Weihnachtsspezial 2012: Teil 1

Sothi | 22. Dezember 2012 | 12:48
Sothis Weihnachtssspezial 2012

Hui, was bin ich froh: Obschon ich erst vor wenigen Tagen überhaupt auf den Gedanken kam, dieses Weihnachtsspezial wieder im alten Glanz aufleben zu lassen, erhielt ich zeitnah von wirklich allen organisierten Autoren (und das neben mir immerhin sieben weitere) eine wunderschön ausgearbeitete Top 5-Auflistung.

Da geht mir echt das Herz auf. Vielen lieben Dank an alle, die mitgemacht haben – sowohl an die alten Haudegen, die es sich Jahr für Jahr nicht nehmen lassen, Sothis Spielwiese ihre Aufwartung zu machen, als auch an die Neuzugänge, die quasi ins kalte Wasser geworfen worden.

Da es wieder viele Artikel geworden sind, wird der gesamte Beitrag wie gehabt in zwei Hälften veröffentlicht. Teil 1 geht heute online, Teil 2 ist gleich morgen am Start.

Um was geht es?

Insgesamt neun Autoren (mich eingeschlossen) haben sich bereit erklärt, hier im Blog Resümee über den Computer- und Videospiele-Markt des in Kürze endenden Jahres zu ziehen und uns ihre persönlichen Top 5 Games für das Jahr 2012 zu verraten – natürlich nicht einfach nur als reine Aufzählung, sondern mit ausführlicher Erklärung zum Warum und Weshalb. Komplettiert wird jeder Beitrag mit jenem Titel, den jeder Verfasser als seine persönlich größte Enttäuschung 2012 ansieht.

Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass es wirklich darum geht, welche Spiele der jeweilige Autor im Jahr 2012 gespielt hat; das Release-Jahr des Games spielt hierbei keine Rolle. Wenn ich dieses Jahr auf dem totalen Amiga-Trip gewesen wäre und Tag und Nacht Dungeon Master gespielt hätte (huch, schlechtes Beispiel!), wäre das unter Umständen in meine Top Five 2012 gewandert.

So und jetzt genug geschwafelt. Lasst die Spiele beginnen! Den Anfang machen Rippi, Druzil, Chaki und meine Wenigkeit. Die Teilnehmer des zweiten Teils werden aus Gründen eines anhaltenden Spannungsbogens erst morgen bekannt gegeben.

In einem Punkt sind sich die Computer- und Videospielmedien scheinbar einig: 2012 ist angeblich das Spielejahr überhaupt. Schon wird bezweifelt, dass kommende Jahrgänge in der Lage sind, in die schier übergroßen Fußstapfen zu treten, die 2012 hinterlassen hat.

Und irgendwie stehe ich wie ein Außenstehender am Rand des Geschehens und reibe verwundert die Augen? Großartiges Spielejahr? Nicht mehr zu toppen? Mag sein, gilt aber nicht für mich. Irgendwie sind die meisten großen AAA-Titel spurlos an mir vorbeigegangen – Produktionen wie Guild Wars 2, Darksiders 2, Max Payne 3, Assassins Creed 3 (merkt ihr’s: alles Fortsetzungen) – ja sogar Strategietitel wie Anno 2070 oder XCOM haben mit weitgehend kalt gelassen. Vielleicht auch deshalb, weil ich eher auf der Suche nach innovativen und leicht zugänglichen Ideen war – und hier bin ich tatsächlich fast nur bei den Independent-Spielen fündig geworden.

Sothis Top Five 2012


Platz 1: Legend of Grimrock (PC)

Und da ist sie auch schon, die erste große Überraschung des Weihnachtsspezials 2012. Legend of Grimrock also? Warum ausgerechnet ein 15 Euro-Titel auf Platz 1? Ich will es euch sagen: Das Spiel hat speziell für mich alles richtig gemacht: Zum einen ist es eine Dungeon Master-Adaption, ja fast schon ein Remake zu einem der großartigsten Spiele, das die Entwicklerstudios je zur Welt gebracht haben. Das allein hätte schon für Platz 1 reichen können, denn in dieser Beziehung bin ich einfach ein hoffnungsloser Fanboy.

