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Das Weihnachtsspezial 2017 |
Terminplan:
Und hiermit wäre es serviert, Teil 2 unseres Weihnachtsspezials 2017.
Auch dieses Mal haben wir wieder einen interessanten Mix, der den Flair
dieses besonderen Spezials wunderbar transportiert. Freut euch mit mir
auf die folgenden Autoren: Nils, Flo, Marius, Ralf, Kai und Benni.
Eine Sache, die mich Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue erfreut: Ihr
gebt euch richtig viel Mühe. Schreibt ausführliche Texte, erklärt warum
dieses oder jenes Spiel es doch nichts ganz aufs oberste Treppchen
geschafft, erklärt Sachverhalte im Gameplay und all das. Was ich
eigentlich sagen will: Ich finde es schön, dass ihr die Artikel nicht
einfach dahinschludert, sondern Herzblut in dieses Projekt steckt.
Vielen Dank :)
Ein Klick auf [
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Nils' Top Five 2017
Mit Nils begrüßen wir einen Rückehrer, der nun schon zum zweiten Mal für uns sehr schön und ausführlich über seine Bestenliste in 2017 schreibt. Seine Dudeheit findet ihr auch auf
Twitter.
Platz 1: Gran Turismo Sport (PS4)
Die berühmte Rennspiel-Reihe aus dem Hause Polyphony Digital gehört seit jeher zu Sonys Zugpferden. Auch wenn der Ruf in den letzten Jahren aus diversen Gründen arg gelitten hat, so hat die einige Zeit vor Release stattfindende offene Beta doch für Vorfreude gesorgt. Zwar lief es zu dem Zeitpunkt noch nicht reibungslos, aber das Gefühl der Freude am Fahren hatte sich direkt eingestellt. Was blieb war die Skepsis über den fehlenden „Story Modus“ bzw. einer richtigen Kampagne für Solo Spieler. Das Herzstück sollte der Online-Modus werden. Ich hielt das für keine gute Idee, da man bei Rennspielen online mit fremden Spielern eher an Rempeleien und unfaire Manöver denken muss, als an eine sportliche und faire Fahrweise.
Jegliche Skepsis sollte sich als unbegründet erweisen. Gran Turismo Sport bietet mir ein Paket, wo einfach alles stimmt. Aber ganz besondere Erwähnung hat der Sport Modus verdient. Ausgerechnet der Online-Modus, der mir im Vorfeld die größte Skepsis bereitet hat, funktioniert fabelhaft. Als Spieler wird man in zwei Kategorien eingestuft. Eine davon ist der eigene Skill, wie erfolgreich man die Rennen bestreitet, aber der viel wichtigere ist die Sportsgeist Wertung. Diese bewertet eine faire Fahrweise: Wer andere Fahrer in Kurven von der Strecke drängt, rempelt, mit Schlangenlinien schnellere Fahrer hinter einem am Überholen hindert, solche Spieler bekommen Zeitstrafen und sinken im Rating. Das System funktioniert zwar noch nicht perfekt, aber man merkt bereits dass die Entwickler in Patches stets nachbessern. Dank dieser zwei Faktoren hat es Gran Turismo Sport geschafft, sich die Spieler zu fairen Fahrern zu „erziehen“. Noch nie in meinem Leben habe ich derart spannende Rennen und Duelle erlebt! Jeder Platz muss hart erkämpft werden und ein Sieg fühlt sich unfassbar hart erkämpft und wertvoll an. Großartig!
Doch auch abseits der Strecke bietet Gran Turismo Sport genug für Motorsport Fans. Mein Highlight ist der „Scapes“ Modus. Mit diesem ganz besonderen Fotomodus lassen sich Bilder erstellen, die in einem Hochglanzkatalog luxuriöser Auto Hersteller neben echten Fotos kaum auffallen würden. Diese beeindruckenden Bilder kann man auf Knopfdruck mit der Gran Turismo Sport community teilen, liken und kommentieren. Das gleiche gilt für aufwändige Fahrzeug Lackierungen aus dem Editor, bis hin zu eigenen Designs für den Overall, Helm etc.
Vermutlich ist kaum zu übersehen, wie sehr ich von Gran Turismo Sport begeistert bin. Es hat alle meine Erwartungen übertroffen und liefert mir ein rundum sorglos Paket. Seit das Spiel erschienen ist, habe ich kein anderes Spiel mehr gezockt, ganz zu Schweigen von der Anzahl an Stunden die ich bislang in das Spiel gebuttert habe. Und es ist kein Ende in Sicht. Gran Turismo Sport ist für mich persönlich eine neue Referenz des Genres.
Platz 2: Elite Dangerous (PS4)
In der faszinierenden Weltraum Simulation lässt sich die komplette Milchstraße mit ihren 400 Mio Systemen bereisen. Das Ur-Elite ist bereits 1984 erschienen, damals war ich allerdings mit zwei Jahren doch noch etwas zu klein für solch ein anspruchsvolles Spiel. Der Weltraum hingegen fasziniert mich schon seit vielen Jahren und ich kenne vermutlich gefühlt fast jede Doku zu dem Thema. Von daher habe ich nicht lange gefackelt als
Elite Dangerous endlich für meine PS 4 veröffentlicht wurde.
Elite Dangerous ist ein Paradebeispiel für Liebe auf den zweiten Blick. Wer das Spiel gespielt hat weiß, dass der Einstieg knallhart ist. Man wird in das kalte Wasser geworfen und muss sich verdammt viel selbst beibringen. Zwar gibt es ein kleines Tutorial, das einen aber lediglich mit der Steuerung vertraut macht. Diese hat es nämlich in sich! So ein Raumschiff hat nun mal ein paar mehr Funktionen als z.B. ein Flugzeug. Als es in dem Tutorial ums Landen ging, hätte es sich das Spiel schon fast verscherzt. Über eine Stunde habe ich für meinen ersten Landeanflug benötigt. Sobald das Spiel dann richtig losgeht, fühlt man tatsächlich eine Mischung aus Hilflosigkeit und Neugier. Das Schiff, welches man zum Start bekommt, ist nur spartanisch ausgerüstet, was für den Anfang aber völlig OK ist, da man ohnehin total überfordert sein durfte. Nach den ersten simplen Aufträgen wird man langsam vertraut mit dem Spiel, obwohl man gerade zu Beginn wirklich viele Fragen hat, die einem das Spiel nicht beantwortet. Foren und YouTube sei Dank wird einem aber stets geholfen. Das geniale an dem Spiel ist die Tatsache, dass man wirklich ein Gefühl für die Weiten des Weltraums bekommt. Die Entfernungen, Größenunterschiede und Dimensionen mit denen man konfrontiert wird, die einem als Mensch oftmals unfassbar vorkommen, machen einen großen Teil der Faszination für das Spiel aus. Andererseits kann man tun worauf man Lust hat. Sei es Bergbau, Handel, Kopfgeldjagd oder die Erkundung des Weltraums. Dieses Spiel setzt einem fast keine Grenzen. Da mich die Erkundung des Alls fasziniert, habe ich mich schon bald auf den Weg in die endlosen Weiten gemacht. Ich habe mir sogar extra für dieses Spiel einen Hotas Flight Stick geholt, um das Feeling authentischer zu gestalten.
