Ich leide derzeit an Fieber. Am Modern Warfare 2-Fieber, um genau zu sein. Nicht etwa der öde Solomodus mit den durchgescripteten Schlauchlevels. Nicht doch! Der ließ mich schon nach dem dritten Abschnitt kalt. Was mich vielmehr mit der breiten Keule erwischt hat ist der MW2-Multiplayermodus. Ist auch der einzige Grund, warum ich das Spiel gekauft habe. Und aller Unkenrufe, Warnhinweise und Schwarzmalerei zum Trotz: Der Multiplayerpart des Spiels ist unvergleichlich gut.
Nun bin ich grundsätzlich ein Rollen- und Strategiespieler. Doch ab und zu landet ein Multiplayer-Shooter auf meiner Festplatte und wird ausgiebig gespielt – zuletzt durfte sich Unreal Tournament 3 über diese Ehre freuen.
Und so selten ich mich eigentlich mit Ballerspielen beschäftige – irgendwie hab ich ein Händchen dafür. Man sollte meinen, dass unter all den Tausenden Egoshooter-Profis, die seit Counterstrike nichts anderes tun als mit dem Gewehrlauf auf andere Mitspieler zu zielen, an der Spitze kein Platz für einen wie mich ist.
Doch weit gefehlt: Weder das fortgeschrittene Alter, noch die wochenlangen Ausflüge nach Tropico oder Ferelden scheinen meinen Reflexen geschadet zu haben. Mehr noch: Selbst die frevelhafte Abkehr von Maus und Tastatur hin zur partiellen Benutzung des PS3-Pads konnte nicht verhindern, dass ich eine sehr ordentliche Statistik vorweisen kann: In den letzten 14 Deathmatch-Partien etwa konnte ich 11 Mal einen Platz unter den Top-3 erringen. Sieben Partien, also die Hälfte aller Matches, schloss ich sogar sensationell mit Platz 1 ab.
Die ganze Statistik wird umso beeindruckender, wenn man sich vor Augen hält, dass es durch das Level- und Emblemsystem in MW2 ziemlich genau ersichtlich ist, mit welchen Gegnern man es zu tun hat. Und mit meinem aktuellen Level 41 (von 70) waren meine Gegnern in den meisten Fällen stets besser ausgerüstet und geübter. Laut Übersicht bin ich deshalb ein “Karrieremensch” mit immerhin 39 Matches, in denen ich die meisten höherrangigen Gegner aller Teilnehmer abgeschossen habe.
Auch wenn sich das alles wie Eigenlob anhört: Ich bin einfach nur erstaunt. Und das darf in meinem Blog doch auch mal sein. Und damit es nachher nicht heißt, dass der Sothi alles nur erfunden hat, hier mal ein Screenshot stellvertretend für die anderen Matches, die ähnlich ausgegangen sind :)
Amazons aktueller Deal der Woche ist endlich mal wieder für uns PS3-Jünger interessant. Als da wären:
Brütal Legend (PS3): 29,99 EUR
Insbesondere Brütal Legend und Fight Night 4 sind echte Sahnehäppchen für diesen Preis. Und für Basketball-Fans führt derzeit kein Weg an der Referenz NBA Live 10 vorbei.
Kürzlich erreichte mich dieser verzweifelte Hilferuf per E-Mail:
Hi Sothi,
ich schreibe gerade meine Diplomarbeit an der Uni Hamburg zum Thema MMORPGs. Hierfür soll ich eine Onlineumfrage durchführen wofür ich ca: 1000 Teilnehmer brauche. Es wäre mir eine riesen Hilfe wenn du meine Umfrage auf deinem Blog verlinken würdest.
Hier der Link zur Umfrage: http://ww3.unipark.de/uc/hh_fak2_tlengefeld/5aea/
Würde mich sehr über deine Antwort freuen.
