Weihnachtsspezial 2015: Teil 1

Sothi | 22. Dezember 2015 | 00:01
Weihnachtsspezial 2015
Terminplan:
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern eben auch das Weihnachtsspezial auf die Erde nieder und beglückt euch mit satten Geschenken in Form von leidenschaftlich geschriebenen Artikeln aus der Feder befreundeter Twitter- und Blogautoren. Wobei sich das durchaus überschneidet: Wer hier regelmäßig mit liest, ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Teil dieses Spezials.

Mit dabei sind auch 2015 sowohl die alten Spielwiese-Urgesteine, als auch ganz frische Autoren, sowie Wiederkehrer aus vergangener Zeit, die kurzfristig und spontan einfach mal ja gesagt haben. Und ich muss ehrlich sagen: Ich freue mich über alle Gruppen: Frisches Blut ist natürlich immer gut, und dass die alten Dinos Jahr für Jahr mit am Start sind, erfüllt mein Herz mit großer Freude. Und wer nach Abstinenz wieder in unsere Arme zurück kommt… Nun, die Geschichte vom verlorenen Sohn, der wieder zu seiner Familie zurückkehrt und herzlich aufgenommen wird, passt ja ganz gut in diese christliche Jahreszeit ;)

Was auch nicht fehlen darf: Der weihnachtliche Podcast mit einem harten Kern der Autoren, die am Spezial mit geschrieben haben: Die große Frage, die für den Podcast im Raum hängt, ist: "Was ist eure große Spielehoffnung 2016?". Und weil einige Podcastler auch bereits im letzten Jahr dabei waren, lässt sich im gleichen Atemzug die Frage beantworten, ob sich die letztjährige Hoffnung erfüllt hat. Online geht er am 24.12. -- pünktlich zur Bescherung unterm Weihnachtsbaum.

Jedenfalls: Vielen lieben Dank an alle, die mitgemacht haben!

Um was geht es?

Die Autoren haben sich bereit erklärt, hier im Blog Resümee über den Computer- und Videospiele-Markt des in Kürze endenden Jahres zu ziehen und uns ihre persönlichen Top 5 Games für das Jahr 2015 zu verraten – natürlich nicht einfach nur als reine Aufzählung, sondern mit ausführlicher Erklärung zum Warum und Weshalb. Komplettiert wird jeder Beitrag mit jenem Titel, den jeder Verfasser als seine persönlich größte Enttäuschung 2015 ansieht.

Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass es wirklich darum geht, welche Spiele der jeweilige Autor im Jahr 2015 gespielt hat; das Release-Jahr des Games spielt hierbei keine Rolle
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So und jetzt genug geschwafelt. Lasst die Spiele beginnen! Den Anfang machen Druzil, Flo, Rippi, Dennis, Kai und meine Wenigkeit. Und wer sich fragt, wie die Reihenfolge der Artikel zustande gekommen ist, ein kleiner Hint: Nach Eingang in meinem E-Mail-Postfach. Rippi war demnach der Allererste in diesem Jahr.

Die Teilnehmer des zweiten Teils werden aus Gründen des anhaltenden Spannungsbogens erst morgen bekannt gegeben.
    
Ein Klick auf [Weiterlesen] bringt euch zum kompletten Artikel.



Sothis Top Five 2015

Wer sich am Ende des Jahres zum besinnlichen Jahrescharts-Schreiben zurückzieht, dem stellt sich so manche Frage: Was habe ich überhaupt gespielt? Was davon gehört in eine Top 5? Und wie gut war das Spielejahr insgesamt? Insbesondere letzte Frage halte ich für interessant. Hatten die letzten Jahre noch so manchen Durchhänger, so wird man über 2015, so dünkt mir, auch noch in Zukunft sehr wohlwollend urteilen.

Wie kurios mutet da im Vergleich mein völlig persönlicher und subjektiver Eindruck an, der das scheidende Jahr als eher unspektakulär empfunden hat. Klar, ein Witcher 3 soll das Spiel der Dekade sein. Nur hat mich das trotzdem (noch) nicht zum Kauf gereizt. Oder das finale Starcraft 2: Laut landläufiger Journalistenmeinung wurden für Echtzeitstrategieverhältnisse alle Register gezogen – für das Genre genommen wohl auch ein Dekadenspiel. Nur: Die emotionale Spielerfahrung war für mich weit von dem entfernt, was ich damals beim allerersten Starcraft empfinden durfte.

Und das trifft auch viele weitere Spiele: MGS 5? Aus Desinteresse nicht gekauft. Star Wars: Battlefront? Dann lieber eine zünftige Runde Battlefield. Arkham Knight? *Hust*. Anno 2205? Next! Ich könnte die Liste wohl noch endlos weiterführen.

Nun könnte man natürlich argumentieren: Tja, mein lieber Sothi, das liegt halt ganz einfach an dir. DU BIST ALT GEWORDEN! Mag sein. Andrerseits: An ARK hatte ich (m)eine pure emotionale Freude. Und noch etwas gilt es zu bedenken: Auch der eine oder andere Gastautor tat sich dieses Jahr schwer, überhaupt seine fünf Spiele zusammenzukratzen – was für ein Megaspielejahr wie 2015 doch reichlich paradox klingt. Wenn es denn eines war.

[Sothi penetriert seine Mitmenschen nicht nur in diesem Blog, sondern auch auf Twitter unter @sothilein]


Platz 1: ARK – Survival Evolved (PC)
Survival-Spiele finde ich ja grundsätzlich gut. Schon damals, als DayZ noch ein Mod war, durfte ich für mich feststellen: Das Genre hat etwas, das mich reizt. Und wenn das Ganze dann noch mit Rollenspiel- und Minecraftelementen garniert wird, ist es quasi um mich geschehen. Da spielt es auch gar keine so große Rolle, dass das Spiel noch im Early Access ist – denn: Wenn Early Access in dieser Form praktiziert wird (regelmäßige Patches, keine größeren Bugs), dann sage ich: Shut up and take my money.

Nun ist money für mich eher das kleinere Problem. Zeit, und das haben ja schon die grauen Herren in Momo erkannt, ist das deutlich wertvollere Zahlungsmittel. Und bei ARK braucht man UNMENGEN an Zeit. Zumal das Wort Survival wirklich wörtlich genommen werden kann. Es gibt im Grunde nur ein Spiel, bei dem ich so oft gestorben und bei dem Sterben überhaupt so eine starke Relevanz hatte. Und damit möchte ich eine EverQuest-Referenz anbringen: In keinem Titel seit Beendigung meiner großen EverQuest-Zeit habe ich mich mehr geärgert und öfter darüber nachgedacht, alles hinzuwerfen. Nur um darüber zu schlafen und mit 110%iger Motivation weiter an meiner Dinosaurierzähm-Karriere zu basteln. Dieses Gefühl, wenn man mitten in der Nacht gestorben ist, die Leiche mitsamt kompletten Equipment irgendwie in der Pampa liegt, man absolut nichts sieht, aber in Panik nach seinem Zeug sucht, weil man weiß, dass die Leiche jeden Augenblick im Datennirvana verschwindet: Genau dieses Gefühl hatte ich zuletzt in Everquest, als ich mich als Eruditenenchanter hilflos wie ein Baby in der Wildnis von Everfrost verlaufen hatte. Und noch eine Gemeinsamkeit verbindet: In beiden Spielen habe ich die Suche nach meiner Leiche nicht überlebt.

ARK spiele ich mittlerweile nicht mehr. Ich habe meinen Charakter in einer willensstarken Minute gelöscht. Das hatte seinen Grund: Ich habe in nur wenigen Wochen mehr Stunden in ARK versenkt, als in die restlichen Spiele meiner Top 5 zusammengenommen. Ich musste mich dazu zwingen, aufzuhören. Und ich glaube ein größeres Kompliment kann man einem Spiel kaum machen.


Platz 2: Fallout 4 (PC)
Wer mit Fallout 4 beginnt (und das gilt insbesondere für Kenner von Fallout 3 und New Vegas), reibt sich vermutlich verwundert die Augen. Weil es grafisch unter den Erwartungen liegt. Weil es viele Fehler des direkten Vorgängers, allem voran das umständliche Benutzerinterface, nicht abschafft und seine Stärken nicht ausbaut. Mehr noch: In Sachen Nebenquests hatte ich in Fallout 3 deutlich emotionalere Momente und vieles, was Fallout 4 neu mit rein bringt, hat kaum spielerischen Nutzen. Beispiel: Ich habe Stunden damit verbracht, meine Siedlungen auszubauen und diese mit möglichst vielen Bewohnern zu unterfüttern. Allein der Nutzen ist unklar: Warum sollte ich eine Siedlung nach der anderen zeitintensiv aufpimpen, wenn die offensichtlichen Vorteile mit ein paar wenigen, gut ausgebauten Ortschaften ausreichend zum Tragen kommen? Und dennoch: Derzeit besuche ich das Commonwealth unheimlich oft und unheimlich gerne. Und so ganz genau kann ich noch nicht mal sagen, warum das so ist.

