Mein Hunger nach neuen MMORPGs ist nahezu unstillbar. Manchmal komme ich mir vor wie Weltenverschlinger Galactus: Von einer Spielwelt zur nächsten springend, verschlinge ich dessen Umgebung, konsumiere für wenige Wochen oder Monate, was die Entwickler in mühsamer Kleinarbeit über Jahre entworfen haben und spucke die unverdaulichen Reste wieder aus, nachdem ich dem Spielprinzip alles nahrhafte entzogen habe. Danach geht sie weiter, die Suche nach dem einen Spiel, das meinen Hunger besänftigt, nach einer Onlinewelt, die einem Everquest, Meridian 59 oder wenigstens ansatzweise einem World of Warcraft entspricht -- alten Spielen, die ich schon lange verdaut und die mir wohl gemundet haben.
Eine Quest gibt erste Ausblicke auf die Engelsflügel, die der Spieler später erhält.
Meist bekomme ich wenig schmackhaftes vorgesetzt: Age of Conan schmeckte Anfangs süß, entwickelte jedoch schon bald einen bitteren Beigeschmack. Warhammer Online war so zart, es zerging förmlich auf der Zunge, doch die Tiefe fehlte und der Genuss war alsbald vorbei. Everquest 2 war bar jeder Würze, es schmeckte bei weitem nicht so prickelnd und anregend wie sein Vorgängergericht. Was bleibt sind schale Erinnerungen an die Brunnenkneipe in TOS, an Gnolle in den Tiefen von Blackburrow und an das Massensterben in der Oasis of Marr. Und die Aussicht auf den nächsten möglichen kulinarischen Höhepunkt.
Die Charakterauswahl bietet 4 Grundklassen, unterteilt in Männlein und Weiblein.
Das nächste Spiel, das meinem Hunger zum Opfer fallen wird, hört auf den Namen AION. Ob es ihn stillen kann? Das weiß ich nicht. Und schon gar nicht für wie lange. Aber auch AION besitzt einen zuckersüßen Guss, der das gesamte Spiel in Form der Far Cry Engine zum Strahlen bringt. Optisch kann es sehr gut mit Age of Conan mithalten; in Sachen Performance ist es sogar um mehrere Klassen besser: Das Spiel ist pfeilschnell (im Schnitt zwischen 80-90 FPS) und verfügt über eine enorme Weitsicht. Woher ich das weiß? Nun, ich nehme derzeit an der Betaphase zu AION - The Tower of Eternity teil.
AION - Beta Ausblicke
Bereits die Charaktererschaffung ist ein echter Augenschmaus: Selten gab es ein Spiel, bei dem allein dermaßen viele Frisuren zur Verfügung standen (an die 40!) oder in dem es auch nur ansatzweise möglich war, die Spielfigur so strikt nach den eigenen Wünschen zu formen.
AION bietet einen der stärksten Charaktereditoren des Genres.
Diese Vielfalt erkauft sich AION mit zwei Kröten, die es zu schlucken gilt: Die Rassenauswahl ist auf zwei menschliche Völker (Elyos und Asmodier) beschränkt, die sich sehr ähneln und der Grafikstil ist (Hersteller NCSoft lässt grüßen) im Grunde eine abgeschwächte, etwas mehr an westliche Augen angepasste Version von Lineage 2. Wer damit zurecht kommt, hat allerdings bereits die größten Hürden genommen; der Rest entspricht im Großen und Ganzen einem World of Warcraft mit sehr zarten asiatischen Einflüssen.
Questgeber an jeder Ecke.
Klassentechnisch gibt sich AION sehr genrekonform: Lediglich zwischen vier Grundklassen (Späher, Krieger, Priester, Magier), die sich in späterer Stufe in jeweils 2 Unterklassen aufsplitten gilt es anfangs zu wählen. Erfahrungspunkte lassen sich durch gewohntes Monsterklopfen oder durch die zahlreich verteilten Quests einheimsen. Die meisten Stufenaufstiege bringen neue Fähigkeiten, die sich aber erst durch den Erwerb von Büchern nutzen lassen.
Die Kämpfe laufen sehr actionreich ab und orientieren sich stark an Lineage 2.
