- Weihnachtsspezial 2012: Teil 1 (22.12.12)
- Weihnachtsspezial 2012: Teil 2 (23.12.12)
- Weihnachtsspezial 2012: Nachgang (27.12.12)
Fünf Spiele erstrahlten im Glanze von Sothis persönlichen Jahrescharts. Doch was ist mit all den Games, die mich im Jahr 2012 beschäftigt haben, ohne mit einer gesonderten Nennung gesegnet worden zu sein? Müssen solche Spiele sang- und klanglos in der Masse der über 30 Titel untergehen, die ich 2012 angefasst habe? Oder wäre es vielleicht angebracht, zu begründen, warum diese Spiele es nicht in die Top 5 (oder in die Enttäuschung des Jahres) geschafft haben? Hölle ja, ich denke, es wäre angebracht!
Und so beschäftigt sich der heutige Artikel und gleichzeitig letzte Teil des Weihnachtsspezials 2012 mit all jenen Spielen, die heuer nicht in der Auslese dabei waren und doch aus guten Gründen eine Erwähnung verdienen.
Knapp vorbei: Diese Titel hätten es fast geschafft
Knapp daneben ist auch vorbei: Diese Spiele haben es ganz knapp nicht in meine Top Five geschafft. Oft lag es nur an Kleinigkeiten, aber alles kann ja nicht aufs Treppchen.
Dungeon Master (PC)
Würde mich jemand nach dem Spiel fragen, das den größten Meilenstein im Genre der Computerrollenspiele gesetzt hat, würde ich ohne Zweifel mit Dungeon Master antworten. Es gibt aus diesem Grund auch kein Spiel, das ich öfter durchgespielt hätte, als den altehrwürdigen FTL-Klassiker – letztlich hat diese Passion sogar zu einem (noch nicht beendeten) Let’s Play gereicht, das just 2012 auf den Markt kam.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Ganz ehrlich, das Game ist sehr knapp an DayZ gescheitert, aber nachdem der Arma 2-Mod mein spielerisches Erlebnis in neue Höhen getrieben hat, flog das im Vergleich dazu biedere Dungeon Master trotz aller Qualitäten leider aus dem Raster.
Fifa 12 (PS3)
Für mich gab es 2012 nur wenige Gründe, meine Konsole dem PC vorzuziehen. Meistens war das immer nur dann der Fall, wenn Multiplayer-Titel angesagt waren und in Sachen Multiplayer vor einem Bildschirm geht einfach nichts an Fifa vorbei – aktuell an Fifa 12, das ich für gute 15 Euro erwerben konnte.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Für mich als Fifa-Gelegenheitsspieler ist es nahezu egal, ob ich nun Fifa 11, 12 oder 13 im Slot-In meiner PS3 liegen habe – für mich sind die Unterschiede einfach zu marginal. Es wäre mir falsch vorgekommen, einen derart austauschbaren Titel, den ich nur dann und wann gespielt habe (dann aber mit sehr viel Spaß), zugunsten eines der genannten Spiele in die Top 5 zu packen.
Torchlight 2 (PC)
Seit meinem Torchlight 2-Test habe ich mich mit dem Spiel gar nicht mehr so sehr beschäftigt, aber die Zeit, die bislang auf dem Stundenkonto verbucht werden konnte, war durchaus motivierend. Man hätte das Spiel vielleicht sogar die Top 5 packen müssen und wenn auch nur deshalb: Wie können es Entwickler schaffen, ein Spiel für 15 Euro (und weniger) auf den Markt zu bringen, das über derart hohe Qualität verfügt?
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Letztlich ist Torchlight 2 sehr puristisch, vielleicht sogar zu sehr dem reinen Hack&Slay verschrieben. Diese Art von Spiel wirkt auf mich auf Dauer zu monoton, was wohl auch der Grund ist, warum ich das Spiel nie beendet habe.
The Witcher 2 (PC)
Welche Tragik der Spielgeschichte: Nach dem eher misslungenen ersten Hexer-Abenteuer wollte ich dem Nachfolger endlich eine Chance haben – auch, weil ich für 7,50 Euro einfach nicht widerstehen konnte. Also startete ich das Spiel, ließ mich weder von der grausamen Steuerung, noch vom furchtbaren Interface abschrecken und empfand in der Tat meinen Spaß.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Zumindest bis ich nach Flotsam kam, das mir einen Absturz pro 20 Minuten Spielzeit bescherte. Die Schmerzgrenze war somit erreicht, das Spiel von der Festplatte verbannt und somit auch jede Möglichkeit, in den Top 5 zu landen. Es ist mir schier unbegreiflich, wie ein Spiel auf der einen Seite richtig hohe Qualitäten aufweisen kann, um dann nahezu alles andere falsch zu machen – inklusive fehlender Qualitätskontrolle.