Platz 3: Starcraft 2: Legacy of the Void (PC)
Wie in meinem Einleitungstext aufgeführt: Starcraft 2 versucht alles aus dem Genre zu holen, was Blizzard für möglich hält. Und verrät damit ein kleines bisschen seine eigenen Wurzeln, denn das klassische Gameplay mit Ressourcenabbau, Basisaufbau und anschließender Vernichtung des Gegners findet so gut wie nicht mehr statt. Stattdessen steht der Spieler unter permanentem Zeitdruck, denn es gilt vielfältigste Missionsziele zu erfüllen. Die sind auf „normal“ zu einfach, auf „schwer“ hingegen eine echte Herausforderung, besonders wenn man auf Trophäenjagd geht.

Nun darf man allerdings auch anmerken, dass ein Spiel, bei dem es immer nur um das klassische Command&Conquer-Prinzip geht, auf Dauer langweilig wird. Deshalb muss man Blizzard eigentlich dankbar sein für die Kreativität, die da an den Tag gelegt wurde. Ich würde es auch gerne, denn das Spiel hat viele gute Seiten – etwa die Ausbaumöglichkeiten auf der Speer des Adun. Oder generell die blizzardtypischen Zwischensequenzen. Oder den nach wie vor tollen Multiplayermodus. Eine Sache geht mir allerdings auf den Keks – und das gilt nicht nur für Legacy of the Void, aber hier ganz besonders: Der kitschige Pathos, der in den Gesprächen mit den NPCs permanent zur Schau gestellt wird, ist kaum noch zu ertragen. Ich kann diesem ganzen Mein Leben für Auir- und En taro Tassadar-Gelaber einfach nichts mehr abgewinnen. Man ist einfach übersättigt und in diesem Sinne möchte ich sagen: Danke Starcraft, es war eine schöne Zeit mit dir. Aber es ist gut, dass es das nun war.


Platz 4: Pillars of Eternity (PC)
Pillars of Eternity ist nicht mehr und nicht weniger als ein Baldur’s Gate-Remake abzüglich D&D-Szenario und -Regelwerk. Das Spiel schafft den fantastischen Spagat, veraltetes Gameplay und veraltete Technik so nach 2015 zu transportieren, dass beides einen Wiederkennungswert hat, ohne übermäßig retro zu wirken. Das gilt insbesondere für die Grafik: Wer Pillars zum ersten Mal sieht, wird sofort an Baldurs Gate denken (und es womöglich ziemlich hübsch finden). Legt man hingegen das Original direkt daneben, wird ziemlich schnell klar: Da hat sich optisch einiges getan.

Nun hat das Spiel reihenweise Höchstwertungen abgesahnt, oftmals oberhalb der magischen 90 Punkte. Ich möchte an dieser Stelle sagen: So sehr wir uns alle die alten Zeiten zurückwünschen, das ist einfach übertrieben. Klar, Pillars fängt das geliebte Spielprinzip super ein. Hat auch einige tolle Momente. Aber es gibt genug Dinge, die eben nicht so toll sind. Mir fällt da spontan das Tränkesystem ein, das ich in dieser Form für groben Unfug halte. Oder auch das überbordende Magiesystem: Wer um Gottes Willen soll denn diesen ganzen Zauber-Hokus-Pokus in einer Schlacht sinnvoll nutzen? Auch eher nervig, als hilfreich: An jeder Ecke stehen NPCs, die wir geistig „durchleuchten“ können, um etwas aus Ihrer Vergangenheit zu erfahren. Das sind meist Kurzgeschichten, die mal spannend, mal völlig uninteressant sind. Eine spielerische Rolle erfüllen sie prinzipiell nicht. Und das macht das Ganze irgendwann öde. Später eher nervig, weil man ja alles gelesen haben will. Und dann folgt eben die logische Konsequenz: Man läuft irgendwann ignorant daran vorbei.

Versteht mich nicht falsch: Das Spiel ist wirklich gut. Und wischt mit Wastelands 2 und Divinity: Original Sin den Boden auf. Nur ist es eben nicht perfekt – aber es muss ja auch noch eine Daseinsberechtigung für den angekündigten zweiten Teil geben.


Platz 5: Dell XPS 13 (Notebook)
Eigentlich hätte hier jetzt Prison Architect stehen sollen. Oder vielleicht wieder Rogue Legacy. Kingdom hätte es auch werden können. Stattdessen habe ich mich für ein Stück Hardware entschieden, das mir dieses Jahr mehr Freude als jedes Spiel gemacht hat: Das Dell Ultrabook XPS 13. Das Modell ist prinzipiell kein Unbekannter und wurde 2015 von Dell neu aufgelegt. Was ist nun so besonders an dem Teil? Ehrlich gesagt: Es erfüllt einfach rundum meine Bedürfnisse. Ich habe nach einem sehr leichten, sehr schlanken, sehr hübschen (Alu!), akkustarkem und nicht zu großen Notebook gesucht. Und das zu einem bezahlbaren Preis. Herausgekommen ist eben das XPS 13, welches in mehreren Ausführungen daher kommt, aber in meiner Variante auch noch den (gewünschten) matten Bildschirm mitbringt. Das wirklich hervorstechenste Merkmal an dem Teil ist sicherlich der Display-Rahmen: So dünn, dass dieser kaum wahr genommen wird, ermöglicht er es, ein 13 Zoll Display in ein 12 Zoll-Gehäuse unterzubringen. Und so kommt es, dass das Notebook seit einigen Monaten mein treuer Begleiter ist und natürlich auch dieser Text hier darauf verfasst wurde. Man soll mich wohl schon dabei beobachtet haben, wie ich liebevoll über den Aludeckel streichelnd den Satz „Meeeeein Schaaatzzzz“ von mir gegeben haben soll.

Enttäuschung 2015: Cellar Door Games
Huh? Wer oder was ist Cellar Door Games -- die Frage kann ich euch auf den Gesichtern ablesen. Die Antwort dazu: Die Indie-Entwickler, die für Rogue Legacy zuständig sind. Einem Spiel, das ich gerne mit auf die berühmte einsame Insel mitnehmen würde. Warum? Weil es einer der ganz ganz wenigen Platformer ist, den ich mit vollstem Spielspaß durchgespielt habe -- und (und das ist das eigentlich Novum) dann auf einem System direkt nochmal. Und wo ist nun die Enttäuschung dabei? Ganz einfach: Diese Typen kündigen einfach kein Rogue Legacy 2 an. Dabei wäre es doch so einfach: Mehr vom Gleichen. Viel mehr vom Gleichen, um genau zu sein. Aber nix, kein Ton. Kein Hinweis. Und man denkt sich so: Kann das Spiel vielleicht keinen Erfolg gehabt haben? Werde ich je wieder so etwas Grandioses spielen dürfen? Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Für den Moment bin aber einfach nur maßlos enttäuscht.

Rippis Top Five 2015
„Alle Jahre wieeeder, kommt dahaaas Chri…“ äh nein. „Alle Jahre“ - Ja, aber kein Kind sondern ein ausgewachsener Sothi, und der kehrt auch nicht irgendeinen Segen durchs Haus – nein, der beschert uns nur mit besinnlichen Überstunden in Form der traditionellen Top 5 Anfrage.

Die letzten Jahre hatte diese Anfrage immer auch etwas Stressiges: „was hatte ich nochmal alles gespielt“, „wie war das nochmal?“, „… gut? Oder eher schlecht? Warum hab ich aufgehört?“… 2015 sollte es anders werden, ich hatte mir extra eine Liste zurecht gemacht – leider finde ich sie nicht mehr – somit ganz in der Tradition der Jahre davor: „verdammt was hatte ich 2015 noch alles gespielt, warum hatte ich es wieder an den Nagel gehängt und war es gut oder miserabel?“

Hier also wie jedes Jahr, meine Top 5 – rückblickend:


Platz 1: EVE Online (PC)
Der Punkt ist einfach – EVE Online! Beinahe täglich, und wenn mal nicht, ist es auch nicht schlimm. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich, ob alleine Missionen fliegen oder gemütlich an einem Asterioden Erze abbauen. Lieber etwas mehr Action? Also mit Freunden in kleiner Flotte durch das Weltall fliegen und nach anderen Spielern Ausschau halten. Mehr episches? Auch kein Problem, es gibt große Allianzen und die klopfen sich in großen Schlachten mit bis zu 1000 Spielern, ab und an auch darüber (Rekord liegt bei über 4000 Spieler an einer Schlacht).

