Divinity: Dragon Commander

Developer: Larian Studios
Publisher: Daedalic Entertainment
Genre: Strategie
Wer hat sich das nicht schon immer gewünscht: Einmal wie ein Spieleredakteur einen Test schreiben und Spiele zocken dürfen, ohne für diese zu bezahlen. Das war wie bei vielen in jungen Jahren die Utopie des Berufswunschs. Damals habe ich nicht darüber nachgedacht, doch dass das nicht immer Spaß machen muss, sehe ich gleich bei meinem ersten Test.

Divinity: Dragon Commander hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. So hat mich der Titel bereits in der Vorberichtserstattung sehr interessiert. Versprach doch die Mischung aus Action und Strategie eine interessante Spielidee zu sein. 

Fangen wir doch auch einfach mal mit dem Positiven an. Das Steam Punk-Szenario ist liebevoll und konsequent umgesetzt worden. Die Charaktere auf der Raven (der mobilen Einsatzzentrale) sind alle mit individuellen Eigenheiten ausgestattet. Auch das Fraktionssystem ist gelungen, nahezu jede Entscheidung trägt dazu bei, sich mit einer Fraktion gut zu stellen und eine andere zu verärgern.

Das Spiel selber unterteilt sich in zwei verschiedenen Parts. Da ist einmal der globalstrategische Part, welcher rundenbasiert im Stile eines Total War Truppenverschiebungen und die Verwaltung der Provinzen erlaubt. Wobei die Rundenstrategie nicht an die Qualität und den Umfang eines Total War:Shogun 2 ran kommt, sondern oberflächlicher bleibt.

Der zweite Part ist der Echtzeitkampf auf dem Schlachtfeld und die eigentliche Besonderheit von Dragon Commander. Kämpft man doch hier quasi Seite an Seite mit seinen KI Kumpanen. Neben dem klassischen sich um seine Truppen kümmern, gilt es vorgefertigte Bauplätze mit Gebäuden zu füllen. Hat man hier die Möglichkeit, persönlich in Drachengestalt in das Kampfgeschehen einzugreifen. Das ist teilweise auch bitter nötig hat doch die KI einen erstaunlich schnellen Einheitennachschub und so manche Schlacht konnte ich nur wenden, indem ich meine Truppen persönlich unterstützt habe.

Der Kampf als Drache macht Spaß und ist auch gut inszeniert. Leider kann ich das von dem RTS-Teil nicht behaupten. Zwar gibt es auch hier ein klassisches Schere, Stein, Papier Prinzip bei den Einheiten aber der Spielspaß kommt bei den Kämpfen nicht rüber. So sehen die Einheiten extrem lieblos aus das gleiche gilt auch für die ganze Karte. Es ist mehr von Chaos als von Taktik beschimpft und dazu noch das gefühlte „Tricksen“ der KI machen den Kampfpart von Dragon Commander nicht gerade zu einem Sahnestück.

Fazit:

Wohl jemanden wie dem Sothi der Kämpfe generell gerne ausfechten lässt statt sie selber zu bestreiten. Doch auch er wird mangels Spieltiefe wohl nicht lange Freude an der reinen Globalstrategie haben.

Dennoch ist Dragon Commander mehr als die Summe seiner Teile und hat mit großartigen Sprechern und tollem Szenario auch Pluspunkte zu verbuchen.

Wertung: 8/12

1 response to "Review: Divinity: Dragon Commander - Test / Fazit (PC)"

  1. Gratz zum ersten Test auf der Spielewiese!

    (ja mir war grade langweilig, blöder Server arbeitet zu langsam)