A Game of Dwarves (PC)
Noch ein Indie-Titel, der von der reinen Spielzeit her in die Top 5 gehört hätte. Ich liebe diese Mischung aus Dungeon Keeper und Towns, die für viele viele Stunden richtig viel Bock macht, selbst wenn seitens der Präsentation doch einiges im Argen liegt.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Dem Titel fehlt es nach einigen Missionen einfach an Tiefgang und vor allem an Herausforderung. Im Prinzip kann man hier munter aufbauen und wird nie behelligt. Schlimmer ist allerdings, dass man relativ flott alles gesehen hat, da der Forschungsbaum in Sachen Komplexität doch stark zurückfällt. Man hätte mehr draus machen können, aber dennoch ein guter Titel für einen günstigen Preis.
Endless Space (PC)
Endless Space ist einer der Indie-Titel, der alles hätte falsch machen können (ganz wie Legend of Pegasus und Sword of the Stars 2) und letztlich fast alles richtig gemacht hat. Für das Spiel gingen bei mir doch einige (Multiplayer-)Stunden drauf – letztlich reicht es sogar für ein sehr gut besuchtes Solo- und Multiplayer-Lets-Play (zusammen mit Kawie).
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Auch wenn der sehr große Forschungsbaum anderes suggeriert: Endless Space fehlt es irgendwie an Komplexität. Auch kann ich nicht behaupten, dass die KI fair spielen würde. Ich hatte stets das Gefühl, dass hier fehlende Cleverness durch extrem hohe Boni ausgeglichen wurde.
Borderlands 2 (PC)
Ein Egoshooter gepaart mit Rollenspiel-Elementen, exorbitant hoher Loot-Ausbeute, rabenschwarzen Humor und einer ausgesprochen stimmigen Präsentation: Das ist Borderlands 2, ein Titel, an dem 2012 eigentlich nichts vorbei ging.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Tja, eigentlich. Aber ganz ehrlich, das Spiel hat zwei Punkte, die es für mich nicht zu den besten fünf Spielen meines Spielejahres machen. Zum einen halten sich die Unterschiede zum Vorgänger stark in Grenzen. Der spielerische Kern ist zum Großteil gleich geblieben, ich wage sogar zu behaupten. Wer Teil 1 nicht mochte, braucht keinen Blick an Teil 2 zu verschwenden. Schlimmer wiegt hingegen die Tatsache, dass Borderlands 2 trotz all der krachenden Spielelemente nach dem ersten Drittel relativ langweilig wird – was nicht ganz unwesentlich an den nervigen Nebenquests liegt.
XCOM – Enemy Unkown (PC)
Vor zwei Tagen gekauft und seit zwei Tagen nahezu nichts mehr anderes gespielt: Auch wenn ich anfangs meine Vorbehalte hatte: Das Spiel motiviert unheimlich, sowohl im Strategie- als auch im Taktikteil.
Warum es nicht für die Top 5 gereicht hat: Ganz einfach: Ich hab’s erst gespielt, nachdem ich meinen Artikel schon online hatte. Sonst wäre es mit Sicherheit unter den ersten drei Plätzen gelandet.
Mitläufer: Spiele, quasi nebenbei gespielt
Auch 2012 gab es für mich einige Spiele, die ich nicht mehr mit voller Inbrunst, aber doch ganz gerne nebenbei immer mal wieder angeworfen habe.
Battlefield 3 (PC)
Jetzt habe ich schon zwei Call of Dutys verpasst und daran ist im Prinzip allein Battlefield 3 schuld. Der Ausnahme-Egoshooter konnte mich zwar trotz Aftermath nicht mehr so außerordentlich flashen, wie es noch 2011 der Fall war, aber für die eine oder andere Partie bin ich stets zu haben.
Starcraft 2 (PC)
2012 war mein SC2-Revival-Jahr. Und das aus einem banalen Grund: Es stand eine LAN-Party an und meine inzwischen eingerosteten Starcraft-Skills wollten wieder reaktiviert werden. Gut einen Monat recht intensiv gespielt und danach wieder mit Nichtbeachtung in die hinterste Ecke meiner Festplatte verbannt, inzwischen aber in der Heart of the Swarm-Beta unterwegs.
Supreme Commander: Forged Alliance (PC)
Auch Supreme Commander ist so ein klassisc her Fall von Leichenschändung, aber ich muss echt kund tun: Wenn Echtzeitstrategie, dann Supreme Commander. Mehr gibt’s da nicht zu sagen.
Fußball Manager 11: (PC)
Hach ja, mein Alltime-Klassiker. Das Spiel, das ich nun seit 1 1/2 Jahren mal mehr, mal weniger intensiv zocke und inzwischen so gut wie alles gewonnen habe, was es zu gewinnen gibt. Leider sehe ich nun das Ende der Fahnenstange für meine Sonics erreicht – und damit auch das Ende meiner Fußball Manager-Zeit.
Verschenktes Potential: Anwärter zur Enttäuschung des Jahres
Nicht ganz so schlimm wie Sony, aber knapp an der Enttäuschung des Jahres vorbeigeschossen: Spiele, aus denen so viel mehr hätte werden können.