Das ist das schöne an Eve, es gibt so vieles. Es gibt sogar Leute, die spielen Eve ohne, dass sie Eve direkt spielen, es nennt sich das „Meta“-Gaming. Eve hört nicht mit dem Ausloggen auf, ein Teil von Eve spielt sich auch außerhalb des Clients ab. Verschwörungen, Verhandlungen, Politik und Spionage. Man kann ein Imperium mit Waffen zu Fall bringen, mit Tausenden von Raumschiffen in unzähligen Schlachten – oder man redet mit der richtigen Person auf der Gegenseite und hat die richtigen Argumente, dann fällt ein Imperium ganz leise…

Nicht, dass ich so mächtig oder bekannt in Eve wäre, ich bin eher ein Niemand. Mache dies, das und ein bisschen hiervon. Aber das drum herum, zieht mich trotzdem in seinen Bann, auch wenn ich mit den großen Allianzen nichts am Hut habe, so ist es doch spannend wie und wo sie ihre Kämpfe austragen, wer wieviel Schiffe verloren hat oder welches Gebiet erobert wurde.

Deswegen Nr. 1


Platz 2: ARK – Suvival Evolved (PC)
Das Spiel war noch in der Beta als ich mich damit beschäftigt hatte, fühlte sich aber deutlich besser an, als andere Produkte in der Endphase. Schön war auch das quasi wöchentlich neue Sachen hinzu kamen.

Ich betrachte es als Mix aus Minecraft, DayZ, Fantasy und Jurasic Park. Kurz: man landet auf einer Insel, man muss sich einen Unterschlupf bauen, kann die dort lebenden Dinosaurier zähmen und als Haus- und/oder Reittier halten. Zu Bauen gibt’s von der Holzkeule und –Hütte, bis hin zum Maschinengewehr mit Laserzieloptik und Hochsicherheits-Gebäude so ziemlich alles was das Abenteurer-Herz begehrt.

Es gibt die Aufteilung in PVP und PVE –Server so wie in die offiziellen Server vom Producer, und das ganze auch als Privat, bei dem man gewisse Bedingungen selber einstellen kann.

Ark ist von seiner Art recht erfrischend, obwohl es im Prinzip ja nichts wirklich Neues ist, macht die Idee mit den Dinos doch wirklich Spaß. Der Grund warum ich dann aber doch aufgehört habe? Weil für mich das Verhältnis zwischen Aufbau und Zerstörung nichtmehr gestimmt haben. Von Eve bin ich einen Totalverlust beim Tod im PVP gewohnt oder eher abgehärtet, das war auch nicht das Problem. Mir war auch klar, wenn ich eine Laubhütte mehr oder minder mühsam in einer Stunde an den Strand zimmere, hält die vermutlich nicht lange… (die 3 Schweinchen und der Wolf). Wenn ich aber 1-2 Tage damit verbringe eine Steinhütte an den Wald zu stellen, oder noch schlimmer ein paar Tage um das Häuschen aus Metall zu bauen, nur um dann am nächsten Tag vor einem Teilabriss zu stehen, fängt das an zu frustrieren. Und wenn das dann 2-3x passiert, ärgert es schon gewaltig. Hier bestand noch viel Verbesserungspotential.

Ich hätte zwar auch auf einem Privaten-Server spielen können, auf denen die Admins die Einstellungen etwas „PVP-Freundlicher“ gestalten können, das hätte für mich aber den Beigeschmack einer Niederlage gehabt. Außerdem habe ich als Admin-Gott doch lieber einen neutralen Hersteller, als einen begeisterten Spieler, bei dem ich fürchten muss vom Server gefeuert zu werden, wenn ich ihn oder sein Gebäude in Schutt und Asche lege. Ansonsten war es wirklich eine nette Zeit.


Platz 3: Skyrim (PC)
Skyrim – war auch nicht mehr taufrisch als ich es mir letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt hatte, und das hängt bei Leibe nicht damit zusammen, dass mir der Vorgänger nicht gefallen hätte. Nein - bei den Elder Scrolls Titeln verzettele ich mich immer wieder in der schönen Welt. Erkunde hier und dort, entdecke immer wieder neue Ecken, die ich noch nicht besucht habe und habe dann irgendwann so viele Nebenquests in meinem Logbuch, das ich mich teilweise schon frage wie ich den Wälzer so einfach mit mir herumtragen kann… 5 Äxte, 3 Schwerter, 4 Bögen + 97 Trillionen Pfeile und Dolche, eine Plattenrüstung zum Wechseln und eine Kettenrüstung für warme Tage und eine schmucke Seitenrobe für eventuelle vornehme Anlässe, alles in meinem kleinen Rucksack und alles kein Problem. Aber dieses verdammte Questtagebuch, dafür sollte ich mir wirklich einen eigenen Sekretär anstellen.

Wenn dann noch aus irgendwelchen Gründen eine längere Pause dazwischen kommt, steh ich immer vor dem Problem: Woran war ich, was sollte ich nochmal machen, und wo zum Geier bin ich überhaupt. Nach 2 oder 3 solcher Pausen habe ich dann meist keine Lust mehr mich immer wieder in den Verlauf einzuarbeiten, strolche dann nur noch hier und da durch die Welt und irgendwann verläuft es sich im Sande.

Ein klasse Spiel, riesige Welt, viele (mir fast zu viele) Quest/Entdeckungen/schöne Orte. Das ich es nicht durchgespielt habe liegt eindeutig nicht am Spiel, sondern an meiner Zerstreutheit.


Platz 4: Kerbal Space Program (PC)
Kerbal Space Program, auch ein Dauergast in meiner Top 5, auch wenn ich die Ambitionen auf ein episches Weltraum-Programm erstmal begraben habe. Zwischendurch überkommt mich immer noch die Lust die unendlichen Weiten zu entdecken und ferne Planeten zu bestaunen.

Platz 5: Everquest (PC)
Eigentlich vor 3 Jahren an den Nagel gehängt. Warum es dann doch hier wieder auftaucht? Nun, das hat wohl etwas mit Melancholie oder einem Langeweile-Moment zu tun, in dem ich dachte da könnte man ja mal wieder rein schauen. Zufällig hatten diesen Einfall noch ein paar andere alte Bekannte und so wurde aus dem „mal rein schauen“ ein „bis morgen“.

Warum nur Top 5? Nun das hat damit zu tun, dass es (zumindest auf meinem Server) nur PVE getrieben ist, der Nervenkitzel dass hinter mir jemand stehen könnte fehlt. Es fühlt sich im vergleich zu Eve irgendwie eindimensional an. Trotzdem ist es schön mit Freunden hier und da Gegner zu jagen und Strategien zu überlegen wie man diesen oder jenen Boss doch noch umlegen könnte.

Was auch etwas nervt ist dieses Quasi-Free to play, ich hatte EQ vor 3 Jahren an den Nagel gehängt, als ich dieses Jahr zurück kam, war mein Equipment also 3 Jahre bzw. 4 oder 5 Expansionen alt. Trotzdem konnte ich 80% davon nicht nutzen. Wenn man also wirklich spielen möchte bleibt einem nichts anderes übrig als ein Abo abzuschließen.


Enttäuschung 2015: Kill the bad Guy (PC)
Kill the bad Guy… war in einem Humble-Bundle mit dabei, das ich mir wegen eines Baseball-Managers besorgt hatte, welcher wiederum so kompliziert war, dass ich diesen schon gedanklich als Enttäuschung reserviert hatte. Dann entdeckte ich jedoch „Kill the bad Guy“ als weiteren Steamkey in dem Bundle. Die Beschreibung klang ganz lustig… der Rest war mehr zum Gruseln im grauenhaften Sinne. Komisches (nicht lustiges) Strichmännchen, mit Klavier, Seil, Auto oder Feuer „um die Ecke“ bringen. Kombinationsmöglichkeiten waren auch nicht so viele vorhanden und nach 2-3 Level wünscht man sich an die Stelle des Strichmännchens und hofft es möge doch irgendjemand endlich das Klavier werfen. Da es aber ja eh nur Beiwerk in einem Bundle war, hält sich die Enttäuschung in Grenzen und beschränkt sich auf die verschwendete Installations- und Anspielzeit.

