Weihnachtsspezial 2016: Nachgang

Sothi | 27. Dezember 2016 | 20:40
Weihnachtsspezial 2016

Terminplan:


Fünf Spiele erstrahlten im Glanze von Sothis persönlichen Jahrescharts. Doch was ist mit all den Games, die mich im Jahr 2016 beschäftigt haben, ohne mit einer gesonderten Nennung gesegnet worden zu sein? Müssen solche Spiele sang- und klanglos in der Masse der Titel untergehen, die ich 2016 angefasst habe? Oder wäre es vielleicht angebracht, zu begründen, warum diese Spiele es nicht in die Top 5 (oder in die Enttäuschung des Jahres) geschafft haben? Hölle ja, ich denke, es wäre angebracht!

Und so beschäftigt sich der heutige Artikel und gleichzeitig letzte Teil des Weihnachtsspezials 2016 mit all jenen Spielen, die heuer nicht in der Auslese dabei waren und doch aus guten Gründen eine Erwähnung verdienen. Anders als in den Jahren zuvor, mache ich keine Unterscheidung mehr zwischen “knapp daneben ist auch vorbei” und “jahreschartsunwürdig”, sondern erwähne einfach Titel, die es aus dem einen oder anderen Grund verdient haben. Wie weit diese Spiele an meinen Top 5 vorbeigeschlittert sind, kann man dem jeweiligen Text entnehmen.

Stellaris (PC)

Was haben wir uns auf Stellaris gefreut. Endlich mal etwas hochkomplexes im Paradox-Style, das trotz allem durch Zugänglichkeit glänzen sollte und die unendlichen Weiten des Weltalls versprach. Nicht umsonst wurde sofort ein Soloplay- und Multiplayer LP geplant und dem Releasetermin quasi minutengenau entgegen gefiebert.

Das waren natürlich alles blendende Voraussetzungen, um eine Enttäuschung zu erleben und so kam es auch: Nach der relativ faszinierenden Frühphase mit Volkerstellung und Galaxieerkundung stellte sich relativ schnell heraus, dass um die Abwechslung bis auf ein paar nett gemachte Quests und Ereignisse ziemlich schlecht stand. Die versprochene Spieltiefe? Irgendwo im Weltall verpufft. Und so bleibt am Ende ein hübsch gemachtes 4X-Spiel in Echtzeit, das weder nach Fisch, noch nach Fleisch schmeckt und auch die Hoffnung, dass Patches und DLCs etwas an diesem Umstand ändern würden, hat sich relativ schnell zerschlagen: Der Patch-Support ist nahezu zum Erliegen gekommen und die DLCs sorgen für eingeschlafene Füße. Schade.

Stardew Valley (PC)

Alle Welt findet Stardew Valley total knorke. Nur der Sothi nicht. Und dazu stehe ich hiermit. Doch woran liegt das? Wahrscheinlich hat es etwas mit meiner Inkompatibilität zu japanischem Spieldesign zu tun (ja, ich weiß, dass der Entwickler kein Japaner ist): Dass die Hälfte aller Figuren aus Kindern zu bestehen scheint oder dass die „Gespräche“ mit den unvermeidlichen Texttafeln in meinen Augen ziemlich belanglos sind, wären Beispiele dafür. Das Anpflanzen, Ernten und Erwirtschaften finde ich zwar ganz gut, aber tatsächlich würde mir dieses Element komplett ausreichen, ohne das Ganze drumherum.

Superhot (PC)

Superhot mit seinem innovativen Shooter-Konzept hat mich von Anfang an gereizt, besonders als ich den dazugehörigen Trailer gesehen hatte. Letztlich war das Spiel dann aber bei Weitem nicht so fetzig, wie ich es mir erhofft hatte. Gut, aber eben nicht sehr gut. Nachdem ich aber kürzlich darüber gelesen habe, wie toll Superhot mit VR-Unterstützung sein soll, reizt mich das Spiel erneut. Jetzt bräuchte ich nur noch die Hardware dazu ;)

Mortal Kombat X (PS4)

Den Vorgänger mochte ich sehr, auch beim DC-Ableger flimmerte der Abspann über den Bildschirm. Nur bei MK X – da wollte der Funke (noch) nicht so überspringen. Möglicherweise ist da bereits eine gewisse Sättigung eingetreten, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und wer weiß, vielleicht landet das Spiel dann ja 2017 in meinen Top 5?

