Chaosladen

Sothi | 29. April 2010 | 21:28 | 2 Kommentare

hema

Der gute Rippi hat mal wieder was Witziges gefunden. Die folgende Webseite einfach mal einige Sekunden ruhen lassen und das Resultat genießen :)

Am übermorgigen 30.04. dürfen Beat 'em up-Freunde endlich ihren schwarzen Gürtel wieder umlegen und die Fäustlinge schnüren: Dann schlägt nämlich Super Street Fighter IV auf, die heiß erwartete Fortsetzung des Prügelhits 2009.

Ganze 35 Charaktere stehen nun zur Auswahl, welche (anders als noch im Original) nicht erst freigespielt werden müssen, sondern bereits von Anfang an wählbar sind. Darüber hinaus soll die Steuerung ein großes Stück entschärft worden sein, damit die Special Moves frustfreier von der Hand gehen – ein Schelm, wer da an das XBox 360-Steuerkreuzdebakel denkt ;)

Ebenfalls neu im Bunde sind zahlreiche Multiplayermodi, die unter anderem spannende Team vs. Team-Matches versprechen. Insgesamt scheint das erweiterte SF IV nochmal deutlich runder zu sein als der Vorgänger, was alle Tests bestätigen, ich ich bislang zu diesem Thema lesen konnte.

Regulär kostet das Spiel etwa 35 Euro, was ein sehr angenehmes Preis-/Leistungsverhältnis darstellt. Kleiner Tipp am Rande: Wer sich nicht scheut, eine Auslandsbestellung aufzugeben (und etwas Wartezeit in Kauf zu nehmen), kann das Spiel mit dem Gutscheincode APRIL5MM auch für deutlich unter 25 Euro bei MyMemory erwerben.

Und weil Bilder mehr als 1000 Worte sagen – hier die Bilder:

Descent - Altar der Verzweiflung

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Wenn unsere regelmäßige Brettspielgruppe zusammenkommt, steht meist Descent auf dem Spielplan -- kein Wunder, vereint der Fantasy-Dungeon-Crawler doch beliebte Rollenspielelemente mit einem spannend inszenierten Kampfsystem und kann darüber hinaus mit einer Komplexität punkten, die für Brettspiele eher unüblich ist.

Trotzdem kommt irgendwann der Punkt, an dem sowohl Overlord als auch Heldengruppe nach mehr Möglichkeiten hecheln -- höchste Zeit für eine Erweiterung, die die Entwickler der Fantasy Flight Games dankenswerterweise mit einer bewundernswerten Kontinuität abliefern.

Neben den Kampagnenablegern Wege zum Ruhm und dem brandneuen Sea of Blood gibt es mit Quelle der Finsternis, Altar der Verzweiflung und Gruft aus Eis mittlerweile drei Add Ons, die das Hauptspiel um neue Regeln, spannende Monster, clevere Overlordkarten und jede Menge Ausrüstung erweitern. Da Ersteres schon seit Monaten ausverkauft ist, stürzten wir uns auf die darauffolgende Expansion -- Altar der Verzweiflung -- und wagten ein Testspiel. Mein Fazit liefert der folgende Testbericht.

Descent Erweiterung: Gar nicht zum Verzweifeln

Altar der Verzweiflung kommt in der typischen quadratisch, praktisch, gut-Verpackung daher, in denen auch der Eiserne Thron samt Erweiterungen, Battlestar Galactica, Legende von Beowulf, als auch diverse andere Proukte aus dem Hause FFG untergekommen sind. Das Coverart passt perfekt zum restlichen Descent-Ensemble und versprüht schon bei bloßer Betrachtung einen unaufhaltsamen Drang, sich mit den Innereien des Kartons zu befassen.

Altar der Verzweiflung

Abbildung 1: Altar der Verzweiflung von Außen


Altar der Verzweiflung

Abbildung 2: Im Vergleich mit dem Space Hulk 3. Edition-Karton


Einmal geöffnet lächeln uns bekannte Inhalte entgegen: Neben einem neuem Heldenset bestehend aus sechs schön ausgearbeiteten Figuren samt entsprechender Charakterkarten, darf sich insbesondere der Overlord über seine fünf neuen Spielzeuge freuen: Mit dem Blutaffen, dem Troll, dem Dunklen Priester, dem Chaosbiest und dem Tiefenelf wertet die Nemesis der Heldengruppe das spawnbare Monsterensemble spürbar auf und bringt durch zahlreiche neue Fähigkeiten (die Blutaffen etwa überspringen ihre Gegner weitläufig und richten bei jedem übersprungenen Helden Schaden an) jede Menge Pepp ins Spiel. Einziger Wermutstropfen: Der Dungeon Master bekommt nicht gerade viele Karten in die Hand, mit denen sich die neuen Monsterchen spawnen lassen und so kämpft er, wenn es die Map nicht gerade anders vorschreibt, über weite Strecken mit dem althergebrachten Monsterzoo.

Altar der Verzweiflung

Abbildung 3: Die neue Heldentruppe wartet auf mutige Spieler


Altar der Verzweiflung

Abbildung 4: Aber auch neue Monsterhorden warten auf ihren Einsatz


Abgesehen davon hält der Karton neue Versatzteile zur Dungeongestaltung, einen bunten Strauß an Ausrüstungs- und Overlordkarten und eine große Anzahl neuer Marker bereit, die sich gravierend auf das Spielgeschehen auswirken: So gibt es nun Plättchen für Nebel- und Seuchengebiete, Glyphen können ab jetzt auch in Fallen verwandelt werden und die Helden erhalten neue und vor allem sehr mächtige Vertraute. Darüber hinaus wurde dem Spiel ein neuer Satz Befehlsmarker spendiert ("Verlängerunsaktion"), die dem Helden die Möglichkeit gibt, interaktiv auf seine Umgebung einzugehen.

Durchdachte Regelerweiterungen

Spielregeltechnisch bleibt bis auf die bereits erwähnten Erweiterungen fast alles beim Alten -- das Add On bietet in erster Linie mehr vom Gleichen. Ein, zwei neue, aber dafür umso gravierendere Regeln haben es dennoch in Altar der Verzweiflung gebracht. Zum einen darf der Overlord nun für jede Mission so genannte Verratspunkte ausgeben, mit denen er seinen Overlordkartenstapel entweder mit zusätzlichen Karten ausbaut oder eingangs erwähnte Glyphen in Fallen umwandelt. Diese Regel, eigentlich bereits in Quelle der Finsternis enthalten, bereichert das Spiel um eine interessante strategische Overlord-Komponente.

Ein weiteres, sehr spannendes Element sind die unheilvollen Gegenstände, die in ihrer teuflischsten Form als Dunkle Relikte bekannt sind: Solche Ausrüstungsteile lassen sich am ehesten als verfluchtes Equpiment bezeichnen und schwächen den Helden bis zu seinem Ableben (dann erst darf er den Gegenstand ablegen) extrem.

