Update vom 25.02.: Inzwischen hat sich der Plagiator (gibt's dieses Wort überhaupt?) via YouTube-Kommentarfunktion bei mir gemeldet und seinen Text zeitgleich hier als Kommentar im Blog veröffentlicht. Aus einem Akt reinster Humanität habe ich daraufhin dessen Namen in einigen Screenshots verpixelt, einen direkten Steam-Link entfernt und am Ende auch noch einen Kommentar hier im Blog gesperrt. Die komplette Konversation findet ihr ganz unten.

Orginal-Text:

Ich verfasse manchmal Reviews auf Steam. Warum auch nicht: Ich habe mittlerweile fast 900 Titel und spiele so manches. Da hat man dann und wann eine Meinung und die kann man ja einfach mal kund tun.

Nun begab es sich, dass ich mir kürzlich ein Spiel namens Northgard zulegte. Das war insbesondere deshalb interessant für mich, weil ich leidenschaftlicher Die Siedler-Spieler war und schon seit Äonen auf einen würdigen Nachfolger zu Teil 7 hoffe.

Nachdem ich mit dem Spiel ca. 3 Stunden verbracht und ein nettes Angetestet-Video abgedreht hatte, dachte ich mir: Sothi, altes Haus, halt doch das, was du in dem Video veröffentlicht hast, gleich mal in Schrift fest -- und mach ein Steam-Review draus. Dann können auch Leute davon profitieren, die sich einfach nur mal über das Spiel informieren möchten.

Gesagt getan. Am 25.02.17 um 10:22 Uhr (die Uhrzeit ist in diesem Zusammenhang wichtig) war das Ding online. Mittlerweile von 8 Personen bewertet, 7 davon fanden den Text und meine Meinung dazu scheinbar gut. Bis hierhin alles in Ordnung.


Vor ca. 40 Minuten erhielt ich nun ein Kommentar auf Steam. Und das konnte ja erstmal alles mögliche sein. Vielleicht ein Kommentar zu meinen wunderschönen Guides zu ARK oder Conan Exiles. Oder vielleicht tatsächlich was positives bezüglich Northgard? Ich war gespannt. Und tatsächlich, es ging um Northgard. Aber nicht, wie ich dachte. Denn da kam folgendes:


Da war ich nun also ganz perplex: Wovon sprach der gute Mann? Also nochmal nachgehakt:


Hier im Steam-Shop? Also eine weitere Steam-Bewertung zu Northgard? Mit meinem Text? Das konnte doch nur ein Missverständnis vorliegen. Ich ging also auf Spurensuche. Und siehe da, ich würde fündig:


Da war es also, das Plagiat (Update: Link auf Wunsch des Steam-Benutzers entfernt). Man beachte Datum und Uhrzeit: 11:34. Gut eine Stunde nach Veröffentlichung des Originals und demnach eindeutig kopiert.

Da hatte ich ihn wohl gefunden, den Übeltäter und versuchte sogleich, meine Unschuld darzulegen, denn das ging mir nun wirklich gegen den Strich und gegen die Schreiberehre:



Ärgerlich für mich: Die Resonanz war scheinbar größer als bei mir: Ganze 21 Leute fühlten sich genötigt, zu bewerten, während sich bei mir grade mal 8 User zum Feedback-Knopf verirrten. Wie dem auch sei: Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und selbst Sir-sloth-a-lot äußerste sich beim Dieb zu Wort.


Ich habe den Vorfall dann zu guter Letzt bei Steam gemeldet, denn für mich ist das einfach nur Diebstahl. Nicht mal die Rechtschreib- und Logikfehler hat der Schlingel ausgebessert -- was letztlich einfach nur armselig ist. Ich verstehe auch die Motivation dahinter nicht. Bekommt er was dafür? Nein. Freuen ihn die Bewertungen und Kommentare? Nö -- er hat's ja nicht verfasst. Also alles in allem eine völlig sinnfreie Aktion.

Update:

Einige Stunden später stellte der Plagiator öffentlichen (!) Kontakt via YouTube-Kommentarsektion mit mir her. Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass sämtliche getätigten Kommentare von ihm bewusst unter dessen Steam-Namen getätigt wurden (das wird später noch wichtig).


