Das Spielejahr 2015 stellt für mich ein besonderes dar. Es gab nicht nur jede Menge verschiedenster Highlights in den unterschiedlichsten Genres, es stand auch der Kauf einer neuen Konsole an. Da ich mittlerweile nicht mehr der Jüngste und Vater von zwei Söhnen bin, spielt demnächst auch der Umgang mit modernen Medien eine Rolle. Schließlich bekommen die Kids mit, dass der Papa ab und zu gerne mal spielt, natürlich wird man da neugierig. Da die meisten meiner Games aber nicht in Kinderhände gehören, habe ich bei einem attraktiven WiiU Bundle zugeschlagen. Natürlich ist Nintendo Teil meiner Kindheit und seit der Pubertät hatte ich nie wieder mit einer Nintendo Konsole zu tun, man hielt sich zu cool und erwachsen für den bunten Kinderkram. Zunächst war ich skeptisch, ob sich die Investition lohnen würde. Eine Konsole, die hauptsächlich für Mario Spiele genutzt werden soll, muss sich neben einer PlayStation 4 erstmal behaupten. Ich muss gestehen, dass Nintendo es geschafft hat mich schneller zu überzeugen als ich es für möglich hielt. Ein Blick in die Virtual Console (ein Marktplatz auf dem man alte Klassiker herunterladen kann) und ich überschlug im Kopf bereits das Limit meiner Kreditkarte. Lange Rede, kurzer Sinn: Nintendos WiiU hat deutliche Spuren in meinen Top 5 des Jahres hinterlassen und meine vorherige Planung ordentlich auf den Kopf gestellt. [Seine Dudeheit findet ihr auch auf Twitter]
Platz 1: Star Wars Battlefront (PlayStation 4)
Ursprünglich sollte ein anderes Spiel an dieser Stelle stehen, welches nun auf den zweiten Platz verdrängt worden ist. Es war ein sehr knappes Kopf an Kopf-Rennen. Ich habe wirklich lange überlegt, wie ich mich entscheiden soll. Immerhin habe ich extrem viel Zeit mit Elder Scrolls Online verbracht, aber auf dem zweiten Platz braucht sich der Titel auch nicht zu verstecken. Star Wars Battlefront ist für mich ein einziger wahr gewordener Kindheitstraum. Von klein auf habe ich davon geträumt, die epischen Schlachten des Star Wars Universums in solch einer Qualität erleben zu dürfen. Ich habe vermutlich fast jedes erhältliche Star Wars Spiel gezockt. Vermutlich wachsen mir deswegen bereits die ersten grauen Haare, denn nicht jeder Star Wars Titel ist erinnerungswürdig. Aber Star Wars Battlefront … WOW! Authentischer wurden die epischen Schlachten der klassischen Trilogie noch nie umgesetzt! Egal auf welchem Planeten, egal in welchem Modus, ständig ist die Hölle los und noch mehr mittendrin Gefühl ist kaum möglich. Ob man sich nun im Luftkampf hinter das Steuer eines X-Wing oder Tie-Fighter setzt, am Boden riesigen AT-ATs gegenüber steht oder plötzlich einer der Helden oder Schurken auftauchen und ihr Lichtschwert zücken, während im Hintergrund Thermaldetonatoren explodieren oder Raumgleiter in Flammen aufgehen … Dieses Spiel strotzt nur so vor Star Wars Atmosphäre und es sieht auch noch atemberaubend gut aus. Grafik und Sound sind über alle Zweifel erhaben, ich würde es zumindest auf PlayStation 4 als Referenz bezeichnen. Hardcore Shooter Profis könnten dem Titel mangelnde Spieltiefe unterstellen, es gibt z.B. keine komplizierten Perks oder Killstreaks wie in der Call of Duty Reihe. Das Spiel ist auf unkomplizierten Spielspaß und schnellen Einstieg getrimmt. Für mich persönlich eher ein Pluspunkt als Kritik. Selten hatte ich beim Zocken ein Dauergrinsen im Gesicht, weil es mich einfach nur glücklich macht. Von diesen Schlachten werde ich mich so schnell nicht mehr lösen. Einfach nur klasse!
