Underworld Ascendant stellt den Spieler vor eine harte Probe, denn eigentlich macht das Spiel Vieles richtig. Etwa durch die vielen, cleveren Möglichkeiten, Dinge zu lösen. Die starke Physik-Komponente, die mich sehr stark an Dark Messiah of Might&Magic erinnert. Auch durch die sehr angenehme Optik, die gar nicht so comic-haft ist, wie sie auf Screenshots oft wirkt. Schick finde ich, dass so ein kleines Indie-Projekt tatsächlich eine durchgehend deutsche (gute gemachte!) Sprachausgabe spendiert bekommen hat.

Es gibt also Einiges, das die schlechten Bewertungen auf Steam nicht unbedingt rechtfertigt. Aber auch ein paar Schattenseiten. Allen voran die unsägliche Art zu speichern: Egal wie viel man in einem Abschnitt erreicht hat, getan hat, getötet hat: Speichert man an der Stelle ab und lädt das Spiel wieder, beginnt man das ganze Dungeon von vorne, also so richtig von vorn, als hätte man es nie betreten. Sollte das wirklich designtechnisch so gewollt sein und kein Bug, dann muss ich sagen: Das Spiel hat mich zum letzten Mal gesehen. Ich glaube allerdings ganz fest daran, dass es für diese Art von Problem einen Patch geben wird und deshalb kriegt der Titel aufgrund dieser Hoffnung und der restlichen beschriebenen Stärken eine Empfehlung von mir.

Weitere Teile:



Im Spätherbst erschien der zweite Teil der The Bard's Tale Trilogy - The Destiny Knight - und natürlich habe ich auch in dieses Spiel einen ausgiebigen Blick geworfen.


Two Point Hospital ist ein schöner Titel der alten Garde, aber:

  • Ein wenig mehr Mut in Vergleich zu Theme Hospital wäre schon nett gewesen. Als ich das Spiel das erste Mal gestartet habe, dachte ich mir: wow, die haben spielerisch ja mal so gar nichts im Vergleich zum "Vorbild" geändert. In der Tat könnte man auch heute noch Theme Hospital mit dieser Corsix-Mod spielen und hätte auch kein großartig anderes Spielerlebnis

  • Das Speichersystem geht mir bissel auf den Zeiger: Bei den späteren Krankenhäusern kann es schon mal passieren, dass man in die roten Zahlen rutscht (vielleicht weil man zu ambitioniert gebaut und eingestellt hat) und da nicht mehr rauskommt. Dann kann ich das Krankenhaus neu beginnen, weil das Spiel offensichtlich nur einen einzigen Spielstand kennt und der von Zeit zu Zeit auch noch automatisch überschrieben wird. Wie oft er überschrieben wird, kann ich zwar einstellen, aber das ist eher so semi-nützlich. Und in den Einstellungen faselt es irgendwas von "Anzahl der Sicherungskopien". Keine Ahnung, was mir das Spiel damit sagen will -- einzelne Spielstände gezielt laden kann ich trotzdem nicht.

  • Update: Dieses Feature wurde zumindest in rudimentärer Form in einem Patch nachgeliefert. Das Krankenhaus neu beginnen wäre nur halb so tragisch, wenn ich mir Schablonen bauen könnte. Ganz ehrlich: Um dieses Spiel modern zu machen, hätte man das einfach mit einbauen können. Eine Möglichkeit, sich eigene Raumschablonen zu basteln, denn dieses ständige: Raum aufziehen, Pflichtinventar rein, Blume rein, Heizung rein, Wasser rein und was auch immer, macht man ja für jeden einzelnen Raum. Und das immer und immer wieder. Es ermüdet und nervt irgendwann. 

  • Musik: Persönlicher Geschmack, aber ich finde sie einfach nur nervig. Entweder wiederholt sie sich ständig oder es hört sich einfach alles gleich an. Typische Fahrstuhlmusik eben. 
Was ich hingegen ganz nett finde ist: Sobald ein anderer Steam-Freund ebenfalls am Spielen ist, werden automatisch Bestenliste und Vergleiche gezogen. Das hat mich tatsächlich ein bisschen motiviert, mein Krankenhaus doch noch ein Stück weiter zu optimieren.

Fazit: 

Theme Hospital in 3D Grafik. Hätte für mich ein Stück ambitionierter sein können, hätte mehr Komfortfunktionen und vielleicht ein wenig mehr Tiefe vertragen können. Und ist aufgrund der Corsix-Mod für Theme Hospital vielleicht sogar ein kleines bisschen überflüssig. Aber: Ich spiele es trotzdem gerne, weil Tycoons dieser Art und auf diesem Niveau Mangelware sind. Und weil Theme Hospital aufgrund des Szenarios und der sehr eingängigen Machart einer der tollsten Vertreter seiner Zunft ist -- und davon profitiert natürlich auch Two Point Hospital.