Hinzu kommt aber, dass Almost Human im Detail so gut wie alles richtig gemacht hat: Das Spiel sieht großartig aus, steuert sich exzellent, bietet knackige Rätsel, eine tolle Monstervielfalt und dünstet somit unterm Strich aus jeder Pore den puren Dungeon Crawler-Geist aus. Wer es hardcore mag, darf Karopapier zur Hand nehmen – allen anderen lassen die Entwickler sogar die Wahl einer Automap. Wenn man dieses (sehr spezielle) Genre liebt, muss man einfach zugeben: Viel besser hätten die Finnen nicht arbeiten können.

Platz 2: Diablo 3 (PC)

Ein AAA-Titel hat’s dann doch in meine Top 5 geschafft. Ausgerechnet Diablo 3. Das Vielgescholtene, das Verstoßene, das Niedergemachte. Und ja, alle haben Recht: Diablo 3 ist nicht DIE BOMBE, die es hätte sein sollen. Und ja, das Auktionshaus ist blöd und die Itemdrops mit den unbrauchbaren legendären Ausrüstungen hat auch mich zur Weißglut gebracht. Aber wisst ihr was? Ich hab’s knapp 2x durchgespielt und in dieser Zeit habe ich mich prächtig amüsiert. Habe mit Genuss die tollen Zwischensequenzen in mich eingesogen, habe den sehr gut gemachten Multiplayermodus genossen, habe mich an der (wider Erwarten) sehr schönen Grafik ergötzt und konnte mich auch letztlich mit dem fehlenden Skilltree arrangieren. Ja, auch bei mir hat Blizzard an Reputation verloren, aber selbst die beste Alternative, Torchlight 2, kommt für mich nicht an den Primus ran und deshalb: Platz 2 für dieses Jahr.

Platz 3: FTL / Faster Than Light (PC)

Gnihihi, es macht geradezu diebischen Spaß den AAA-Titeln dieses Jahrgangs in den Arsch zu treten und ihnen ein Produkt wie FTL vor die Nase zu setzen. Wie einige von euch sicherlich wissen ist FTL einer der wenigen Spiele, die bereits aus einer erfolgreichen Kickstarter-Crowdfunding-Aktion entstiegen sind. Und obschon ich damals keiner der so genannten Backer war, bin ich überaus froh, die 12 Euro im Nachhinein ausgegeben zu haben. Es ist schwierig zu beschreiben, was FTL eigentlich genau ist – nur eines ist es sicherlich nicht (auch wenn es Allerorten behauptet wird): ein Roguelike. Vielmehr würde ich es als Echtzeitstrategiespiel mit Pausefunktion bezeichnen. Oder ein Taktikspiel mit Rollenspielelementen. Auf jeden Fall braucht man etwas Köpfchen, eine Portion Glück und einen Retro-Faible, denn FTL sieht nicht nur anachronistisch aus, sondern lässt auch einen sehr chilligen Chiptune-Soundtrack vom Stapel, der das Commodore-Herz höher schlagen lässt.

Platz 4: Mortal Kombat (PS3)

Nachdem die Reboot-Unsitte dazu führt, dass Spieleserien mit ihrer Zählung wieder bei null beginnen, ist es mir ohne Google schier unmöglich zu bestimmen, welches Mortal Kombat wir hier vorliegen haben. Aber unabhängig davon weiß ich eines genau: Es ist das beste Mortal Kombat, das bislang das Licht der Welt erblickt hat. Hier stimmt einfach alles: Von der bombastischen Auswahl der Kämpfer, über die sehr ansehnliche grafische Präsentation (die witzigerweise aus dem vielgescholtenen Mortal Kombat vs. DC Universe übernommen wurde – teils sogar mit identischen Animationen) hin zur megalangen Kampagne (!) und einem eingängigen Steuerungskonzept, das besonders spektakuläre Aktionen (X-RAY!) auch ohne Affengriff in die Wege leitet. Anders ausgedrückt: Das perfekte Multiplayerspiel für eine Gruppe angetrunkener männlicher Humanoiden mittleren Alters und eine der wenigen Gründe 2012, meine Konsole anzuschmeißen.

