Erst nachdem ich zugesagt hatte dieses Jahr beim Weihnachtsspezial wieder mit dabei zu sein, ist mir aufgefallen, dass ich dieses Jahr (aus welchen Gründen auch immer) überhaupt nicht viel gespielt habe. Es sind lediglich 19 Spiele auf der Liste für 2014. Neun davon habe ich immerhin durchgespielt. Ein weiterer Aspekt der mir auffiel, ist der verschwindend geringe Anteil von AAA-Spielen. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr auch dieses Jahr wieder meine Top-5 und Flop-1 zum Besten zu geben:
[Marius findet ihr bei Twitter unter @Zakoholic]
Platz 1: Danganronpa: Trigger Happy Havoc (PS Vita)
Den Anfang macht, wie auch im letzten Jahr, die Playstation Vita. Dieses Mal mit "Danganronpa: Trigger Happy Havoc" -- ein Remake eines ursprünglich auf der PSP erschienenen Visual Novels. Da viele von euch wahrscheinlich nicht genau wissen, um was es geht, werde ich versuchen es relativ kurz und natürlich spoiler-frei zu erläutern:
In Danganronpa wird der Protagonist Makoto Naegi endlich in die "Hope's Peak Academy", einer High-School für supertalentierte Schüler (sogenannte "Ultimates"), aufgenommen. Makoto wurde jedoch durch pures Glück als "normalo" zugelassen und hat deswegen kein besonderes Talent. Wie er jedoch bald fest stellen muss, ist hier etwas gewaltig faul. Der Roboter-Bär (!) Monokuma hat die Schüler in der Schule eingesperrt und alle Fenster und Türen verriegelt, sowie jegliche andere Verbindung zur Außenwelt abgeschnitten. Die einzige Möglichkeit wieder raus zu kommen ist, einen seiner Mitschüler umzubringen und ohne überführt zu werden durch eine Art Gerichtsverhandlung, dem "Class Trial", zu kommen. Gelingt dies, werden alle anderen Schüler getötet und der Mörder kann gehen. Falls nicht, wird der Mörder getötet und alle anderen machen weiter wie vorher. Alternativ können die Schüler auch einfach niemanden umbringen und für immer in der Schule leben. Letzteres ist natürlich nicht sehr wahrscheinlich (wäre als Spiel ja auch ziemlich langweilig) und somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Mord geschieht.
Das Spiel ist in Kapitel aufgeteilt, welche immer aus zwei Bereichen bestehen: "Daily Life" und "Deadly Life". Im "Daily Life" unterhält man sich, typisch Visual Novel, mit den anderen Charakteren, lernt sich kennen und treibt so die Story voran. Im "Deadly Life", das immer nach einem Mord beginnt, muss man beweisen sammeln, um den Mörder zu überführen und nach einer gewissen Zeit startet das Class Trial. Hier werden die Beweise vorgebracht und in Mini-Spielen untermauert. Das Class Trial erinnert dabei ein bisschen an die Phoenix Wright Spiele, legt jedoch mehr Wert auf Schnelligkeit.
Zugegeben, die Mini-Spiele könnten besser sein (Stichwort: Hangman's Gambit) aber die Charaktere sind sehr sympathisch und die Story hat mich einfach total mitgerissen. Umso besser, dass der zweite Teil "Danganronpa 2: Goodbye Despair" auch in diesem Jahr erschienen ist und ebenfalls meine absolute Empfehlung verdient. Die Dauer des Spiels liegt bei ca. 30-40 Stunden, wenn man sich etwas Zeit nimmt.
Platz 2: Diablo 3: Reaper of Souls (PC)
Eigentlich braucht man zu diesem Spiel nicht mehr viel sagen. Mir scheint, die einhellige Meinung ist: "Diablo 3 ist mit RoS das Spiel, welches es zum Launch hätte sein sollen."
Die über 300 Stunden, die ich bereits vor dem Add-On in das Spiel investiert habe, lassen es jedoch nicht zu, dass ich mich dieser Meinung anschließe. Fakt ist allerdings, dass Diablo 3 mit RoS ein nochmals deutlich besseres Spielerlebnis bietet. Durch die mittlerweile erschienenen Patches ist es sogar noch besser geworden. Der Wegfall des umstrittenen Auktionshauses trägt für mich einen Großteil dazu bei, dass die Jagd nach besserer Ausrüstung wieder deutlich mehr Spaß macht.
Nur eine neue Klasse (den "Crusader") mag man noch als mickrig erachten, aber ich habe zusätzlich noch alle anderen Klassen auf das Höchstlevel gebracht und hatte wirklich viel Spaß dabei. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich Diablo 3 fast ausschließlich im Co-Op mit Freunden spiele. Für mich ist es jedenfalls (immer noch) das beste Action-RPG, das ich seit langem gespielt habe -- und wahrscheinlich auch noch lange spielen werde. Außerdem dürfte es das Spiel sein, welches ich 2014 am meisten gespielt habe, da man nebenbei so schön Podcasts hören oder sich unterhalten kann.
Platz 3: Fantasy Life (3DS)
Bei Fantasy Life für den Nintendo 3DS handelt es sich um eine Mischung aus Life-Sim und Rollenspiel vom Entwicklungsstudio Level-5, die schon Professor Layton und Dragon Quest IX entwickelten. Die rollenspieltypische Auswahl von Klassen gibt es nur in Form von "Leben", wie z. B. Schmied, Koch, Paladin usw. Das zu Beginn gewählte Leben kann allerdings im Spielverlauf jederzeit gewechselt werden und die gesammelten Skills bleiben dabei erhalten. Grundsätzliche Skills der Leben können nach dem Erreichen eines bestimmten Levels auch in den anderen Leben verwendet werden.