Altar der Verzweiflung

Abbildung 5: Die Charakterkarten und einige der neuen Plättchen


Altar der Verzweiflung

Abbildung 6: Jede Menge neue Karten und Dungeonversatzstücke


Altar der Verzweiflung enthält eine Reihe neuer Questen (sechs an der Zahl) und fügt sich nahtlos in das Hauptspiel ein -- wie übrigens auch in das Kampagnenset Wege zum Ruhm. Mit knapp 33 Euro gehört es derzeit zu den eher billigeren Descent-Erweiterungen.

Fazit: Mehr vom Gleichen – zum Glück!

Da schlägt das Herz eines jeden Kellermeisters höher: Der Monsterpool wird um spannende Einheitentypen erweitert, die neuen Overlordskarten bringen mehr Möglichkeiten ins Spiel (auch wenn es durchaus ein paar Spawnkarten mehr hätten sein dürfen) und die verfluchten Ausrüstungsgegenstände führen dazu, dass sich der Overlord nicht vor jeder Truhenöffnung ähnlich arg fürchten muss wie der Weihnachtsmann vor zu engen Kaminschloten.

Das neue Regelwerk ist sparsam dosiert und wurde nur um Punkte erweitert, die dem Spielspaß tatsächlich zuträglich sind -- etwa das Verratssystem, das den Overlord nicht unbedingt stärker macht, aber in jedem Fall dafür sorgt, dass sich das Spiel besser an dessen Spielstil anpasst. Auf der anderen Seite werden die Maps nun durch die Einführung der Verlängersaktion deutlich aufgewertet, weil jetzt eine intensivere Art von Interaktion zwischen Helden und Dungeon möglich ist. 

Unterm Strich bleibt eine spannende Erweiterung, die prinzipiell "nur" mehr vom Selben bietet, aber genau aus diesem Grund für Descentliebhaber eine absolute Empfehlung ist. Anders ausgedrückt heißt das aber auch: Wenn Descent bislang nicht mochte, wird diese Haltung durch Altar der Verzweiflung nicht verlieren.

Wertung: 10/12

Back to Everquest 2

Sothi | 23. April 2010 | 18:23 | 0 Kommentare

eq2

Alle Monate wieder ruft mich Everquest II zurück in seine Arme und lässt mich darüber wundern, wie leicht man doch Spitzen-Spieldesign (EQ 1) in ein gerade noch gutes Spieldesign (EQ 2) ummünzen kann und dabei auch noch glaubt, alles richtig gemacht zu haben.

Trotzdem: Everquest 2 ist motivierender als so manch aktueller Konkurrenztitel und da von Freitag bis Dienstag mal wieder ein Doppelt-XP-Event angesagt ist, werde ich meine virtuellen Stiefel für einen Monat schnüren und forsch an die Aufgabe herangehen, meinen verwaisten Dunkelelfen Necro auf die Maximalstufe zu hieven. Und damit das klappt, nehme ich meine Frau gleich mit, damit sie auf mich aufpassen kann – die hat nämlich schon seit Jahren einen Level 80 Shadowknight auf den Sony-Servern schlummern und würde nichts lieber tun, als mich zu “mentoren”, gell ;)

Abgesehen von dem XP-Event bietet Sony ein neues Preismodell für Leute an, die mal kurz reinschnüffeln wollen: Für 5 US Dollar (keine Ahnung, ob das zum realen Euro-Kurs umgerechnet wird) darf man an drei hintereinanderliegenden Tagen in das Spiel einloggen; wer länger spielen möchte, muss allerdings ein Monatsabo abschließen. Großer Pferdefuß dabei: Das ist nur ein einziges Mal pro Kalendermonat möglich – die auf der Webseite angepriesene Flexibilität ist demnach mit der Lupe zu suchen.

SothiFacts! KW 16/10? Da wird mir so heiß, da bügel ich glatt mit der Handfläche!

SothiFacts!
(KW 16/10)

Zuletzt gelesen: Galaxy Trucker Anleitung

Galaxy Trucker gehört zu den innovativsten und witzigsten Brettspielen überhaupt -- zumindest wenn man den zahlreichen Rezensionen glauben darf, die so im Netz herumschwirren. Folglich wollte ich das Spiel unbedingt ausprobieren und musste feststellen, dass schon die Anleitung für den einen oder anderen Lacher gut ist.

Für weitere (aber eher gequälte) Lacher sorgte bei mir übrigens der Inhalt der Box: Galaxy Trucker ist von einer Entwicklergruppe, die auf den Namen Czech Games hört. Und aus irgendeinem Grund hat der Heidelberger Spieleverlag Spielkarten beigelegt, die in tschechischer Sprache beschriftet sind -- ein Umstand, den ich im ersten Moment übrigens gar nicht für einen Fehler hielt, weil ich erst dachte, dass es sich bei den Beschriftungen einfach nur um seltsame Planetennamen handelt. Erst als auf den Karten auch noch auszuführender Text stand, dachte ich mir: Hoppla, hier kann doch irgendwas nicht stimmen ;)

Zuletzt gesehen: War Inc. (DVD) 

Es ist recht selten, dass ich mir einen Film aus der Videothek ausleihe und ihn mir nicht bis zum Ende anschaue. Aber es gibt Ausnahmen. War Inc. ist eine solche. Eigentlich mag ich John Cusack ja schon sehr gerne, aber dieser Film ist einfach eine Beleidigung für jeden Menschen, der Zeit auch nur ansatzweise als kostbares Gut ansieht. Vermutlich sollte dieser Streifen mit einer gehörigen Prise Ironie den amerikanischen Way of War persiflieren, aber dann bitte auch mit ein wenig Witz oder zumindest einem Ansatz von intelligenter Handlung -- beides ließ der Film allerdings gehörig vermissen. Oder um es mit Homer Simpson zu sagen: Laaaangweilig.

Zuletzt gespielt: Die Siedler 7 (PC) / Sword&Poker (iPod Touch) / Unreal Tournament 3 (PC)

Ursprünglich hatte ich mir für meinen Urlaub einen festen Spielplan vorgenommen -- etwa um endlich Drakensang zuende zu spielen oder vielleicht das jüngst erstandene Metro 2033 zu beginnen. Doch dann kam Siedler 7 dazwischen und alle Pläne wurden ad absurdum geführt. Zusätzlich kam dann auch noch mit Sword&Poker ein iPhone-Spiel dazu, das in gewisser Weise eine suchterzeugende Wirkung auf alle ausstrahlte, die sich 5 Minuten mit dem Titel befassten -- und das für gerade mal 3 Euro, die mich der Titel gekostet hat.
Und dann gab's da noch diese LAN Party, bei der ich einen guten alten Bekannten begrüßen durfte: Meine alte Egoshooter-Liebe Unreal Tournament 3. Nach all dem Modern Warfare 2-Stunden hätte ich nicht gedacht, dass mir UT3 tatsächlich noch Spaß machen würde -- aber siehe da: Geiler Titel, nach wie vor. Insbesondere der Warfare-Modus sorgte für wirklich unterhaltsame und sehr spannende Gefechte :)

Zuletzt gekauft (Brettspiele): Galaxy Trucker, Doom Erweiterung, StarCraft - Brood War

Der April hat sich als teurer Monat entpuppt. Von den drei Brettspielen, zwischen denen ich auswählen wollte, habe ich genau... äh drei ausgewählt. Neben dem bereits erwähnten Galaxy Trucker ziert meinen Schrank nun das offizielle Add On zum Doom-Brettspiel (das es wert wäre, nun endlich auch mal gespielt zu werden) und die Expansion zum Starcraft Board Game, namentlich als Brood War bekannt. Von allen drei Produkten wird es hier demnächst ein paar Fotos zu sehen geben -- und die haben es für Liebhaber spektakulär aufgemachter Brettspiele wirklich in sich.

