Seit heute findet sich auf der Webseite meines Computerspielmagazin
levelattack.de ein Testbericht zum Action-Rollenspiel Titan Quest. Der Test wurde von mir ursprünglich schon letztes Jahr begonnen, lag aber länger halb fertig auf meiner Festplatte herum. Jetzt habe ich mir einfach mal ein Herz gefasst und den Bericht zuende geschrieben.

Da ich dazu neige, sehr ausführliche Artikel zu verfassen, würde es die Grenzen dieses Blogs sprengen, das 5 DIN A4-Seiten starke Review an dieser Stelle komplett zu veröffentlichen. Stattdessen poste ich nur mein ausführliches Fazit zum Spiel:

Wer beim Lesen der vorangegangenen Zeilen zu dem Schluss gekommen ist, dass der Begriff Diablo 2 bereits viel zu häufig gefallen ist, dem sei an dieser Stelle Recht gegeben. Doch mal ehrlich: Welche Wahl bleibt mir auch, wenn es noch immer kein anderes Spiel gibt, das man als Referenz heranziehen könnte? Immerhin machte Titan Quest bereits im Vorfeld schon dermaßen viel Hoffnung, dass es nicht zu Unrecht als starker Aspirant für die Krone der Action-Rollenspiele gehandelt wurde. Die Frage ist also, ob der Thronsturz auch geklappt hat. Und die Antwort darauf: Nein, hat er nicht.

Und die Gründe sind leider so offensichtlich, wie traurig: Während sich die grafische Darstellung natürlich erheblich weiterentwickelt hat, hakelt es in spielerischer Hinsicht dann doch ein wenig - zumindest stark genug, um gegen den Klassiker Diablo 2 immer noch den Kürzeren zu ziehen. Besonders in Sachen Atmosphäre und Spieldesign stößt Titan Quest an allen Ecken und Enden an seine Grenzen. Sei es nun bei der 08/15 Präsentation der uninspirierten Questen. Sei es aufgrund des Fehlens der im Grunde bitter nötigen Zwischensequenzen oder der nahezu lachhaften Charakterstellung zu Anfang: Die Designschnitzer sind leider nicht zu übersehen.

Und das alles ärgert mich, denn aus dem titanischen Gerangel hätte mit etwas mehr Feinschliff ein echter Diablo-Killer werden können, denn die Basis des Spiels ist vorhanden und bringt mit dem interessanten Skillsystem inklusive Klassenkombi sogar eine sehr erfrischende Komponente ins Spiel. Und wenn ich beidhändig durch meine Feinde pflüge und diese effektvoll in alle Richtungen fliegen, macht das natürlich Spaß. Aber eben nur eine gewisse Zeit. Und dann folgt die Langweile.

Kurzum: Titan Quest wird irgendwann einmal sehr monoton. Vielleicht schon nach 2 Stunden spielen, vielleicht auch erst nach 10 Stunden. Das kommt ganz auf den Typ des Spielers an. Manchen wird es auch gar nichts ausmachen, sich ewig durch die Gegnerhorden zu grinden - die Belohnung in Form von neuen Ausrüstungsteilen und interessanten Skills ist schließlich vorhanden. Wer damit umgehen kann, darf Titan Quest als Diablo-Killer sehen, denn in allen anderen Punkten ist das Spiel dem großen Vorbild überlegen. Der Rest der Spielerschaft wird aber weiterhin auf den einzig wahren Thronerben warten - und der könnte, wenn man sich die bisherigen Misserfolge der blizzardschen Konkurrenz so anschaut, durchaus auf den Namen Diablo 3 hören.

Das Spiel erhielt von mir eine Gesamtnote von sehr guten 86%. Der komplette Bericht ist bei levelattack.de abrufbar.
 

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