Platz 5: DayZ (PC)

DayZ
in meine Top 5 aufzunehmen war ein innerer Kampf, der lange wütete. Und zwar deshalb, weil diese Modifikation eine spielerische Katastrophe ist. Das mag dem ohnehin schon desolaten Unterbau Arma 2 geschuldet sein, doch so oder so steht eines fest: Die Steuerung ist eine der größten Todsünden, die die Spiele-Industrie je auf die Menschheit losgelassen hat. Dazu kommen Bugs ohne Ende, Cheater, Serverprobleme, schier endlose Ladezeiten, Permadeath und viele weitere Unannehmlichkeiten, die das Haareraufen zum Volkssport machen könnten. Und dennoch: Platz 5. Und das aus einem einzigen Grund: DayZ hat mir seit langer Zeit mal wieder ein neues, einzigartiges Multiplayer-Spielgefühl vermittelt. Eines, dem das MMO-Genre schon seit langer Zeit hinterherhechelt.

Ich glaube, ich habe mich seit Meridian 59 (vielleicht ein doofer Vergleich, aber das Spielgefühl war für mich das Gleiche) nicht mehr so verletzlich, so ahnungslos, aber auch gleichzeitig so frei gefühlt wie in DayZ. Selten war mein Erkundungsdrang höher, selten habe ich trotz vieler Rückschläge so motiviert gefühlt, mehr von dieser morbiden, zombieverseuchten Welt zu entdecken, mich irgendwie zu verbessern – oder besser gesagt: einfach zu überleben.

Irgendwann kommt man dann allerdings an den Punkt, an dem Überleben nicht mehr reicht. Da fragt man sich dann doch, was man mit dem tollen Gewehr, der GPS-Map, dem Kompass, dem Feldstecher und mit den vielen anderen Gegenständen macht, wenn man eigentlich nur im Gras liegt, damit man von keinem anderen Spieler, der auf den Kram scharf ist, abgemurkst wird. Wer nicht im Gras versauern möchte, macht das Einzige, das bleibt: Eine Karriere als Playerkiller. Anstatt sich in dieser Apokalypse gegenseitig zu helfen, knallt man sich also unreflektiert ab. Weil es kein wirkliches Endgame gibt. Und das ist der Punkt, dem man DayZ letztlich vorwerfen muss: Nicht die schreckliche Grafik oder die grenzdebile Steuerung, sondern das Fehlen eines höheren Spielziels.

Enttäuschung 2012: Sony Entertainment

Was erlaube Sony? Ich könnt‘ mich aufregen. Ich könnt‘ mich ärgern. Doch was soll’s? Was bringt’s? Eben: Nichts! Fakt ist aber: Sony oder besser gesagt: Sonys Manager oder Marketingabteilung – wer auch immer, haben es einfach verkackt. Ich kann die Anhäufung an strategischen Fehlentscheidungen, die das Management in Bezug auf neue Spiele-Entertainment-Produkte getroffen hat, mittlerweile nicht mehr nachvollziehen. Und besonders 2012 ist wieder so ein Katastrophenjahr.

Wo fange ich an? Am besten bei der PS Vita. Ich will es mal so ausdrücken: Da setzen sich fähige Ingenieure hin und bauen ein Handheld, das jedem anderen mobilen Spielegerät um Lichtjahre voraus ist. Mit unglaublich vielen Eingabemöglichkeiten, mit richtig viel Power unterm Arsch, einem geilen Bildschirm und allem schnick schnack – und dann das: Irgendein irrer Manager bei Sony ist der Meinung, dass das Gerät nur und ausschließlich mit ultrateuren, ultraproprietären Speicherkarten funktionieren muss. Es reicht ja nicht, dass Sony schon ein halbwegs etabliertes proprietäres Speicherkartenformat (Memory Stick, anyone?) verwendet, nein, man muss noch eins obendrauf setzen. Warum? Wozu? Geld scheffeln auf Kosten des Vita-Erfolgs? War das der Plan? Wenn ja, dann Gratulation: Ist vollkommen gelungen! Denn wer durch den teuren Anschaffungspreis der Vita nicht eh schon abgeschreckt war (das will ich gar nicht mal verurteilen – gute Technik kostet halt auch Geld), war spätestens im Bundle mit den Speicherkarten vollständig bedient. Hinzu kommt noch ein Spiele-Lineup zum Vita-Start, das für den asiatischen Raum (der halt nicht ganz unwichtig ist) problematisch war und bis auf wenige Ausnahmen (wie Uncharted) auch im westlichen Raum eher für gerümpfte Nasen sorgte. Unterm Strich eine echt schwache Produktmanager-Performance für eine an für sich außerordentliche gute mobile Konsole. Und auch wenn Sony nun mit viel Mühe versucht, die Vita mit PSN+ und marginalen Preissenkungen auf Kurs zu bringen, ist meiner Ansicht nach der Zug abgefahren. Das hätte man alles anders haben können.