Ansonsten hatte ich mich 2015 vor Enttäuschungen recht gut geschützt :o)


Druzils Top Five 2015

Zu aller erst mal wünsche ich natürlich allen Lesern, Mitschreibern und natürlich dem guten Sothi frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Dass ich auch dieses Jahr wieder Sothis Einladung gefolgt bin ist ja Ehrensache. Schließlich gehöre ich zusammen mit Rippi und Virtex zu den Leuten, die jedes Jahr dabei waren (bis auf das Jahr 2011, wo der Sothis Gastbeiträge verschmäht hat ;) ).

Da ich weder eine PS4 noch eine XBox One habe, besteht dieses Jahr die Liste nur aus PC Spielen.

[Druzil findet ihr in der Blogosphäre unter Druzils Daddelkiste und bei Twitter.] 


Platz 1: Rocket League (PC)
Als ich das Spiel das erste mal gesehen habe, wusste ich sofort "das ist genau mein Spiel". Fußball gemischt mit Autorennen und kein großes Gedönse rund um die Matches. Nur der reine Wettkampf. GEIL!

Dann wurde es zum Start schwer auf Youtube gehyped und auf der PS4 an Plus- Kunden "kostenlos" abgegeben. Das hatte zur Folge, dass es jede Menge Spieler gab, aber auch starke Probleme was Lags angeht. Das hat sich zum Glück gebessert, auch wenn man immer noch ab und zu mal auf Server kommt, die scheinbar im tiefsten Sibirien stehen, wenn man sich die Lag-Party darauf anschaut. Aber das sind nur Störgeräusche in einem ansonsten fantastischen Spielerlebnis... wenn man auf schnörkellosen Wettkampf steht.

Viel freizuschalten gibt es nämlich in Rocket League nicht. Ein paar Autos und Individualisierungen, fertig. Alles relativ schnell freigeschaltet. Danach stehen nur noch die reinen Matches im Vordergrund. Wer also wie in Call Of Duty alle 5 Minuten einen Gitarren-Riff und eine "Promoted"-Einblendung braucht um zum weiterspielen motiviert zu werden, für den ist das hier nichts.

Wer aber großen Spaß daran hat sich und seinen Skill zu verbessern und das unter möglichst fairen Bedingungen, der ist hier genau richtig. Es dauert eine ganze Weile, bis mal gezielt in die Luft fliegen kann um dort einen Ball so zu treffen, dass dieser direkt ins gegnerische Tor geht, oder man auf gleiche Weise Tore verhindert. Das Gefühl, wenn man so etwas das erste mal genau so schafft wie man es sich vorgenommen hat, kann einem kein Gitarren-Riff der CoD Welt geben.

Will man im ranked Modus spielen (2on2 oder 3on3), sollte man am besten einen oder mehrere feste Partner haben, mit denen man sich einspielt. Am besten so wie wir mit TeamSpeak. Man wird zwar auch im ranked immer einzelne Spieler treffen mit denen man zusammen spielen kann, doch zu 95% tritt man dann gegen Teams an (erkennt man an einem Zeichen beim Namen). Das ist aber nicht weiter schlimm, denn auch zusammengewürfelte Teams können gut zusammen spielen, wenn sie sich nicht zu "ego-mäßig" verhalten und gnadenlos jeden Ball hinterherjagen wie ein tollwütiger Hund.

Jetzt wird der ein oder andere vielleicht denken "ja gut, nettes Spielchen für zwischendurch, aber warum ist es auf Platz 1?" Ganz einfach, weil es für mich kein Spielchen für zwischendurch ist. Es gibt dieses Jahr kein Spiel in das ich so viel Zeit gesteckt habe. Wenn ich diesen Text hier schreibe, sind es 244 Stunden und es ist noch kein Ende in Sicht.

Wenn ihr nur halbwegs Interesse an Rocket League habt, holt es euch! Bei den meisten hat es seine volle Faszination eh erst entfaltet, als sie es mal selbst gespielt haben.


Platz 2: The Witcher 3 (PC)
Witcher 3 ist eines der Spiele, wo man wunderbar in die Spielwelt eintauchen kann. Die wunderschöne Welt lädt zum Erkunden ein und im Gegenstaz zu vielen anderen Rollenspielen lohnt sich das hier auch. Überall findet man was Interessantes und damit meine ich nicht Dinge wie "oh, da ist eine von 100 Federn versteckt, die es im Spiel zu sammeln gilt" oder so ein Bulls*it, sondern richtige kleine Quests. Oft welche, die man in ein paar Minuten erledigt hat, aber auch diese haben oft noch ein Nachspiel.

Die größeren Quests sind von der Gestaltung her unerreicht. Die Inszenierung von Gesprächen ist super, die Geschichten sind toll und die Charaktere sind immer schwer einzuschätzen. Der Böse ist nicht nur böse und der Gute ist nicht nur gut. Die Welt ist nicht schwarz und weiß, sondern fühlt sich realistisch an. Es ist übrigens ein großer Vorteil, wenn man die Bücher über den Hexer gelesen hat. Dann erkennt man viele der Charaktere wieder und weiß um ihre Beziehung zu Geralt.

Ich bedauere es sehr, das ich bisher so (relativ) wenig Zeit für den Witcher aufbringen konnte. Mit 35 Stunden habe ich bisher eigentlich erst an der Oberfläche gekratzt und die Story-DLCs würden mich dann auch noch reizen. Aber für mich sind Singleplayer-Spiele mittlerweile nur noch Nebenbeschäftigung. Die meiste Spielzeit stecke ich in Multiplayer-Spiele. Der Witcher ist aber ein Spiel, was ich immer wieder mal anwerfe und weiter zocke. Allerdings muss es da zeitlich passen, weil es sich kaum lohnt einfach mal ne halbe Stunde zu spielen. Es hat mich aber in den bisherhigen 35 Stunden so überzeugt, dass es meine klare Nummer 2 werden musste.


Platz 3: Rainbow Six: Siege (PC)
Ich muss gestehen, dass RS:S zu dem Zeitpunkt an dem ich diesen Text verfasse noch sehr frisch ist und es deshalb eher eine "Vermutung" oder "Hoffnung" ist, dass es auf der diesjährigen Top 5 stehen muss. Aber tatsächlich haben wir gerade extrem viel Spaß mit dem Spiel.

Da ist zum einen der Terroristenjagd-Modus, also kooperativ, der von uns schon in Rainbow Six 3: Raven Shield extrem viel gespielt wurde. Der macht auch hier wieder richtig Laune, weil auch mal wieder Leute von uns mitzocken, die sonst mit Shootern so gut wie gar nichts am Hut haben. Besonders cool ist, dass man in RS:S auch mal in der defensiven Rolle ist, man also eine Geisel beschützen muss, während Horden von KI Gegnern das Gebäude stürmen. Dabei trifft es das Wort Horde wohl am besten, ist es doch am ehesten der klassische Horde-Modus.

Auf der anderen Seite ist da der kompetitive Multiplayer, in dem fünf gegen fünf Spieler antreten. Das ganze erinnert natürlich stark an Counter Strike, was aber erst mal nicht schlimm ist. Schließlich wird CS immer als extrem taktisch angesehen und genau das ist RS:S auch. Bedingt durch die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Klassen/Helden bzw. Operatoren, wie sie hier genannt werden, kann sich das Vorgehen immer wieder stark unterscheiden. Dabei ist nicht nur wichtig, dass man sein Team vernünftig abstimmt, sondern auch wie sich das Gegnerteam abgestimmt hat und wie sie sich aufstellen und einigeln. Dazu kommt die zerstörbare Umgebung. Die ist hier endlich mal nicht nur nettes Gimmick, sondern tatsächlich taktisch einsetzbar. So kann man schnell mal eine Wand oder Decke zerstören um dem Gegner in den Rücken zu fallen. Man kann Ablenkungsmanöver durchführen oder Verwirrung stiften, indem man zwei oder drei Wände gleichzeitig sprengt usw.

Ich hoffe das Spiel wird von der Community gut angenommen, verdient hätte es das alle mal und es scheint auch so zu sein, wenn man sich die steigenden Preise in den Keystores anschaut. Zumal Ubisoft mit ihrer Season-Pass Politik diesmal eine sehr kundenfreundliche Variante gewählt hat. Alle zukünftigen Karten kommen kostenlos, damit die Community nicht gespalten wird. Vier neue Operatoren werden im Season-Pass enthalten und sofort spielbar sein. Allerdings sind diese ebenfalls durch ingame Währung freischlatbar. Zwar wird der Preis relativ hoch sein und man wird einiges an Spielzeit brauchen um das Geld (bzw. Ansehen aka renown) für alle neuen Operatoren zu sammeln, aber wenigstens ist es möglich.