Auch der Rest kratzt nicht am allgemeinen Rollenspielstandard: Mit WASD oder Klick wandert man durch die meist bunte Landschaft, Bind- und Flugpunkte gehören natürlich zum guten Ton, Händler zum An- und Verkauf finden sich an jeder Ecke und jede Menge Quests mit ausführlichen Questlogs (sogar mit Locate-Funktion) warten darauf, gelöst zu werden -- all das, und vieles mehr kennen wir auch aus anderen MMORPGs.
Engelsgleiche Wesen bekämpfen sich im Luftkampf.
Und trotzdem ist AION etwas Besonderes. Und das nicht nur, weil die Grafik so außergewöhnlich gut und performant und von kleinen Details nur so gesprickt ist oder weil sich der Spieler ab Stufe 10 für kurze Distanzen engelsgleich in die Lüfte erheben darf, nein: Es ist mehr der gute Mix aus allen Aspekten. AION bietet in den unteren Spielstufen wenig Innovationen, aber macht das, was ein gutes Spiel ausmacht, eben richtig gut. Und solcherlei Attribute kennen wir bereits aus einem anderen Onlinerollenspiel, das aus dem Hause Blizzard stammt und derzeit der meistgespielteste MMORPG der Welt ist.
Die hellhäutigen Elyos sehen ein wenig puppenhaft aus. Wer etwas weniger Barbiecharme möchte, wählt einen Asmodier.
Und nach all den Bugpleiten der vergangenen Monate trägt auch das zum positiven Bild von AION bei: Die hier vorliegende Betaversion spielt sich deutlich fehlerfreier als das heutige Age of Conan -- und das bei größerer Vielfalt.
Zukunftsaussichten
AION ist bereits seit Herbst 2008 in mehreren asiatischen Ländern am Start. Derzeit läuft die chinesische Beta, die den kleinen Nachteil in sich trägt, dass sie eben auf... ähm naja halt auf chinesisch ist. Wer in der Grundschule beim Chinaunterricht geschlafen hat, und nicht mehr so genau weiß, was die ganzen schnörkeligen Schriftzeichen zu bedeuten haben, kann sich mit ein wenig Trickserei (Stichwort: englische Sprachdatei) allerdings einen englischen Client zusammenbauen, der das Spielen deutlich erleichtert.
Der Start im Raum Europa ist für Ende 2009 geplant, da vergeht also leider noch einiges an Zeit, bis man sich zeitlich unbegrenzt in die Lüfte schwingen darf. Informationen zu einem rein deutschsprachigen Server liegen derzeit noch keine vor -- anbieten würde es sich allemal.
Details an jeder Ecke: Hier regnet es und der Charakter spannt selbstständig einen Schirm aus Blättern auf.
Neben den Screenshots, die ich euch in diesem Artikel präsentiere, habe mir vorgenommen, meine Zeit in bewegte Bilder zu investieren. Wenn alles glatt läuft, dürft ihr hier an dieser Stelle in nur wenigen Tagen Videos zur Charaktererschaffung und zu den ersten Spielstunden in AION bewundern -- natürlich mit live-on-tape-Kommentar von mir höchstpersönlich ;)
Eine Quest gibt erste Ausblicke auf die Engelsflügel, die der Spieler später erhält.
Meist bekomme ich wenig schmackhaftes vorgesetzt: Age of Conan schmeckte Anfangs süß, entwickelte jedoch schon bald einen bitteren Beigeschmack. Warhammer Online war so zart, es zerging förmlich auf der Zunge, doch die Tiefe fehlte und der Genuss war alsbald vorbei. Everquest 2 war bar jeder Würze, es schmeckte bei weitem nicht so prickelnd und anregend wie sein Vorgängergericht. Was bleibt sind schale Erinnerungen an die Brunnenkneipe in TOS, an Gnolle in den Tiefen von Blackburrow und an das Massensterben in der Oasis of Marr. Und die Aussicht auf den nächsten möglichen kulinarischen Höhepunkt.
Die Charakterauswahl bietet 4 Grundklassen, unterteilt in Männlein und Weiblein.