Sobald man den Dreh raus hat und auch nur einen Funken Interesse am Weltraum und den Zusammenhängen hat, wird es schwierig sich von dem Spiel zu lösen. Es wäre auch fast mein Spiel des Jahres geworden. Ich habe unfassbar viel Zeit damit verbracht und auf lange Sicht werde ich das Spiel vermutlich immer wieder einlegen. Ich habe noch viel vor mir. Ich will das Zentrum der Milchstraße erreichen und bei bislang unentdeckten Systemen als Entdecker eingetragen werden. Ich möchte eines Tages Kommandant eines riesigen Raumschiffs sein. Elite Dangerous ist das perfekte Spiel für die einsame Insel. Es ist faszinierend und regt zum Nachdenken an. Ein Spiel, was ich mir immer gewünscht habe.
Platz 3: For Honor (PS4)
Für Odin! Valhalla!
Als langhaariger, bärtiger Metal Fan, hatte ich schon immer ein Faible für die Kultur der Wikinger. In For Honor treten drei Fraktionen (Ritter, Wikinger, Samurai) in einem unerbittlichen Krieg gegeneinander an. Dass es dabei nicht gerade zimperlich zur Sache geht, versteht sich von selbst. Das Spiel legt den Fokus auf den Multiplayer, wo man für seine Fraktion um Gebiete kämpft um die Herrschaft auf der Landkarte auszubauen. Zwar gibt es auch eine Solo Kampagne, die sogar schicke Zwischensequenzen zu bieten hat, allerdings ist diese auch sehr schnell vorbei und dient eher als Tutorial. Wer keine Lust auf Multiplayer hat, der ist bei dem Spiel nicht gut aufgehoben. Das Spiel lebt von seinen spannenden Kämpfen im Online Modus. Das Kampfsystem vermittelt genau die richtige Mischung aus dem richtigen Timing gegnerische Angriffe zu blocken, kontern und wuchtigen Angriffen. Jede Fraktion bietet eine Handvoll Charaktere zur Auswahl, die sich alle komplett unterschiedlich spielen und eigene Moves haben, ähnlich wie in einem Beat em Up.
Ubisoft hat auch ein Lob für den fairen Season Pass verdient. Besitzer des Season Pass erhalten lediglich einen früheren Zugriff auf neue Charaktere und Maps, wer sich in Geduld üben kann erhält eine Woche später ebenfalls Zugriff auf die neuen Inhalte, und zwar kostenlos. Es ist auch löblich, dass die Entwickler stets am Balancing arbeiten und das Spiel mit neuen Inhalten permanent auf dem Laufenden halten. Auch wenn meine Aufmerksamkeit mittlerweile eher bei Gran Turismo Sport und Elite Dangerous liegt, so habe ich doch jede einzelne Stunde auf den ruppigen Schlachtfeldern sehr genossen.
Platz 4: Windjammers (PS4)
Na, wer kann sich noch daran erinnern? Windjammers ist aus dem Jahre 1994 und ein Funsport Spiel. Ich und Sport, wie passt das zusammen? Im Falle des fröhlichen Frisbee Spiels möchte ich eine Ausnahme machen. Das Spiel mit dem Kultstatus ist auf dem Neo Geo erschienen, einer nahezu unbezahlbaren Konsole die technisch auf damaligen Spielhallen Automaten basierte und den Spaß der Arcades nach Hause bringen wollte. Da die Konsole demnach nicht sonderlich gut verbreitet war, habe ich den Titel eines Tages als Emulation nachgeholt. Als es schließlich für PlayStation 4 erschienen ist und dank crossbuy auch auf der Vita spielbar wurde, war ich im siebten Himmel.
Das Gameplay ist simpel und eingängig. Die Steuerung beschränkt sich auf zwei verschiedene Würfe und auf Knopfdruck lässt sich ein special Wurf aufladen, der den Frisbee in physikalisch unmöglichen Flugbahnen übers Spielfeld fliegen lässt, um es dem Gegner möglichst schwer zu machen die Scheibe zu fangen. Bei besonders wuchtigen Würfen kann auch das Fangen ein unmögliches Unterfangen werden, da der Spieler einfach samt Scheibe ins Tor fliegt. Der pixelige 16bit Charme von damals hat nichts von seiner Faszination verloren. Und im Gegensatz zu damals, ist es heute möglich sich online mit Spielern aus der ganzen Welt zu messen, feine Sache.
Platz 5: Sonic Mania (PS4)
Flos Top Five 2017
Wer Flo ein bisschen kennt, der erwartet in seinen Top 5 Genres wie Horror, First Person Shooter und Rollenspiele. Unter Umständen könnte sich auch mal ein klassisches Grafik-Adventure mit rein verirren, aber da gibt's nicht mehr so viele von. Und was bekommen wir 2017 von ihm? Horror, 1st Person Shooter, Rollenspiele und sogar ein klassisches Grafik-Adventure. Passt doch!
Platz 1: The Evil Within 2 (Xbox One)
Bethesda kann sich in meiner Top 5 dieses Jahr nur selbst schlagen. Kurz vor knapp musste ich die Liste noch einmal umbauen, da mich The Evil Within 2 komplett überrollt hat. Den Vorgänger konnte ich vor einiger Zeit einmal sehr günstig auf dem PC ergattern und er hat mich, trotz einiger Frust- und Wutanfälle bei den meisten Bosskämpfen, am Schluss doch noch ganz positiv gestimmt.