Da tut es ihm also leid -- nicht etwa, weil er vielleicht etwas Unrechtes getan hätte. Nein, es geht um die Lawine, die ausgelöst wurde. Die scheint ihm jetzt unangenehm zu sein. Darüber hinaus hatte er keine schlechte Absichten -- fast wie ein digitaler Robin Hood, der auch nur aus besten Absichten heraus gehandelt hat. Wenn ich im Übrigen raten müsste, was die eigentliche Absicht dahinter war, würde ich sagen: Es ging um das Produkt, das ihm scheinbar als Testmuster vorlag ("Produkt kostenlos vom Hersteller erhalten") und für dessen Gegenleistung ein Review notwendig war. Nur so eine Vermutung meinerseits.

Nun könnte man vielleicht wirklich darüber diskutieren, ob ich ein wenig... sagen wir... hart reagiert habe. Andrerseits muss man auch sehen, dass ich selbst als Kopierer attackiert wurde. Zuletzt an der gleichen Stelle.


Und daraus ergibt sich für mich, dass in erster Linie mein Ruf gelitten hat. Aber kommen wir zu meiner Antwort:


Wie man dem Text entnehmen kann, war ich also gewillt, seinen Namen zu verpixeln. Nicht aber diesen Artikel hier zu löschen, denn das Thema ist mir ein Anliegen.

Und man sollte an der Stelle aber auch mal das Verhältnis sehen und ohne übermäßig arrogant klingen zu wollen: Wer weiß schon wer Hr. X mit seinem x-belieben (Wortspiel gnihihi) Steam-Usernamen überhaupt ist, selbst wenn ich es nicht getan hätte. Habe ich aber. Tatsächlich direkt nach meinem Posting: Steam-Namen in mehreren Screenshots unkenntlich gemacht, in Steam einen Kommentar von mir gelöscht, der seinen Steam-Namen enthielt, einen Link entfernt. Und ja: Ich wollte auch seinen Kommentar hier im Blog löschen. Ich war also mitten in der Arbeit (und man darf dazu sagen: Gleichzeitig wuselten meine Kinder um mich herum, die heute auf Faschingsumzug wollten, sprich: ich habe das Thema sogar priorisiert behandelt), da trudelt bereits der nächste Kommentar von Hr. X ein.


Also das ist natürlich ein Ding. Da komme ich jemanden entgegen und bekomme direkt in die Eier getreten. Mehr noch: Der Mensch stellt völlig freiwillig und ohne Not Kommentare unter seinem völlig belanglosen (Steam-)Namen in die Welt und ich soll nun dafür Sorge tragen, dass diese entfernt werden. Bin ich dessen Babysitter? Aber natürlich habe ich das zu tun, denn sonst...!!1eins

Ganz ehrlich: Bis zu der Polizeiandrohung hatte ich tatsächlich schon etwas Mitleid mit dem Knaben. Ich dachte mir: Sothi, vielleicht warst du doch zu hart. Aber dieses Anspruchsdenken mit gleichzeitiger Drohung -- also dass der Täter zum Opfer wird und das Opfer nun mehr der Täter sein soll, das ist einfach eine Sache, die ist ziemlich unverschämt und hat mich verärgert. Und nochmal: Ich frage mich, warum ich für die Kommentare anderer Personen verantwortlich sein soll? Erst denken, dann posten.

Und die nächste Frage wäre eigentlich gewesen, ob er die Polizei zwecks Selbstanzeige konsultieren möchte. Meine Antwort war glaube ich dann doch etwas diplomatischer.

Der Passus mit dem Minderjährigkeit ist so zu verstehen: Wie bereits erwähnt habe ich selbst Kinder und mir kam seine ganze Argumentationskette bislang wirklich sehr naiv vor. Ich dachte mir: Vielleicht steckt irgendjemand dahinter, der wirklich nicht weiß was er tut. Und Kinder und Jugendliche muss man manchmal vor sich selbst beschützen.

Und klar, es kam kurz darauf wieder ein Posting:









Nun, dazu möchte ich nun ganz ehrlich sagen: Wenn mein Blogbeitrag dazu beigetragen haben soll, dass andere den Knaben auf Steam beleidigt haben, dann wäre das ernsthaft sehr bedauerlich, aber gleichzeitig auch sehr unwahrscheinlich. Vielmehr würde ich darauf tippen, dass die Steam-Kommentare unter dem plagiierten Review den Ausschlag gegeben haben, denn da wurde sowohl von Sir Sloth-a-lot als auch von mir darauf hin gewiesen, dass der Text geklaut ist.