Eigentlich sollte ich an der Stelle nun zum Ende kommen, aber eine Sache brennt mir noch auf der Seele, denn wenn Sony etwas falsch macht, dann richtig: Ein weiterer Fauxpas 2012 hört auf den schönen Namen PS3 Super-Slim. Was daran so super sein soll, weiß allerdings nur Sony alleine. Grundsätzlich: Es ist ja nun nicht so, dass Sony Weltmarktführer in Sachen Konsolen ist, so wie zu PS2-Zeiten. Nein, man hat mit der Xbox schwer zu kämpfen (einer Konsole, die in den ersten Jahren, und da stehe ich noch immer zu, der PS3 in vielen Punkten haushoch unterlegen war) und liegt von den verkauften Einheiten in etwa gleich auf. Als nun die Super-Slim angekündigt wurde, dachte ich mir: Cool, die machen die PS3 nochmal kleiner, schnuckliger und billiger. Das könnte was zum Weihnachtsgeschäft werden. Und was treiben die Burschen? Machen eine ultrahässliche, billige Plastikkonsole aus der ehemals wirklich sehr schönen, hochwertigen PS3 Slim. Ersetzen das Slot-In-Laufwerk mit einem klapprigen Top Loader. Senken den Preis nicht, machen aber dafür eine 12 GB-Variante, die grade bei der PS3, die Installationen eigentlich voraussetzt, völliger Schwachsinn ist. Die nächsthöhere Variante hat dann aber gleich eine überdimensionierte 500 GB-Platte im Gepäck – dazwischen gibt’s nichts. Und das i-Tüpfelchen: Die Lautstärke des Geräts hat sich im Vergleich zum Vorgänger deutlich erhöht. Wenn das mal Volltreffer ist, liebes Sony Management, dann weiß ich es auch nicht mehr. Habe fertig.

 

Unser Rippi – auf einen meiner Lieblingskommentatoren hier im Blog müssen wir natürlich auch 2012 nicht verzichten. Und ob ihr es glaubt oder nicht: Ohne den guten Herrn von und zu Rip hätten wir uns dieses Jahr gar nicht alle zusammengefunden, um gemeinsam an diesem fulminanten Artikel zu basteln. Allein dafür und für die Tatsache, dass Everquest endlich mal aus seinen Top 5 geflogen ist, sollten wir dem MMORPG-Feinschmecker zu Dank verpflichtet sein. Aber lassen den guten Mann doch selbst einfach mal zu Wort kommen:

Rippis Top Five 2012

Platz 1: Legend of Grimrock (PC)

Nun, ich hab einige Zeit überlegt, ob überhaupt ein Spiel dieses Jahr auf Platz 1 kommt, und dann nochmal so lange gegrübelt, ob es Diablo 3 oder Legend of Grimrock sein sollte. Nun ich hatte mich dann für LoG entschieden, die Gründe hierfür waren:
- ich hatte das Spiel absolut nicht auf dem Radar und es hat mich wirklich umgeworfen und gefesselt
- es ist ein echtes Oldschool Spielprinzip und wirklich einfach gestrickt
- ein unbekanntes Entwickler-Team, das so etwas auf die Beine stellt

Platz 2: Diablo 3 (PC)

Die wohl mit größte Spielebombe 2012. Der Kampf gegen den Teufel in der 3. Runde. Leider gibt es nicht viel zu sagen, denn ein wirklicher "WOW" Effekt blieb aus. Keine Frage, das Spiel ist super, aber das wirklich Neue im Vergleich zu Diablo 2 fehlte, und wie auch in D2 fehlte mir nach 3x durchspielen einfach die Motivation, auch noch die höheren Level zu erreichen. Da fehlt einfach etwas Abwechslung, wenn man die Kampagnen jedes mal für jeden Schwierigkeitslevel nochmal durchspielen muss. Und wenn man dann noch andere Klassen ausprobieren will, wird es echt zur Strafarbeit.

Nichts desto Trotz, Platz 2 ist verdient und bis kurz vor Inferno hat die Motivation ja gereicht, und im Echtgeld-AH konnte ich sogar etwas vom Kaufpreis von D3 zurück holen.