 Zuletzt beendet: Die Siedler 7 (PC)

Sie war viel zu schnell vorbei, aber immerhin ein exzellenter Zeitvertreib: Die Kampagne des siebten Siedler-Teils. Und selbst wenn UBIs Kopierschutz zum Teufel geschickt gehört, wäre ich froh, wenn sich das Spiel gut verkauft hätte, denn das würde die Wahrscheinlichkeit einer Expansion erhöhen :)
 

Gnop

Jüngst erreichte mich eine E-Mail von Stammleser Rippi, der mich auf ein nettes Flashspiel für Retrofans hinwies:

Gnop ist so eine Art Reverse-Pong (und das Reverse beginnt bereits beim Namen), bei es ausnahmsweise nicht darum geht, seinen Spielbalken entsprechend der Flugbahn des Pixelballs zu orientieren. Stattdessen ist gefragt, den Pixel selbst zu steuern, während sich die Paddles von allein bewegen.

Das wird irgendwann ziemlich haarig, so dass mich das Spiel länger als ursprünglich vermutet auf Trab gehalten hat. Aber probiert es einfach selbst aus :)

Retrogaming Soundtrack Quiz

Die Bitmap Brothers stehen bei mir hoch im Kurs -- immerhin ging es im Retrogaming Soundtrack Quiz nun schon zum zweiten Mal um einen Spiele-Chiptune der berühmten Entwicklertruppe aus Großbritannien. Gesucht war der Vertical-Shooter Xenon 2: Megablast, welcher von Fabu, dem alten Szenekenner, in Lichtgeschwindigkeit erraten wurde.


Auflösung zu Quiz 14: Xenon 2: Megablast

Daraus ergeben sich folgende Platzierungen:
 
Retrogaming Soundtrack Quiz
 
- Top 5 -
1. Fabu (4 Punkte)
2. Druzil (3 Punkt)
2. DonFalcone (3 Punkte)
4. Sel (2 Punkte)
5. Halikan (1 Punkt)

Nachdem das Lösen derart flott von Statten ging, gibt es dieses Mal (ganz wie versprechen, harhar) einen etwas schwierigeren Song. Heute handelt es sich um das Intro eines Amiga-Rollenspiels, welches zur damaligen Zeit vor allem grafisch für Furore sorgte. Bei mir hat es schon alleine deshalb einen besonderen Retro-Stellenwert, weil es das erste Rollenspiel war, das ich mir damals nach dem Kauf der "Freundin" geholt hatte. Ich kann mich noch recht gut erinnern, als mein Kumpel und ich mit glänzenden Augen die Packung geöffnet und dort eine toll gezeichnete Karte des ersten Dungeons vorgefunden hatten. Naja, ich will nicht abschweifen, hier also die Intro-Musik :)



Retrogaming Soundtrack Quiz: Teil 15

Fast hätte ich's übersehen: SuperHyperTurbo, Deutschlands bester Videopodcast in Sachen Computergames, hat endlich die zweite Season eröffnet.

Wer sich für das Thema erwärmen kann (und davon gehe ich bei Lesern dieses Blogs einfach mal aus), erhält hier in sehr unterhaltsamer Form jede Menge Informationen & Reviews über bekannte und nicht ganz so prominente Kleinode der Computerspielwelt. Kleiner Bonus für Retroianer: Bei Vor- und Abspann haben die beiden Initiatoren einfach ein super Händchen für wundervolle Retro-Chiptunes.


Neue Rubriken weihe ich ganz besonders gerne ein und dann ist es gleich eine, die sich (hoffentlich) größter Beliebtheit erfreut:

Nachdem ich nun schon einige Jahre (puh, ist das schon wieder so lange her?) einen iPod-Touch besitze und sich sogar mein engstes Umfeld geradezu in phänomenale Unkosten stürzt (von 40-70 Euro im Monat ist alles dabei), um mit dem frisch erworbenen iPhone mobil ins Internet zu gehen, kam ich zu dem Schluss, dass es da draußen scheinbar doch ganze Legionen an Apple-Jüngern geben muss, die das schicke Gerät ihr Eigen nennen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie wir alle wissen, gibt es im App store eine gefühlte Milliarde Applikationen – viele davon sind einfach schrott, einige hingegen echte Perlen, die es nicht selten sogar gratis oder für lächerliche 79 Cents zu kaufen gibt.

Da ich ab und an selbst mein iTunes anwerfe, um mich mit Games für unterwegs zu versorgen, wäre es quasi eine Todsünde, euch nicht über entsprechende Empfehlungen oder Gurkentitel zu informieren. Daher: Willkommen bei Sothis Reviewteil für das Apple iPhone (und, für arme Schlucker wie mich) dem iPod Touch. Beginnen möchte ich mit einer Gratis-App, die uns zurück in die guten alten 80er-Jahre katapultiert: Dem C-64-Emulator.

Commodore 64 (iPhone)

brucelee_iphone

>> App-Link

Dass ich den C-64-Emulator als ersten Test hernehme, hat sehr praktische Gründe: Ich bin mir nämlich nicht sicher, wie lange dieses App noch gratis erhältlich sein wird. Ursprünglich wollten die Entwickler satte 3,99 Euro für das Produkt – ein Preis, gegen den ich an für sich nichts einzuwenden habe, wenn denn der Emulator so funktioniert, wie er es soll – nur ob er das tut, wird das folgende Review klären.


Schön inszeniertes Drumherum

Was an Commodore 64 (so der tatsächliche Name des Apps) bereits auf den ersten Blick besonders gut gefällt, ist die Art und Weise, wie der Emulator in Szene gesetzt wurde. Das Produkt lässt den Benutzer bereits beim Splash-Screen in Retroerinnerungen schwelgen – mittels On/Off-Kippschalter wird das App dann schließlich angeworfen.

Die weiteren Funktionen sind in unterschiedliche Tabs unterteilt: Zum einen der Kern des Ganzen, das “My Games”-Tab, welches eine Bibliothek mit euren Spielen darstellt – übrigens sehr stylisch in Form eines Wandschranks gehalten. Die Spiele werden durch ein originalgetreues Cover dargestellt, ein Druck auf Run/Play wirft den Titel schließlich an. Schöne Idee: Bei manchen Titeln gibt es zusätzlich die Möglichkeit, einen Trainer mit einzuschalten.