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Nach dem vergeigten Versuch von Olde Skuul war ich mir gar nicht so sicher, dass wir überhaupt noch mit einer Remastered-Version rechnen konnten - aber dann kam sie doch schneller als gedacht und ich bin wirklich zufrieden:

  • Neue Komfortfunktionen, die den Grinding-Faktor und die Spielerfahrung etwas erleichtern.
  • Bedienung angepasst.
  • Grafik und Sound aufpoliert (auch wenn die Comic-Grafik nicht mehr den Pixellook des Originals hat).
  • Und das Interface gefällt mir aufgrund der Aufgeräumtheit ganz gut.
Kurzum: Eine nette, nicht zu aufwändige Remastered-Version, die für mich einen wohligen Old-School-Schauer über den Rücken wandern lässt. Da ich erst kürzlich die emulierte Amiga-Version gespielt habe (und die war schon echt anachronistisch), kann ich deshalb sagen: Wenn ein Bard's Tale 1 -- dann diese Version. Und das ist doch ein Kompliment!

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Nach dem wirklich gelungenen Autakt von The Bards Tale Remastered, das aber nur als Nebenprodukt von The Bards Tale 4 daher kam, waren wir jetzt natürlich alle auf das Debüt der vierten Bardensaga gespannt, das auf den Untertitel Barrows Deep hört. Das Spiel war ja einige Jahre in Entwicklung (meine Backer-Mail ist vom 02.06.15) und konnte in Rekordzeit über 1,5 Mio Dollar generieren. Interessant übrigens, dass inxile weitere 4-5 Mio in das Projekt reingebuttert hat, um es zu einem fertigen Produkt zu bringen.

Mehr als drei lange Jahre sind also vergangen und das Resultat liegt nun vor uns. Was kann man also Fazit nach einigen Spielstunden anbringen? Was als erstes auffällt ist die Optik -- und die scheint trotz Unreal 4 Engine irgendwo 2010 stehen geblieben zu sein -- verwaschene Texture inklusive. Die Entwickler hatten ja desöfteren Screenshots und Material an die Kickstarter-Backer gepostet, aber da sah das Ganze noch ziemlich faszinierend aus. Davon ist leider nicht viel übrig geblieben. Als bekennender Retroianer bin ich nun wahrlich keiner, dem Optik an erster Stelle steht, aber mit der Engine, der Entwicklungszeit und dem finanziellen Polster dahinter hätten mehr als die Texturen einer 5-Mann-Klitsche rausspringen müssen.

Zweiter Punkt ist das gesamte Charaktersystem und die Heldengruppe. Anders als man es gewohnt ist, beginnt man das Spiel nämlich mit einem einzigen Charakter, unserem Haupthelden. Weitere lassen sich weder generieren, noch anfangs hinzufügen. Man trifft im Verlauf des Spiels zwar auf weitere Mitstreiter, die sich mitnehmen lassen, aber die Essenz eines Bards Tales war es ja im Grunde immer, sich in der Charaktererschaffung der Gruppe zu verlieren -- und dieser Aspekt geht dem Spiel auch deshalb ab, weil es gar nicht mehr die riesige Auswahl an Klassen und Zaubersprüchen gibt, die zum Beispiel Bards Tale 3 ausgemacht hat.

Dritter und letzter Punkt ist das gesamte Spielgefühl: Es hat einfach wenig mit der Marke The Bards Tale zu tun. Das mittelalterliche Fantasy-Flair ist eher einem Schotten-Szenario gewichen. Der Gruppenmechanismus ist nicht vergleichbar. Die EXPs und Auflevel-Orgie fehlt. Die Massenkämpfe fehlen. Es gibt kaum Wiederkennungswerte mit der Umgebung, obwohl man durch Skara Brae läuft. Das Kampfsystem ist ein völlig anders. Das Dialogsystem und die Steuerung sind völlig anders. Im Grund genommen, ich will es wirklich nicht zu hart formulieren, aber es trifft es ziemlich auf den Punkt: Hätten die Entwickler das Ding nicht The Bards Tale genannt und würde da nicht ein Barde rumrennen -- mal ganz ehrlich, das Spiel hätte auch sonstwie heißen können.

Warum trotzdem ein Daumen nach oben? Ganz einfach: Weil das Spiel Spaß macht. Ich mag zum Beispiel das taktische Kampfsystem, das sich völlig anders spielt, als alle bisherigen Genre-Vertreter und vor allem besser ist als die der Originale. Ich mag den Skilltree, der zwar nicht so umfangreich erscheint, aber ausgeklügelt wirkt. Und sicherlich gibt die Story viel mehr her als die der Vorgänger -- und ich bin aktuell echt gespannt, wie sich das Spiel und die Geschichte entwickelt. Ja, manche Sachen sind trotzdem total cheesy, etwa wenn ich 10 Meter an meinen Häschern vorbeilaufe und die mich angeblich nicht sehen -- wer hat sich sowas Dummes ausgedacht, aber egal: Ich hab Bock drauf und das zählt im Moment.