Platz 3: Mincecraft (PC)

Tja lange davor gedrückt, und 2012 nun doch schwach geworden. Allerdings weniger wegen des Basisspiels, das Argument für mein Minecraft war der Mod "ComputerCraft", die Möglichkeit in dem Spiel quasi Roboter zu steuern und Abläufe zu automatisieren und programmieren. So habe ich die wenigste Zeit in Minecraft damit verbracht selber Blöcke mit der Spitzhacke zu bearbeiten, ich hab mich damit vergnügt "Turtles" (eben diese Roboter) zu programmieren, damit diese die Arbeit für mich erledigen (Bahntunnels, Schächte und Häuser bauen, oder ein voll automatisiertes Computer gestütztes Lagersystem). Japp da ging so manche Nacht dafür drauf und beschert Minecraft wohl die meisten Spielstunden in 2012.

Warum es trotzdem nicht auf Platz 1 oder 2 gereicht hat? Weil dem Spiel für mein Empfinden zwei Dinge fehlen: eine richtige Herausforderung und eine Story, also einen Grund, warum ich mich dort aufhalte. Das Problem für mich war eben, wenn meine "Turtles" oder Lagerverwaltung richtig funktioniert haben war/ist immer die Frage: "was nun?".

Platz 4: Deus Ex 3: Human Revolution (PC)

Bis vor 2 Wochen hätte sich auf Platz 4: Battlefield 3 (jetzt 5) getummelt, und auf Platz 5 hätte es gerade noch Anno 1404 geschafft, tja bis vor 2 Wochen. Da hatte ich mir bei einer Steamaktion Deus Ex 3 besorgt, ist  zwar schon etwas älter, aber ich muss sagen es ist echt gut! Wenn so ein offline Spiel nicht nur immer eine Spielzeit von nur rund 30 Stunden hätte. Ich könnte da locker noch 2-3 Kapitel spielen.

Naja eventuell noch einmal von vorne im Rambo-Modus: ich mach alles kalt, oder diesmal wirklich ganz ohne jemanden zu töten - das hat im ersten Durchgang nicht ganz geklappt.

Platz 5: Battlefield 3 (PC)

Wenn auch etwas betagt, bin ich ab und an gerne für ein paar Matches in BF3 unterwegs. Ich bin zwar kein sonderlich guter Soldat, mehr besseres Kanonenfutter, nichts desto Trotz rutscht BF3 gerade noch so in meine Top5.

Enttäuschung(en) 2012:

1 - Everquest
Ich glaub der größte Verlierer dieses Jahr war Everquest, nicht weil ich irgendwie enttäuscht oder sonst was bin, nein einfach weil dieses Jahr die Zeit gefehlt hat und so erstaunlich es auch klingt (für jemand der das Spiel seit 14 Jahren mit nur 1 oder 2 kleinen Unterbrechungen spielt): ich hab es nicht vermisst.

2 - Vanguard
Tja wenn man kein Everquest spielt, dann schaut man sich andere Dinge an. Und weil ich Vanguard 2007 ja so begeistert angefangen hatte (um es kurz darauf genauso unzufrieden wieder zu beenden), dachte ich mal schauen was es da neues gibt, ist ja nun auch Free2play, also ganz ohne Kosten mal reinschnuppern.
Und was soll ich sagen, abgesehen von den Einschränkungen für die Free2Play-Spieler hat sich nichts geändert. Alte Bugs, die ich noch von 2007 kenne, sind immer noch da und die Spielerprofil-Seite mit den Errungenschaften etc. ist seit Monaten für Wartungsarbeiten nicht zu erreichen.

3 - X3 - Terran Conflict
Von X3 Albion Prelude war ich ja noch sehr begeistert, riesen Universum, Freiheiten etc. (ich mochte die Missionen damals schon nicht und war mehr im freien Spiel). Dachte Terran Conflict bringt etliches an Neuem, aber irgendwie kam ich über 2 oder 3 Stunden Spielzeit nicht raus, es war einfach nichts das, was ich mir erdacht hatte.