Viele Grüße,
Kathrin
Und da der gute Sothi insbesondere für zwei Dinge bekannt ist (seine ausgezeichneten Filmrezensionen und seine ausgesprochene Hilfsbereitschaft) bin ich so frei und gebe diese Mail mal so an euch weiter. Natürlich nur gegen einen Eintrag im Appendix der Diplomarbeit, harhar.
Wenn James Cameron zum Großangriff auf die Krone der teuersten Filmproduktion aller Zeiten bläst, horcht die gesamte Branche verschreckt auf -- hält doch der passionierte Tiefseetaucher mit seiner Epic-Schnulze Titanic den Rekord zum erfolgreichsten Film aller Zeiten.
Avatar, ein Werk, das laut Cameron schon seit Jahren in dessen Gehirnwindungen schlummerte, soll dieses Kunststück nicht nur wiederholen, sondern am Besten auch gleich übertreffen -- ein Anspruch, zu dem der Film mit seinen mehreren hundert Millionen Dollar Produktionskosten beinahe verdammt ist. Erfolg ist für Avatar mehr Pflicht, denn Kür.
Der Grund für die horrenden Summen, die das Projekt verschlungen hat, wird bereits in den ersten 20 Minuten ersichtlich: Camerons bildgewaltiges Dschungelparadies ist ein Naturporno, der dem Zuschauer selbst im klassischen 2D-Kino schier die Kinnlade nach unten schnellen und Speichelfäden die Mundwinkel entlang rinnen lässt. Möglich gemacht durch modernste (und teuerste!) Computertechnik stellt Avatar den nächsten Schritt hin zum animierten Schauspieler dar, der selbst die Legende von Beowulf, die Ende 2007 für beindruckte Gesichter sorgte, übertrifft.
Doch wo viel Licht, da meist Schatten. Und so darf man es als Crux der Film-, wie auch der Computerspielbranche bezeichnen, dass überwältigende Optik alleine noch kein Meisterwerk schafft.
Kein Geld für das Drehbuch
Camerons Drehbuch ist, wie Heise so treffend ausführt, nichts weiter als eine modernere Pocahontas-Variante: Technisch überlegene Kultur trifft auf naturverbundene Einheimische, die unwissend auf einem Rohstoff sitzen, der in der Welt der Invasoren aberwitzig wertvoll ist -- ähnliches dürfte man auch über die Spanier gesagt haben, die im 16. Jahrhundert ganze Goldschiffsladungen gen Heimat schickten. Dass die einheimischen Stämme den unvermeidlichen Krieg nicht gewinnen können, wird spätestens nach der ersten Schlacht klar -- gäbe es da nicht den einen, herzensguten Fremden, der sich aus lauter Liebe zu einer einheimischen Maid gegen das eigene Volk stellt.
Wer nun glaubt, damit wäre die Avatar-Story nur grob umrissen, der irrt! Die Handlung gibt sich so vorhersehbar wie die kommende Klimakatastrophe und die Charaktere so flach wie der Vorbau der Na'vi-Weibchen. Avatar hält für den Zuschauer leider nicht einen einzigen Brocken bereit, der der Geschichte eine überraschende Wendung verleiht. Böse Zungen würden vielleicht behaupten, dass man auch kaum etwas von einem Film erwarten kann, dessen Budget allein in die Technik fließt und das Drehbuch dabei vernachlässigt. Ich hingegen würde den Streifen eher als Experiment bezeichnen, so wie seinerzeit Final Fantasy: The Spirit Withins, der auch die Grenzen des Machbaren auslotete, ohne sich dabei für die Rahmenhandlung zu schämen.
Letztlich ist Avatar ein brauchbares Stück digitale Produktion geworden, die hauptsächlich durch die Optik zu beindrucken weiß und dank der Verquickung zwischen Romanze und Natur am ehesten bei den weiblichen Zuschauern zur Endorphin-Freigabe beiträgt. Lässt man den visuellen Zauber außen vor, entpuppt sich eine recht graue, pardon, blau-grüne Maus, die mit 161 Minuten Spielfilmlänge eindeutig zu groß dimensioniert ist.