Doch was nun? Erstmal denke ich, dass Hr. X tatsächlich 18 ist (vielleicht sogar drunter). Daraus ergibt sich für mich, dass es keinen Sinn macht, an diesem Punkt weiter einen Kleinkrieg zu führen. Davon mal abgesehen hätte es vielleicht auch keinen Sinn, wenn er älter wäre.

Nicht die Androhung der Polizei ist hier ausschlaggebend, denn wie gesagt bin ich der Meinung, dass er hier einfach nicht unter seinem Namen hätte posten sollen -- also Eigenverschulden vorliegt. Auch die Aussage, dass das die einzige Möglichkeit der Verifizierung sei, lasse ich nicht gelten: Besonders mich kann man quasi über alle Kanäle erreichen (Mail, Twitter, Steam -- um nur einige zu nennen). Ich wüsste nicht, warum jemand, der einigermaßen reflektieren kann, das Ganze Thema öffentlich unter seinem Namen ausbreitet, ausgerechnet unter meinem Video und sich dann darüber beschwert, dass Kommentare unter seinem Namen zu finden sind. Das ist paradox und wie gesagt: naiv.

Den Kommentar hier im Blog habe ich demnach gelöscht. Die ganzen Kommentare unter dem Video überlasse ich ihm selbst -- das kann er handhaben, wie er möchte.

Eigentlich würde ich gerne noch ein Abschlusswort für die ganze Affäre finden -- nur will mir einfach nichts in den Kopf. Außer vielleicht: Hier haben wir es mit einem waschechten #NorthgardGate zu tun gehabt :)




In Northgard verkörpert man einen kleinen Stamm Wikinger, der ein neues Land entdeckt und dort das "siedeln" beginnt. Und damit sind wir auch schon mitten im Thema, denn Northgard hat den Ruf, ein Die Siedler mit Wikingern zu sein (wobei die Original-Serie bereits Wikinger als Volk zur Auswahl hatte -- so neu ist das Thema also nicht).

Northgard als Siedler-Clone zu betrachten, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Vielmehr greift es einige Elemente aus dem großen Vorbild auf und erinnert mich damit in großen Teilen an Die Siedler 7, ist aber insgesamt viel schneller, geht weniger in die Tiefe und wirkt in manchen Beziehungen eher wie ein Siedler-light.

Lasst mich das begründen: Northgard hat etwa keinerlei Warenkreisläufe. Das, was die Siedler oder auch die Anno-Serie als Hauptelement ausmacht, nämlich das Abbauen von Ressourcen und weiterverarbeiten zu Produkten, eben die Warenkreisläufe, gibt es in Northgard überhaupt nicht.

Tatsächlich ist es sogar noch etwas weiter simplifiziert: Holz wird nicht abgebaut, sondern steht als unendliche Ressource zur Verfügung. Nahrung wird Anfangs durch Beerensammler garantiert, die automatisch in der Gegend rumwuseln, aber keinerlei echte Ressource bedienen: Es gibt keine Beerensträucher und es auch gar nicht nötig, dass der Wikinger tatsächlich etwas in Haupthaus bringt -- der Weg mit vollgepackten Rucksack ist einfach nur eine Animation ohne spielerische Bedeutung.

Die Erweiterung eures Hoheitsgebiets wird das durch Annektieren von Zonen gewährleistet -- was vor allem sinnvoll aufgrund der dort vorhandenen Ressourcen ist -- das erinnert an Die Siedler 7. Dass nur eine bestimmte Anzahl Gebäude pro Region gebaut werden kann, ist ein ungewöhnlicher Ansatz, aber bringt ein wenig Taktik ins Spiel. Wobei man schon sagen muss, dass sich die Anzahl der Gebäude derzeit noch in Grenzen hält und Platzprobleme selten zum Tragen kommen. Der Kampf erinnert stark an Echtzeitstrategiespiele und wirkt nicht sonderlich komplex -- hier gehe ich stark davon aus, dass noch weitere Truppengattungen dazu kommen. Derzeit habt es ihr mit dem Standard-Krieger, einem Häuptling und ggf. einem Beserker zu tun. Zum Kämpfen wird der Trupp einfach ins benachbarte Gebiet geschickt.