Spieletitel: Kostenlos und teuer erkauft

Hinter den anderen Tabs verbirgt sich mit OpenFeint, eine Online-Community mit Ranglisten und Achievements, während sich unter dem Reiter Shop die Möglichkeit auftut, weitere Spiele als so genannte In-Apps zu erwerben. Einige davon sind kostenlos und können via WLAN-Verbindung runtergeladen werden, andere wiederum werden direkt bei der Installation des Emulators zur Verfügung gestellt. Als dritte Säule bietet der Appstore die Möglichkeit, derartige Spiele zu kaufen – wobei hier die allermeisten Titel, die Homecomputerspieler noch aus alten Zeiten kennen sollten (etwa Uridium, Paradroid, Wizball oder Nebulus) nicht gerade billig sind: Von knapp 80 Cents bis zu 1,59 Euro gilt es pro Titel zu berappen – meiner Ansicht nach ein richtig stolzer Preis.

Die kostenlosen Spiele, die dem App beiliegen, sind qualitativ meist minderwertig und waren mir zum großen Teil unbekannt – lediglich Bruce Lee, Attack of the Mutant Camels und Samurai Warrior sind Titel, mit denen ich als Jugendlicher meine kostbare Zeit verschleuderte ;)


Simulierter Steuerknüppel

Wenn das iPhone Arcadetitel simulieren soll, und das ist bei einer C-64-Emulation der Standardfall, stellt sich natürlich immer die Frage nach der Steuerung. Insbesondere der Steuerknüppel ist eine heikle Sache, da das Gerät bekanntermaßen keine haptischen Eingabegeräte besitzt, sondern mittels Multitouchdisplay eben solche emulieren muss. Die Entwickler dieses Apps haben das Problem auf recht putzige Weise gelöst, in dem sie im Portrait-Modus einen Competition Pro simulieren; rechts wird der Stick eingeblendet, links der markant rote Feuerknopf. Nachteil: Rund 50% des Bildschirms werden von den Steuereinheiten belegt; dafür hat man allerdings auch keine Finger im Display.

Dreht man das iPhone in den Landscape-Modus, werden die Steuerelemente hingegen ausgeblendet und ein transparenter Knüppel und Knopf ersetzen die festen Armaturen – dafür sind nun allerdings die Finger im Weg.

Was sich in der Theorie noch gut anhört, erweist sich spätestens in der Praxis für die meisten Titel als nahezu unspielbar: Weder Stick, noch Button reagieren akkurat auf die getätigten Eingaben; die meisten Aktionen haben mehr mit Glück, denn mit echtem Timing zu tun. Und dass das nicht richtig klappt, merken sogar die Entwickler im folgenden YouTube-Video: Das recht buttonlastige Bomb Jack funktioniert augenscheinlich überhaupt nicht und wird in der Präsentation auch alsbald abgebrochen.




Fazit:

Die Sehnsucht nach einer guten C-64-Emulation für unterwegs ist sicherlich groß und so verwundert es kaum, dass dieses App auf den ersten Blick die Erfüllung aller Träume darstellt.

Dass dieses Wunschkonzert dann leider wie ein Kartenhaus bei einem Erdbeben in sich zusammenfällt, ist hauptsächlich einer Tatsache geschuldet: Der miesen Steuerung. Dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob die Entwickler hier einfach murks abgeliefert haben oder ob der Touchscreen technisch nicht in der Lage ist, Besseres abzuliefern. Fest steht jedenfalls, dass sich kaum eines der mitgelieferten Titel ordentlich steuern ließ – zumindest nicht in der Form, die benötigt wird, um dauerhaft am Bildschirm zu fesseln.

Darüber hinaus ist das Angebot der insgesamt 16 kostenfreien Titel geradezu unverschämt schlecht. Und wer es nicht schlecht haben will, für den wird es zumindest unverschämt teuer. So muss ich auch gestehen, dass mir keines der Titel in Rahmen dieses Tests einen Preis von 80 Cents oder gar der doppelten Höhe wert war.

Dass ich dem Emulator immerhin noch 6 von 12 möglichen Punkten zugestehe ist einfach der super-liebevollen Aufmachung geschuldet und der Ideen, die dahinter stecken. Optisch macht der Emulator nämlich eine Menge her und lediglich das Durchscrollen durch die Spielebibliothek oder das Agieren mit dem virtuellen Joystick machen schon irgendwie Spaß. Schade nur, dass “irgendwie” nicht ausreicht, wenn es dann in der eigentlichen Kerndisziplin ordentlich hapert.

Wertung: 6/12

Inspiriert von einem 4Players-Artikel zum StarCraft-Brettspiel habe ich heute etwas in meinem Bilderarchiv gekramt und festgestellt, dass ich euch bislang jede Menge Fotos des Doom-Brettspiels vorenthalten habe, welches bereits seit geraumer Zeit Bestandteil meines Haushaltes ist.
Da das Doom-Brettspiel als inoffizieller Vorgänger zu Descent gehandelt und allerorten über den grünen Klee gelobt wird, komme ich wohl nicht umhin, mir demnext das Regelwerk zu schnappen und zu hoffen, dass meine Mitstreiter sich auch gerne mal in einem Science Fiction-Szenario von ihrem Overlord verkloppen lassen wollen *g*. Zusätzlich hätte das den Vorteil, dass ich zu dem Spiel ein umfassendes Review veröffentlichen könnte. Als kleiner Vorgeschmack hier erst einmal die versprochenen Bilder.

Doom - Das BrettspielAbbildung 1: Quadratisch, praktisch gut: Das Doom-Cover

Doom - Das BrettspielAbbildung 2: Im Vergleich zu Der Eiserne Thron fällt auf, dass die Doom-Packung, trotz gleicher Form, einige Zentimeter höher ist.

Doom - Das BrettspielAbbildung 3: Ein erster Blick, nachdem der Deckel in die Luft gehoben wurde

Doom - Das Brettspiel Abbildung 4: Marker, Karten und Würfel offenbaren sich “unter der Haube”

Doom - Das BrettspielAbbildung 5: Einige bekannte Monstertypen in der Nahaufnahme

Doom - Das BrettspielAbbildung 6: Hier nochmal der Figureninhalt in der Vogelperspektive

Ein Bericht zu Big Brother sollte eigentlich unter der Würde dieses Blogs liegen, aber nachdem sich in meinem Umfeld dramatische Veränderungen abzeichnen, muss ich meine Gedanken hierzu einfach mal loswerden.

Bislang habe ich sie ja immer belächelt, die Leute, die tatsächlich knapp 20 Euro im Monat bezahlen, um Tag und Nacht und komplett live am Big Brother-Geschehen teilzuhaben. Erschrocken schaut man sich dann allerdings um, wenn man bemerkt, dass etliche Personen aus dem privaten Umfeld schon lange am Big Brother-Live-Stream hängen – und nicht etwa illegal, sondern ganz normal mit monatlichen Abo über Clipfish. Hat man da etwa einen Trend verpasst?