Ubisoft hat aber die nächste Zeit viel zu tun, um alle Bugs auszumerzen und generell sein Produkt zu pflegen. Nur wenn sie das Spiel gut supporten, hat es eine Chance erfolgreich zu sein und eventuell auch im eSport Bereich Anklang zu finden.


Platz 4: Battlefield 4 (PC)
Ich hatte Battlefield 4 die letzten zwei Jahr schon in meiner Top 5 und da ich vor allem Anfang des Jahres wieder viel Zeit darin verbracht habe, gehört es natürlich auch dieses Jahr wieder dazu. Viel mehr muss ich dazu wohl auch nicht sagen. Außer das zuletzt die 60Hz Server eingeführt und die kostenlose Community Map ins Spiel implementiert wurde. Demnächst soll dann noch das Remake einer alten BF2 Map kommen. Ansonsten gibt es nichts großartig Neues für Leute, die eh nicht tief in der Materie drin stecken. Ich fürchte, dass 2016 kein großes BF4 Jahr mehr werden wird, was meine Spielzeit angeht. Aber Ende 2016 dürfte ja dann eventuell mit Battlefield 5 der Nachfolger anstehen. Mein großer Wunsch wäre der zweite Weltkrieg als Szenario, aber ich bezweifel das sehr stark.

Platz 5: Diablo 3 (PC)
Mit Start von Season 4 habe ich das erste mal einen Season-Charakter angefangen und tatsächlich war das so motivierend, dass ich einiges an Zeit zusammen mit einem Kumpel und meinen Sohn dort hinein gesteckt habe. Aktuell ist deshalb auch mein am besten aufgerüsteter Charakter überhaupt, der aus Season 4. Dabei bin ich trotzdem noch weit davon entfernt in den ganz hohen Qualstufen alleine spielen zu können. Blizzard ändert immer wieder viel am Spiel und vieles davon macht extrem Sinn und fördert die Langzeitmotivation. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir auch in Season 5 wieder neu anfangen. Ich bin schon gespannt, was es da dann neues gibt.

Enttäuschung 2015: Bohemia Interactive
Kein anderer Entwickler schafft es so leblose Welten so unperformant auf den PC zu bringen. Wo ich einen Witcher 3, mit all seiner Schönheit und Grafikpracht ohne Probleme ruckelfrei spielen kann, ruckeln sich vor allem DayZ, aber auch Arma3 zu Tode. DayZ habe ich mittlerweile entgültig von der Festplatte geworfen, nachdem ich lange genug den stümperhaften Versuchen zugesehen habe, daraus noch irgendwie ein vernünftiges Spiel zu machen. Nicht nur, dass sich an der Grafikengine und der damit verbundenen Performance nichts mehr ändern wird, dieses Stück Software-Müll kommt auch einfach nicht mehr von der Stelle. Aus dem einstmals hoffnungsvollen Zombie-Survival Spiel ist ein PvP Shooter in einer riesigen leblosen Welt geworden, bei dem einem die Charakter- und Zielsteuerung die meisten Schmerzen bereiten.

Und in Arma 3 sieht es nicht viel besser aus. Es ist offensichtlich, dass Arma 3 ein tolles Spiel sein könnte, was noch dazu mit launigen Mods wie Exile gefüttert wird. Aber auch hier macht die Performance alles kaputt. Ja, ich habe nicht mehr den neusten Rechner. Aber wenn Battlefield 4 auf fast max. mit 90 FPS läuft, erwarte ich in einer leblosen, unzerstörbaren Welt wie den Bohemia Welten einfach mindestens 40-50 FPS. Stattdessen ruckelt sich Arma3 mit 15-25 FPS nen Wolf und DayZ ist in vielen der neueren Städte eine reine Diashow, kommt generell nie über 20 FPS.

Arma 3 werde ich auch weiter Chancen geben, wenn mein PC es mal besser schafft (nach Aufrüstung und/oder Neuinstallation von Windows). Das Thema DayZ ist bei mir aber durch und zum Fehltkauf abgestempelt.

Dennis’ Top Five 2015
Wenn Sothi ruft, dann eilen sie – sie, das sind Heerscharen von Tastenkünstlern, die die Gelegenheit nutzen, ihre 5 Lieblingsspiele des vergangenen Jahres zu präsentieren. Und nachdem wir den obligatorischen Bandwurmsatz nun hinter uns haben, geht’s auch gleich zu meiner persönlichen Top 5 des Jahres 2015.

[Dennis ist als @Dod1977 auf Twitter unterwegs und tummelt sich ansonsten als Freier Autor munter bei Gamestar.de und anderen Publikationen unter seinem Decknamen Dennis Ziesecke herum]


Platz 1: Rimworld (PC)

Mein absoluter Favorit in diesem Jahr ist ein Spiel, das noch nicht einmal fertig ist. Rimworld ist ein grafisch eher schlichtes Early-Access-Spiel und steckt noch tief in der Entwicklung. Grafisch erinnert es an Prison Architekt. Wer das jetzt auch nicht kennt, sollte sich von den groben Figuren und der zweckmäßigen Indie-Optik nicht abschrecken lassen und einfach einmal reinschnuppern.

Oder besser gleich Rimworld installieren. Die Rahmenhandlung ist schlicht: Der Spieler spielt vorerst drei der wenigen Überlebenden eines Raumschiffunglücks. Rettungskapseln bringen die drei Glücklichen sanft auf den Boden eines vorab zufällig erstellen Planeten. Immerhin, in der Umgebung finden sich noch einige brauchbare Dinge, die ebenfalls mit uns vom Himmel gefallen sind. Ein wenig Eisen, Rationen, Waffen, Zeugs eben.

Bevor wir abstürzen können, will aber ein Planet erstellt werden. Auf diesem lässt sich dann noch die Wunsch-Absturzstelle markieren (ausgewählt nach Klimazone, Ernteperiode, Gesteinsvorkommen und anderer Vorlieben). Wo die Nahrungsbeschaffung in der Eiswüste noch knifflig daherkommt, wächst das Gemüse in tropischen Gegenden das ganze Jahr über reichlich.

Die drei neuen Siedler werden nun aus einem Zufalls-Pool vorerstellter Charaktere ausgesucht – dabei gibt es zahlreiche Fähigkeiten mit unterschiedlichen Stufen und bei einigen einen Motivationsbonus, der schnellere Lernerfolge verspricht. Immer wenn eine Tätigkeit genutzt wird, steigert sich ihr Wert langsam, Bergarbeiter fördern nützliche Rohstoffe dann beispielsweise flotter. Wichtig ist hier eine gute und ausgewogene Mischung bei der Besatzung – ohne Mediziner im Team werden schon leichte Verletzungen zum tödlichen Spiel und ohne Koch gibt es nur zähen Nährstoffschlamm zu essen. Naja und schießen sollte auch jemand können, im Spiel wird der Überlebenskampf nicht zimperlicht ausgetragen.

Das heißt, doch, wenn man will schon. Das Spiel lässt die Wahl zwischen verschiedenen „Erzählern“, die Auswirkungen auf die zufälligen Events im Spiel haben. Freies Spiel ohne große Gefahren ist genauso möglich wie eine Storybasierte KI, die einen Spannungsbogen erzeugt und nicht gleich tödliche Gefahren ins Feld schickt. Die Random-KI tut hingegen genau das und nimmt keine Rücksicht auf frisch gestrandete Raumfahrer.

Was das Spiel so faszinierend macht ist nicht nur der Wuselfaktor, der beim Bauen neuer Behausungen und dem Abbauen von Rohstoffen entsteht – die Siedler lassen grüßen – sondern auch das Geflecht an Wünschen und Abneigungen der Siedler. Jeder Spiel-Charakter, auch Feinde und Tiere, reagieren auf ihre Umgebung. Schlafen unter freiem Himmel weil das Haus abgefackelt ist? Minuspunkte auf die Stimmung. Kein Essen, zu heiße oder zu kalte Umgebung, hässliche Räume, Schmerzen und sogar unangenehme Gespräche und moralische Zwickmühlen – alles Punkte, die das Spiel berücksichtigt. Positiv gestimmte Gefangene können so überzeugt werden, sich der Siedlung anzuschließen, störrischen Gegnern kann der Doc hingegen auch Körperteile entnehmen um sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Charaktere mit der Eigenschaft „Psychopath“ mag das nicht stören, andere Bewohner hingegen erhalten bei derart fiesen Aktionen aber ein Stimmungsminus.