Teil 2 hatte im heißen Spieleherbst erst einmal keinen Platz auf meiner Einkaufsliste, vielleicht auch weil ich dem Open World-Ansatz nicht ganz über den Weg getraut habe. Nach einem überraschenden Sale habe ich mich dann aber doch ca. 18 Stunden in der Kleinstadt Union vergraben und ich bereue keine Minute davon. Dieses Sequel ist in jeder Hinsicht eine starke Verbesserung gegenüber Teil 1.
Viel weniger Frust, gerade so viel Open World, dass es mich nicht genervt hat und trotzdem noch an den
richtigen Stellen wirklich spannend. Erfreulich auch das Ende, das den Handlungsbogen aus dem
Vorgänger zufriedenstellend abrundet. Lediglich die Bosskämpfe sind immer noch mittelmäßig
wenngleich auch weitaus weniger frustrierend. Ein kleines Detail, das man in einem dritten Teil gerne
beseitigen darf.
Platz 2: Wolfenstein II: The New Colossus (PC)
Die Spielwiese-Redaktion hat ja intern heftig über die deutsche Version von New Colossus diskutiert.
Ich bin immer noch der Ansicht, dass die Änderungen dem Spiel geschadet haben. Obwohl sich
natürlich das gewohnt kernige Gameplay mit irrwitziger Ballerei nicht ändert hat mich ja erneut die
ernsthafte Story in den Bann gezogen. Gerade hier finde ich die inhaltliche „Umformatierung“
absolut unangebracht und ich hoffe, dass wir hier in absehbarer Zeit eine Änderung der rechtlichen
Lage erleben.
Egal. Technik brillant, Plot ergreifend und das Gameplay erbarmungslos. Ich danke
Bethesda dafür, dass man solche Spiele noch in die Produktion gibt. Das Geld wäre mit Lootboxen
und Multiplayer wesentlich leichter verdient.
Platz 3: Thimbleweed Park (PC, Xbox One)
Das erste und letzte Produkt, das ich auf Kickstarter unterstützt habe ,war Ron Gilbert’s “verlorenes”
Lucasarts Adventure
Thimbleweed Park. Sein Versprechen war es ein Spiel zu liefern, das sich nahtlos in unsere Erinnerungen an Monkey Island, Zak McKracken und Co einreiht. Während viele andere
Crowdfunding Projekte eher mäßig oder gar nicht geliefert haben, darf ich bestätigen, dass
Thimbleweed Park genau das geworden ist, was Entwickler und Fans sich vorgestellt haben. Ein
gemütliches Adventure der alten Schule mit mindestens zwei, drei sehr knackigen Rätseln, dass den
schmalen Grat zwischen stimmungsvoll und witzig meistert.
Besonders die Optik trifft bei mir einen
Nerv, da sie weniger auf Zeichentrick wie in Day of the Tentacle setzt, sondern mehr die Pixel der
älteren Titel aufleben lässt. Spieler die mit klassischen Adventures keine Erfahrung haben dürften im
normalen Modus so manche Schwierigkeit haben, dennoch empfehle ich nicht den leichten Modus
zu spielen, sondern stattdessen die später gepatchte Tipp-Hotline im Spiel zu benutzen. Mehr
Thimbleweed Park gibt’s übrigens in unserem
Spielwiese Podcast 30.
Platz 4: Resident Evil 7 (PC)
Obwohl ich kein Hardcore Resident Evil Fan bin habe ich doch sehr schöne Erinnerungen an Resident
Evil 4 damals noch auf der Wii. Die Nachfolger gingen dann ja eher in den 3rd Person Action-Bereich
und konnten mich nicht wirklich nachhaltig fesseln.
Nachdem ich in den letzten Jahren ja großen
Spaß mit Alien: Isolation, Outlast, Amnesia etc. hatte war ich dann doch sehr gespannt wie Capcom
die Serie auf die Egoperspektive umzieht. Tatsächlich ist Resident Evil 7 sogar das grusligste Spiel, das
ich 2017 gespielt habe. Ich kann mir nur schwer vorstellen wie man das Ganze auch nur ansatzweise
in der VR Ausgabe durchspielen soll, denn bereits vor dem Monitor liegen die Nerven oft blank.
Schön fand ich auch, dass das gesamte Szenario in diesem Titel wieder mehr geerdet daherkommt, ohne aber die Eigenheiten der Serie zu vergessen. Wenn es nach mir geht muss man eigentlich gar
nicht mehr in die dritte Person zurück. Weiter so, Capcom!
Platz 5: Torment: Tides of Numenera (Xbox One)
Nach
Pillars of Eternity und
Tyranny wurde mir langsam bewusst, dass mich die Erben der Infinity
Engine-Spiele nicht mehr so begeistern können wie deren unvergessene Vorfahren. Zum geistigen
Nachfolger von
Planescape Torment konnte ich dann aber doch nicht nein sagen, zumal ich den Titel
aus 1999 zwar damals durchgespielt hatte, aber dann erst viele Jahre später nach erneutem
Durchlauf erst richtig zu schätzen gelernt habe.
Torment 2017 ist sperrig. Und mit sperrig meine ich
die Kämpfe hat Satan persönlich in den Quellcode gehackt und die Story hat mehr Textwüsten als die
deutsche Steuerliteratur. Dennoch, für mich ist
Tides of Numenera ein RPG für die Ewigkeit, das zwar
nicht die Produktion eines Witcher 3 hatte, aber unter der Haube doch wahnsinnigen Tiefgang in
einem denkwürdigen Setting bietet. Es stellt die richtigen Fragen und lässt dem Spieler viel Freiheit
um der Hülle des Protagonisten Leben einzuhauchen. Für ein RPG sollte das eigentlich
Grundvoraussetzung sein, aber Torment ist eines der wenigen Spiele, die diesem Anspruch gerecht
werden.
Enttäuschung 2017: Tacoma
Tacoma nimmt eines meiner Lieblingssettings, nämlich die mysteriöse, ausgestorbene Raumstation,
und macht daraus ein eher steriles und zu knappes Detektivspiel bei dem man sich Plot &
Hintergründe hart erarbeiten muss. Das Gameplay besteht im Wesentlichen nur daraus sich
Drahtgittermodell-Aufnahmen der Raumstation Crew zusammenzusetzen, um daraus dann den
Verbleib der Astronauten abzuleiten. Will man auch noch den letzten Story-Fetzen finden, muss man
wirklich nach jedem Schnipsel Papier Ausschau halten. So richtig spannend wurde das Ganze für
mich dann eigentlich erst bei der letzten Szene vor dem Abspann. Somit blieb der Titel der Gone
Home Macher, das ich übrigens ehrlich gemocht habe, weit hinter meinen Erwartungen zurück.