Tatsächlich scheint die zehnte Staffel deutlich mehr Zuschauer vor die Bildschirme zu locken, als von mir ursprünglich angenommen. Mag es vielleicht daran liegen, dass der große Bruder mittlerweile deutlich mehr auf das Schlagwort Sex sells setzt und mit Porno Klaus, Sexy Cora, Lilly Love, Annina und wie sie alle heißen eben jene Schiene fährt, die bei den Video-Voyeuren am Besten ankommt?

Eins steht für mich jedenfalls fest: 20 Euro sind eine Stange Geld und ob jeder genügend Zeit hat, die 24/7 wirklich auszunutzen, wage ich auch zu bezweifeln – ganz unabhängig davon, dass das Gezeigte nicht unbedingt gängigen Qualitätsmerkmalen unterliegen muss. Und so frage ich mal unverblümt in die Runde: Sind Big Brother-Streams mittlerweile im Trend oder eher eine Modeerscheinung für Leute mit zu viel Zeit und Geld?

Die Siedler 7

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Wenn sich eine langjährige Traditionsserie langsam, aber stetig in Richtung Unbedeutsamkeit entwickelt, blutet nicht nur altgedienten Fans das Herz. Die Siedler-Reihe ist so ein Fall: Begonnen als großartiges Amiga-Spiel, das Innovation und hervorragendes Gameplay in perfekter Weise miteinander zu verbinden verstand  -- geendet in einem Jammertal, in dem sich jeglicher Versuch, neue Konzepte und den typische Siedler-Charme unter einen Hut zu bringen, als unvereinbar erwies.

Wen wundert es da, dass der Entwickler Blue Byte mehrheitlich Mitleidsbekundungen erntete, als ein siebter Teil angekündigt wurde, der mal wieder alles auf den Kopf stellen sollte: Mit neuem Siegpunktesystem am Start wollte sich die Serie abermals neu erfinden. Zu diesem Zeitpunkt hätte niemand auch nur einen Cent darauf verwettet, dass das neue “Siedler” der Anno-Reihe, dem schier übermächtigen Konkurrenten aus eigenen Hause, annähernd gefährlich werden könnte. Eins möchte ich bereits vor meinem Fazit vorausschicken: Sie alle (inklusive meiner Person) haben sich im großen Stil getäuscht!


Das neue Siedler: Schöner, dynamischer, wuseliger – und besser!

Bevor Blue Byte mit Echtzeitstrategieallüren und weichgespülten Schwierigkeitsgrad dafür sorgte, dass sich selbst eingefleischte Fans von den Siedlern abwandten, zeichnete sich die Reihe durch Wuselgrafik, fordernde Warenkreisläufe und der Optimierung derselben aus – gemeinhin gilt Die Siedler 2 und dessen Neuauflage Die Nächste Generation als beliebtester Teile der Reihe. Und Blue Byte tat gut daran, sich diesen Umstand bewusst zu machen.

Zwar wirkt auch Die Siedler 7 auf den ersten Blick ein wenig in den wirtschaftlichen Möglichkeiten beschränkt – etwa weil der Straßenbau etwas entschlackt wurde und beispielsweise keine Steigungen und Fähnchen-Knotenpunkte mehr kennt. Oder auch deshalb, weil  Gebäudegruppen nun jeweils zusammengehören: So wird für die gängige Kombination Holzfäller, Sägewerk und Förster ein Forsthaus-Haupthaus benötigt, an das sich bis zu drei dieser Gebäude andocken lassen.

Doch das täuscht: Sicher, der Entwickler erschlägt den Spieler im Baumenü nicht mehr mit unzähligen Gebäuden, verwehrt ihm andrerseits aber auch nicht die liebgewonnene Komplexität der ersten Teile: Holzfäller entfernen noch immer effizient den lokalen Baumbewuchs, bringen die Stämme brav in das angrenzende Lagerhaus, welche wiederum das örtliche Sägewerk (und jede Menge andere Arbeitsgebäude) bedient. Und damit die Flora und Fauna nicht komplett ausstirbt, bepflanzt der Förster langsam aber stetig die freien Stellen im Umfeld. Die erst mit Siedler 3 eingeführte Möglichkeit, Wirkungsgebiete für An- und Abbauende Gebäude zu definieren, wurde dankenswerterweise im siebten Teil wieder ins Gamedesign aufgenommen.

Hört sich alles sehr nach den Siedlern an, das wir kennen? Stimmt! Hinzu kommt noch, dass sich Blue Byte endlich wieder ein Herz gefasst hat und das Spiel genau mit jenen putzigen Animationen versehen hat, die wir alle so lieben: Wenn die Brauerei oder der Münzpräger ihrem Tagewerk nachgehen, ist es einfach eine wahre Pracht an das Spiel heranzuzoomen und dem Treiben zuzuschauen – ein Umstand, der an gute alte Zeiten erinnert.


Forschen, Handeln, Questen und Siegpunkte einfahren

Insgesamt lässt das Gebäudeportfolio kaum einen Wunsch bei Aufbaustrategen offen und setzt gegenüber den Traditionsteilen der Serie sogar noch einen drauf: Ab jetzt sind ein Forschungsbaum und ein Handelsnetzwerk fester Bestandteil des Gameplays.

Mittels einer Kirche lassen sich bis zu drei Stufen an Priestern ausbilden, die auf Forschungsmissionen geschickt werden können – umso wertvoller eine Technologie, umso mehr und umso höherwertige Priester müssen auf die Reise geschickt werden. Gleiches gilt für die Handelsposten, die wir via Handelshaus freischalten können, um etwa Steine gegen Gold, Gold gegen Eisen oder unzählige andere Kombinationen zu tauschen.

Doch Vorsicht: Hier kommt es auf Geschwindigkeit an, denn nur derjenige, der eine Technologie zuerst erforscht, darf diese auch nutzen – alle anderen Mitspieler gehen leer aus. Zwar kann man sich im Forschungsbaum gegenseitig überbieten, aber jedes Gebot erfordert mehr Mönche. Spaßig wird’s deshalb vor allem im Mehrspielermodus: Wenn ein Spieler seine Mönche auf den Jakobsweg schickt und die Gegner hektisch damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu überbieten, kommt richtig Laune auf.

Und dass Mönche und Co. noch deutlich vielfältiger eingesetzt werden können, etwa um Sektoren zu erobern oder Questen zu erfüllen, macht Die Siedler 7 so unglaublich vielschichtig. Anders als noch beim zweiten, dritten oder vierten Teil der Serie ist die Wirtschaft nämlich nicht nur Mittel zum Zweck – zum Aufbau einer Armee, um den Gegner dann am Ende noch Schema F in den Boden zu stampfen. Nein, hier spielen ganz andere Faktoren eine Rolle zum Sieg, welche sich in den so genannten Siegpunkten manifestieren.