Salt and Sanctuary (PC)

Eigentlich hat Salt and Sanctuary eine Menge Zutaten, die mir gefallen: Tolles Artdesign, Gameplay an Dark Souls orientiert und mit dem 2D-Look auch eine erfrischend andere Perspektive. Viel gespielt habe ich trotzdem nicht. Woran das liegt? Kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht habe ich für diese Art Zeitfresser aktuell einfach zu wenig Muse. Auch hier mal schauen was das nächste Jahr bringt.

Gears of War 4 (Xbox One)

GoW 4 war beim Kauf meiner Xbox One S als Key dabei und da ich bislang noch nie ein Gears of War ausprobiert hatte, war ich sehr gespannt auf den Titel – zumal auch die Reviews der Kritiker durchaus für das Spiel sprachen. Aber es ist wie bei so manchem AAA-Titel: Der Funke will nicht überspringen. Überall kracht und brummt es und die dazu passende Optik tut ihr übrigens, um das Ganze als bombastisches Feuerwerk zu bezeichnen. Nur unterhält es mich nicht. Und es berührt mich nicht. Und darum war die Beziehung zwischen uns beiden leider auch nicht sehr dauerhaft. Schade irgendwie.

Axiom Verge (PC)

Ich bin ja tatsächlich stets auf der Suche nach etwas, das die große Lücke füllen kann, die Rogue Legacy erzeugt hat, nachdem ich nach dem dritten Durchspielen gemerkt habe: Jetzt wird’s mal Zeit für etwas anderes. Axiom Verge ist als Metrovania-Verschnitt in 8-Bit-Retro-Optik vielleicht genau der richtige Kandidat. Und ja, das Spiel ist auch ganz gut, hat einen tollen Soundtrack und einige pfiffige Idee. Umgehauen hat es mich aber nicht. Dafür gefällt mir zum Beispiel das Artdesign der 8-Bit-Optik nicht gut genug. Kurzer Exkurs: Ich bin ja ein unheimlicher Turrican 2-Fan. Das einzige Level, das mir nicht gefällt, ist das letzte, das Alienlevel. Weil ich die braun-braune Optik irgendwie trostlos, einfallslos und gar nicht ansprechend finde. Leider bedient sich Axiom Verge genau diesem Stil, auch wenn da etwas mehr lila im Spiel ist, muss ich für mich festhalten: Optisch ist das Game eher trostlos.

Der zweite Punkt, der zum Beispiel Rogue Legacy so interessant macht, ist der Ausbau des Charakters. Das fehlt, wie es bei einem echten Retrogame nun mal üblich ist, bei Axiom Verge ebenfalls komplett. Und so ist das Ganze eigentlich eher von der Marke: Kann man mal ne Stunde spielen, aber dann ist auch wieder gut. Leider gab es diese Stunden eben nur am Anfang, mittlerweile bin ich gar nicht mehr so erpicht darauf, weitere Zeit in Axiom Verge zu beginnen (werde es aber trotzdem tun, denn ich möchte das Spiel durchgespielt haben).

Reigns (PC)

Mein Lets Play zu Reigns läuft ja bereits seit einiger Zeit (ok, im Moment etwas eingefroren) und für den geringen Preis ist das Spiel irgendwie… witzig. Diese links oder rechts-Auswahl (Flo sagt, es wäre ein Tinder-Verschnitt, wobei ich Tinder nie benutzt habe, so dass ich dem Fundus seiner reichhaltigen Erfahrung einfach mal glaube ;) hat irgendwie was, vor allem einen ziemlichen Flow. Und das Spiel versprüht darüber hinaus jede Menge (Spiel-)witz und drastische Entscheidungen. Aber natürlich bleibt es unterm Strich lediglich ein Minispiel und mehr als ein paar Minuten wird wohl kaum jemand an einem Stück daran Zeit verbringen.

Rimworld (PC)

Wer Rimworld nicht kennt, wird auf den ersten Blick denken, es mit einem Prison Architect-Klon zu tun zu haben. Dabei ist Rimworld um so vieles komplexer und vielschichtiger als der (schon nicht unkomplexe) Gefängnis-Simulator. Rimworld erzählt tolle Geschichten, ist aber auch herausfordernd schwierig und kann viele Ereignisse auf den Plan rufen, die unsere hübsche kleine Siedlung stark gefährden oder gleich in Schutt und Asche legen. Unterm Strich habe ich Rimworld bei Weitem nicht so intensiv und mit Spaß gespielt wie Prison Architect. Woran liegt das? Wenn ich raten müsste, würde ich sagen: Der Gefängnis-Simulator ist überschaubar komplex. Rimworld ist eine Spielwiese für alle möglichen Situationen und darauf muss man sich (zeitlich) einlassen wollen. Vielleicht gibt es ja 2017 mehr Möglichkeiten, sich mal in den Titel im Detail einzufuchsen.