Marius' Top Five 2017
Ja, in diesem Jahr bin ich es der, trotz rechtzeitiger Benachrichtigung, um einen Aufschub bitten musste. Aus diversen, hier nicht näher erläuterten Gründen habe ich einfach komplett vergessen meine ultimativen Top 5 Brettspiele 2017 pünktlich einzureichen... Sorry! Aufgrund der Vielzahl an unheimlich guten Spielen, die ich dieses Jahr gespielt habe, ist mir die Entscheidung nicht wirklich leicht gefallen. Nichtsdestotrotz haben es einige hoffentlich auch für euch interessante Spiele auf diese Liste geschafft:
Platz 1: Pandemic Legacy: Season 1
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich zu dem zugrunde liegenden Klassiker Pandemie noch etwas sagen muss. Daher nur in aller Kürze: Überall auf der Welt brechen Krankheiten aus und die Spieler müssen gemeinsam versuchen diese unter Kontrolle zu bringen. Hierzu gilt es mit einer Spielfigur auf der Weltkarte umher zu reisen und die Würfel von den Städten zu entfernen und schließlich durch das Finden von genügend Stadtkarten ein Heilmittel zu finden. Nach jeder Runde folgt eine Infektionsphase in der weitere Würfel in den Städten platziert werden und es vielleicht sogar zu einem Ausbruch kommt. Wie in einem kooperativen Spiel üblich, gibt es viele Wege zu verlieren, aber nur einen zu gewinnen: Die Spieler müssen eine Heilmittel für alle vier Krankheiten finden.
Die Kampagne erstreckt sich über 12 (Spiel-)Monate und nach jeder gewonnenen Partie geht es einen Monat weiter. Solltet ihr verlieren, müsst ihr den Monat noch einmal spielen. Verliert ihr allerdings nochmal, kommt ihr trotzdem in den nächsten Monat.
Pandemic Legacy peppt das von Pandemie bekannte Spielprinzip nun durch ein sich ständig veränderndes Spiel gehörig auf. Es fügt zunächst einen zusätzlichen Stapel Karten hinzu. Die Legacy Karten. Diese werden nur genau nach Anweisung aufgedeckt und gelesen und geben euch u. a. neue Aufgaben, die ihm Laufe einer Partie zu lösen sind. Des weiteren werdet ihr im Laufe der Kampagne viele weitere Komponenten freischalten und kleine Päckchen öffnen, Sticker auf diverse Spielelemente kleben und sogar -- oh Schreck -- Karten zerreißen. Genaueres verrate ich hier aber nicht. Diese Erfahrungen solltet ihr unbedingt selbst machen!
Pandemic Legacy bietet euch also eine von 12 bis zu 24 Partien (à jeweils 60-90 Minuten) reichende Spieldauer. Kann aber nur einmalig gespielt werden. Mich selbst stört das jedoch nicht, da Pandemic Legacy mit unseren 17 Partien trotzdem das meist gespielte Spiel des Jahres war und sich die Investition alleine für die Legacy Elemente und die fesselnde Story lohnt.
Platz 2: Clank! / Klong!
Bei
Clank! (die deutsche Version heißt "
Klong!") handelt es sich um einen Dungeon-Crawler der etwas anderen Art. Dabei ist das Prinzip an sich sehr simpel. Ihr müsst mit eurem Helden in einen Dungeon hinabsteigen und mit (mindestens) einem Artefakt entkommen bevor die in dem Gewölbe schlafende Drachendame Nictotraxian, kurz "Nicki", aufwacht und euch den Gar aus macht. Hierzu müsst ihr euch ein Kartendeck zusammen bauen, also klassisches deck-building à la Dominion, betreiben. Mit den Karten könnt ihr euch fortbewegen, Monster bekämpfen oder auch mal einem Mitspieler eins auswischen. Manche eurer Aktionen verursachen jedoch Krach, das sogenannte Clank! und ihr müsst kleine Würfel in eurer Spielerfarbe in den Clank!-Bereich des Spielbretts legen. Nach jeder Runde kommen alle dort liegenden Würfel in einen Beutel und es wird geschaut, ob auf einer der neu hinzugekommenen Marktkarten ein Drachensymbol vorhanden ist. Ist dies der Fall, wird eine bestimmte Anzahl Würfel aus dem Beutel gezogen. Sind Würfel in einer der Spielerfarben dabei, bekommen diese Spieler entsprechend viele Lebenspunkte abgezogen.
Wer keine Lebenspunkte mehr hat und unterhalb der Erdoberfläche ist, stirbt und kriegt keine Punkte. Wer oberhalb der Erdoberfläche ist, wird von der hiesigen Dorfbevölkerung gerettet und kann zumindest die bis dato eingesammelten Punkte behalten. Ziel ist es aber natürlich aus dem Dungeon zu entkommen und zum Schloss zurück zu kehren um Bonuspunkte zu ergattern. Wer dies zuerst schafft, läutet das Ende des Spiels ein und darf in seinen folgenden Zügen nur noch jeweils einen Angriff von Nicki ausführen bevor das Spiel vorbei ist. Wenn es soweit ist, geht das Spiel allerdings nicht mehr lange, da keiner der anderen Spieler diesen immer heftiger werdenden Attacken auf Dauer standhalten kann.
Clank! besticht nicht nur durch seine schnelle Spieldauer und durch den tollen Humor auf den Spielkarten sondern auch durch den immensen Spaß den man als Spieler hat, während man versucht möglichst schnell, möglichst viel aus dem Dungeon zu ergattern und sich vom Acker zu machen. Mit einer kostenlosen, offiziellen App kann Clank! auch alleine gespielt werden. Die App-Integration ist dabei erfreulich unkompliziert und das Spiel macht, dank einer gewissen Unberechenbarkeit auch solo einen Riesenspaß.