Die Gegnerschaft besteht dabei sowohl aus "neutralen Einheiten", die man besiegen muss, um ein Gebiet frei zu machen oder um zum Beispiel einen Durchgang zur KI zu schaffen (auch das erinnert an Siedler 7) oder man kämpft eben gegen die KI, die sich aber rein kämpferisch nicht besonders geschickt anstellt. In Sachen Aufbau macht sie aber scheinbar einen guten Job, da bereits auf "normaler" Schwierigkeitsstufe punktemäßig (man sieht stets einen Punktevergleich aller Wikinger-Völker) gut vorangeht. Gewonnen hat der, der übrigens in verschiedenen Bereichen "Siegpunkte" erzielt, man kann also auf unterschiedliche Art&Weise gewinnen (wie, ihr werdet es erraten, in  Die Siedler 7).

Derzeit lassen sich drei von fünf Völker wählen. Es gibt keinerlei Kampagne oder Multiplayermodus -- das wird alles noch nachgeliefert. Was wir derzeit spielen können, sind Random-Skirmish-Maps, wobei ich hier aufgrund der geringen Gebäudeanzahl und der fehlenden Spieltiefe das Spiel eher als kleinen Strategie-Quickie zwischendurch ansehe, da man bereits noch 1-2 maligen Spielen den kompletten Inhalt dieser Early Access-Version gesehen hat.

Man darf also gespannt sein, was die Zukunft bringt. Derzeit macht das Spiel optisch, soundtechnisch und vom Benutzerinterface her einen hervorragenden Eindruck. Ich bin etwas skeptisch, was die Warenkreisläufe angeht, denn ob diese tatsächlich noch implementiert werden, wage ich zu bezweifeln -- das scheint nicht Teil des Spielkonzepts zu sein. Wenn ich einen Vergleich anstellen würde, würde ich sagen: Northgard ist das Z unter den Aufbauspielen.
Conan Exiles Survival Guide

Neben meinen berühmt-berüchtigten Let's Plays findet man auf meinem YouTube-Kanal bisweilen auch hilfreiche Tutorials und Guides zu Spielen, die mich persönlich besonders interessieren. Zuletzt passiert bei Rimworld und davor (sogar ziemlich erfolgreich) bei ARK - Survival Evolved.

Seit einigen Tagen ist nun Conan Exiles am Start. Ein Survival-Sandbox-Spiel, das sich eigentlich wie ARK spielt und durch das Conan-Szenario noch eine besonder Prise Atmosphäre gibt. Also dachte ich mir: Sothi, bastel doch auch mal hierfür einen schönen Guide.

Herausgekommen sind (Stand heute) bereits zehn Folgen. Weitere sind in der Produktion. Ich bin selbst gespannt, wohin mich die Reise führt und kann jetzt schon sagen, dass die Guides vergleichsweise gute Klickzahlen und eine gute Resonanz erfahren. Das hat mich dann auch dazu ermutigt, einen Steam-Guide zu veröffentlichen, der derzeit ebenfalls auf weit über 1000 Aufrufe zurückblicken kann.

Hier die Guides im Einzelnen:

Spielwiese Podcast #27: Wir sprechen über… Conan Exiles

Conan Exiles — ein Name, der klingt! Nach Age of Conan versuchen sich die MMO-Experten Funcom an einem weiteren Titel aus dem Conan-Franchise und landen bei dem unvermeidlichen Genre der Survival/Sandbox/Crafting-Games. Dabei erinnert das Spiel in der Grafik und seiner ganzen Spielmechanik unheimlich an ARK – Survival Evolved — nur eben im Conan Szenario.

Im Spielwiese Podcast Folge 27 beleuchten wir jeden noch so kleinen Aspekt, bewerten den aktuellen Zustand des Spiels und schwärmen natürlich vom Conan-Franchise. Denn Benni und Alex sind, so kann man der Aufnahme entnehmen, beide große Fans der Conan-Reihe mit Arnold Schwarzenegger.

Viel Spaß :)

SWP #27: Wir sprechen über... Conan Exiles