 

Der nächste im Bunde ist Druzil, ein befreundeter Blogger von Druzils Daddelkiste, den man auch hier in den Kommentaren desöfteren antreffen kann. Druzil hat sich in diesem Jahr tatsächlich eine Wahnsinnshardware geleistet – da darf es dann auch keinen wundern, dass ein Rennspiel auf Platz 1 steht :)

Druzils Top Five 2012

Platz 1: Race 07 + AddOns + Mods von Weissbierbude.de

Erst dieses Jahr haben wir festgestellt, wie toll Race 07 im Multiplayer ist, was aber auch daran liegen könnte, dass wir auf weissbierbude.de eine Community gefunden haben, die genau das wiederspiegelt, was uns am Multiplayer-Sim-Racing so Spaß macht: faire Rennen, wo es nicht mit aller Gewalt ums Gewinnen geht, sondern in erster Linie um den Spaß. Da gibt es dann regelmäßig Events und auch sonst ist auf den 7 Servern der WBB immer was los. Weil wir wieder so einen Spaß am Rennen fahren gefunden haben, habe ich mich dann auch dazu hinreißen lassen viel Geld in neue Hardware zu stecken und habe mir ein neues Lenkrad gekauft, das Fanatec Porsche 911 GT2 in der ClubSport Edition XXL.

Race 07 ist somit eigentlich nur ein Teil von Platz 1... aber eben der spielerische Teil und das Gesamtpaket hat mir dieses Jahr einfach am meisten Spaß bereitet und macht es immer noch.

Platz 2: Ratchet&Clank: A Crack In Time (PS3)

Der letzte Teil der Reihe, den ich noch nachholen musste. Ratchet&Clank ist für mich die beste Spieleserie ever. Die Grafik passt, die Charaktere sind genial und super witzig, das Waffen-Arsenal ist total abgedreht (wo sonst findet man eine "Rülpsender-Frosch-Kanone"?) und die Story ist wieder mal zum Achreien komisch. Bei ACiT führt Insomniac Zeiträtsel ein, die richtig Laune machen. Leider kommen die für meinen Geschmack etwas zu selten vor. Ansonsten macht man halt das, was man bei R&C schon seit Teil 1 macht: springen, rennen, ballern und das alles in liebervoll gestalteten 3D Level. Einfach ein riesen Spaß, der mich mal wieder total begeistert hat.

Platz 3: Batman: Arkham City (PC)

Arkham Asylum war schon gut, Arkham City ist noch ne ganze Ecke besser. Die Story ist etwas abgedreht aber gut, die Grafik toll, die Steuerung gewohnt präzise und das rumhantieren mit Batmans Gadgets macht Spaß. Auch die Nebenaufgaben waren gut in die Welt integriert und der Catwoman DLC war bei mir zum Glück auch dabei. Die Atmosphäre in Arkham war schon was besonderes, wenn man hier und da Gespräche von Gangstern mitbekommt, wenn sich Teile der Stadt ändern, nachdem man in der Story voranschreitet oder wenn man einfach nur mal den Ausblick über die Dächer genießt. Ein wirklich herausragendes Spiel und nicht umsonst für viele das Spiel des Jahres 2011.

Platz 4: Portal 2 (PC)

Ich kenne kein Knobelspiel, was mich so begeistert und motiviert hat wie Portal 2. Schon Teil 1 war richtig gut, aber Teil 2 verbesserte das Spielprinzip noch mal sinnvoll an einigen Stellen. Allem voran der Coop-Modus, in dem man zu zweit stundenlang an den Level rumtüfteln kann, vorausgesetzt BEIDE haben das Level noch nie gespielt. Im Singleplayer hat man wieder eine witzige Geschichte mit einem der tollsten Spiele-Charaktere ever. Dazu kommt die Einbindung in den Steam Workshop, womit im Prinzip unendlich viel Levelnachschub durch die Community entstehen kann. Ein paar davon habe ich im SP auch mal angespielt und auch da sind echte Perlen dabei.

Platz 5: Trials Evolution (PC)

Und da ist es dann auch, das einzige echte 2012er Spiel in meiner Liste. Liegt aber vor allem daran, dass ich die Blockbuster aus Jahreshälfte 2 noch nicht gespielt habe.

Trials Evolution ist einfach nur geil! Es ist unglaublich, wieviel Spaß dieses alte Spielprinzip macht, wenn die Grafik stimmt. Es ist einfach was anderes einen 200 Meter Sprung zu machen, wenn man dabei das riesige Tal sieht in welches man reinspringt, anstatt den Sprung vor einer Wand zu machen, wie in Trials HD. Dabei ist das Leveldesign richtig toll abwechslungsreich und es motiviert die Zeiten seiner "Freunde" zu knacken. Auch die Bonusspielchen sind mal wieder ein riesen abgedrehter Spaß. Eventuell kaufe ich irgendwann auch noch den DLC dazu.