Teil 2 wird ja irgendwann Ende Januar bei den PC-Usern aufschlagen, aber natürlich auch mehr als das Zehnfache kosten. Und Mass Effect 1 ist technisch vor allem in der PC-Version immer noch eine echte Sahneschnitte.
Letztes Jahr sprach ich noch von blutunterlaufenden Augen und schweren Köpfen nach der Silvesternacht. Zum aktuellen Jahreswechsel wurde aber ausschließlich mit Mineralwasser angestoßen (den Grund verrat’ ich in ähhh ein paar Monaten *g*) und deshalb bin ich so fit wie noch nie, um euch die ganz harten Spielwiese-Fakten aus dem Jahr 2009 zu verraten, denn…
…wusstet ihr, dass
- ich im Jahr 2009 insgesamt 156 Blogeinträge verfasst habe – und damit meinen Artikelausstoß um rund 136% gegenüber dem Vorjahr gesteigert habe? Und dass der Februar mit 22 Beiträgen der produktivste Monat war?
- mein mit Abstand erfolgreichster Blogeintrag im Jahre 2009 ein schnell dahingeschluderter Scherzeintrag war, der darüber hinaus einen Link enthielt, der Superlevel über 4000 (!) Visits einbrachte?
- die zweiteilige Total War-Serie Von Shogun bis Medieval /Rome, Medieval 2 und Empire mein Lieblingsartikel vom vergangenen Jahr ist?
- ich die Idee zum Retrogaming Soundtrack Quiz dem Umstand zu verdanken habe, dass ich durch Zufall die Titelmelodie zu Enlightenment: Druid 2 in die Finger bekam und dadurch meine alte Liebe zu Spiele-Chiptunes wieder ausgegraben wurde?
- der April 2009 die Geburtsstunde einer Reihe SothiTV-Videos war -- angefangen mit einer 5-teiligen Videoserie zum Online-Rollenspiel AION, die schließlich noch weitere Ableger in Form eines Demigod- und Batman: Arkham Asylum-Gameplay-Videos gebar?
- Teil 4 der AION-Videoserie auch gleichzeitig der Artikel mit den meisten Kommentaren ever (35 an der Zahl) ist?
- ich letztes Jahr darüber geschrieben habe, das einjährige Bestehen des Blogs aus Vergesslichkeitsgründen nicht gefeiert zu haben und mir genau das in diesem Jahr wieder passiert ist?
- Sothis Spielwiese in Zusammenarbeit mit einigen befreundeten Blogbetreibern und Lesern ein großes Weihnachtsspezial in die Wege geleitet hat, das quasi eine Premiere darstellt: Zum ersten Mal finden sich Artikel auf dem Blog, die nicht von mir verfasst wurden!
- in diesem Zusammenhang noch eine weitere Premiere zu erwähnen wäre: Zum allerersten Mal in seinem zweijährigen Bestehen gab’s hier auf dem Blog ein Gewinnspiel. Und das Beste daran: 75% der Teilnehmer haben gewonnen! Welches Gewinnspiel kann schon so etwas von sich behaupten! ;)
- dieser Blog unter anderem aus dem Gedanken heraus entstanden ist, Rezensionen zu Fantasy-Büchern wie Das Lied von Eis und Feuer zu veröffentlichen, es bis heute aber kein einzige Buchbesprechung in Sothis Spielwiese geschafft hat?
Wie gehabt: Wer das alles bereits wusste, ist richtig gut. Und wer nicht -- nun, der weiß dafür jetzt umso mehr. Ein gesundes neues Jahr wünsche ich allen da draußen und bleibt mir und dem Blog auch 2010 gewogen!
In diesem Sinne,
Euer Sothi