Platz 3: Too Many Bones
An dieser Stelle eine zweischneidige Warnung: dieses Spiel ist genial und hat wahrscheinlich die hochwertigsten Komponenten von so ziemlich all euren (und auch meinen) Brettspielen. Allerdings ist es nicht ganz günstig und kann nur über die Webseite von Chip Theory Games gekauft werden. Verschickt wird aber wenigstens aus Europa, so dass ihr keine Zollgebühren oder Einfuhrsteuern bezahlen müsst. So, dass hätten wir geklärt.
Die namensgebenden "Bones" sind die über 160 einzigartigen sechsseitigen Würfel. Fast kein Würfel ist hier wie der andere und alle wurden in einem sehr hochwertigen Verfahren bedruckt. Mit diesen Würfeln setzt ihr den Talentbaum eures Charakter zusammen um anschließend die somit erlangten verschiedenen Fertigkeiten in den gelungenen taktischen Kämpfen benutzen zu können. Jede Partie besteht aus mehreren Tagen an denen ihr euch mit euren ein bis vier Helden auf den Weg zu einem von sieben Tyrants, den Oberbossen, macht. An diesen Tagen zieht ihr eine Ereignis-Karte und könnt euch in der Regel für eine von zwei Möglichkeiten entscheiden. Eine falsche oder richtige Möglichkeit gibt es dabei eigentlich nie. Anschließend kommt es oft zu einem Kampf der mit Stapeln von Pokerchips nicht auf einem gewöhnlichen Brett sondern auf einer bedruckten Neopren-Matte mit 4x4 Feldern ausgetragen wird. Dies klingt zunächst klein, birgt aber enorme taktische Vielfalt.
Ihr merkt schon, dieses Spiel ist nicht ganz einfach zu beschreiben. Vor allem nicht, wenn man keine Bilder zur Verfügung hat. Falls ich es allerdings doch geschafft habe euer Interesse zu wecken, möchte ich euch an's Herz legen das Review von Man vs. Meeple zu schauen. Too Many Bones ist inklusive der Erweiterungen und des erst kürzlich auf Kickstarter finanzierten TMB: Undertow das mit Abstand zweitteuerste Spiel in meiner Sammlung (nur noch übertroffen von Kingdom Death: Monster). Die hohe Qualität der Komponenten und der absolut fantastische Support von Chip Theory Games sind, meiner Meinung nach, allerdings jeden Cent wert.
Platz 4: Massive Darkness
Das ich noch nicht sehr lange in der Welt der Brettspiele unterwegs bin, merkt man vielleicht daran, dass 2017 mit
Massive Darkness mein erstes Kickstarter Projekt angekommen ist. Das immens große Paket hat seinem Namen zumindest mit dem "massiven" Teil schon bei der Lieferung alle Ehre gemacht. Massive Darkness ist ein kooperativer Dungeon Crawler von den Zombicide Machern Guillotine Games und CMON. Meiner Meinung nach, kann man es am besten als "Diablo als Brettspiel" beschreiben. Während man sich in anderen Crawlern oft durch lange Kampagnen spielt, kann man hier innerhalb von einer Partie vom Nichts zum wahren (Über-)Helden aufsteigen. Ein wirklich tolles Gefühl!
Massive Darkness hat mich überrascht. Nach meinen zwar spaßigen aber teilweise doch etwas holprigen Ausflügen in die Welt von Zombicide war ich zunächst etwas skeptisch. Durch die einfachen Regeln und das flotte Gameplay wurde dieses Skepsis aber schnell zur Begeisterung. Wer einen unkomplizierten Dungeon Crawler sucht indem man nicht lange überlegen muss, ob man denn jetzt Sichtkontakt zum Gegner hat oder nicht (hallo Descent et al. ;)) sollte hier unbedingt einen Blick riskieren.
Platz 5: Dice Forge
Auch bei
Dice Forge könnt ihr meine Vorliebe für Würfel erkennen. Diesmal allerdings in ganz besonderer Form. Bei Dice Forge spielt ihr nämlich nicht bloß mit normalen Würfeln, sondern müsst euch eure eigenen Würfel bauen. So wie man bei einem deck-builder sein Kartendeck durch das Kaufen von neuen Karten zusammenstellt, baut man hier zwei Würfel durch das Kaufen von neuen Würfelseiten zusammen. Diese Würfel dürft ihr anschließend in jedem Zug (auch in dem eurer Mitspieler) würfeln um bestimmte Ressourcen zu erhalten. Es gibt Gold, Sonnen- und Mondsplitter. Das Gold benutzt ihr für das Kaufen der Würfelseiten, Sonnen- und Mondsplitter werden dagegen zum Kaufen von Aktionskarten benötigt. Mit diesen Karten könnt ihr bestimmte Aktionen ausführen oder auch einfach nur Siegpunkte erhalten. Wer am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte gesammelt hat, hat gewonnen.
Dice Forge ist ein wirklich außergewöhnlich hübsches Spiel welches ihr mit der ganzen Familie (bis zu 4 Spieler) in ungefähr 30 Minuten spielen könnt. Es lässt sich eigentlich mit jeder Spielerzahl gut spielen. Einen Solo-Modus gibt es allerdings (noch?) nicht.
Darkvamps Top Five 2017
Wie in jeden Tag fällt es mir auch 2017 nicht so richtig leicht meine persönlichen Lieblingsspiele zu bestimmen. Es waren sehr viele gute Spiele dabei und außerdem habe ich mir einige aufgehoben um sie erst am Ende des Jahres in 4k auf der Xbox One X zu spielen bzw. weiterzuspielen.
[Den bekennenden PS4-Fan
Ralf findet ihr bei Twitter unter
@DarkVamp76]
Platz 1: Mass Effect Andromeda (XBox One X)
Tja, mit diesem Titel haben wohl die wenigstens gerechnet. Von vielen Fans zerrissen. Von der Presse wegen technischer Umsetzung bemängelt und und und. Ich mag den vorerst letzten Teil der Mass Effect sehr gerne weil meines Erachtens fast alles richtig gemacht wurde. Die Story war toll. Frische neue Charaktere und ein Team von Entwicklern die Kritiken der Fanbase sehr ernst genommen hat und schnell entsprechende Patches nachgeliefert hat. Ich muss ehrlich sein und zugeben, dass ich die schlechten Gesichtsanimationen nicht als so störend empfunden habe und auch sonst kaum über ärgerliche Bugs gestolpert bin. Das Besiedeln und Umwandeln der verschiedenen Planeten hat mir sehr viel Freude bereitet und es ist bisher das einzige Spiel welches ich dieses Jahr komplett durchgespielt habe. Außerdem fand ich das Booster-Jump-Pack richtig cool und machte im Spiel auch Sinn.