Enttäuschung 2012: Ratchet&Clank: QForce (PC)

Was um alles in der Welt hat sich Insomniac dabei gedacht aus Ratchet&Clank einen s****ß Tower Defense Klon zu machen? Ich habe mich so auf einen neuen, echten Teil gefreut und dann kommt so ein Schrott raus. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich hab das Spiel noch nicht mal gespielt, geschweige denn gekauft, das wird auch nie der Fall sein. Da kauf ich mir lieber noch SpinOffs für die PS2 wie Size Matters oder Secret Agent Clank, bevor ich für so einen Tower Defense Müll 40€ ausgebe. Vielleicht hat Insomniac auch noch mal etwas Geld gebraucht um ein echtes R&C für die PS4 produzieren zu können. Ist mir aber auch egal. Für mich ist QForce einfach nur die Enttäuschung des Jahres.
 

 

Unser nächster Kandidat im Kader der Gastautoren ist ein gänzlicher Neuling hier auf dem Blog: Chaki, den ich eigentlich über Twitter kennengelernt habe und der sich nach langen Gesprächen letztlich als Spielekenner mit einem Hang zur besonders detailreich ausgearbeiteten Strategiespielen entpuppt hat. Ich übergebe das Wort.

Chakis Top Five 2012

Platz 1: Guild Wars 2 (PC)

Was für ein Ritt der Release doch war. Die Beta war natürlich von den üblichen Beta Problemen geplagt. Große Hoffnungen wurden in das MMO von Arenanet gesetzt. Viele erfüllten sich, manche hatten nicht den großartigen Beigeschmack den man sich gewünscht hat, andere gingen überhaupt nicht in Erfüllung. Trotzdem, dieses Spiel verdient den ersten Platz, denn in nur einem anderen Spiel hänge ich zurzeit mit ähnlicher Obsession. Die Grafik ist wunderschön, es läuft auch auf älteren Rechnern gut, das Kampfsystem macht extrem viel Spaß, die Lore hat schon sehr gute Ansätze und es baut sich langsam eine gute Rollenspiel Community auf. Wenn ihr gelangweilt seid von der Heiligen Dreifaltigkeit von WoW und Freunden und etwas sucht was ihr nebenbei spielen könnt, gebt Guild Wars 2 eine Chance.

Platz 2: World of Tanks (PC)

Als ich sagte, dass es nur ein Spiel gibt das ich vielleicht ähnlich lang spiele wie Guild Wars 2, da meinte ich das kostenlose Panzer Action Game (fälschlicherweise als MMO betitelt) von Wargaming. Es schafft einen einzigartigen Spagat zwischen Action und Simulation, der den Einstieg leicht macht, aber das Meistern schwer. Die Steuerung ist ähnlich wie man Fahrzeuge aus einem Shooter steuert, aber die Kalkulationen, ob eine Granate durchschlägt hat einen sehr hohen Grad an Komplexität. Definitiv ein Spiel das auch Nicht-Panzer Fans ausprobieren sollten.

Platz 3: Spec Ops: The Line (PC) 

Ich saß damals, an der Endsequenz und konnte die finale Entscheidung nicht fallen. Vorerst. Dann entschied ich mich und stellte fest, dass Spec Ops eine Philosophie wie WarGames verfolgt: „The only winning move is not to play.“ Und tatsächlich ist Spec Ops ein Spiel, welches bei mir einen komischen Status hatte. Es machte „Spaß“. Nicht auf die Woohoo-Art Spaß. Mehr auf eine „Oh mein Gott das Spiel macht das ich mich scheisse fühle“-Spaß. Wenn ihr zwar Spiele wie Call of Duty oder Gears of War gern habt, aber insgesamt etwas schal vorkommt: Gebt Spec Ops eine Chance.