Gewonnen haben wir erst dann ein Match, wenn wir eine vorgegebene Anzahl an Siegpunkten erreicht haben, welche auf vielfältige Weise erworben werden können. So erhält etwa derjenige einen Siegpunkt, der am meisten Sektoren besitzt, ausgesprochen gut in der Forschung ist, spezielle Questen erfüllt hat, über eine besonders große Armee verfügt oder dessen Siedlung mehr Arbeiter beschäftigt als die der Mitspieler. Suma Sumarum gibt es rund 20 Siegpunktmöglichkeiten – was im Prinzip alle Spielertypen abdecken sollte.


Und es geht doch: Kampagnen in Aufbaustrategiespielen

Eine Kampagne mit Story und motivierenden, abwechslungsreichen Missionszielen unter einen Hut zu packen, galt lange Zeit als unmöglich – selbst das Missionsdesign von nachgewiesenen Aufbauschwergewichten vom Schlag eines Anno 1404 kamen nicht über den “Ja, ganz nett, aber doch lieber Endlosmodus”-Status hinaus. Mit Die Siedler 7 hat es Blue Byte erstmalig geschafft, eine toll verpackte Kampagne mit motivierenden Missionsdesign zu koppeln – eine Kombination, die dauerhaft an den Bildschirm fesselt.


Fazit:

Die Siedler 7 ist das beste Siedler aller Zeiten – auf diese Aussage lege ich mich fest! Selten habe ich ein Aufbaustrategiespiel erlebt, das so dynamisch auf den Spielverlauf reagiert – und dem Spieler dermaßen viele Möglichkeiten gibt, ein Match für sich zu entscheiden. Endlich wieder hat es Blue Byte geschafft, den traditionsreichen Aufbaupart so umzusetzen, wie es sich auf einen Siedler-Titel gehört – mit all dem Wuselfaktor und all den Warenkreisläufen, die wir so lieben. Zusätzlich, und das rechne ich den ehemaligen Mülheimern hoch an, wurde auch dem Endspiel eine Tiefe verliehen, die vorhergehenden Teilen gehörig abging: Jetzt steht nicht mehr nur das bloße Streben nach einer Armee und der zwangsläufigen Vernichtung der gegnerischen Siedlung im Vordergrund, nein, das Siegpunktsystem sorgt durchgehend dafür, dass jeder Typ entsprechend seinem Spielstil bedient wird – ein genialer Schachzug, der nicht von ungefähr an den Brettspielbruder erinnert. Hinzu kommt noch die höchst motivierende Kampagne, für die ich jedes Anno ohne mit der Wimper zu zucken links liegen lasse.


Kopierschutzwehen

Wenn es einen Grund gibt, mit den neuen Siedlern zu hadern, dann ist es Ubi Softs kundenfeindlicher Kopierschutz, der mich in den letzten Wochen zweimal für einige Stunden aus dem Spiel ausschloss. Das ist ärgerlich, das ist eine Frechheit – aber es mindert den Spielspaß, den man mit dem Spiel hat um kein Prozent. Deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden: Boykott oder Siedeln – ich habe mich für Letzteres entschieden und es nie bereut.

Wertung: 11/12

Makaber, makaber aber irgendwie megacool was Steam derzeit für 4,49 Euro (ehemals 8,99 €) anzubieten hat: Das Spiel hört auf den Namen Zombie Driver und erinnert grob gesagt an eine Mischung aus den alten GTA-Teilen und dem Zombie-Streifen Dawn of the Dead.

Jüngst erschien außerdem das Slaughter-DLC, welches von den Entwicklern kostenlos zu Verfügung gestellt wird. Zusammen ergibt das eine höchst morbide Mischung, die jede Menge Spaß zu versprechen scheint. Aber seht selbst:


Passend zu meinem letzten Modern Warfare 2-Artikel habe ich auf Superlevel noch ein nettes Call of Duty 6-Demake in althergebrachter 2D-Grafik entdeckt, das sogar inklusive der umstrittenen Flughafen-Szene daherkommt.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass diese Retrovariante besser ist als das Original, aber irgendeine Bedeutung muss es doch haben, dass ich das Demake länger gespielt habe als die MW2-Solokampagne ;)


Modern Warfare 2

Modern Warfare 2 ist ein Titel bei dem sich die Geister scheiden – zumindest wenn es darum geht, kräftig ins Horn zu blasen oder mit Schmackes auf die Pauke zu hauen.

Oberflächlich gesehen ist Call of Duty 6, fehlende Dedicated Server-Unterstützung und überteuerte UVPs sei Dank, ein absolutes Tabuthema. Direkt bei Veröffentlichung dieser pikanten Details liefen die Fans der CoD-Reihe Sturm, gingen entrüstet auf die Barrikaden und haderten mit Activisions Firmenpolitik. Niemals nicht würde sich ein treuer Call of Duty-Fan dieses Machwerk kaufen. Activision hatte einfach eine Klatsche verdient, die sie nie wieder vergessen sollten!

Einige Monate später sind wir alle schlauer: Modern Warfare 2 gehört zu den bestverkauftesten Titeln aller Zeiten, ging sich bereits an Tag 1 über 7 Millionen Mal über die Ladentheken und dürfte inzwischen irgendwo bei 12-15 Millionen verkauften Exemplaren angekommen sein. Konsequent sieht anders aus.

Stimulus Mappack = Stimulation für Activisions Kriegskasse

So weit, so bekannt. Dass ich dieses Essay ausgerechnet jetzt bringe, hat etwas mit sich wiederholender Geschichte zu tun: Denn jüngst veröffentlichten die Jungs von Infinity Ward einen völlig überteuerten DLC namens Stimulus Mappack, welcher eine kleine Ansammlung von Karten für die XBox 360-Version darstellt. Der bunte Strauß umfasst ganze fünf Maps, zwei davon stammen sogar noch aus dem Vorgänger. Kostenpunkt: Satte 15 Euro (zur Info: viel mehr kostet das Hautspiel in der PC-Version inzwischen auch nicht).

Die zu erwartende Reaktion seitens der Spielerschaft: Enorm pikierte Fans, die sich einen Schwur fürs Leben leisteten: Unter keinen Umständen würde man sich diesen völlig überteuerten Download Content kaufen – Stand Ende März.

Heute, etwas mehr als eine Woche später, sind wir alle abermals ein wenig schlauer, denn das besagte DLC wurde bereits an Tag 1 über eine Million Mal heruntergeladen und liegt bis dato irgendwo zwischen 2,5 und 3 Millionen Downloads.

Nun will ich Activision nicht vorwerfen, Geld mit ihren Produkten machen zu wollen. Und auch der Spielerschaft kann man schwerlich einen Strick draus drehen, das zu kaufen, was ihr (hoffentlich) Spaß macht. Aber: Dieses im Vorfeld praktizierte Rumgetöse, dieses HB-Männchen-Gehabe und die darauf folgende Inkonsequenz regt dermaßen zum Fremdschämen an, dass man sich nicht wundern braucht, wenn Leute wie Activision-Boss Bobby Kotick mit breiter Brust und ohne Scheu davon erzählen, dass alle Spiele noch deutlich teurer im Laden stehen müssten.