Das nächste Spiel, das meinem Hunger zum Opfer fallen wird, hört auf den Namen AION. Ob es ihn stillen kann? Das weiß ich nicht. Und schon gar nicht für wie lange. Aber auch AION besitzt einen zuckersüßen Guss, der das gesamte Spiel in Form der Far Cry Engine zum Strahlen bringt. Optisch kann es sehr gut mit Age of Conan mithalten; in Sachen Performance ist es sogar um mehrere Klassen besser: Das Spiel ist pfeilschnell (im Schnitt zwischen 80-90 FPS) und verfügt über eine enorme Weitsicht. Woher ich das weiß? Nun, ich nehme derzeit an der Betaphase zu AION - The Tower of Eternity teil.
AION - Beta Ausblicke
Bereits die Charaktererschaffung ist ein echter Augenschmaus: Selten gab es ein Spiel, bei dem allein dermaßen viele Frisuren zur Verfügung standen (an die 40!) oder in dem es auch nur ansatzweise möglich war, die Spielfigur so strikt nach den eigenen Wünschen zu formen.
AION bietet einen der stärksten Charaktereditoren des Genres.
Diese Vielfalt erkauft sich AION mit zwei Kröten, die es zu schlucken gilt: Die Rassenauswahl ist auf zwei menschliche Völker (Elyos und Asmodier) beschränkt, die sich sehr ähneln und der Grafikstil ist (Hersteller NCSoft lässt grüßen) im Grunde eine abgeschwächte, etwas mehr an westliche Augen angepasste Version von Lineage 2. Wer damit zurecht kommt, hat allerdings bereits die größten Hürden genommen; der Rest entspricht im Großen und Ganzen einem World of Warcraft mit sehr zarten asiatischen Einflüssen.
Questgeber an jeder Ecke.
Klassentechnisch gibt sich AION sehr genrekonform: Lediglich zwischen vier Grundklassen (Späher, Krieger, Priester, Magier), die sich in späterer Stufe in jeweils 2 Unterklassen aufsplitten gilt es anfangs zu wählen. Erfahrungspunkte lassen sich durch gewohntes Monsterklopfen oder durch die zahlreich verteilten Quests einheimsen. Die meisten Stufenaufstiege bringen neue Fähigkeiten, die sich aber erst durch den Erwerb von Büchern nutzen lassen.
Die Kämpfe laufen sehr actionreich ab und orientieren sich stark an Lineage 2.
Auch der Rest kratzt nicht am allgemeinen Rollenspielstandard: Mit WASD oder Klick wandert man durch die meist bunte Landschaft, Bind- und Flugpunkte gehören natürlich zum guten Ton, Händler zum An- und Verkauf finden sich an jeder Ecke und jede Menge Quests mit ausführlichen Questlogs (sogar mit Locate-Funktion) warten darauf, gelöst zu werden -- all das, und vieles mehr kennen wir auch aus anderen MMORPGs.
Engelsgleiche Wesen bekämpfen sich im Luftkampf.
Und trotzdem ist AION etwas Besonderes. Und das nicht nur, weil die Grafik so außergewöhnlich gut und performant und von kleinen Details nur so gesprickt ist oder weil sich der Spieler ab Stufe 10 für kurze Distanzen engelsgleich in die Lüfte erheben darf, nein: Es ist mehr der gute Mix aus allen Aspekten. AION bietet in den unteren Spielstufen wenig Innovationen, aber macht das, was ein gutes Spiel ausmacht, eben richtig gut. Und solcherlei Attribute kennen wir bereits aus einem anderen Onlinerollenspiel, das aus dem Hause Blizzard stammt und derzeit der meistgespielteste MMORPG der Welt ist.
Die hellhäutigen Elyos sehen ein wenig puppenhaft aus. Wer etwas weniger Barbiecharme möchte, wählt einen Asmodier.
Und nach all den Bugpleiten der vergangenen Monate trägt auch das zum positiven Bild von AION bei: Die hier vorliegende Betaversion spielt sich deutlich fehlerfreier als das heutige Age of Conan -- und das bei größerer Vielfalt.