Weitere Teile:


Ich habe mich mal wieder als Märchenonkel und Geschichtenerzähler versucht. Herausgekommen ist die komplette Max und Moritz-Geschichte von Wilhelm Busch als Hörbuch-Variante. Viel Spaß damit :)
Leisure Suit Larry: Wet Dreams Don’t Dry
Leisure Suit Larry: Wet Dreams Don’t Dry

Developer: 
CrazyBunch Studios
Publisher: Assemble Entertainment
Genre: Adventure
Review von: @Darkvamp76
Lange ist es her, seitdem unser Möchtegern-Schwerenöter der weiblichen Bevölkerung nachgesetzt hat. Wenn Ihr mich fragt VIEL ZU LANGE!

Wer hätte jemals gedacht, dass ein Larry-Adventure aus deutschen Landen kommen würde und dann obendrein ein erstklassiger und würdiger Nachfolger? Nunja ich jedenfalls nicht… Die CrazyBunch Studios sitzen in Hamburg und haben bisher eher „kleinere“ Spiele entwickelt.

22 Jahre sind nun seit dem letzten echten Larry Love for Sail vergangen. Zuletzt kam 2013 das ebenfalls sehr gelungene Remake von Teil 1, bei dem Al Lowe (der Schöpfer der Serie) persönlich noch beteiligt war. Leider wurde aus dem ebenfalls geplanten Remake von Teil 2 dann nichts mehr, weil Al Lowe aus Altersgründen abgewunken hatte.

Der neunte Teil: Wet Dreams Don’t Dry

Larry war 20 Jahre wie vom Erdboden verschwunden und ist plötzlich wieder da! Natürlich hat sich seit den 80er Jahren einiges geändert und dies wird herrlich im Spiel eingefangen. In der „Neuzeit“ flirtet man per Handy und in Dating Apps, Taxen weichen „Unter“ (Uber) und man hält seine Follower per InstaCrap auf dem Laufenden.

Generell wird so ziemlich alles was im 21. Jahrhundert gerade en vogue ist auf die Schippe genommen. Es gibt HighTech-Konzerne, wo Fanboys in Schlangen das neuste Smartphone abgreifen und geflirtet wird auf Timber (Tinder). Ein Profil auf Farcebook darf natürlich ebenfalls nicht fehlen. Überall laufen Hipster und Influencer Girls rum, die alles und jeden per Smartphone festhalten und ständig auf der Suche nach neuen Followern sind.

Die Rätsel im Spiel sind von durchschnittlicher Schwierigkeit und meist durch einfaches Kombinieren und Ausprobieren zu handhaben. Immer wieder wird im Spiel auch auf die alten Spiele verwiesen und besonders Fans kommen oft aus dem Schmunzeln nicht heraus. Ich bin der Meinung, dass besonders die Altersgruppe 35+ hier extrem gut auf ihre Kosten kommen wird und es einen besonderen Bonus für Fans und Kenner der alten Spiele obendrauf gibt.

Die Optik im Spiel ist kunterbunt und die Hintergrundgrafiken sind mit unfassbar vielen kleinen Details und mit viel Liebe zum Details gezeichnet. Jeder Raum ist hier ein Genuss und viele Dinge sind auch manipulierbar oder wenigstens anzuschauen. Die Bedienung des Spiel ist ein großer Pluspunkt und würde ich fast als vorbildlich bezeichnen wollen. Einzig das Inventar ist verbesserungswürdig da viel zu klein. Man muss hier oft durch die Gegenstände scrollen und verliert dadurch leicht die Übersicht.

Der Umfang umfasst 10-12 Stunden Spielzeit und ist damit guter Durchschnitt was Adventure-Point-and-Click-Spiele angeht. Hier gibt es ebenfalls keinen Grund zur Kritik.

Apropos Kritik…. ich habe die ständig aufflackernde Gesellschaftskritik im Spiel extrem genossen. Man kommt oft aus dem Schmunzeln nicht heraus und wer auf derbe Scherze steht (wie ich) wird einige Male laut losbrüllen vor lachen.

Fazit:

Wir ihr sicherlich bemerkt habt bin und war ich immer Fan der Serie, was natürlich hier einige Bonuspunkte zusätzlich generiert. Die Optik ist poppig, die Character herrlich überzeichnet und liebenswert, die Bedienung 1A und der Preis stimmt mit 30€ ebenfalls.

Kurzum: Klare Daumen hoch für Fans von Adventure-Spielen und Pflichtkauf für echte Larry-Fans.

Wertung: 9/12

(11/12 für Larry-Fans der alten Schule)