Elemental: Fallen Enchantress (PC)
Wow, was für ein Spiel – dachte ich zumindest am Anfang der Partie. Was man da alles einstellen konnte! Sogar eigene Einheiten designen. Und dann die Rollenspiel-Elemente. Ich wähnte mich bereits im 7. Master of Magic-Himmel. Im Verlauf des Spiels stellten sich dann allerdings immer mehr Unzulänglichkeiten heraus – Frust war die Folge. Für das Geld sicherlich kein schlechtes Spiel, aber ich hatte mir einfach mehr erhofft.
Sword & Sworcery EP (PC)
Es gibt Spiele, die werden von einer, sagen wir mal: Spieler-Elite, in den Himmel gelobt, einfach weil sie irgendwie mehr zu sein scheinen, als einfach nur ein “Spiel”. Solche Titel werden dann gerne unter der Rubrik Kunst abgeheftet. Da reicht es oft, das Spiel möglichst im verpixelten Retro-Look auf den Markt zu hauen, das Ganze mit ein wenig Chiptune-Musik zu untermalen und ein umständliches, aber echt hippes(!) Interface darüber zu legen: Fertig ist der potentielle Hit. Wenn man das Spiel dann noch Apple-exklusiv rausbringt, ist das Salär der Entwickler gerettet. Nun ist das Spiel nicht mehr nur für iOS-Geräte, sondern eben auch für Steam und Androiden zu haben und schon ist der Lack ab: Sword & Sworcery EP ist scheiße. So einfach ist die simple Wahrheit.
Dota 2 (PC)
Was kann man von einem Multiplayer-Titel zukünftig erwarten, bei dem es schon in der ersten Partie von Beschimpfungen seitens des eigenen Teams nur so hagelt. Wahrscheinlich nur eines: Noch mehr Beschimpfungen. Ich habe für mich entschieden, dass ich das nur bedingt nötig habe (das Spiel ist halt auch nicht der Brüller) und mich dieser „exklusiven“ Community entzogen.
Ausblick 2013: Das könnte spannend werden
Klar: Jeder setzt in 2013 andere Erwartungen. Ich für meinen Teil beobachte mit Argus-Augen den kommenden März, denn da erscheinen zufälligerweise einige höchst interessante Titel.
Starcraft 2: Heart of the Swarm
Auch wenn ich von der Beta-Version derzeit nicht so überzeugt bin und die Änderungen im Multiplayer-Bereich für recht unbedeutend erachte, freue ich mich dennoch ausdrücklich auf die Weiterführung der Kampagne. Heart of the Swarm hat allein deshalb wirklich gute Chancen, 2013 meine Top Five zu erklimmen.
Crysis 3
Böse Zungen behaupten, dass Crysis von Teil zu Teil schlechter wird. Ich hingegen denke, dass es mit Teil 3 endlich wieder in die richtige Richtung geht. Schauen wir einfach mal, ob Crytek diesmal wieder mehr Freiheiten zulässt.
Sim City
Der Reboot der SimCity-Reihe (ich glaube, das wäre dann Teil 5?), scheint dem Franchise gut zu tun. Alles, was ich bislang an Preview-Material zu Gesicht bekam, macht auf mich einen ausgezeichneten Eindruck und das, obwohl ich in den 80ern eigentlich gar nicht so der große SimCity-Verfechter war. Definitiv ein heißer Anwärter für mein Spiel des Jahres.
Bioshock Infinite
Ich liebe beide Bioshock-Teile, bin aber bislang noch kein Fan von Infinite, auch wenn ich nicht so recht weiß, woran das liegen mag. Trotzdem: Wenn es ein Spiel gibt, das bei mir einen hohen Kredit hat, dann Bioshock – ich traue den Enwicklern wieder einen überragenden Titel zu.
Total War: Rome 2
Wenn Rome 2 tatsächlich 2013 auf den Markt kommt, werden sich im nächsten Weihnachtsspezial richtig viele dicke AAA-Titel in den Top Five tummeln. Für jemanden, der nahezu jeden Total War-Teil im Regal stehen hat, kann Rome 2 nur eine Offenbarung sein – obschon ich mit Shogun 2 zuletzt nicht so richtig warm geworden bin.
Castle Story
Neben Elite: Dangerous der einzige Kickstarter-Titel, den ich mitfinanziert habe. Und das, obwohl ich von dem Spiel nicht viel mehr weiß, als das was das Trailer-Video davon gezeigt hat. Aber das was man da sah, sah so gut aus… nun ja, so funktionieren eben klassische Hypes.
Nun gut, damit wäre die Weihnachtsspezial-Aktion tatsächlich final beendet. Bleibt mir bitte auch in 2013 gewogen und schaut doch auch im nächsten Jahr wieder vorbei, wenn es heißt: Weihnachtsspezial 2013 (übrigens dürft ihr euch auch zwischendurch gerne Gäste auf Sothis Spielwiese einfinden).