Deus Ex 3: Human Revolution (PC)

Deus Ex: HR wird von mir derzeit auch als Lets Play betrieben und das ist sicherlich ein Grund dafür, warum meine Entwicklung in dem Titel stagniert. Wenn ich mit dem Spiel mal begonnen habe, würde ich gerne mehrere Stunden am Stück spielen. Aber das lässt meine Zeit leider nicht immer zu und so bleibt der Titel liegen. Ein Teufelskreis. Aber vielleicht mal kurz zum Spiel an sich: Der Titel ist ja schon etwas älter und stand viele Jahre bei mir verpackt im Regal. Warum ich das Ding jetzt doch mal angefangen habe? Abgesehen von den vielen positiven Stimmen zu Human Revolution auch aufgrund seines tollen Nachfolgers Mankind Divided (der übrigens, so eine Ironie, ebenfalls verpackt im Regal steht). Rein spielerisch machts schon Spaß, den guten Mr. Jensen zu skillen und möglichst effizient (= mehr EXPs) die jeweiligen Aufgaben zu lösen, aber für meine Top 5 hat’s am Ende trotzdem nicht gereicht. Liegt vielleicht am mittelmäßigen Gunplay, oder daran, dass Detroit doch ein wenig eingeschränkt und inszeniert wirkt.

Grim Dawn (PC)

Grim Dawn hatte ich mal in einem Angetestet-Video und dort fand ich es grade mal in Ordnung. Trotzdem spielte ich weiter und was soll ich sagen: Mittlerweile habe ich richtig viele Stunden in den Titel versenkt. Irgendwie habe ich die Motivation, die Kampagne bis zum Ende durchzuziehen. Woran liegt das? So ganz genau kann ich es nicht benennen. Aber jeden Fall macht Grim Dawn vieles richtig: Flüssiges Hack&Slay, Itemspirale, gefällig-dreckige Optik, interessante Kampagne und noch ein paar Nettigkeiten. Im Grunde ein Titan Quest in einem anderen Szenario. Das Spiel hat es dann leider doch nicht in die Top 5 geschafft, ist aber zumindest knapp dran gescheitert.

Soma (PC)

Nachdem mir Flo ewig von Soma vorgeschwärmt hatte und auch andere Stimmen voll des Lobes waren, dachte ich mir: Dann holst du es dir auch mal. Ich wollte mir sowieso mal ein Horror-Spiel geben. Also gleich die Lets Play-Cam ausgepackt und losgelegt. Leider wurde mein Projekt jäh durch technische Probleme beendet, aber auch sonst warte ich noch immer auf den großen Horror-Aspekt. Möchte ich definitiv zuende spielen, aber bis dato, und ich glaube ich habe jetzt 5 Stunden hinter mir, überzeugt mich der Titel noch nicht.

Offworld Trading Company

Ein schräger Titel eines ehemaligen Civ-Entwicklers, den ich mir schon lange holen wollte, aber stets davor zurückschreckte, weil er relativ preisstabil war. Also biss ich in den sauren Apfel, investierte 20 Euro nur um eine Woche später das Ding für 13 Euro im Sale zu erblicken. Hmpf.
Offiziell handelt es sich bei OTC um eine Wirtschaftssimulation, denn man handelt Ressourcen und Waren, die man vorher extrahiert oder verarbeitet hat. Der Clou dabei: Man ist nicht alleine unterwegs, sondern kämpft in der Regel gegen drei andere Companies, die sich mit einem beim Kampf um die wertvollsten Ressourcen einen harten Konkurrenzkampf liefern. Zweiter Clou: Das Spiel ist komplett  in Echtzeit und das ist die eigentliche Schwierigkeit des Spiels, denn es laufen viele Dinge parallel ab und da den Überblick zu behalten, ohne von den anderen Firmen plötzlich aufgekauft zu werden, ist  schon eine Kunst für sich. Ich spiel es eigentlich ganz gern, aber im Grunde geht der Titel mehr in Richtung Tüftelspiel (was dann wieder gar nicht so meins ist), versteckt unter WiSim-Zutaten. Zudem finde ich den Schwierigkeitsgrad echt abartig. Nicht umsonst haben grade mal 2% aller OTC-Spieler die letzte Tutorial-Mission geschafft.