Platz 2: Elder Scrolls Online (PlayStation 4)
Sobald ich an Spiele der Elder Scrolls Reihe denke, fange ich an die Musik vor mich hin summen. Seit Oblivion bin ich ein großer Fan des Universums und fühle mich in der Welt von Tamriel einfach pudelwohl. Als Skyrim veröffentlich wurde arbeitete ich seiner Zeit noch als Gaming Redakteur und ich erinnere mich an die lebhafte Diskussion über die Wertung. War es eine neue Referenz und hat somit die Bestnote verdient oder doch nur knapp vorbei? Immer wenn ich Skyrim gezockt habe meinte meine bessere Hälfte, dass es mit einem Multiplayer Modus doch wesentlich besser wäre. Darüber konnte man geteilter Meinung sein. Irgendwann kamen die ersten Trailer für Elder Scrolls Online und plötzlich war ich mir sicher, dass dies der heilige Gral der Videospiele sein würde. Als der Titel für die PlayStation 4 veröffentlicht wurde, bin ich komplett in Tamriel versunken. Der Kontinent ist schier gigantisch, noch nie war ich in so einem riesigen Spiel unterwegs. Nach mehreren Monaten Spielzeit habe ich noch nicht mal alle Länder betreten und das Gefühl nur an der Oberfläche gekratzt zu haben. Bis dato hatte ich absolut keine MMO Erfahrung und war auch gar nicht besonders scharf darauf mit fremden Menschen zu kommunizieren. Um ehrlich zu sein hält es sich noch immer in Grenzen und selbst in einer Gilde war ich nur für eine überschaubare Zeit. Elder Scrolls Online lässt sich auch prima alleine zocken. Selbst so „nervige“ crafting Aufgaben um in meinem Beruf als Schmied voran zu kommen bereitet mir Freude. Bis vor kurzem war ich mir ziemlich sicher, dass dieser Titel meine Nummer 1 des Jahres sein würde. Es fiel mir wirklich nicht leicht. Am liebsten würde ich es auf eine Stufe mit Star Wars Battlefront stellen. Ich würde zu gerne mehr Zeit in Tamriel verbringen, aber MMOs sind leider auch ziemliche Zeitfresser, was als berufstätiger und Vater von zwei Söhnen nicht so leicht ist genug Zeit für solche Spiele zu finden. Vermutlich werde ich nie eine der Erweiterungen benötigen und auch nie High-Level-Content zu Gesicht bekommen. Trotzdem hat dieses Spiel ein Platz in meinem Herzen gefunden. Vermutlich bis zum nächsten Spiel der Elder Scrolls Reihe.
Platz 3: Mario Maker (Wii U)
Jetzt wird es wirklich überraschend. Jahrelang konnte ich mit den bunten Nintendo Spielen nichts anfangen. Da ich mir aber in diesem Jahr eine WiiU zugelegt habe, was in erster Linie wegen Mario Kart 8 geschah, muss ich gestehen, dass Nintendo eine Liebe zu Videospielen transportiert, die ich längst vergessen hatte. Meinem WiiU Bundle lag unter anderem Mario Maker und ein Amiibo bei. Diese schmackhafte Kostprobe hat mich schnell begeistert. Obwohl Mario Maker im Kern nur ein Level Editor für Super Mario ist, kann man sich nicht mehr so schnell davon lösen. Es ist unfassbar, was manche Menschen da draußen für Level entworfen haben. Die verrücktesten Ideen bis hin zu selbst ablaufenden Leveln ist alles vertreten, was man sich nur vorstellen kann. Eigene Level zu entwerfen ist gar kein Problem, da das Gamepad optimal genutzt wird. Man zeichnet das Level auf dem Touchpad mit dem Stift wie in einem Malbuch. Es ist wirklich kinderleicht. Der Kreativität sind ebenfalls kaum Grenzen gesetzt, weil sich sämtliche Items sogar kombinieren lassen. Nimmt man z.B. den Pilz der Mario wachsen lässt, und kombiniert diesen Pilz mit einem Gegner oder Gegenstand, wird dieser ebenfalls wachsen. Einfach genial. Ich glaube dieses Spiel wird dank endlosem Level-Nachschub wirklich sehr lange in meinem Laufwerk rotieren.
Platz 4: Mario Kart 8 (Wii U)
Mein eigentlicher Kaufgrund für die WiiU ist „nur“ auf Platz 4 gelandet. Konnte ja keiner ahnen, dass Mario Maker so genial ist! Eigentlich sind die Plätze drei und vier für mich so identisch wie Platz eins und zwei. Mario Kart 8 ist purer Spielspaß in Reinkultur. Es ist simpel, jeder kommt schnell rein, und will dann aber nicht mehr aufhören. Die Strecken strotzen nur so vor Ideenreichtum und Anspielungen auf das Mario Universum und sämtliche Charaktere. Mit fast jedem Durchgang schaltet man neue Teile für die Go-Karts frei, neue Charaktere, neue Strecken… Aber sind wir doch mal ehrlich: Man zockt Mario Kart wegen der Schadenfreude. Es gibt kaum etwas schöneres als den Führenden im letzten Moment mit einem roten Panzer abzuschießen. Zu Mario Kart braucht man gar nicht viele Worte verlieren, fast jeder kennt es, fast jeder ist damit schon mal in Berührung gekommen. Für viele Gamer ist der achte Teil sogar der beste der Reihe. Ich kann das schlecht beurteilen, da mein letzter Teil auf dem SNES war. Und im Vergleich gibt es eine Sache, dir mir leider fehlt. Die lustigen Ballon Wettkämpfe in den Arenen gibt es leider nicht mehr. Stattdessen fährt man in einem ähnlichen Modus über stinknormale Strecken und versucht die Ballons des Gegners abzuschießen. Da hätte mir der Modus vom SNES mehr gefallen. Aber naja, man kann halt nicht alles haben.