Platz 4: Binary Domain (XBox 360)

Im Februar in meinem Gamestop: „Hey, soll ich mir Asuras Wrath holen oder gibt’s was intelligenteres auch noch?“ „Was spielst du noch gerne?“ „An sich Mass Effect, aber da kommt erst der dritte.“ „Reicht ein reiner Shooter?“ „Jopp.“ „Dann Binary Domain. Das Spiel hat eine intensive Story mit transhumanistischen Themen, leichten RPG Elementen und etwas Leute rumscheuchen.“ „Shut up and take my Money!“
Und das ist der Grund warum ich die nächsten paar Tage nicht ansprechbar war.

Platz 5: Payday – The Heist (PC)

Left 4 Dead mit Cops. Für jemanden der schon stöhnt, wenn er “Zombies” hört, ein Segen und aktuell der Multiplayershooter den ich gerne mit Freunden spiele. Man spielt eine Crew aus Gangstern, welche verschiedene Überfälle (engl.: „Heists“) durchführen. Ein Bankraub ist dabei, ein Einbruch in das Hochhaus eines Konzerns, der Diebstahl eines Saferooms oder das man einen Verräter nachjagt durch die belebten Straßen einer Stadt. Wenn ein Coop-Shooter, dann gibt es momentan nur Payday als Referenz.

Enttäuschung 2012: Jagged Alliance – Back in Action (PC)

Ein Haufen Spiele hat mich dieses Jahr enttäuscht. Skyrim war wieder mal mein übliches „Welt ist zu groß und zu unstrukturiert“ Problem, Dead Island war eine Enttäuschung durch und durch… aber das Spiel, in das ich größte Hoffnungen setzte war Jagged Alliance – Back in Action.

Ich bin ein großer Fan des ersten Jagged Alliance und finde es schade, dass es diesen Mix aus Rollenspiel und rundenbasierter Strategie nicht mehr gibt. Daher war die News eines Remakes natürlich ein großer OMGWTFBBQ Moment für mich. Ich habe es ohne zu Fragen gekauft und sofort installiert. Nach drei Stunden Spiel (Flughafen befreit) habe ich es dann auch wieder aus meiner Steam Bibliothek befreit und mich gefragt was das soll. Der Spaß der Taktik wollte einfach nicht aufkommen, die Charaktere fühlten sich hohl an… Und ich hätte an dem Tag fast mit Alkohol angefangen, um den Niedergang einer Serie zu betrinken. Mal sehen ob man JA2 auf Windows 8 zum Laufen kriegt…

Sooo, damit wäre die erste Fuhre durch. Bleibt also nur noch das bange Warten auf Teil 2 und auf die Frage, welche Prominenz sich wohl für den morgigen Artikel angekündigt hat :)

In diesem Sinne: Bis zum 23.12.!

4 responses to "Weihnachtsspezial 2012: Teil 1"

  1. Sehr gutes Special,
    gefällt mir jedes Jahr bei dir :-)

    Wenn's dir nichts ausmacht, erstelle ich eigenen entsprechenden Beitrag auch bei mir und verlinke den Artikel.

  2. Ei ei ei, der Sothi macht ja c&p!? ;) :D
    Der Text bei meiner Enttäuschung 2012 ist der von 2010 von Fuel.

    Hier der eigentlich Text zu Ratchet & Clank: QForce:

    Was um alles in der Welt hat sich Insomniac dabei gedacht aus Ratchet & Clank einen s****ß Tower Defense Klon zu machen? Ich habe mich so auf einen neuen, echten Teil gefreut und dann kommt so ein Schrott raus. Das darf ja wohl nicht wahr sein! Ich hab das Spiel noch nicht mal gespielt, geschweige denn gekauft, das wird auch nie der Fall sein. Da kauf ich mir lieber noch SpinOffs für die PS2 wie Size Matters oder Secret Agent Clank, bevor ich für so einen Tower Defense Müll 40€ ausgebe. Vielleicht hat Insomniac auch noch mal etwas Geld gebraucht um ein echtes R&C für die PS4 produzieren zu können. Ist mir aber auch egal. Für mich ist QForce einfach nur die Enttäuschung des Jahres.

    Ich wünsche allen ein Frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

  3. @Mattes: Na klar, kannst du machen. Vielleicht hast du ja nächstes Jahr Bock, auch einer der Gastautoren zu sein?

    @Druzil: Jajaja, mach mich halt fertig :) Habs verbessert.

  4. Sothi, klar, würde ich gerne dann mitmachen :-)
    Am besten vorher mir dann eine Erinnerung oder so schicken.