Motivierend ist nicht nur der Aufbau und die Pflege der Charaktere (die einem schon arg ans Herz wachsen) und die stetige Angst vor Unglücken (wenn Sally mal wieder gedankenverloren in eine selbstgebaute Falle tapst und sich dabei den Arm abreißt. So ein bionisches Ersatzteil ist echt teuer) sondern auch der schon jetzt recht große Umfang an zu bauenden Objekten. Dazu kommt ein Forschungsmenü, mit dem weiter entwickelte Objekte erfunden werden können. Wenn ein Forscher im Team ist und der dann auch noch Zeit hat. Denn eigentlich ist immer was zu tun. Die Stromversorgung ausbauen, neue Geschütze errichten, ah, vorher noch Eisen abbauen.

Ich habe in den letzten Wochen schon mehrfach erstaunt auf die Uhr geschaut und mich gewundert, warum es schon wieder drei Uhr nachts ist. Eben war es doch noch gestern.. Rimworld hat den gewissen Flow und bietet immer wieder spannende Überraschungen wie schwer bewaffnete Mechanoiden, Nachbarstämme, die freundlich oder feindlich gestimmt sein können und Naturkatastrophen. Dazu kommen benachbarte Völker, die freundlich oder feindlich sein können, wild gewordene Tiere, Blitzstürme und und und. Und sogar ein wenig Top-Down-Shooter ist dabei, in einigen Momenten fühlt sich Rimworld ein wenig an wie Jagged Alliance 2 (Deckungssystem, Waffenfertigkeiten, Trefferzonen, ansehnliche Berechnung der Schussbahn).

Eigentlich könnte ich die Top 5 damit auch beenden, denn kein anderes Spiel hat mich in diesem Jahr so in den Bann gezogen. Fallout 4? Liegt nach ein paar Stunden Spielzeit in der Ecke – warum auch Fallout spielen, wenn ich mir alle paar Minuten dabei überlege, wie ich meine Rimworld-Siedler noch besser absichern kann.


Platz 2: GTA V (PC)

Es ist groß, es glitzert, es fasziniert die Gamer-Gemeinde. GTA V ist toll, zugegeben. Allerdings hat es mich weniger begeistert als GTA IV und III. Das dürfte hauptsächlich an den mir grundlegend unsympathischen Hauptdarstellern gelegen haben – ich mag mich nun einmal mit der Spielfigur identifizieren können und das ist mir bei GTA V trotz allem Sarkasmus nicht gelungen.

Ungeachtet dessen macht das Spiel schon einiges richtig. Popkornkino-Story, Action, hübsche Grafik, schnelle Autos und waghalsige Stunts. Weshalb es trotz aller Kritik in meiner 2015-Rangliste gelandet ist: Ich habe es durchgespielt. Das passiert mir selten und mitunter aus Versehen. Bei GTA V war ich erstaunt, als es plötzlich zuende war. Aber die Zeit vorher hat mich kurzweilig unterhalten. Eine großartige Leistung der Entwickler, denn immerhin mochte ich die Hauptakteure so gar nicht und war auch noch etwas stinkig über den großen Download trotz Retailversion (LTE mit Inklusivvolumen ist nichts für Gamer). Allerdings bleibt der GTA-Absatz hier tatsächlich so kurz, viel mehr gibt es über GTA nicht zu sagen, was nicht bereits tausende andere bereits gesagt haben.


Platz 3: Expendabros / Broforce (PC)

Noch ein pixeliger Indie-Titel, ich scheine dafür anfällig zu sein. Aber Broforce (und das kostenlose Reinschnupperding Expendabros) ist einfach zu gut um nicht gespielt zu werden. Die Helden sind allesamt an bekannte Actionhelden angelehnt. RamBro beispielsweise ähnelt seinem Vorbild recht eindeutig. Mitglieder des Teams sind in den Leveln gefangen, bei der Befreiung wird automatisch auf den befreiten Helden gewechselt und ein Zusatzleben gutgeschrieben.

Die Expendabros greifen mit Nah- und Fernkampfwaffen an, jede Figur hat zudem einen Superangriff. Dabei kann es sich um ein ferngesteuertes Auto voller Sprengstoff handeln, um einen mächtigen Luftschlag oder um ferngelenkte Raketen. Diese hinterlassen dann, wie auch die normalen Angriffe, beeindruckende Löcher in der Level-Architektur, so dass sich flott auch Geheimwege freischiessen lassen. Ganz klassisch gibt es neben vielen Kanonenfutter-Gegnern auch Endbosse, die jeweils eine besondere Taktik erfordern.

Broforce ist kurzweilig, spannend, extrem lustig und perfekt geeignet für jeden, der die Actionhelden der 1980er und 1990er mochte oder zumindest kannte. Überzeichnet, blutig, US-patriotisch und mit einem ganz eigenen Stil ausgestattet bietet Broforce einen Flow, wie ich ihn nicht oft bei Actionsspielen erlebt habe. Dazu kommt der niedrige Preis und die überschaubaren Hardwareanforderungen. Bringt Spaß :) .


Platz 4: Half Life 2 (Nvidia Shield)

Huh, noch so ein angeschimmelter Museums-Titel in meiner Top 5? Tatsächlich. Ich mochte Half Life 2 schon als es Anfang des Jahrtausends auf den Markt kam und ich habe auch Steam immer etwas weniger stark verteufelt als andere. Ehrlich gesagt, ich mag Steam immer noch sehr gerne, da optische Datenträger in einem Haushalt mit zwei Kindern und einer Tagespflegeeinrichtung im Wohnzimmer nie sonderlich lange leben.

Der neue Anlauf mit HL2 ist aber nicht Steam geschuldet sondern Nvidia. Deren Shield Android TV (eine Spielkonsole mit Mediencenterfunktionen) habe ich im Auftrag von Gamestar testen dürfen und im Store von Nvidia findet sich auch eine an den Tegra-Prozessor angepasste Version von Half Life 2.

Nach mehr als zehn Jahren HL2-Abstinenz siegte die professionelle Neugierde, immerhin muss die Konsole ja getestet werden. Und tatsächlich, es spielt sich wie damals und sieht für Android-Verhältnisse verteufelt gut aus. Nur an die Steuerung musste ich mich gewöhnen – Shield wird mit Gamepad gesteuert, ich hasse Gamepadsteuerungen aber eigentlich. Tatsächlich bleibe ich privat dann auch weiter bei Maus und Tastatur, wenngleich es schon nett war, Half Life 2 einmal auf dem großen Wohnzimmer-TV spielen zu können. Aber hey, das Spiel ist immer noch gut. Die Handlung zieht mich stärker rein als jedes Call of Duty in den letzten Jahren. Der Grafikstil passt auch 2015 noch. Und die Beleuchtung ist teilweise besser als bei aktuellen Spielen, wo mitunter aus Rücksicht auf die Leistung von Spielkonsolen auf dynamische Lichtquellen verzichtet wird.


Platz 5: Projekt Exodus

Kein Computerspiel aber es waren Computer involviert. Theoretisch wars sogar ähnliche Hardware wie in Xbox One und Playstation 4. Doch dazu später. Projekt Exodus war ein Liverollenspiel und gleichzeitig eine Veranstaltung der politischen Bildung. Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung stand ein sattes Budget zur Verfügung, mit dem sich LARP-Träume wie eine ausgefallene Location und professionelle Kostüme erfüllen ließen.

Das Spiel war thematisch angelehnt an den Reboot von Battlestar Galactica. Die fast 70 Spieler erlebten den Angriff der Zylonen auf die Heimatwelten der Menschen und flohen im Anschluss vor den Feinden. Gespielt wurde auf dem ehemaligen Marine-Zerstörer Mölders, der in Wilhelmshaven im Marinemuseum liegt. Da Schiff wurde von der Orga, zu der auch ich gehörte, zum Raumschiff Hesperios umgestaltet. Aus 60er-Jahre Marine-Charme wurde ein etwas angerostetes Frachtraumschiff. Besonderes Kopfzerbrechen machte mir persönlich dabei die technische Ausstattung, da ich neben der Öffentlichkeitsarbeit, einigen Kurzgeschichten und viel anderem Organisationskram auch die Technik perfektionieren sollte.