Wie würdet ihr einen Film nennen, in dem Sylvester Stallone, Jason Statham, Arnold Schwarzegger, Bruce Willis, Mickey Rourke, Jet Li, “Stone Cold” Steve Austin, Dolph Lundgren und noch einige andere Action-Heroen gemeinsam ihren Auftritt haben? “Actionstreifen des Jahrhunderts”? “Gottes Geschenk”? Nun, ich weiß zumindest, wie die Produzenten ihn nennen: The Expendables!

Fehlen eigentlich nur noch Steven Seagal und Jean-Claude Van Damme.

Montag, 05.04.2010, 14:10 Uhr:

Die Sielder 7 DRM

Und ich wollte doch nur spielen…

Update 17:30 Uhr: Server funktionieren immer noch nicht, dafür habe ich mittlerweile im Siedler 7-Forum eine nette Animation vorgefunden:

avatar

Außerdem finde ich solcherlei Kommentare einfach nur köstlich:

so das wars mit nem gemütlichen zocktag!!!
madame is zurück!!!!nu muss ich wieder ein auf papa und eheman machen!!! danke ubi!!!!

Das arme Schwein!!!!!!eineinself

Nun ja, laut der neuesten GamersGlobal-Meldung wurde der Kopierschutz wirksam geknackt:

Ubisofts Kopierschutz ist so clever konzipiert, dass nicht nur eine Verbindung zum Internet abgefragt wird, sondern zudem verschlüsselte Datenpakte von den Authentifizierungs-Servern ins Spiel geladen werden. Daher war es nicht möglich, wie sonst üblich, einfach einen Crack dafür zu entwickeln -- Cracker wusste nicht, welche Daten dort hin und her geschickt werden. Nun ist es einem Entwickler mittels selbst-signierten TLS-Zertifikaten gelungen, diese nur ein paar KByte kleinen Datenpakete für Ubisofts Assassin's Creed 2 aufzuzeichnen.

So, da stellt sich also nun die eine entscheidende Frage: Wer ist jetzt der Leidtragende? Und kann es wirklich Sinn dieser verschärften DRM-Maßnahme gewesen sein, dass zahlende Kunden ausgesperrt werden?

Retrogaming Soundtrack Quiz

Bedingt durch einen kurzfristig durchgeführten Osterurlaub in Tirol hat es nun eine Woche länger gedauert, Ausgabe 14 des Retrogaming Soundtrack Quiz’ an den Start zu bringen – ich hoffe, ihr seht es mir nach. Dafür erwartet euch dieses mal auch ein ganz besonderes Chiptune-Schmankerl!

Zu allererst aber die Auflösung aus #13, welche von DonFalcone im Rekordtempo gepostet wurde. Bei dem gesuchten Spiel handelt es sich um Apidya, einem Sidescroller Shoot ‘em up im Stil von R-Type, welcher laut Peter Thierolf, einem der Kaiko-Gründer, eine echte Kinderzimmer-Produktion gewesen sein soll. Ein sehr interessantes Interview beleuchtet jede Menge Details zur Entwicklung dieses Ausnahmetitels.


Auflösung zu Quiz 13: Apidya

Daraus ergeben sich folgende Platzierungen:
 
Retrogaming Soundtrack Quiz
 
- Top 5 -
1. Fabu (3 Punkte)
1. Druzil (3 Punkt)
1. DonFalcone (3 Punkte)
4. Sel (2 Punkte)
5. Halikan (1 Punkt)
 

Kommen wir zum aktuellen Quiz und hier müsste man erst einmal eine Ode an die Entwickler schreiben, die nicht nur mit dem gesuchten Titel, sondern mit vielen vielen weiteren 16-Bit Homecomputer-Produktionen für Furore sorgen konnten. Es gibt wohl kaum eine Softwareschmiede, die zur damaligen Zeit eine solche Schlagfrequenz an hochkarätigen Titel vorzuweisen hatte und damit zu Recht Kultstatus genießt.

Vermutlich wird die Titelmelodie ohnehin jeder erkennen, aber einen kleinen Tipp geben ich trotzdem noch: Das gesuchte Spiel ist im gleichen Genre anzusiedeln wie Apidya.


Retrogaming Soundtrack Quiz: Teil 14

Wie schon Julius Cäsar sagte, als er den Rubikon überschritten hat: Allia Jackta est. Was in der Übersetzung soviel bedeutet, wie dass mir keiner einen fahren lässt. Ähm ja, Vorhang auf für SothiFacts! KW 13/10.

SothiFacts!
(KW 13/10)

Zuletzt gelesen: Die Gezeiten der Nacht (Spiel der Götter 9)

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und das gilt für das Spiel der Götter-Epos gleich in zweifacher Hinsicht: Nicht nur, dass man es hier mit Wälzern zu tun hat, die desöfteren die 1000-Seiten-Marke in Sichtweite haben, auch Steven Eriksons Schreibstil (oder der des Übersetzers) hat sich seit Band 1 nicht wesentlich verändert: Gab es dazwischen immer mal eine Episode, die sich besonders spannend las, muss ich seit Band 8 leider eine gewisse Spannungs-Stagnation konstatieren, die sich mit Buch 9 zwar wieder etwas zu bessern scheint, aber insgesamt doch dafür sorgt, dass ich diese Lektüre eher bröckchenweise, anstatt konsequent an einem Stück konsumiere.
Aber es hilft alles nix: Mindestens noch drei Teile to go und wie ich Eriksons Schreibgeschwindigkeit kenne, hat der Kerl bis dahin schon längst weitere Bücher verfasst. Insgesamt sollen es im Deutschen ja 19 Bücher werden – das reicht für ein halbes Sothi-Leben.

Zuletzt gesehen: Der Informant (DVD) 

Ein Film, der sich stets bemüht zeigte, den Zuschauer in irgendeiner Form zu unterhalten, aber letztlich weder witzig, noch spannend, noch in irgendeiner anderen Form zu begeistern wusste. Für mich das perfekte Beispiel für das Attribut “Mittelmaß” und damit eigentlich ein Fall für die Kategorie “Filme, die kein Mensch braucht”. Wenn ich nicht bis zuletzt auf eine besondere Pointe gehofft hätte (die natürlich nie kam), hätte der Film vermutlich nicht bis zum bitteren Ende das Slot in Laufwerk meiner PS3 belegt *g*.

Zuletzt gespielt: Die Siedler 7-Demo (PC) / Resident Evil 5 (PS3) / Supreme Commander (PC) / Descent (Brettspiel)

Die Siedler 7-Demo war die mit Abstand umfangreichste Demo, die ich jemals gespielt habe. Wer sich mit der einen spielbaren Karte arrangieren kann (und Ubis neuem DRM-Verfahren), erhält mit der Demo ein vollwertiges Siedler 7 mit (allem Anschein nach) sämtlichen Prestige- und Forschungsobjekten, allen Gebäuden, allen Truppentypen und einem Multiplayermodus, der für viele Stunden zu unterhalten weiß.