Zukunftsaussichten
AION ist bereits seit Herbst 2008 in mehreren asiatischen Ländern am Start. Derzeit läuft die chinesische Beta, die den kleinen Nachteil in sich trägt, dass sie eben auf... ähm naja halt auf chinesisch ist. Wer in der Grundschule beim Chinaunterricht geschlafen hat, und nicht mehr so genau weiß, was die ganzen schnörkeligen Schriftzeichen zu bedeuten haben, kann sich mit ein wenig Trickserei (Stichwort: englische Sprachdatei) allerdings einen englischen Client zusammenbauen, der das Spielen deutlich erleichtert.
Der Start im Raum Europa ist für Ende 2009 geplant, da vergeht also leider noch einiges an Zeit, bis man sich zeitlich unbegrenzt in die Lüfte schwingen darf. Informationen zu einem rein deutschsprachigen Server liegen derzeit noch keine vor -- anbieten würde es sich allemal.
Details an jeder Ecke: Hier regnet es und der Charakter spannt selbstständig einen Schirm aus Blättern auf.
Neben den Screenshots, die ich euch in diesem Artikel präsentiere, habe mir vorgenommen, meine Zeit in bewegte Bilder zu investieren. Wenn alles glatt läuft, dürft ihr hier an dieser Stelle in nur wenigen Tagen Videos zur Charaktererschaffung und zu den ersten Spielstunden in AION bewundern -- natürlich mit live-on-tape-Kommentar von mir höchstpersönlich ;)
Brunnenkneipe und B-Burrow. Komisch, es sind für alle Spieler die gleichen Orte, mit denen wir die "besonderen" Erfahrungen verbinden.
Weil dort viele Spieler waren? ;)
Also ich kann da nur zustimmen, Aion ist bis jetzt echt Klasse, genau dass was ich mir unter einem guten MMORPG vorstelle, hoffentlich bleibt das so!
Ich sehen gute Zeiten mit Aion und mir ;)
@Yitu
Es hängt sicherlich auch damit zusammen, in welchem Spiel und an welchem Ort innerhalb des Spiels man die ersten und damit oft die intensivsten Erfahrungen gesammelt hat.
Wenn ich an Meridian denke, denke ich eben an die Brunnenkneipe und an Far Nohl (ups, wird das so geschrieben?), weil ich da meine ersten und längsten Erfahrungen gesammelt habe.
In Everquest habe ich in Blackburrow die ersten grauen Haare auf meinem Haupt erhalten, weil ich dort zum allerersten Mal mit dem Begriff "Train" in Berührung gekommen bin. Und weil mich viele schöne Erinnerungen damit verbinden -- etwa die Giant Snake Fang, diese Dolchwaffe, die ich aufgrund einer Empfehlung von Heather auf der ODRF-Gildenhomepage (Merdianer wissen wovon ich spreche, hehe) besorgt hatte.
Tja und so gibts bei jedem Spiel irgendwelche Erinnerungen, aber umso mehr Spiele man zockt, umso geringer werden die denkwürdigen Momente, weil man alles schon gesehen hat. Warhammer Online wäre dafür ein Beispiel, da gibts kaum etwas, woran ich besonders intensiv denke, außer vielleicht an das Geruckel in diesen PvP-Battlegrounds ;)
Fast, "Far'Nohl" ...
Und hört auf mit diesen Erinnerungen, sonst schwelge ich wieder in dese Zeit ab. Als zum Beispiel Sothi auf die tolle Idee kam mit dem "Stein of Moggok" massig Kohle in EQ zu scheffeln und ich wie ein gestörter Imker auf LSD, den Bienen in Mystie Ticket hinterher gerannt bin - als DUNKELELF!!!
Ist denn schon geplant was das Spiel kosten soll und wie die monatlichen Kosten sind oder ist es wieder einmal eines dieser schrecklichen Free-to-Play wo man monatlich 20 Euro für Gegenstände ausgeben muss um einigermaßen mithalten zu können?
@Rippi: Dafür biste reich geworden, also beschwer dich nicht! *g*
@NoFear: Das Spiel hat das gleiche Bezahlsystem wie jedes gängige MMORPG -- 12-15 Euro monatlich; ist kein Free2Play.