Platz 2: Fallout 4 (Xbox One X)
Wie jetzt?
Fallout 4? War das nicht schon vor Jahren abgeschrieben und ist ein Titel aus Ende 2015? Alles richtig und der Titel hat bei mir eine relativ lange Geschichte. Damals auf der Xbox One begonnen, dann nach 20h Spielstunden abgestorben und nach einem Jahr auf der PS4 PRO mit besserer Grafik erneut begonnen. Nachdem ich endlich wieder bei 25 Spielstunden angekommen war wieder abgestorben und nun mit der neu erschienenen Xbox One X wieder begonnen. Dank CloudSave auf Xbox Live konnte ich dort ansetzen wo ich 2016 aufgehört hatte und in 4k und erheblich besseren Effekten macht mir Fallout4 auch noch Ende 2017 Spaß.
Nach nun insgesamt 100 Stunden Spielzeit habe ich wohl in den letzten 2 Jahren in kein anderes Spiel soviel „Energie“ gesteckt und aus diesem Grunde muss es auf meine Liste der Top5. Ich gebe zu, dass mir bis heute Teil 3 der Serie mit Abstand am Besten gefallen hat. Daran ändert auch Teil 4 nicht viel denn die Story kann mich am Ende nicht so sehr begeistern wie damals in Teil 3. Außerdem halte ich das Bauzeugs der Siedlungen und die Verteidigungen dieser für absolut überflüssig (wenn auch teilweise spaßig umgesetzt).
Positiv erwähnen muss man auch, dass Fallout4 das erste Spiel auf Konsole war mit echtem MOD Support. Im Gegensatz zur miserablen PS4 Implementation hat man auf der Xbox One relativ viele Möglichkeiten und auch der Speicherplatz die Microsoft pro MOD zur Verfügung stellt ist recht großzügig bemessen. Besonders gefallen an Teil4 hat mir auch wieder die Auswahl an verschiedenen Fraktionen, die auch diesmal sehr unterschiedliche Ziele verfolgen. Allerdings sind hier die Konsequenzen erst recht spät im Spiel ersichtlich.
Platz 3: Wolfenstein 2 (Xbox One X)
Was habe habe ich den ersten (der neuen) Teil geliebt. Ein unglaublich guter Shooter und was soll ich sagen? Er wurde nochmals verbessert und Teil2 ist in allen Belangen nochmals besser. Technisch eine absolute Augenweise (Xbox One X) und die Story dürfte das Beste sein was dieses Jahr erschienen ist. Diesmal geht es darum die Wehrmacht in den USA selbst zu bekämpfen und man unterstützt den Widerstand vor Ort. Die Städte sind unglaublich detailreich designed und die id-Tech Engine zeigt wieder einmal ihre Vorzüge. Am besten kann man sich Teil1 vorstellen, der an allen Ecken einfach nochmal eine ganze Ecke mehr bietet als der Vorgänger.
Platz 4: Homefront Revolution (Xbox One X)
Dieses Spiel ist eines der mit Abstand zu schlecht bewertesten in den letzten Jahren. Klar, die Presse hatte Recht, denn die Performance war auf den Konsolen beim Verkaufsstart eine echte Katastrophe und man hätte lieber noch paar Monate mit dem Release warten sollen. Sobald aber, nach den ersten Patches, die Performance in Ordnung war und auch die meisten Fehler behoben waren kommt ein unglaublich gutes Spiel zum Vorschein.
Ich finde das Setting, einer von den Nord-Koreanern besetzten USA, einfach sehr spannend. Man plant immer wieder coole Anschläge aber die Besatzer und kämpft sich die Stadt Straße und Straße zurück. Ich habe das Spiel vor einigen Wochen wieder begonnen weil für die Xbox One X ein 4k Patch mit HDR Unterstützung released wurde, der mein Interesse für das Spiel erneut geweckt hatte. Das Warten hat sich gelohnt. Performance ist nun perfekt und die Grafik in 1800p und HDR ein Traum. Viele der PC Ultra Texturen wurden übernommen und ich mochte die CRY Engine schon immer sehr gerne.
Platz 5: Prey (Xbox One X)
Prey habe ich in den letzten Monaten auf vielen Systemen gespielt und ich muss sagen ich liebe es. Begonnen auf der Xbox One, dann auf der PS4 Pro in Pseudo 4k und nun auf der Xbox One X in 1080p aber stabiler Framerate und meinem Lieblingscontroller (evtl. kommt ja noch ein 4k Patch).
Neben „Homefront Revolution“ bereits das zweite Spiel mit CRY Engine in meiner Liste. Da „Prey“ in vielerlei Hinsicht an „System Shock“ erinnert war es von der ersten Sekunde bereits auf meiner persönlichen „Gewinnerliste“. Die Station ist klasse gemacht und die Schockeffekte echt super. Ich habe mich selten bei einem Spiel so oft erschreckt. Die Story konnte mich von Anfang an fesseln und macht es immer noch. Auch wenn ich „Prey“ von allen hier genannten Spielen noch am wenigsten gespielt habe gehört es auf jeden Fall in meine Top5. Jeder der Spiele wie System Shock mag sollte unbedingt zugreifen.
Kais Top Five 2017
Und erneut habe ich das Vergnügen, meine Spieleliste des vergangenen Jahres mit Euch zu teilen. Nun habe ich zwar dieses Jahr wieder mehr gespielt aber es war wenig dabei, was bei mir einen tieferen Eindruck hinterlassen hat. Somit sind es bei mir mal wieder nur die Top 3.
[
Kai findet ihr bei Twitter unter
@kawie1]
Platz 1: Zelda Breath of the Wild (Switch)
Wenn die Switch nicht eh schon eine coole Konsole wäre, würde Zelda alleine als Kaufgrund schon reichen. Noch nie eine so gute Open World Umsetzung gesehen. Liebevoll, ideenreich und überall, gibt es was zu entdecken. Einzig der stark abflachende Schwierigkeitsgrad ist etwas unausgeglichen. Je mehr man spielt und je mehr Titanen man absolviert, desto einfacher wird der Endkampf. Danach liefert das Spiel (mir zumindest) leider keinerlei Wiederspielwert. Dennoch knapp 60 sehr intensive Stunden reingesteckt.