Richtig super finde ich, wie die einzelnen Leben ineinander greifen. Wenn der Minenarbeiter Erze abbaut, kann der Schmied sie dazu verwenden Waffen oder Rüstungen herzustellen. Der Jäger kann Tiere erlegen und Fleisch sammeln, welches vom Koch dazu benutzt werden kann Gerichte zu zaubern, welche z. B. die Lebensenergie wieder auffüllen. Das "Craften" geschieht hierbei über Mini-Spiele, die sich leider manchmal zu sehr ähneln und damit etwas zu repetitiv sind. Verkaufen kann man die hergestellten Waren natürlich auch um an "Dosh" (die Währung in Fantasy Life) zu kommen. Aus diesem Grund sollte man am Besten mit zwei Leben starten, die sich ergänzen (z. B. Minenarbeiter und Schmied).
Die Story ist eher von der seichten Sorte und (für mich) definitiv nicht der Grund, warum Fantasy Life so verdammt süchtig macht. Das ist etwas schade, da man immer wieder gezwungen ist, die Geschichte voran zu treiben, um neue Gebiete frei zu schalten in denen es neue Materialien gibt. Die Charaktere sind allerdings alle sehr sympathisch und das Spiel strotzt nur so vor Humor und Anspielungen.
Aufgrund seines teils etwas eintönigen Gameplays und der vernachlässigbaren Story sollte man Fantasy Life eher wie Animal Crossing spielen und nicht wie ein traditionelles RPG, um damit wirklich Spaß zu haben. Da Animal Crossing: New Leaf allerdings letztes Jahr auf meiner Liste der Top-5 Spiele 2013 stand, dürfte es wenig verwunderlich sein, dass Fantasy Life dieses Jahr aufgenommen wurde.
Platz 4: The Walking Dead: Season Two (PC)
Die zweite Season war zwar nicht so gut wie die Erste, das hatte ich aber ehrlich gesagt auch gar nicht erwartet. The Walking Dead war im Jahr 2012 ein wirklicher Überraschungshit für mich, da das Spiel den Fokus so dermaßen auf die Geschichte gelegt hat, dass quasi keine Rätsel mehr übrig blieben (fast wie ein VN). Die Story ist somit auch in der zweiten Season der wichtigste Aspekt des Spiels, und auch wenn sie schwächer als im ersten Teil war, fand ich sie trotzdem gelungen. Der größte Schwachpunkt für mich war die Tatsache, dass ausschließlich nur Clementine als Charakter spielbar war. Die Erwachsenen wirken leider etwas debil und deshalb unglaubwürdig, wenn sie (fast) die ganze Zeit eine elfjährige die Entscheidungen treffen lassen.
Im Großen und Ganzen jedoch absolut spielenswert für Leute, die Adventures auch mögen, wenn sie keine Rätsel haben.
Platz 5: Bioshock Infinite: Burial At Sea (PC)
Burial At Sea ("BaS") ist eine wirklich gelungene Erweiterung zum, wie ich fand, großartigen Bioshock Infinite. Die Story dreht sich (wieder) um Booker DeWitt, welcher dieses mal Privatdetektiv ist und von Elizabeth angeheuert wird, um nach der verschwundenen Sally zu suchen. Das Ganze spielt in Rapture im Jahr 1957, also ein Jahr vor den Ereignissen des ersten Bioshocks.
BaS besteht aus zwei Episoden und an der Mechanik hat sich in der Ersten nicht sehr viel geändert. Die zweite Episode ist insofern interessanter, da man nun Elizabeth spielt und mit so wenig Aufsehen wie möglich durch die Level kommen muss. Besonders das Fallenstellen macht so endlich mehr Sinn und auch Spaß, da Elizabeth den Gegnern in einer direkten Konfrontation nicht viel entgegen zu setzen hat.
Enttäuschung 2014: Resident Evil 6 (PC)
Kommen wir nun zu meiner größten Enttäuschung des Jahres 2014. Vorhang auf für "Resident Evil 6". Nach den Testberichten hatte ich mich zumindest dazu entschlossen, das Spiel nicht zum Release und auch nur mit einem ordentlichen Rabatt zu kaufen. Gedacht, getan und trotzdem bereut.
Selbst im Co-Op haben wir es gerade mal durch eineinhalb Kampagnen geschafft, bevor wir entnervt aufgaben und das Spiel deinstallierten. Angefangen haben wir mit Leon, dessen Kampagne den klassischen Resident Evil-Teilen am nächsten kommen sollte. Dies kann ich so nicht bestätigen. Auch wenn Elemente der älteren Teile vorhanden sind, war es doch hauptsächlich nur Geballer. Weiter ging es dann mit Chris, der die actionreichere Kampagne bekommen hatte. Noch mehr Geballer.
Eine hanebüchene Geschichte ist man ja von Resident Evil gewohnt, aber eine so langweilige Story wie im sechsten Teil ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Ich mochte sogar den fünften Teil, trotz seiner lahmen Story. Das Aufleveln der Waffen und die Suche nach versteckten Gegenständen hat mir dort wirklich Spaß gemacht und ich habe jeden Schwierigkeitsgrad (mindestens ein Mal) durchgespielt. Bei RE6 werde ich wohl auch in Zukunft nicht mal einen durchspielen. Schade Capcom!
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