstracks gegen Saladin zieht, um der ägyptischen Gefahr endlich das Handwerk zu legen oder lieber doch in Richtung der gerade auf der Karte erschienenen Mongolen eilt. Oder ob man mit dem knappen Geld ein Handelsgebäude bauen möchte, anstatt eine weitere Truppe teurer Kreuzritter zu produzieren, um endlich mal die marode wirtschaftliche Lage in den Griff zu bekommen. Da sind eine Viertelstunde pro Runde keine Seltenheit und wer hardcore genug ist, jedes Gefecht manuell zu steuern, darf sich je nach Kampfumfang gut und gerne weitere 30 bis 45 Minuten hinzurechnen.
Das Ende vom Lied
Aus 1 Minute werden 20. Aus 20 Minuten wird eine Stunde. Aus einer Stunde wird ein halber Tag. Und das alles, ohne dass man es wissentlich mitbekommt. Plötzlich ist es Abend und man sollte eigentlich aufhören, doch das Reich braucht gerade jetzt seinen Anführer und so kommen weitere Stunden hinzu. Und damit ist das Spiel alles andere als ein ZoT. Hier heißt es entweder voll durchstarten und 12 Stunden am Stück durchzocken oder gar nicht erst anfangen. Und damit passt es, um mal bei der RPG-Methapher zu bleiben, eher in die Kategorie Direct Damage :)
Oh ja. Das kenne ich gut. Medieval lässt einen nicht vom Rechner. Dachte nicht, dass das ein Spiel nach Civ oder Masters of Orion nocheinmal schafft.
Und wie findest du Empire so? Ich bin irgendwie der Meinung (trotz einiger guter Empire Ansätze wie der Forschung), dass Medieval 2 das beste Total War ist.
Naja eher Rome is bisher das beste Total aber auch nur durch die sehr guten Mods :) Mediaval 2 hat zwar auch einen sehr guten MOD Deus VULT aber die Rundenberechnung dauert ewig selbst bei sehr guten Rechnern. die MOD ist halt sehr umfangreich und leider nicht immer stabil :(
Grüße !
Hunter20nov