Denn die Spieler sollten ein „funktionierendes“ Raumschiff geboten bekommen. Mit einem Computernetzwerk, einer von feindlichem Code befallenen KI, einem seltsamen „Gast“ im geheimen Frachtraum und mit der Bedrohung durch mörderische Roboterwesen. Und dann war da noch das Stromproblem – die Mölders wurde im Rahmen ihrer Ausserdienststellung komplett entkernt, nur wenige Leitungen an Bord leiten noch Strom – und wenn, dann meistens die im Herstellerland üblichen 110 Volt. Zu viel Strom durften wir auch nicht verbrauchen, bei unseren Experimenten brach schon einmal auf mehreren Decks die Stromversorgung komplett zusammen. Daher wurden es am Ende schmale ITX-Systeme mit AMDs Jaguar-Prozessoren – die auch in den aktuellen Konsolen eingesetzt werden. Die Spieler hatten am Ende ein Raumschiff mit Computern auf der Brücke, im Funkraum, dem Maschinenraum, beim Reaktorkern, bei den Technikern und im Lagerraum. Wenn die Brücke mehr Leistung für den Antrieb brauchte, musste das tatsächlich angefordert werden, automatisch lief kaum etwas.

Das sorgte für Schweißperlen auf den Spielerstirnen, so ein Raumschiff fliegt sich nicht von selbst. Und dabei passierte rings herum auch noch so viel. Zuerst erreichte die Hesperios ein Notsignal einer Fluchtkapsel. Der Kapitän beschloss, den Leuten zu helfen – und schon waren 30 Flüchtlinge einer Raumschiffkatastrophe an Bord. Luxus gewohnte reiche Säcke aber auch Personal des explodierten Raumschiffes, ein Kamerateam, das gerade eine Reportage über eine Politikerin anfertigen sollte, und und und. Aber es passierte noch mehr: Das Militär enterte beispielsweise das Schiff und erschoss den streitlustigen Kapitän. Und nahm die Macht auf der Brücke an sich, nur um festzustellen, dass ringsherum überall Zylonenschiffe auftauchen, die Heimatwelten in Schutt und Asche bomben und Flucht eigentlich die kleverste Alternative wäre.

Während der drei Spieltage hatten die Zylonen aber nur wenig zu tun, um die Menschen zu vernichten. Sperre eine Meute unterschiedlichster Persönlichkeiten in einen engen Raum und sie werden sich an die Kehle gehen. Beweis erbracht – auch wenn das Militär am besten bewaffnet war, starben gleich mehrere Soldaten. Nicht ganz unschuldig war der zufällig unter den Flüchtlingen geratene Mafiaboss und seine ebenfalls gerettete Mannschaft.

Projekt Exodus war ein Liverollenspiel, alle Mitspieler hatten also eine Rolle, die sie spielen sollten. Diese Rollen waren grob vorgegeben, es gab auch Anreize, gewisse „Lebensziele“ zu erfüllen. Die Politikerin töten beispielsweise. Oder geheime Experimente an diesem Gast im Frachtraum vornehmen.

Das LARP war bildgewaltig, emotional und spannender als jeder Hollywoodfilm. Ich selbst war als Smutje mit dabei und durfte trotz Orgatätigkeit mitspielen. Und erwische mich heute noch (Exodus war im Februar 2015, ein halbes Jahr vorher begann die Arbeit daran), wie ich manchmal minutenlang grinsend in der Ecke stehe weil ich mich an Exodus erinnert habe. Hoffnung, Verzweiflung, Panik, Freude – es gab viel zu erleben. Der Mafiaboss befahl nicht nur einige Morde sondern fiel selbst einem Mord zum Opfer. Die mehr-oder-weniger-gewählte neue Präsidentin (von einer Galactica wusste ja niemand etwas) ordnete Dinge an, die sie selbst mit sich nicht vereinbaren konnte. Und starb schließlich ebenfalls als Opfer eines Attentates.

Eigentlich war geplant, die Filmaufnahmen des ebenfalls mitspielenden (echten) Kameramannes zu einem Film oder wenigstens zu einem Trailer zu verarbeiten. Leider ist davon in letzter Zeit nicht mehr viel zu hören – was schade wäre, denn es haben sich filmreife Szenen zugetragen.

Als Gesamterlebnis gehört Projekt Exodus damit nicht nur zu den besten Spielen 2015, es steht ganz weit oben auf meiner „Geilste Momente im Leben“-Liste. Knapp hinter Kindern und Hochzeit. Auch wenn die Organisation anstrengend war, das Team war klasse und die Zeit kam mir kurz vor. Es war lehrreich. Vor allem die Pressearbeit, als Exodus plötzlich in vielen Medien auftauchte – wir hatten Berichterstattungen bei Spiegel Online und NDR aber auch bei The Verge und in japanischen, polnischen, australischen, britischen und französischen Zeitungen. Und am liebsten würde ich sofort beginnen, ein zweites Projekt Exodus zu organisieren.



Kais Top Five 2015

Das Spielejahr 2015 war mit vielen hochwertigen Spielen gesegnet. Ob Witcher 3, Fallout 4, Mortal Kombat X, Star Wars Battlefront oder auch ein Anno 2205. Für jeden Geschmack gab es bei den AAA Titeln dieses Jahr etwas.

Natürlich habe ich einige Titel dieses Jahr ebenfalls gespielt und daher kommen nun meine Top 5 Spiele für das Jahr 2015.

[Kai findet ihr bei Twitter unter @kawie1]


Platz 1: Last of Us Remastered (PS4)
Nie habe ich ein Spiel erlebt, wo ich so viel mitgefiebert habe. Ich durfte mangels Playstation 3 nun erst die „Remastered“ Version erleben. Diese kam dann aber nun auch inclusive DLC welcher den Charakter des Mädchens noch weiter beleuchtet. Abgesehen davon, dass der DLC sich nahtlos in der soeben erlebten Hauptgeschichte einbettet sollte man diesen DLC natürlich erst starten, wenn man die Hauptgeschichte durch hat da er einige Punkte der Geschichte vorwegnimmt und genauer beleuchtet. Mich hat das Spiel durchweg begeistert durch seine „Realistische“ Welt und natürlich die Charakterdarstellung, die wirklich gelungen ist. Das flüssige Gameplay tut hier sein Übriges. Mangels Munition muss man in vielen Fällen durchaus mal schleichen und versuchen im Nahkampf einen Großteil der Gegner auszuschalten was zusätzliche Spannung erzeugt.

Platz 2: Fallout 4 (PS4)
Nun von den gefühlten 3495 Stunden, die man in dieses Spiel versenken kann, bin ich gerade einmal bei Stunde 35. Aber, es macht Spaß und mir bisher sogar mehr als Skyrim Da sich die Welt in meinen Augen lebendiger Anfühlt. Ein seltsamer Vergleich bei einem Spiel, welches in einer Post Apokalyptischen Welt spielt aber ich denke, dennoch ganz treffend. Auf der Suche nach seinem Sohn erkundet mein männlicher Hauptcharakter die Welt und versucht sich in einer Welt zurechtzufinden, die 200 Jahre nach seiner eigenen Zeit spielt. Trotz Lücken in der Logik, und das sich der Held erstaunlich schnell mit dieser Situation anfreundet (Charakterdarstellung war nie so Sache von Bethesda). Aber, es ist nun mal auch ein Open World Spiel und da ist scheinbar für solche Spitzfindigkeiten kein Platz. Es macht dennoch Spaß, durch diese Welt zu streifen, das Handwerkssystem macht Laune gerade weil sich die Waffen durch die Anpassungen ganz anders spielen und ich bin immer wieder am Lächeln durch den ganz eigenen Humor den Fallout 4 immer wieder einbringt. Vor allen die Pitboy Abbildungen beim annehmen/Abschluss einer Quest oder auch das Skillsystem lockern das Ganze auf. Die Grafik ist zweckmäßig reißt aber auch niemanden mehr vom Hocker. Einzig die Personendarstellung gerade bei Hauptpersonen geht heute besser!

Platz 3: The Witcher 3 (PS4)
Vieles was Fallout 4 falsch macht, macht Witcher 3 richtig. Warum nur ist Witcher 3 dann auch den dritten Platz gelandet? Nun ja der Hauptgrund ist, dass ich hier müde geworden bin. Abseits von wirklich fantastischen Questreihen z.B. Roter Baron gibt es immer wieder Quest die aus einem Beliebigen MMO entsprungen sein könnten. Man hat auch nicht das Gefühl wirklich die Welt zu verändern. Diese Dörfer befreien fühlt sich so unnatürlich an, dass ich es besser nicht erwähne. Witcher 3 hat seine Höhepunkte und die sind vom Storytelling teilweise unglaublich toll aber es hat auch so unglaublich einfallslose Quests die das Gefühl wieder zunichtemachen. Eventuell wäre hier auch weniger mehr? Open World gut und schön aber ich für meinen Teil hätte vermutlich mehr Spaß an einem deutlich schlankeren Witcher gehabt. Grafik ist allerdings um jeden Zweifel erhaben das Spiel sieht wirklich toll aus. Einzig bei Regen sehen die NPC aus wie aus Plastik geschnitzt. Das stört dann doch zwischendurch.