Platz 2: The Surge
Es gibt Genres und Titel da hadere ich sehr mit mir. Ich habe Lust drauf, bin aber oft schon enttäuscht worden. Entweder von dem Spiel oder meinem eigenen „mageren“ können. Bloodborn waren mir die Bosse zu schwer („die nehmen doch alle Drogen!“). Dark Souls die Steuerung zu „hölzern“. Nun also The Surge. Mein Überraschungshit. Moderater Schwierigkeitsgrad. Ich fand es auf „normal“ immer fair und machbar hatte aber dennoch eine Herausforderung.
Das einzige Spiel, wo ich den New Game + durchlauf tatsächlich mal gemacht habe. Umso enttäuschender, dass der DLC ein erneutes Durchspielen erfordert. Dazu reicht meine Motivation leider nicht mehr und ich hätte mir hier ein anderes System gewünscht. Wer aber ein Gameplay „auf dem Punkt“ haben will in einer schicken SciFi Umgebung sollte zugreifen.
Platz 3: The Long Dark (PC)
Was haben Minecraft und 7 DaysToDie mit The Long Dark gemeinsam? In ihrer ursprünglichen Idee, sind Sie alle Survivor Spiele. Überleben gegen Hunger, Durst und eine feindliche Umgebung.
The Long Dark treibt das aber noch auf die Spitze. Hier gibt es keine bösen Zombies und Monster. Die Natur ist der einzige Feind. Und die Natur kann sehr grausam sein. Überleben in einem „realistischen“ Szenario, Kanada im tiefsten Winter, eisige Kälte kein anderer Überlebender und dein Versuch in diesem Szenario zu überleben. Es ist sehr sicher, dass man stirbt! Die Frager ist eher wann?!
Bennis Top Five 2017
Das Jahr 2017 macht es mir nicht leicht, eine Top 5 aufzustellen. So breit und tief ist das Angebot an Spielen, so groß der Pile of Shame, so gering aufgrund anderer Verpflichtungen die Spielzeit. Neben meiner Top 5 haben mich auch andere Spiele gut beschäftigt, etwa Europa Universalis 5 Anfang des Jahres mit dem „Rights of Man“-DLC.
Nur etwas besser ist hingegen
Stellaris geworden, das ich für
GamersGlobal testen durfte (GamersGlobal-Test). Mein zweiter Testkandidat
Ultimate General: Gettysburg ist eine gelungene und konsequente Weiterentwicklung des Vorgängers, schafft es aber knapp nicht in die Top 5.
Erneut viel Zeit verschlang auch
RimWorld eines der forderndsten und abwechslungsreichten Spiele die ich kenne.
Conan Exiles ist gut, aber für eine Platzierung reicht es nicht. X-Com 2 wurde mir etwas zu repetitiv. Gerne gespielt habe ich
Transport Fever. Super Mario Odyssey ist leider „nur“ ein 3D-Mario, noch dazu mit extrem unbefriedigendem Multiplayer und nervigem Backtracking. Noch nicht genug gespielt habe ich hingegen Fifa 18 (im Ultimate-Modus ohne Einkäufe!), den tollen Dungeoncrawler
Vaporum und Banished, zu dessen Mod Colonial Charter ich, dank eines Zuschauertipps, ein LP starten werde. Auch Divinity: Original Sin 2 wartet noch auf mich. Getreu dem Wahlspruch „Es kann nur einen geben“ musste ich mich natürlich dennoch zu einem Titel pro Platz durchringen. Und der eindeutige Sieger passt zur Schwert-Thematik.
[Unseren Neuzugang
Benni aka
Vampiro findet ihr bei
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Platz 1: Battle Brothers (PC)
Das Taktik-RPG
Battle Brothers des deutschen Indie-Entwicklers Overhype Studios ist für mich nicht nur der Überraschungshit des Jahres, sondern auch das beste Spiel des Jahres. Jedes lobende Wort ist kein Hype, sondern angemessen.
Battle Brothers ist letztlich ein Pirates! mit Söldnern. In einem Low-Fantasy-Setting bereist ihr mit einer ausgelaugten Truppe die Lande um zu Ruhm und Reichtum aufzusteigen und letztlich die Endgame-Krise (oder auch alle drei!) zu meistern. Ihr reist über die Landkarte, handelt, rekrutiert Söldner, feuert sie, feiert sie, verflucht sie wenn sie mal nicht treffen, stattet sie aus, levelt sie (und es gibt dutzende mögliche builds und Strategien!), betrauert ihre Tode und übernehmt (auf Dauer etwas repetitive) Aufträge. Das Highlight sind für mich die taktischen Hexfeld-Kämpfe mit der vielleicht glaubwürdigsten KI die ich in dem Genre bisher erlebt habe. Nicht nur gibt es verschiedene Verhaltensweisen (tumbe Untote gehen anders vor als schnelle Goblin-Reiter), sondern auch die Spezialfähigkeiten werden sinnvoll eingesetzt. Hat ein Gegner keine Chance mehr, zieht er sich zurück. Abgerundet wird das fantastische Gesamtpaket durch den Soundtrack der ebenfalls deutschen Breakdown Epiphanies. Ein Pflichtkauf für Taktiker.
Platz 2: Elex (PC)
Auf Platz 2 hat es ebenfalls ein deutsches Spiel gebracht. Nämlich Gothic 7, äh,
Elex. In einer postapokalyptischen, erdähnlichen Welt hat ein Meteoreinschlag alles durcheinander gebracht. Während Tiere mutieren, nutzen die Kleriker das Elex für Technik, die von ihnen abgespaltenen Albs konsumieren es pur um zu Übermenschen zu werden, die Berserker wandeln es in Mana um und die Outlaws machen Drogen draus.
Elex ist ein absolut wilder Mix aus Hightech, Wikingern und Mad Max, der aber erstaunlicherweise funktioniert. Die Quests lassen sich oft auf extrem (!) unterschiedliche Weise lösen, das Kampfsystem (mit Gamepad!) lässt sich schnell verinnerlichen und die Welt hat mich richtig reingezogen. Und zwar so sehr, dass ich Elex in einem Kraftaufwand durchgespielt habe.