Und da mir Supreme Commander 2 noch zu teuer ist, habe ich mal wieder mein altes Supreme Commander 1 rausgekramt und mir gleich noch das Add On Forged Alliance dazu gekauft. Und was soll ich sagen: Hat mich jetzt für viele viele Stunden unterhalten und ist meiner Ansicht nach das perfekte Spiel für spannungsgeladene Multiplayer-Matches (*zur nächsten LAN-Party schiel*).
 
Dann habe ich mal wieder meine Konsole angeworfen, um endlich ein kooperatives Multiplayerspiel mit meiner Frau zu zocken – Resident Evil 5. Ergebnis: Meine Frau kam mit der Steuerung nicht zurecht (was ich verstehe: Das Gamepad-Gefummel ist einfach umständlich) und mir persönlich hat die Splitscreen-Aufteilung überhaupt nicht gefallen, weil dadurch die Ausschnitte selbst bei einem 46”-TV irgendwie zu klein wirken. Grafisch sieht das Spiel ja ganz putzig aus… vielleicht gebe ich dem Titel noch eine Chance als Solospieler -- aber nur vielleicht, denn momentan gibt es einfach zu viele gute Strategie- und Rollenspieltitel, die mich und meinen PC in fester Hand haben.
 
Und zu guter Letzt haben wir nach langer langer langer Zeit endlich mal wieder eine Runde Descent auf dem heimischen Wohnzimmertisch gespielt und erstmals die Expansion Altar der Verzweiflung dazu gepackt. Fand’s sehr spannend und die neuen Regeln, Monster, Waffen und Overlord-Karten geben dem Spiel endlich noch die gewisse taktische Würze, die mir als Bösewicht (und sicherlich auch den Helden) im Grundspiel mittlerweile gefehlt hat. Dass ich am Ende nur sehr knapp gewonnen habe, unterstreicht zudem, dass meine Gegenspieler immer gewiefter werden (aber eben immer noch nicht gewieft genug *bruahahaha*).
 
Die schönste Szene war übrigens, als ich den Tobin den Scharfschützen übernommen und dann einen der Helden auf 7 Felder Entfernung mit einem einzigen Schuss weggebretzelt hatte – einfach köstlich (zeigt aber auch, dass Tobin tatsächlich overpowered ist).

Zuletzt gekauft (Brettspiele): Descent – Gruft aus Eis
 
Meine Frau weiß noch nichts davon (ok, spätestens dann jetzt *g*), aber ich habe mir mal wieder eine Descent Erweiterung gegönnt. Diesmal die Gruft aus Eis, die abermals das Hauptspiel um neue Regeln, Monster und Karten erweitert.
 
Um diese Expansion gab es ja ohnehin einige Wochen lang böses Gerangel, da Fantasy Flight einige Karten der deutschen Version falsch bedrucken ließ (kann schon mal passieren, wenn die Produktion in China stattfindet, gell) und die Käufer zurecht empört darüber waren, nach all der langen Zeit des Wartens nicht mal eine fehlerfreie Version zu erhalten. Inzwischen ist das Problem aber komplett behoben und so befindet sich das Spiel nun auf dem Weg in Richtung Sothi – und das macht ja auch Sinn, denn wer weiß ob und wann der nächste Reprint stattfindet, sobald diese Charge ausverkauft ist. Das erste Add On, Quelle der Finsternis, ist nämlich bis dato ausverkauft und geht für mindestens 100 Euro bei Ebay weg.

Zuletzt gekauft (PC): Die Siedler 7

Tja, wer jetzt dachte, dass sich das Thema Siedler 7 für mich mit der Demo erledigt hat, hat falsch gedacht: Die Demo fand ich so gut, dass ich mir gleich mal die Vollversion zugelegt habe. Allem Onlinezwang zum Trotz! Und natürlich kam es, wie es kommen musste: Gestern wollte ich die Kampagne starten, nur um die Meldung zu bekommen, dass die Server nicht erreichbar seien. Schöne neue DRM-Welt, kann ich da nur sagen. Trotzdem: Das Spiel an sich ist richtig gut und das hätte ich nach den beiden vermurksten Vorgängern nicht erwartet. Schade, dass Blue Byte mittlerweile für Ubisoft entwickeln muss.

Zuletzt gekauft (PC): Metro 2033

An dieser Stelle könnte Virtex sicherlich mehr zu diesem brandneuen Egoshooter sagen, zumal ich Metro 2033 bislang noch nicht einmal probeweise gestartet habe. Aber wenn ich die Testberichte richtig interpretiere, handelt es sich hierbei um das Spiel, das Stalker immer hat sein wollen: Bugfrei, spannend, gut aussehend – so wie ein Survival-Shooter eben sein sollte.
 
 Zuletzt beendet: Total War: Napoleon (PC)
 
Knapp 28 Stunden für 20 Euro sind ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis und die Spielmechanik an sich funktioniert aufgrund der überdeutlich besseren Kampagnenkarten-KI endlich so, wie sie schon im Hauptprogramm hätte funktionieren sollen, und trotzdem: Echte Begeisterung sieht bei mir anders aus – zumal die ersten beiden Kampagnen schon allein deshalb den Spielspaß deutlich mindern, weil diese nervende Zugbegrenzung eingebaut wurde. Alle Hoffnung ruht deshalb auf den nächsten Total War-Teil, der dann szenariomäßig hoffentlich wieder mehr in Richtung Antike geht.

Zuletzt gehört: Ennio Morricone - The Ecstasy of Gold

Es gibt Filme, deren Wert sich nicht nur durch die bewegten Bilder definiert. Solche Filme bieten noch einen zweiten Aspekt, nämlich den Score, also die Filmmusik, die das gezeigte strahlend unterstreicht und in manchen Fällen sogar so gut ist, dass man sie sich auch komplett ohne den Film anhören würde.

Zu dieser Art Musik gehören ohne Zweifel die Werke von Ennio Morricone, seines Zeichens Haus- und Hoflieferant etlicher Sergio Leone-Klassiker. Klassiker wie jener Film, der schon seit meiner Kindheit zu meinem Lieblingsstreifen gehört – und das, wo doch Italowestern in meinen Kindertagen schon lange lange out waren.
 
Die Rede ist von The Good, the Bad and The Ugly – oder Zwei Glorreiche Halunken, wie man ihn in unseren Gefilden nennt. Der dritte Teil der Dollar-Trilogie ist nicht nur aus cineastischer Hinsicht die Krönung – auch Morricones Score ist einmalig. Ein Stück ist dabei besonders herausragend, nämlich die musikalische Untermalung für den finalen Showdown der drei Hauptprotagonisten, welche auf den Namen The Ecstasy of Gold hört. Gibt es übrigens für 99 Cents auf iTunes zu kaufen :)