Platz 4: Cities Skyline (PC)
Kennt ihr das? Ihr habt Spielreihen aus eurer Kindheit, die Ihr vergöttert und euch immer wieder Nachfolger erhofft. Bei mir ist das Sim City. Den ersten Teil welchen ich gespielt habe, war noch auf dem C64 und dieser hatte mich schon sehr lange beschäftigt. Richtig los ging es aber mit Sim City 2000 ich habe zu dieser Zeit kaum irgendwo mehr Zeit in ein Spiel versenkt als in dieses. Mit dem Erscheinen von anderen Aufbauspielen von Anno und Siedler ist die Liebe etwas verschwunden und der letzte Sim City Teil hat auch nicht viel dafür getan, dass es besser wird. Nun also Cities: Skyline. Macht vieles anders und auch einiges besser. Meine Spielzeit reicht noch nicht zu definieren in wie weit es wirklich eine ausgefuchste Simulation ist aber es erweckt zumindest den Anschein, dass ich hier etwas bewirken kann. Der Hauptgrund ist jedoch, dass es für mich immer ein Ziel war eine möglichst große Stadt zu bauen. Die Begrenzung im aktuellen Sim City entspricht hier nicht meinen Wunsch. Cities Skyline bietet an dieser Stelle nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.

Platz 5: Diablo 3 (PC)
Wenn man krank ist und eine Woche Zeit hat, kommt es vor, dass man Spiele auspackt, die man schon lange abgeschrieben hat. In meinen Fall Diablo 3. Ich habe in einem Jahresrückblick ja Diablo 3 als meine große Enttäuschung beschrieben. Und zu diesem Zeitpunkt war das auch so. Mittlerweile fühlt sich das Spiel aber sehr rund an. Es macht nun vieles richtig, sei es durch das „weiter Leveln“ mit den Paragon Leveln oder durch das neue Schwierigkeitssystem oder zuletzt durch die endlich sinnvollen Items die nicht total sinnlosen Kombinationen haben, so dass sie für keine Klasse zu gebrauchen waren.

Flos Top Five 2015
Ein ums andere Mal mahne ich hier an dieser Stelle an, dass sich Flo endlich wieder um seinen Blog kümmern soll -- und dieses Jahr hat sich... tatsächlich was getan! Nicht wirklich viel, aber zumindest irgendwas. Aber kein Wunder, dass keine Zeit bleibt: Bei der Geschwindigkeit, in der Flo seine Games runterspielt, kann ich nur achselzuckend daneben stehen und mir die Augen reiben. Also: Los geht's.

[Flo findet ihr in der Blogosphäre unter 3Dshooter.com und bei Twitter]


Platz 1: Soma (PC)
Es hätte wahrscheinlich schon gereicht die Amnesia Spiele einfach nur in ein Zukunfts-Setting zu packen um mich rumzukriegen. Aber nein, die Jungs & Mädels von Chinese Room haben hier still und leise eine Referenz des Science-Fiction Genres geschaffen. Jedes Wort über die Handlung wäre an dieser Stelle schon zu gefährlich, weshalb ich mich auf die Eckdaten beschränke: Wenige echte Gruselpassagen, keine Rätselkost die der Rede wert wäre und ein fast einhundert Prozent linearer Ablauf. Dafür aber ist Soma ein erwachsener Unterwasser-Trip für alle, die aus Titeln wie Systemshock & Bioshock sozusagen herausgewachsen sind und von einem modernen Videospiel mehr erwarten als Umfang oder die üblichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Platz 2: The Witcher 3 (Xbox One)
Schade für alle anderen Open World & Rollenspiele. Witcher 3 wird vermutlich über Jahre hinweg der unschlagbare Standard im Genre sein. Grafik, Umfang, Story, Spielmechanik – alles gut und schön aber was das Programm in meinen Augen noch mal in eine eigene Liga emporhebt ist das herrliche Quest Design. Hier spürt man richtig mit wie viel Liebe zum Detail an jedem scheinbar noch so belanglosen Auftrag gebastelt wurde. Während die Wettbewerber auch noch im Jahr 2015 oft auf Fetch-Quests en masse setzen, haben die Polen von CD Projekt Red unfassbare Arbeit geleistet damit im letzten Geralt Abenteuer auch wirklich so gut wie keine Klischees des Genres bedient werden. Wer soll das noch toppen?

Platz 3: Legend of Grimrock II (PC)
Spiele mit Retro Mechanik sind so eine Sache. Oft stellt man fest, dass früher doch nicht alles besser war, sondern eher nerviger & frustiger. Legend of Grimrock hat mich zu guter Letzt via iPad Veröffentlichung von Teil 1 erreicht und ich kann mir nicht vorstellen, wann ich mein iPad das letzte Mal so oft benutzt habe - einschlafen vor Netflix mal nicht mitgezählt. Doch das war alles nur ein langer Prolog für Teil 2, der für mich nun das schönste moderne wir-bewegen-uns-im-Raster Rollenspiel ist. Gut, man wird doch ein ums andere Mal das Internet um Rat bitten, wenn man sich wieder einmal partout an einer Stelle festgefahren hat, aber die mysteriöse nicht-Story treibt einen aus irgendeinem Grund Quadrat um Quadrat immer weiter in die große Welt hinein. Neben den RPGs die wir momentan sonst so unter die Nase gerieben bekommen, ist Grimrock auf jeden Fall auch einen Blick wert.

Platz 4: Mario Kart 8 (Wii U)
Alle paar Jahre ist es unvermeidlich mindestens eine Saison Mario Kart mit den besten Freunden auf der aktuellen Nintendo Konsole auszufahren. Man fragt sich später ob es überhaupt noch irgendwelche anderen relevanten Titel auf der Konsole gegeben hat, oder ob Nintendo es jemals hinkriegen wird Voice Chat in den Online Modus zu implementieren. Letzteres führt allerdings stets zu ulkigen Konstruktionen via Tablet & Google Hangout und trägt somit ironischerweise nochmal zum Gesamterlebnis bei.

Platz 5: Starcraft II: Legacy of the Void (PC)
Nach dem ersten Kapitel von Starcraft 2 hatte ich eigentlich mit der Serie abgeschlossen. Schließlich bin ich in den 90ern gefühlt jeden Tag acht Stunden am Original gesessen und habe meiner Ansicht nach genügend Supply Depots für ein ganzes Leben errichtet. Somit ließ ich Heart of the Swarm links liegen und kam erst jetzt, zum vermeintlichen Abschluss der Saga, wieder zurück zu Mineral, Gas & Co. Bereits der Prolog hat sich wie eine gut eingetragene Jeans angefühlt. Alles war noch so wie ich es zurückgelassen hatte und die Eckpunkte der Story waren auch noch grob im Gedächtnis. Diese ist zwar in typischer Blizzard Manier etwas dick aufgetragen und vermutlich von einem Zwölfjährigen erdacht worden, konnte aber dennoch, eingebettet in die angenehm balancierten Missionen, durchaus bis zuletzt fesseln. Am Ende freut man sich, dass man wieder einmal in der Nähe war. Man muss dann aber auch wieder los. Für weitere Multiplayer Duelle bin ich definitiv nicht mehr zu haben. Die dürfen dann doch in den 90ern bleiben.

Enttäuschung 2015: VR
Oculus Rift, HTC Vive, Gear VR, Sony, Steam, etc. etc. Es scheint, dass kaum ein Tag vergeht der nicht ein neues Gerät für die große VR Revolution bringt. Ich lehne mich in der Zwischenzeit gemütlich zurück und warte bis sich der Staub gelegt hat und ein Format bzw. Gerät als Sieger hervorgegangen ist. Vielleicht ja schon morgen. Oder nächstes Jahr.

1 response to "Weihnachtsspezial 2015: Teil 1"

  1. Habe jetzt noch mal etwas hier gelesen und dabei auch meinen Text überflogen. Ich muss mich da in einem Punkt verbessern...
    Für Rainbow Six Siege kommen in Zukunft nicht vier, sondern acht zusätzliche Operatoren.
    Ich kann aber auch anmerken, dass ich meinen vorsichtigen Zweifel zerstreuen kann. Das Spiel ist wirklich grandios und wenn nichts außergewöhnliches passiert, wird es bestimmt auch nächstes (bzw. jetzt ja dieses) Jahr in meiner Top 5 zu finden sein.