Platz 5: Rocket League (PlayStation 4)
Dieses Spiel sieht auf den ersten Blick aus wie ein Fußball Spiel mit Autos. Damit ist schon fast alles gesagt. Man muss es selbst gezockt haben um eine Vorstellung davon zu haben, wie viel Spaß es im Multiplayer macht. Streicht am besten gleich die Möglichkeit es alleine zu spielen, die KI ist selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad strunzdumm. Dafür ist dieses Spiel im Online Modus (welcher sogar Cross Play zwischen Konsole und PC erlaubt) eine wahre Spielspaß Bombe! Die Autos verfügen über einen Turbo, der sich durch bestimmte Felder auf dem Spielfeld aufladen lässt. In Kombination mit den verschiedenen Sprungmanövern sorgt der Turbo für einen Raketen ähnlichen Effekt. Die Autos rasen, springen und fliegen durch die Gegend, dass es eine wahre Freude ist. Sobald der riesige Ball im gegnerischen Tor landet, gibt es eine schwere Explosion und ein Grinsen macht sich im Gesicht breit. Findet man Gegenspieler auf einem ähnlichen Niveau, können sehr spannende Matches die Folge sein, in denen das entscheidende Tor in letzter Sekunde fallen kann. Bei Gleichstand geht es in die Verlängerung und das erste Tor entscheidet über Sieg oder Niederlage. Das Spiel erhielten PlayStation Plus Mitglieder zum Erscheinen sogar kostenlos, weshalb es sich vermutlich so großer Beliebtheit erfreut. Aber auch der reguläre Preis von ca. 20 Euro ist gerechtfertigt, zumal die Entwickler das Spiel mit permanenten Updates und Neuerungen am Leben erhalten.
Enttäuschung 2015: PlayStation Plus
Vor ein paar Jahren diente der kostenpflichtige Service in erster Linie als günstiger Spielelieferant, da man als Abonnent monatlich wechselnde Spiele für lau erhielt. Es waren durchaus ansehnliche Titel dabei, fast immer auch ein AAA-Titel. Seit dem launch der PlayStation 4 wurde PlayStation Plus leider ziemlich stiefmütterlich behandelt. Es hat nicht lange gedauert, da waren für die PS Vita fast alle nennenswerten Spiele einmal vertreten gewesen und für die PlayStation 4 haben sich fast ausschließlich Indie-Titel in den Store verirrt. Lediglich für die PlayStation 3 waren ab und zu gute Spiele dabei gewesen, allerdings waren diese aufgrund der mittlerweile veralteten Last-Gen Technik meist nicht mehr besonders verlockend. Das alles wäre gar nicht so tragisch, wenn die handvoll Spiele wenigstens die Creme de la Creme der Indie Szene gewesen wäre. Aber selbst in diesem Bereich kann man die Highlights wie z.B. Rocket Leauge mit der Lupe suchen. Eine Rolle spielen sicherlich hauseigene Services der Publisher, so hat unter Anderem Electronic Arts ein eigenes Paket geschnürt. Hinzu kommt, dass seit dem Start der PlayStation 4 kein Weg an PlayStation Plus vorbei führt, wenn man Spiele im Online-Multiplayer zocken möchte. Ohne diesen Umstand würden sicherlich viele PlayStation 4 Nutzer schon lange kein PlayStation Plus mehr im Abo haben. Man könnte noch argumentieren, dass man als PlayStation Plus Kunde wenigstens Rabatte im Store hat. Allerdings fallen diese meist sehr marginal aus und permanent stattfindende Sales bieten eh sehr gute Schnäppchen. Hoffentlich findet Sony nächstes Jahr ein paar AAA-Titel für ihre Abonnenten, aber ich würde nicht mehr damit rechnen, da vermutlich genug Leute auf diesen Service für die Online Erlebnisse angewiesen sind. Schade, wirklich schade um einen ehemals tollen Service. |
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