Übrigens in der bei mir bugfreien Release-Version, gefolgt vom ersten größeren Patch. Da ich mit dem „Humor“ und dem häufigen overacting der deutschen Sprecher nicht so viel anfangen kann, habe ich es auf Englisch gespielt. Da Elex nicht bloß übersetzt wurde, haben die englischen Dialoge sogar eine höhere Qualität. Übrigens war Elex mein erstes Gothic nach Gothic 1. Auch als nicht Hardcore-Fan kann man also seinen Spaß haben! Erst recht mit dem Jetpack, das die z-Ebene ins Gameplay integriert. Außerdem gibt es nicht viele Spiele, in denen mein Machtzuwachs so deutlich wird wie in der Gothic-Reihe und ich anfangs unbesiegbare Feinde später wegklatschen kann. Wenn man Elex aufmerksam spielt, findet man auch immer wieder Hinweise, was wirklich passiert ist und wo die Reise hingeht. Ich freue mich jedenfalls auf den angeteaserten zweiten Teil.
Platz 3: Unexplored (PC)
Ein weiterer Überraschungshit ist
Unexplored des niederländischen Entwicklers Joris Dormans, dessen Roguelite Anfang des Jahres auf meinem Checker-Tisch landete (zur LP-Reihe; GamersGlobal Indie-Check). Als Abenteurer müsst ihr in die Tiefen des zufallsgenerierten Dungeon of Doom hinabsteigen und das Amulett von Yendor rausholen. Oh, und den Drachen besiegen. Einmal ist mir das auch gelungen. Begeistern konnte mich das im minimalistischen Artstyle gehaltene Unexplored vor allem durch seine „cyclic dungeon generation“. Die verschiedenen Ebenen werden unglaublich organisch prozedural erstellt und es gibt dank öffnenbarer Türen und Teleportern praktisch kein Backtracking. Dafür aber spannende Kämpfe, Tipps, Puzzle und zu große Herausforderungen.
Dazu kommen verschiedene Spielmodi, deren Zahl ebenso wie der Content nach Release massiv gewachsen ist. Kostenlos. Crafting und Zauber fehlen natürlich auch nicht. Einen guten Teil der Zugkraft macht auch bei diesem Indie-Titel der hervorragende Soundtrack (von Matthijs Dierckx) aus. Eines der besten Roguelites der letzten Jahre.
Platz 4: Horizon: Zero Dawn (PS4)
Auf Platz 4 hat es mit
Horizon Zero Dawn ein weiterer faszinierender Open-World-Titel geschafft, den ich leider noch lange nicht durchgespielt habe. Ähnlich wie in Elex befinden wir uns in einer postapokalyptischen Welt, die Überlebenden Menschen, darunter die von ihrem Stamm aufgrund ihrer Herkunft zunächst ausgestoßene Protagonistin Aloy, teilen sich in verschiedene Fraktionen auf. Teils wollen sie die Technik der alten Welt für sich nutzen, teils meiden sie die alten Ruinen. Nachdem die Roboterdinos der Welt immer aggressiver werden und beim Initiationsritus ein Massaker erfolgt, macht sich Aloy an die Problemlösung. Und zwar in einer wunderhübschen und organischen Spielwelt mit tollen Animationen. #
Das Gameplay ist sehr abwechslungreich, es gibt (eigentlich zu, gerade was Taschen angeht…) umfangreiches Crafting und ein forderndes Kampfsystem. Zumindest auf den etwas höheren Schwierigkeitsgraden. Eine Verubisoftung der Welt ist zum Glück gerade so nicht erfolgt. Ergebnis: Ein tolles Open-World-Abenteuer, das ich 2018 hoffentlich durchspielen werde.
Platz 5: Playerunknown’s Battleground (PC)
Auch ein Shooter hat es in meine Top 5 geschafft. Nämlich das Phänomen
Playerunknown’s Battleground. 100 Mann, last man standing. Das ist die spannende Prämisse, die im Teamplay noch mehr Freude aufkommen lässt. Das Spiel ist fordernd und hat RNG-Elemente, die man letztlich mitigieren muss. Wie man eine Partie angeht, entscheidet sich bereits beim Absprungort. Erfreulich ist, dass getroffene Gegner auch bei einer realistischen Trefferzahl draufgehen, und nicht wie bei The Division ganze Magazine schlucken. Jede einzelne Partie auf der Insel schreibt dabei ihre eigenen, kleinen Geschichten. Und in welchem Shooter kann man es schon in die Top 10 schaffen ohne zu shooten?
Enttäuschung 2017: Zeitmangel, DLCs und Microtransactions
Wie anfangs angemerkt gibt es angesichts des tollen Spieleangebots selbst für Nischengenres keine wirklichen Enttäuschungen. Daher fasse ich mich kurz. Der aktuell unvermeidliche Lebenszeitverlust durch Pendeln, der sich negativ in allen Lebensbereichen auswirkt, ist für mich der Nervfaktor des Jahres. Ebenfalls belastend empfinde ich die DLC-Flut. Ich würde zum Beispiel gerne meine EU4-Partien fortsetzen, aber schon sind wieder zwei DLC erschienen. Und will ich ein „unrundes“ Spiel spielen? Die Zeit (und Lust) endlich mal vertieft in Crusader Kings 2 einzusteigen, auch wenn ich fast alle DLC habe, fehlte mir dann auch. Das Pacing ist einfach zu hoch bei den Paradox-DLC (ein neues EU4 oder CK2 möchte ich nach den HoI4- und Stellaris-Erfahrungen aber sicher nicht)! Da lobe ich mir Elex mit seiner „DLC stinkt“-Politik.
Auch die zunehmende Flut an Mikrotransaktionen, klein-DLC und Vorbestellerboni empfinde ich als störend. Solange es genug Ausweichspiele gibt oder sich ein Spiel wie Path of Exile mit überwiegend kosmetischen DLC finanzieren lässt, ist es mir recht. Den Trend „Games as a Service“ empfinde ich eher als „Games as a Verarschung“. Ich möchte mir erst gar nicht Gedanken machen müssen, ob mich ein Spiel verarscht und ich ohne elendes Grinding oder massive Investitionen schlechtere Karten habe, und im Zweifel noch gegen spielstarke Gegner mit gekaufter Ausrüstung „gelost“ werde, damit sich deren Investment lohnt. Dass man auch ohne „Service“ (beziehungsweise nur mit kostenlosen Erweiterungen oder einem größeren DLC) absolute Krachertitel aufs Parkett bringen kann, zeigt schließlich meine Top 5.