Doom (PC)

Ich sag mal so: Ich hab mir von Doom viel versprochen und letztlich habe ich mir sogar meine nVidia 1060 Graka aufgrund von Doom gekauft – war quasi das erste Mal seit langer, dass ich das Gefühl hatte, dass ein Spiel aufgrund seiner Performance Spielspaß kostet. Letztlich hat sich dann aber herausgestellt: Das Spiel macht auch in 60 FPS nicht deutlich mehr Spaß. Die Grafik ist trotz Ultra-Einstellung zwar sehr gut, aber nicht atemberaubend und das Spielprinzip im Grunde zu stupid, um mich bei der Stange zu halten. Ich würds ja doch gern mal weiterspielen, aber im Moment ist mir meine Zeit ein bisschen zu kostbar dafür.

Tyranny (PC)

Hat es leider ganz knapp nicht in meine Top Five geschafft und ist auch mal wieder ein Titel, der zu einem Lets Play von mir gehört. Tyranny ist ja sowas wie ein Pillars of Eternity gewürzt mit einer Prise Planescape Torment. Herausgekommen ist eine echt interessante Mischung, die ich eigentlich nur empfehlen kann. Warum es dann trotzdem nicht gereicht hat? Vielleicht, weil der ganz tolle Funke nicht überspringen will? Aber wahrscheinlich müsste ich da einfach bisschen konstanter dabei bleiben und die Story auf mich wirken lassen. Und das ist leider etwas, das mir derzeit etwas schwer fällt, vor allem, wenn alle 5 Minuten jemand in der Tür steht und den Fluss unterbricht ;)

Far Cry 4 (PC)

Ich habe mir Far Cry 4 gekauft, weil ich Teil 3 fast schon zu gut fand. Aber Teil 4 enttäuscht auf hohem Niveau. Angenommen, man würde den Vorgänger nicht kennen, dann wäre FC 4 sicherlich ein echt tolles Spiel. Aber in meiner Position fühlt sich das Ganze eher wie eine Art Erweiterung oder DLC zu Far Cry 3 an, denn man spielt im Grunde genommen exakt das gleiche Spiel in einem anderen Szenario.

Civilization 6 (PC)

Auch hier darf ich auf mein Lets Play verweisen, das übrigens schon beendet ist (erfolgreich für die Griechen unter Perikles mit einem Religionssieg harhar). Aber irgendwie fühlt sich das Spiel zum Teil  falsch an. Ich kann es gar nicht so genau benennen, es ist wahrscheinlich die Summe der Teile. Vieles davon wirkt auf den ersten Blick super, aber wirkt dann im Nachhinein eher nervig und undurchdacht – bestes Beispiel die Politikkarten. Wäre trotzdem in meine Top Five gekommen, weils halt doch ein epischer Zeitfresser ist. Aber naja, es gab halt fünf bessere Kandidaten.

Motorsport Manager (PC)

Den Motorsport Manager ist für mich kein neuer Kandidat. Tatsächlich habe ich das Spiel bereits ausgiebig unter iOS auf meinen iPad gespielt. Aber dort irgendwann aufgehört, weil mir das Spiel in seiner Komplexität teilweise zu seicht und teilweise auch wieder zu schwierig und zu wenig nachvollziehbar war. Mittlerweile steht das ganze unter der Herrschaft von SEGA und die PC-Version wurde um einiges aufwändiger produziert. Ich könnte jetzt en detail gar nicht mal sagen, wo die Unterschiede zur iOS-Version liegen, aber Motorsport Manager fühlt sich insgesamt wie ein hochwertiger Titel an. Gespielt habe ich ihn trotzdem viel zu wenig, vielleicht weil der Schwierigkeitsgrad echt hoch ist und man sein Team ziemlich schnell gegen die Wand fahren kann. Macht trotzdem irrsinnigen Spaß, den Boliden bei ihren Überholmanövern zuzuschauen. Ein Titel, den ich echt empfehlen kann!

2016: Habe fertig

Das war’s wieder dieses Jahr. Mehr kommt nicht.

Ich möchte mich nochmals (diesmal aber wirklich zum letzten Mal) bei allen Beteiligten bedanken und hoffe natürlich auf eine Rückkehr im nächsten Jahr.

Ein kleinen Fanservice möchte ich zum Abschluss allerdings noch in Form eines Videos anbieten. Dort habe ich nämlich meinen Top Five-Text eingesprochen und ein wenig kommentiert. Viel Spaß dabei und bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Weihnachtsspezial!




In diesem Sinne,

Euer Sothi

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